DE2256614C3 - Verfahren zur Herstellung von 2-(2-AminobenzoyO-pyridinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-(2-AminobenzoyO-pyridinenInfo
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Description
in der R, ein Wasserstoff-, Jod-, Brom- oder Chloratom bedeutet,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein
2-Aminobenzonitril der allgemeinen Formel IU
R1
NH,
CN
(111)
in der Ri obige Bedeutung besitzt, mit einem Mol Phenyllithium und dann mit einem
Mol 2-Pyridyllithium umsetzt und das so erhaltene
Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise hydrolysiert.
2-(2-Aminobenzoyl)-pyridine der allgemeinen Forme!
NH,
(I)
in der Ri ein Wasserstoff-, Jod-, Brom- oder Chloratom
bedeutet,
können in l,3-Dihydro-5-(2-pyridyl)-2H-l,4-benzodiazepin-2-one der allgemeinen Formel II
(IU
in der Ri obige Bedeutung besitzI,
übergeführt werden. Die letzteren sind bekannte
Muskelreiaxanticn und Antikonvulsiva.
Aus Re:. trav. chim, 70 (1951), S. 1054-66 ist es bereits bekannt, 2-Pyridyllithium sowohl mit Benzoniiril
zum Phenyl-(2-pyridyl)-keton als auch mit Cyanopyridinen zu den entsprechenden Bis-(2-pyridyl)-ketonen
umzusetzen. Weiterhin ist es aus J. Org. Chem, 16 (1951),
S. 1788 — 91, bekannt, substituierte Benzonitrile mit
2-Pyridyllithium umzusetzen. Bei diesen vorbekannten Reaktionen handelt es sich jedoch entweder um die
Umsetzung von nichtsubstituiertem Benzonitril oder um
ίο die Umsetzung mit substituierten Benzonitrilen, die
jedoch einen nichtreaktionsfähigen Substituenten tragen.
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I sind durch
niedere Ausbeuten gekennzeichnet. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von
Verbindungen der allgemeinen Formel I in hohen Ausbeuten und unter Benutzung von möglichst wenig
Reaktionsschritten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein 2-Aminobenzonitril der
allgemeinen Formel III
R,
NH,
CN
(III)
jo in der Ri obige Bedeutung besitzt,
mit einem Mol Phenyllithium und dann mit einem Mol 2-Pyridyllithium umsetzt und das so erhaltene Reaktionsprodukt
in an sich bekannter Weise hydrolysiert.
Pro Mol 2-Aminobenzonitril werden also insgesamt nur 2 Mol Organolithiumverbindung verwendet, während aufgrund von J. Chem. Soc. 2366-2375 (1959), namentlich Seite 2367, und Organic Reactions, VI, 339-366 (1951), namentlich Seite 347, erwartet werden mußte, daß pro Mol 2-Aminobenzonitril 3 Mol
Pro Mol 2-Aminobenzonitril werden also insgesamt nur 2 Mol Organolithiumverbindung verwendet, während aufgrund von J. Chem. Soc. 2366-2375 (1959), namentlich Seite 2367, und Organic Reactions, VI, 339-366 (1951), namentlich Seite 347, erwartet werden mußte, daß pro Mol 2-Aminobenzonitril 3 Mol
4(i Organolithiumverbindung verwendet werden müßten.
In den beiden erwähnten Literaturstellen sind nämlich vergleichbare Reaktionen von Aminobenzolderivaten
beschrieben (Umsetzung von o-Aminoacetophenon mit 3 Äquivalenten Phenyllithium bzw. von p-Bromanilin
mit 3 Äquivalenten n-Butyllithium), bei welchen neben
der gewünschten Reaktion auch beide Wasserstoffatome der Aminogruppe mit der Organolithiumverbindung
reagierten.
