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Trockenfutter für Stubentiere und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft ein Trockenfutter für Stubentiere, das in seiner Beschaffenheit
einem Eintopfgericht ähnlich ist und simulierte Fleischstücke aus Protein enthält.
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Hunde- und Katzenhalter haben seit langem den Wunsch geäußert, die
Nahrung ihrer Tiere abwechslungsreich gestalten zu können.
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Bei der Verwendung von Dosenfutter oder sogenannten "feuchtweichen"
Futterprodukten kann diese Abwechslung durch Verfütterung von Erzeugnissen mit verschiedenem
Fleisch- oder Fischgeschmack erzielt werden. Seit kurzem können die Benutzer von
Hundefutter in Dosen an die Tiere Konserven verfüttern, die in ihrer Beschaffenheit
Eintopfgerichten ähnlich sind. Obwohl vollständige Rationen von Trockenfutter, Seucht-weichem
Futter und Trockenfutter im wesentlichen den gleichen Nährwert haben, ist Trockenfutter
erheblich wirtschaftlicher. Trockenfutter für Stubentiere war bisher durch gekochte,
geformte und durch Extrusion expandierte Teigwarenstücke charakterisiert, die, obwohl
nahrhaft, nicht immer allen Hunden schmeckten. Vor kurzem
ist nun
von der Anmelderin ein Trockenfutter für Hunde auf den Markt gebracht worden, das
für Hunde sehr schmackhaft ist und kommerziell sehr erfolgreich war. Dieses Futter
besteht aus zwei Komponenten. Die eine Komponente ist ein extrudiertes und expandiertes
Proteinstück, das aus lösungsmittel-extrahiertem Sojabohnenmehl hergestellt und
rot gefärbt ist, so daß seine Farbe frischem Fleisch ähnlich ist. Die andere Komponente
besteht aus einem extrudierten und expandierten Teigwarenstück.
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Wenn diesem Futter Wasser zugefügt wird, so wird das rote, extrudierte
Sojaproteinstck kaubar und elastisch und nimmt Kaueigenschaften an, die denjenigen
natürlichen Fleisches ähnlich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trockenfutter für Stubentiere
zu schaffen, das in seiner Beschaffenheit einem Eintopfgericht ähnlich ist und simulierte
Fleischstücke aus Protein enthält.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Trockenfutter der eingangs
bezeichneten Art gelöst durch die Gegenwart zahlreicher Teigwarenstücke verschiedener
Form und Größe, die in ihrer Beschaffenheit Kartoffeln und verschiedenen Gemüsen
ähnlich sind, sowie durch einen geringen Gehalt gekochter Gemüse. Die Erfindung
ermöglicht nunmehr Trockenfutterbenutzern, ihren Tieren in einer Ration ein abwechslungsreiches
Futter zu bieten, ohne daß der Übergang zu einer teureren Futterform notwendig ist.
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Unter gekochten Gemüsen werden für die Zwecke dieser Erfindung Pflanzen
verstanden, die nicht zur Gruppe der Getreide gehören und in der Regel in gekochter
Form, z.B. in einem Eintopfgericht, verwendet werden. Ein weiteres Merkmal dieser
Pflanzen
besteht darin, daß die üblicherweise zum Verzehr bestimmten
Teile nicht blattförmig sind. Beispiele dieser Pflanzen sind Möhren, Erbsen, verschiedene
Bohnen, Kartoffeln und Zwiebeln.
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Für die Herstellung der Teigwarenstücke werden Weißmehle bevorzugt,
und zwar aus folgenden Gründen: Erstens ist die Farbe der gekochten Weißmehlprodukte
derjenigen-- gekochter Kartoffeln sehr ähnlich, so daß für diesen Bestandteil des
simulierten Eintopfgerichtes Farbstoffe entbehrlich sind; zweitens kann die Menge
der Farbstoffe, die für die Nachahmung anderer gekochter Gemüse stücke erforderlich
sind, sehr gering gehalten werden, so daß die Herstellungskosten dieses Trockenfutters
für Stubentiere gegenüber den Herstellungskosten ähnlicher Futterprodukte wettbewerbsfähig
sind. Unter "Weißmehlt' sollen in dieser Beschreibung Produkte verstanden werden,
denen eine deutliche Färbung fehlt. Weiße Mehle, wie weißes Maismehl, Weizenmehl,
Kartoffelmehl oder Kartoffelflocken, Reismehl oder andere gebleichte-Mehle sind
brauchbar, Vollkornweizenmehl, gelbes Mais-oder Reismehl dagegen nicht.
