DE226317C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 226317 KLASSE 15/. GRUPPE

MICHAEL SANDMANN in DRESDEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. September 1907 ab.

Druckformen für graphische Zwecke werden vielfach aus Zelluloid herausgearbeitet. Dieses Verfahren wird um deswillen angewandt, weil man auf diesem Wege eine scharfe Begrenzung, gute Druckfähigkeit der Druckformen und somit eine Klarheit der Druckerzeugnisse erzielt, wie sie bisher nur unter Benutzung der viel teureren und schwieriger zu bearbeitenden Metallplatten zu erlangen ist. Bisher

ίο verwandte man nur Platten, die ausschließlich aus Zelluloid bestanden. Diese Platten wiesen mindestens eine Stärke von 2 bis 3 mm auf und mußten diese Stärke haben, um die erforderliche Tiefe, Absonderung und Vereinzelung der Druckformen zu ermöglichen; sie hatten aber folgende Mängel: das Verfahren stellt sich teuer, weil das Zelluloid in erheblichen Mengen benötigt wird. Die Bearbeitung der dicken Zelluloidplatten ist schwierig und ihre Befestigung auf dem erforderlichen Holz- oder Metallfuß unzuverlässig, weil die Zelluloidmasse für die seither zur Verwendung kommenden Klebstoffe keine sichere Bindungsfläche bietet. Andererseits ist eine Festnage- lung der Zelluloidplatte an den Holzfuß infolge der Dicke des Materials und seiner Sprödigkeit mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft.

Man hat nun bereits vorgeschlagen, bei der Klischeeherstellung das Zelluloid nur als Oberflächenmaterial in dünner Schicht zu benutzen, während die notwendige Vertiefung der Druckformen aus einer mit der dünnen Zelluloidoberschicht verklebten Unterlage aus Preßspan herausgearbeitet wird. Allein bei diesen zusammengesetzten Platten löst sich leicht die Zelluloidschicht von der Unterlage ab, sowohl beim Schneiden der Druckform wie auch später während des Drückens. Die Erfindung besteht nun darin, daß als Unterlage Linoleum benutzt wird, das mit der dünnen Zelluloidschicht innig verbunden wird. Die Herstellung dieser Platten erfolgt in folgender Weise. Eine durch mechanische Bearbeitung, wie Kalanderierung o. dgl., eben hergestellte Linoleumplatte von 2 bis 4 mm Dicke wird mit einer dünnen, ungefähr 0,15 bis 0,30 mm starken Zelluloidplatte von gleicher Größe verbunden. Zu diesem. Zwecke wird die Zelluloidplatte mit einer erwärmten Flüssigkeit, zusammengesetzt aus einer Auflösung von 30 g Kampfer und 1 1 95 prozentigen Spiritus, in gleichmäßiger Auflage angefeuchtet. Hierauf wird die Zelluloidplatte mit ihrer feuchten Seite auf die vorher erwärmte Linoleumplatte gelegt, und beide Platten werden in der geschilderten Verbindung einem sehr stark zusammenpressenden Drucke ausgesetzt. Die dadurch erreichte Verschmelzung von Zelluloid mit Linoleum läßt sich auch dadurch erzielen, daß Zelluloidmasse durch geeignete Vorrichtungen in flüssig heißem

Zustande dünnschichtig auf die Linoleumplatte gegossen, hierauf dem hydraulischen Druck und nachfolgender Auswalzung ausgesetzt wird. Die durch die Zusammenpressung oder durch den Aufguß gewonnene Verbindung zwischen Zelluloid und Linoleum ist überaus haltbar.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Platte zur Herstellung von Druckformen aller Art aus einer dünnen Zelluloidschicht, die auf einer schneidbaren Unterlage befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage aus Linoleum besteht.