Falls vor der Umsetzung mit dem 2-Pyridyllithium nicht die Behandlung mit einem Mol Phenyllithium vorgenommen würde, müßten für die Überführung der 2-Aminobenzonitrile der allgemeinen Formel III in die 2-(2-Aminobenzoyl)-pyridine der allgemeinen Formel I natürlich 2 Mol 2-Pyridyllithium eingesetzt werden, was im Hinblick auf den Preis dieses Reagens nachteilig wäre. Es konnte jedoch nicht erwartet werden, daß das Phenyllithium selektiv nur mit einem Wasserstoffatom an der Aminogruppe reagieren und nicht auch — zumindest teilweise — die Nitrilgruppe angreifen
Falls vor der Umsetzung mit dem 2-Pyridyllithium nicht die Behandlung mit einem Mol Phenyllithium vorgenommen würde, müßten für die Überführung der 2-Aminobenzonitrile der allgemeinen Formel III in die 2-(2-Aminobenzoyl)-pyridine der allgemeinen Formel I natürlich 2 Mol 2-Pyridyllithium eingesetzt werden, was im Hinblick auf den Preis dieses Reagens nachteilig wäre. Es konnte jedoch nicht erwartet werden, daß das Phenyllithium selektiv nur mit einem Wasserstoffatom an der Aminogruppe reagieren und nicht auch — zumindest teilweise — die Nitrilgruppe angreifen
bo würde, was natürlich die Bildung eines Gemisches des
gewünschten Produkts der allgemeinen Formel I und des entsprechenden Benzophenonderivats zur Folge
hätte. Überraschenderweise hat es sich jedoch gezeigt, daß dies nicht der Fall ist, und dies war um so
n·-, überraschender, als bei Verwendung von Butyllithium anstelle von Phenyllithium ein Gemisch des gewünschten
Produkts der allgemeinen Formel I und bis zu 20% des entsprechenden Butylketons erhalten wurde.
Zweckmäßig wird die Reaktion in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, wie eines Äthers,
z. B. Diäthyläther oder Tetrahydrofuran, eines Kohlenwasserstoffs,
wie Benzo! oder Toluol, durchgeführt. Es ist zweckmäßig, die Reaktion unterhalb -100C,
besonders geeignet zwischen etwa —30 bis etwa -10° C, durchzuführen. Besonders bevorzugt ist eine
Temperatur zwischen etwa —20 bis etwa — 100C. Wird
das Reaktionsgemisch bei den oben angegebenen Temperaturen, vorzugsweise unter Rühren stehengelassen,
wird nach der Hydrolyse die entsprechende Verbindung der allgemeinen Formel I in guten
Ausbeuten und unter Benutzung eines Minimums an Reaktionsschritten erhalten.
So können die wichtigen Zwischenprodukte der allgemeinen Formel I, welche in pharmazeutisch aktive
Verbindungen der allgemeinen Forme! II übergeführt werden können, durch ein einfaches Verfahren gewonnen
werden.
Die folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung. Alle Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Eine Lösung von 5,58 g (27,5 mMol) von 2-Amino-5-brombenzonitril
in 40 ml abs. Äther wird unter Argon gerührt, auf 0° abgekühlt und dann mit 29 mi einer
Phenyllithiumlösung (30,4 mMol) innerhalb 12 Minuten tropfenweise versetzt, wobei ein gelber Festkörper
ausfällt.
In einem zweiten Reaktionsgefäß werden 30 ml einer gerührten Phenyllithiumlösung (31,5 mMol) unter
Argon auf 0° gekühlt und mit einer Lösung von 4,47 g (28,3 mMol) von 2-Brompyridin in 15 ml abs. Äther
innerhalb 8 Minuten tropfenweiss versetzt, nach beendeter Zugabe wird noch während 5 Minuten bei 0°
nachgerührt. Nach Abkühlen auf -10° wird die Suspension des obenerwähnten gelben Niederschlages
zugegeben, wobei spontan ein roter Festkörper ausfällt. Dann wird noch während 2 Stunden bei 0° nachgerührt
und darauf das Reaktionsgemisch in 100 ml eiskalte 3 η-Salzsäure gegossen. Die wäßrige Phase wird
abgetrennt und die Ätherphase mit 50 ml 3 n-Salzsäure extrahiert. Die vereinigten wäßrigen Extrakte werden
langsam unter Rühren zu 40 ml einer eiskalten Ammoniaklösung gegeben. Die ausgefallenen gelben
Kristalle werden abgesaugt und im Vakuum bei 50° getrocknet. Umkristallisation des Rohproduktes aus
Isopropanol und Waschen des umkristallisierten Produktes mit einer kleinen Menge Hexan liefert
2-(2-Amino-5-brombenzoyl)-pyridin, Schmelzpunkt 99-100°.
