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des Herrn Hermann Wilden, 5 Köln-Niehl, Eichhornstr. 8-10 und der
Frau Ingeborg Schweizer geb. Wilden, Hafenrainstr. 27, Oberwil BL/Schweiz Bauplatte
Die Erfindung betrifft eine Bauplatte, insbesondere aus Gips, leichtbeton od.dgl.,
die an ihrem unteren Längsrand eine eingeformte, sich in Längsrichtung erstreckende
Mittelnute und an ihrem oberen Längsrand eine vorspringende Mittelleiste aufweist,
die in-die Mittelnute einer darübergesetzten Bauplatte einschiebbar ist.
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Es sind Bauplatten aus Gips bekannt, die an je einem Längsrand und
an einem Stirnrand Nuten und an dem Jeweils gegenüberliegenden Längs- und Stirnrand'vorspringende
Leisten aufweisen, welche in die Nuten benachbarter und darübergesetzter Bauplatten
eingreifen. Hierbei ermöglicht die Nut-Peder-Verbindung ein rasches und maßgenaues
Versetzen der Platten, die trotz ihrer geringen Dicke zu einer Wand verhältnismäßig
hoher Festigkeit aufgebaut werden können.
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Die bekannten Platten haben jedoch den Nachteil, daß in ihnen ihrer
geringen Dicke wegen praktisch keine Installationsleitungen untergebracht werden
können, da das nachträgliche Einfräsen oder Einstemmen von Schlitzen die gesamte,
in der Regel nur 5 cm dicke Wand zerstören würde.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bauplatte der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß in den hieraus aufgebauten Wänden auch horizontal und vertikal
verlaufende Leitungen verlegt werden können, die nach dem Verputzen der Wand nicht
mehr sichtbar sind.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß der Längsrand
auf einer Seite der Nittelnute gegenüber dem Längsrand auf der anderen Seite der
Mittelnute zurückgesetzt ist.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß sich beim Aufeinandersetzen
der Bauplatten von selbst durchgehende horizontale Schlitze ergeben, in denen Installationsleitungen,
insbesondere solche für die Elektroinstallation verlegt werden können. Die Standfestigkeit
der Wand wird hierdurch nicht beeinträchtigt, da die übereinandergesetzten Platten
auf der vorspringenden Mittelleiste und dem einen Längsrand aufeinanderstehen, der
dem zurückgesetzten Längsrand gegenüber liegt.
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Um auf beiden Seiten Horizontalschlitze zu erzeugen, können die Bauplatten
der zweiten Schicht gegenüber den Bauplatten der ersten Schicht um 1800 gedreht
werden, so daß der zurUckgesetzte Längsrand der Bauplatte in der einen Schicht auf
der Vorderseite der Wand und in der nächsten Schicht auf der Rückseite der Wand
angeordnet ist.
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In beiden Seitenflächen können vertikal verlaufende, offene Schlitze
vorgesehen sein, die einander-gegenüberliegen und deren Abstand von einem Stirnrand
ein Viertel der Plattenlänge beträgt. Bei im Verband versetzten Bauplatten ergeben
sich hierdurch auf.beiden Seiten der Wand vertikal verlaufende Schlitze, welche-die
Horizontalschlitze kreuzen und in denen vertikal verlaufende Installationsleitungen
verlegt werden können.
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Bei einer anderen Ausführungsform können in beiden Stirnrändern der
Platte von oben nach unten durchlaufende Rillen angeordnet sein, in die eine zwei
benachbarte Platten verbindende, im Querschnitt C-förmige Feder einsetzbar ist,
deren Steghöhe größer ist als die Summe der Tiefen der einander zugekehrten Rillen
zweier benachbarter Platten.
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Eine solche Ausführung ist dann vorteilhaft, wenn es aus fertigungstechnischen
Gründen nicht möglich ist, in den Seitenflächen der Bauplatten vertikale offene
Schlitze vorzusehen. Die vertikal verlaufenden Installationsleitungen können dann
in den C-förmigen Federn untergebracht werden, welche in die durchlaufenden Rillen
der Bauplatten eingesetzt werden, die in diesem Falle nicht im Verband, sondern
vertikal fluchtend übereinandergesetzt werden. Der Ausschnitt der C-förmigen Feder
entspricht hierbei zweckmäßig dem Abstand zweier Bauplatten voneinander und die
kurzen Flanschen des C-Profile9 sind so bemessen, daß sie der Tiefe der durchlaufenden
Rillen entsprechen. Die C-förmigen Federn können hierbei derart angeordnet sein,
daß der durchgehende Ausschnitt einmal nach der einen Wandseite und bei der nächsten
Feder nach der anderen Wandseite hin offen ist. Hierdurch ist es möglich, sowohl
von der einen, als auch von der anderen Seite der Wand her in diese C-förmige Feder
Steigleitungen der Elektro- oder Sanitärinstallation einzulegen. Ein weiterer Vorteil
der Ausführungsform besteht darin, daß die in der Mitte der Wand befindlichen Vertikalkanäle
die horizontal verlaufenden seitlichen Nuten in einer anderen Ebene kreuzen, so
daß auch einander kreuzende
Leitungen mühelos über die Wand geführt
werden können Ferner hat die Anordnung der O-förmigen Federn den Vorteil, daß die
verhältnismäßig dünne Wand eine hohe Stabilität erlangt, da diese Federn gleichsam
eine Bewehrung darstellen, die am Boden und an der Decke des Raumes verankert werden
kann und ein Gerüst bildet, an dem die Bauplatten abgestützt sind. Beim Aufbau der
Wand wird hierbei zweckmäßig so vorgegangen, daß zunächst die Federn ins Lot gestellt
und am Boden und an der Decke des Raumes befestigt werden und daß dann die Bauplatten
von oben her oder seitlich auf die Federn aufgeschoben werden.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Bauplatte nach der Erfindung in einem Schrägbild,
Pig. 2 eine aus Bauplatten nach Fig. 1 aufgebaute, aus drei Schichten bestehende
Wand in einer Ansicht, Pig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 in einem vertikalen Schnitt
nach Linie III-III und Fig. 4 eine Wand aus Bauplatten nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung in einem Horizontalschnitt.