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Das Verfahren der Erfindung umfaßt das Kochen, Expandieren, Formen
und Färben der Weißmehl-Teigwaren derart, daß sie an gekochte Gemüse erinnern, und
die Vereinigung dieser getrockneten, gemüseähnlichen Teigwaren mit einer Komponente
aus getrocknetem, simuliertem Fleisch zu einem Trockenfutter für Stubentiere, das
nach der Rehydratisierung einem Eintopfgericht ähnlich ist.
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Der Zeitpunkt, zu dem im Laufe des Verfahrens die Farbstoffe zugesetzt
werden, hängt davon ab, welche von zwei möglichen Verfahrensvarianten gewählt wird.
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Das erste Verfahren ist durch die Verwendung eines jeweils besonderen
Mehlgrundstoffes
für jedes simulierte Gemüse gekennzeichnet. Jedes simulierte Gemüse enthält dann
kleinere Mengen des Gemüses, dessen Nachahmung beabsichtigt ist, und der Farbstoff
ist bei der Teigbereitung zuzusetzen.
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Eine alternative Methode, die derzeit bevorzugt wird, geht von einem
gemeinsamen Grundmaterial aus. Dieses gemeinsame Grundmaterial enthält alle gekochten
Gemüsestücke für die Herstellung der simulierten gekochten Gemüse. Dieses Grundmaterial
wird vor der Extrusion unterteilt, und jeder Teilmenge wird unmittelbar vor der
Extrusion oder erst im Extruder Farbstoff zugesetzt.
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Der Extruder arbeitet den Teig durch und verteilt den Farbstoff, bevor
das Material beim Austritt aus der Extruderdüse aufgebläht wird. Jedes simulierte
gekochte Gemüsestück enthält kleine Mengen aller zugesetzten gekochten Gemüse, so
daß der Geschmack aller Stücke - unabhängig von ihrer Form und Farbe - gleich ist.
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Auch besteht, falls aus Kostengründen gewünscht, die Möglichkeit,
ein bestimmtes gekochtes Gemüse wegzulassen und dennoch ein simuliertes gekochte
Gemüse zu erhalten, das dem weggelassenen gekochten Gemüse ähnlich ist und gekochte
Gemüsestücke enthält.
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Nach der Extrusion der simulierten gekochten Gemüse werden sie auf
einen Feuchtigkeitsgehalt unter etwa 12% getrocknet. Dann werden sie - gemaß einer
derzeit bevorzugten Ausführungsform der Erfindung - mit Fett und getrocknetem Fleischextrakt
überzogen. Wenn dsss so erhaltene Trockenfutter für Stubentiere von dem Verbraucher
wzit?der hydratisiert wird, löst sich der getrocknete Fieischextrakt und bildet
eine Fleischbrühe, die einer aus natürliche Eleisch gewonnenen Brüke ähnlisch ist.
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Ein Beispiele Producktes und des Verfahrens der Erfindung wird
Zur
Herstellung des Produktes gemäß der Erfindung wird aus folgenden Bestandteilen ein
Teig bereitet: Bestandteile Gew. -weißes Maismehl 28,0 Weizenmehl Nr. 2 2d,0 weißes
Maisfutter 15,15 gemahlene Hafergrütze 5,5 Kartoffelflocken 2,0 getrocknete Erbsen
1,25 getrocknete Möhren 1,25 Sojabohnenmehl (49 Protein, Iösungsmittel-extrahiert)
10,0 Maisglutenmehl Fleischmehl gedämpfter Knochenmehl Vitamin-Vormischung 1,2 Nineralsalzkonzentrat
für Hunde o,6 Alle Bestandteile mit Ausnahme des Weizenmehls wurden zuerst in einer
Hammermühle mit einer Sieblochung von 1,5' mm gemahlen und dann in einem Bandmischer
gemischt. Diese feine Mahlung wird bevorzugt, da die simulierten Gemüse eine glattere
Oberfläche haben und realistischer wirken, wenn sie aus fein gemahlenem Mehl hergestellt
sind.
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Die gemahlene Mischung wurde in drei Teile geteilt und jeder Teil
in einen eigenen Vorratsbehälter gefüllt. Zu zweien der Behälter wurde dänn der
unten angegebene Farbstoff zugesetzt.
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Jeder Behälter war mit einem Sehneckenförderer ausgerUstet, der die
Mischung zu einem Rührmischer fördert, wo Wasser und Dampf bis zum Anstieg der Gesamtfeuchtigkeit
der Mischung auf etwa )0% zugefügt wurden. Die einzelnen Breigemische wurden dann
in separate Schneckenpressen fließen gelassen, wo durch die Enetwirkung der Schnecke
Teig gebildet wurde. Die Extrusionsbedingungen waren mit Ausnahme der Formungsoperation
in allen Fällen die gleichen, und die höchste Extrusionstemperatur betrug 150 OC.