Das als Ausgangsmaterial verwendete 2-Amino-5-brombenzonitril kann wie folgt hergestellt werden:
142 g (1 Mol) Phosphorpentoxid werden zu einer warmen Lösung von 136,2 g (1 Mol) von Anthranilamid
in 500 ml Pyridin gegeben. Das Reaktionsgemisch wird während 3'/2 Stunden unter Rückfluß erhitzt, auf
Raumtemperatur abgekühlt und mit einem Liter Eiswasser und 500 ml Benzol versetzt. Das Zweiphasensystem
wird dann noch so lange gerührt, bis sich die ganze Phosphorsäure gelöst hat Nach Puffern mit 100
ml einer 28°/oigen wäßrigen Ammoniaklösung wird die Benzolphase abgetrennt und mit Wasser gewaschen.
Die wäßrige Phase wird zweimal mit 100 ml Benzol extrahiert Die vereinigten Benzolextrakte werden über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft Destillation
ίο des Rückstandes über eine kurze Vigreux-Kolonne
unter vermindertem Druck liefert Anthranitonitril als
farblose Flüssigkeit, Siedepunkt 90-95°/0,5 mm Hg, welches fest wird und bei 47 — 49° schmilzt
Eine Lösung von 80 g (1,0 Mol) Brom in 100 ml trockenem Methylenchlorid wird sehr schnell innerhalb
von 3—5 Minuten zu einer stark gerührten Lösung von 59 g (0,5 Mol) von Anthranilün in einer Mischung von 50
ml Eisessig und 700 ml trockenem Methylenchlorid gegeben. Da die Reaktion exotherm ist, wird ein
Kühlbad verwendet, damit die Temperatur 30° nicht übersteigt Das Reaktionsgemisch wird dann während 1
Stunde bei Raumtemperatur nachgerührt und dann mit 500 ml kaltem Leitungswasser verdünnt. Das erhaltene
weiße Raktionsprodukt löst sich sehr schnell wieder.
Das Reaktionsgemisch wird durch vorsichtige Zugabe von genügend festem Natriumbicarbonat auf einen
pH-Wert von 5 — 6 neutralisiert. Die Methylenchloridphase wird abgetrennt und von den anorganischen
Salzen freigewaschen. Das Waschwasser wird vorsich-
iii tig abgetrennt und die organische Lösung durch
Destillation auf ein Volumen von 200 ml eingeengt Das so erhaltene 2-Amino-5-brombenzonitril kristallisiert
beim Stehenlassen über Nacht bei Raumtemperatur. Das Produkt wird abfiltriert, gewaschen und über Nacht
ii im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet. Das
Produkt schmilzt bei 95°.
Eine Lösung von 4,25 g (36 mMol) Anthranüonitri! in
4i) 20 ml abs. Äther wird unter Argon gerührt und mit 50 ml
einer Phenyllithiumlösung (36 mMol) bei 20° tropfenweise versetzt, wobei ein gelber Festkörper ausfällt.
In einem zweiten Reaktionsgefäß werden 55 ml einer Penyllithiumlösung (39,6 mMol) unter Argon auf 0°
•r> gekühlt und innerhalb von 8 Minuten mit einer eiskalten
Lösung von 5,69 g (36 mMol) 2-Brompyridin in 10 ml abs. Äther tropfenweise versetzt. Nach beendeter
Zugabe wird das dunkelrote Reaktionsgemisch während 5 Minuten bei 0° nachgerührt. Dann wird auf — 10°
so abgekühlt und die Suspension des obenerwähnten Niederschlages zugegeben. Das dunkelrote Reaktionsgemisch wird während 2 Stunden bei 0° gerührt und
dann wie in Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet, wobei man rohes 2-(2-Aminobenzoyl)-pyridin erhält. Umkri-
Vi stallisation des Rohproduktes aus Methylenchlorid
liefert ein reines Produkt vom Schmelzpunkt 146- 147°.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 2-(2-Aminobenzoyl)-pyridinen der allgemeinen Formel 1NH,R,(D
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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