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In den Zeichnungen ist mit 10 eine Bauplatte aus Gips bezeichnet,
die an ihrem unteren Längsrand 11 eine eingeformte; sich in Längsrichtung der Platte
10 erstreckende Mittelnute 12 und an ihrem einen, in der Zeichnung rechten Stirnrand
13 eine Stirnnute 14 aufweist. Gegenüber der Mittelnute 12 hat die Bauplatte 10
am oberen Längsrand eine vorspringende Mittelleiste 15. Desgleichen springt über
den anderen, in der Zeichnung linken Stirnrand 16 eine Stirnleiste 17 vor.
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Der auf der vorderen Seite 18 der Platte befindliche obere Längsrand
19 ist gegenüber dem Längsrand 20 auf der RUckseite 21 der Platte zurückgesetzt,
d.h., der Längsrand 19 liegt gegenüber dem Längsrand 20 tiefer; dagegen liegen die
Längsränder 11 an der Unterseite der Platte auf gleicher Höhe.
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Auf beiden Seitenflächen 18 und 21 der Bauplatte sind vertikal verlaufende,
offene Schlitze 22 angeordnet, von denen in Fig. 1 nur der auf der Seitenfläche
18 angeordnete Schlitz erkennbar ist. Die Schlitze 22 liegen einander gegenüber
und sind in einem Abstand a von einem Stirnrand 16 angeordnet, der ein Viertel der
Länge 1 der Plattenlänge beträgt.
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In den Fig. 2 und 3 ist der Ausschnitt einer Wand gezeigt, die aus
Bauplatten nach Fig. 1 aufgebaut ist. Man erkennt,
daß sich beim
Versetzen der Bauplatten 10 im Verband durchlaufende vertikale Schlitze 22 ergeben,
in denen Steigleitungen der Sanitär- oder Elektroinstallation verlegt werden können.
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Da die Längsränder 19 auf der einen- Seite der Platten gegenüber den
gegenüberliegenden Längsrändern zurückgesetzt sind, ergeben sich außerdem in der
Nähe der Lagerfugen durchlaufende Horizontalschlitze 23, in denen ebenfalls Installationsleitungen
verlegt werden können. Die Bauplatten 10 der zweiten Schicht II sind gegenüber den
Bauplatten 10 der ersten Schicht I um 1800 gedreht, so daß am oberen Rand der ersten
Schicht der Horizontalschlitz 23 sich auf der Vorderseite der Wand und in der zweiten
Schicht II auf der Rückseite der Wand befindet (Fig. 3). In diese Schlitze sind
dann Installationsleitungen 24 eingelegt.
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Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel haben die Bauplatten
25 ebenso wie die Bauplatten 10 nach den Fig. 1 bis 3 an ihrer Unterseite eine Mittelnute
und an ihrer Oberseite eine entsprechende vorspringende meiste.
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Auch ist bei den Platten 25 an der Oberseite der eine Längsrand gegenüber
dem anderen, auf der anderen Seite der Leiste angeordneten Längsrand zurückgesetzt.
Die Bauplatten 25 haben jedoch keine in die Seitenflächen eingeformten Schlitze
und auch keine an den Stirnseiten vorspringende Besten.
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Vielmehr sind auf beiden Stirnseiten der Bauplatten 25 senkrecht
verlaufende
Rillen 26 eingeformt. In diese Rillen ist eine im Querschnitt C-förmige Feder 27
eingesetzt, die aus verzinktem Stahlblech, oder aus Kunststoff, oder aus einem anderen
geeigneten Material bestehen kann. Die Länge der kurzen Stegteile 28 dieser C-förmigen
Federn 27 entspricht etwa der Tiefe t der einander zugekehrten Rillen 26.
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Man erkennt aus Fig. 4, daß der lange Steg 29 der C-förmigen Feder
beträchtlich größer ist als die Summe der Länge der kleinen Stegteile 28. Hierdurch
wird erreicht, daß die benachbarten Bauplatten 25 mit ihren Stirnflächen 30 im Abstand
voneinander gehalten werden, so daß sich zwischen den einzelnen Platten 25 durchlaufende,
vertikale Schlitze ergeben, die mit den durchlaufenden Öffnungen der C-förmigen
Federn 27 die gleiche Breite haben. In diese Vertikalschlitze 31 können dann von
der Seite her Installationsleitungen 24 bis ins Innere der C-förmigen Federn eingeschoben
werden. Diese Installationsleitungen 24 befinden sich dann in der Mitte der aus
den Bauplatten 25 aufgebauten Wand und damit in einer anderen Ebene als die in den
Horizontalschlitzen 23 verlegten Horizontalleitungen.
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Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise
ist es auch möglich, den Mittelnuten und Mittelleisten eine etwas andere Querschnittsform
zu geben, sie beispielsweise dreieckig oder trapezförmig auszubilden, wenn sich
hierdurch für den Zusammenbau oder für die Fertigung Vorteile ergeben.