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Ein Teil der Mischung wurde zur Herstellung simulierter Erbsen bestimmt.
Dieser Mischung wurde 0,02 eines wasserlöslichen grünen Farbstoffes zugesetzt. Das
Gemisch wurde einem Extruder mit einer Zweiloch-Düse aufgegeben> deren beide
runde Düsenöffnungen einen Durchmesser von 6 mm hatten. Das Extrusionserzeugnis
bestand aus glatten, grün gefärbten, kugelförmigen simulierten Erbsen von etwa 10
mm Durchmesser.
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Ein anderer Teil des Mehlgemisches wurde in der gleichen Weise verarbeitet,
jedoch wurde ihm 0,04% eines wasserlöslichen gelben Farbstoffes zugesetzt, und die
Düsenöffnung des Extruders bestand aus einem einzigen rechteckigen Schlitz der Abmessungen
3 mm x 11 mm mit leicht sich nach außen erweiternden Enden.
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Der Extrusionsstrang wurde von einem rotierenden Messer geschnitten,
das bündig abschließend zu der Düse angeordnet war.
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Das Extrudat bestand aus etwa 9 mm dicken, 18 mm breiten und 20 mm
langen, etwas unregelmäßig geformten Stücken mit im wesentlichen glatter Oberfläche
(jedoch nicht so glatter Oberfläche wie die Erbsen) und Möhrenfarbe. Der dritte
Teil des Mehlgemisches wurde zu simulierten Kartoffeln verarbeitet und ergab ein
Produkt, das Röstkartoffeln sehr ähnlich war. Bei den simulierten Kartoffeln wurde
kein Farbstoff verwendet, im übrigen aber wurden die kartoffelähnlichen Stücke in
gleicher Weise
wie die anderen Stücke hergestellt. Dank der Verwendung
Mehle als Ausgangsstoffe und der Wahl einer zweckentsprechenden Extrusionsdüse wurden
simulierte Kartoffeln erhalten, die hinsichtlich ihrer Farbe und ihrer prismenstumpfartigen
Form kleinen gerösteten Kartoffeln sehr ähnlich waren.
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Der fleischartige, proteinreiche Anteil des Eintopfgerichtes wurde
aus lösungsmittel-extrahiertem Mehl geschälter Sojabohnen nach der Vorschrift der
US-PS 3 496 858 hergestellt. Diese Patentschrift lehrt, daß der Zusatz von Schwefel
vor der Extrusion eines lösungsmittel-extrahierten Sojabohnenproduktes die Extrusion
wesentlich erleichtert. Zunächst wurden folgende Trockensubstanzen gemischt: Bestandteile
Gew.-% SoJabohnenmehl (Proteingehalt etwa 49ffi3 99,855 Schwefel 0,1 Amarant(Purpurrot
) farbstoff FD&C Nr. 2 0,030 Monoblend-Farbstoff FD&C Wr. 47 o,ols Zu den
Trockensubstanzen wurden Wasser und Dampf bis zu einem Gesamtfeuchtigkeitsgehalt
von 33 Gew.-% zugesetzt und die feuchte Masse wurde zu einer Schneckenpresse gefördert,
in der sie durchgearbeitet und aus der sie sie unter Expansion extrudiert wurde.
Die höchste Extrusionstemperatur an der Düse betrug 150 °C Die einzelnen Komponenten
Komponenten werden dann in einem üblichen Durchlnuftrockner auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 10 bis 11% getrocknet.
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Die Komponenten wurden dann in den nachstehend angegebenen Mengenverhältnissen
gemischt und mit tierischem Fett sowie getrocknetem Fleischextrakt überzogen, wobei
ersteres als Gesohmacksstoff und letzterer zur Bildung einer natürlicher Fleischbrühe
ähnlichen Brühe beim Hydratisieren des Produktes mit warmem Wasser zugesetzt wurden.
Das einem Eintopfgericht ähnliche getrocknete Endprodukt enthielt folgende Bestandteile:
Bestandteile Gew.-kartoffelähnliches Produkt 33,21 erbsenähnliches Produkt 15,00
möhrenähnliches Produkt 28,50 fleischähnliches Produkt 16,00 tierisches Fett 6,50
getrockneter Fleischextrakt 0,50 Salz 0,25 Monoblend-Farbstoff FD&C Nr.47 0,03
Vitamin-A- und -E-Ol 0,01 Das Produkt wurde dann mit warmem Wasser gemischt, wodurch
die Stücke rehydratisiert wurden und sich in einer braunen, nattrlicher Fleischbrühe
ähnlichen Brühe befanden, die durch die Lösung des Fleischextraktes entstanden war.