DE2256153B2 - Verfahren zur Herstellung eines Trockenfutters für Stubentiere - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Trockenfutters für StubentiereInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Trockenfutters für Stubentiere, das in seiner
hydratisierten Beschaffenheit einem Eintopfgericht ähnlich ist und Fleischstücke aus Protein enthält.
Hunde- und Katzenhalter haben seit langem den Wunsch geäußert, die Nahrung ihrer Tiere abwechslungsreich
gestalten zu können. Bei der Verwendung von Dosenfutter oder sogenannten »feucht-weichen«
Futterprodukten kann diese Abwechslung durch Verfütterung von Erzeugnissen mit verschiedenem
Fleisch- oder Fischgeschmack erzielt werden. Seit kurzem können die Benutzer von Hundefutter in Dosen
an die Tiere Konserven verfüttern, die in ihrer Beschaffenheit Eintopfgerichten ähnlich sind. Obwohl
vollständige Rationen von Trockenfutter, feuchtweichem Futter und Trockenfutter im wesentlichen
den gleichen Nährwert haben, ist Trockenfutter erheblich wirtschaftlicher. Trockenfutter für Stubentiere
war bisher durch gekochte, geformte und durch Extrusion expandierte Teigwarenstücke charakterisiert,
die, obwohl nahrhaft, nicht immer allen Hunden schmeckten. Vor kurzem ist nun von der Anmelderin
ein Trockenfutter für Hunde auf den Markt gebracht worden, das für Hunde sehr schmackhaft
ist und kommerziell sehr erfolgreich war. Dieses Futter besteht aus zwei Komponenten. Die eine Komponente
ist ein extrudiertes und expandiertes Proteinstück, das aus lösungsmittel-extrahiertem Sojabohnenmehl
hergestellt und rot gefärbt ist, so daß seine Farbe frischem Fleisch ähnlich ist. Die andere Kornponente
besteht aus einem extrudierten und expandierten Teigwarenstück. Wenn diesem Futter Wasser
zugefügt wird, so wird das rote, extrudierte Sojaproteinstück kaubar und elastisch und nimmt Kaueigenschaften
an, die denjenigen natürlichen Fleisches ahnlieh
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trockenfutter für Stubentiere zu schaffen, das in seiner
Beschaffenheit einem Eintopfgericht ähnlich ist und Fleischstücke aus Protein enthält.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß aus einem Mehlgemisch, das geringe Mengen Gemüsestückchen enthält, ein Teig hergestellt,
dieser zur Verarbeitung in einer Reihe von Extrudern geteilt, in den Extrudern, von denen mindestens
einer mit einer Düse von gleichseitig-dreieckigem Querschnitt ausgestattet ist, durchgearbeitet, gekocht,
expandiert und so zu Einzelstücken geformt wird, daß die entstandenen Einzelstücke Kartoffeln und
verschiedenen Gemüsen ähnlich sind, die aus dem Teig erhaltenen Einzelstücke getrocknet, hierauf mit
Fett und getrocknetem Fleischextrakt überzogen und dann mit den Fleischstücken aus Protein vereinigt
werden. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Unteranspruch angegeben.
Unter gekochten Gemüsen werden für die Zwecke dieser Erfindung Pflanzen verstanden, die nicht zur
Gruppe der Getreide gehören und in der Regel in gekochter Form, z. B. in einem Eintopfgericht, verwendet
werden. Ein weiteres Merkmal dieser Pflanzen besteht darin, daß die üblicherweise zum Verzehr
bestimmten Teile nicht blattförmig sind. Beispiele dieser Pflanzen sind Möhren, Erbsen, verschiedene
Bohnen, Kartoffeln und Zwiebeln.
Für die Herstellung der Teigwarenstücke werden am besten Weißmehle eingesetzt, und zwar aus folgenden
Gründen: Erstens ist die Farbe der gekochten Weißmehlprodukte derjenigen gekochter Kartoffeln
sehr ähnlich, so daß für diesen Bestandteil des simulierten Eintopfgerichts Farbstoffe entbehrlich
sind; zweitens kann die Menge der Farbstoffe, die für die Nachahmung anderer gekochter Gemüsestücke
erforderlich sind, sehr gering gehalten werden, so daß die Herstellungskosten dieses Trockenfutters
für Stubentiere gegenüber den Herstellungskosten ähnlicher Futterprodukte wettbewerbsfähig sind. Unter
»Weißmehl« sollen in dieser Beschreibung Produkte verstanden werden, denen eine deutliche Färbung
fehlt. Weiße Mehle, wie weißes Maismehl, Weizenmehl, Kartoffelmehl oder Kartoffel flocken, Reismehl
oder andere gebleichte Mehle sind brauchbar, Vollkornweizenmehl, gelbes Mais- oder Reismehl
dagegen nicht.
Die Methode der Farbzugabe geht von einem gemeinsamen Grundmaterial aus. Dieses gemeinsame
G indmaterial enthält alle gekochten Gemüsestücke für die Herstellung der simulierten gekochten Gemüse.
Dieses Grundmaterial wird vor der Extrusion unterteilt, und jeder Teilmenge wird unmittelbar vor
der Extrusion oder erst im Extruder Farbstoff zugesetzt. Der Extruder arbeitet den Teig durch und verteilt
den Farbstoff, bevor das Material beim Austritt aus der Extruderdüse aufgebläht wird. Jedes simulierte
gekochte Gemüsestück enthält kleine Mengen aller zugesetzten gekochten Gemüse, so daß der Geschmack
aller Stücke — unabhängig von ihrer Form und Farbe — gleich ist. Auch besteht, falls aus Kostengründen
gewünscht, die Möglichkeit, ein bestimmtes gekochtes Gemüse wegzulassen und dennoch
ein simuliertes gekochtes Gemüse zu erhalten, das dem weggelassenen gekochten Gemüse ähnlich
ist und gekochte Gemüsestücke enthält.
Nach der Extrusion der simulierten gekochten Gemüse werden sie auf einen Feuchtigkeitsgehalt unter
etwa 12% getrocknet. Dann werden sie mit Fett und
getrocknetem Fleischextrakt überzogen. Wenn das so erhaltene Trockenfutter für Stubentiere von dem
Verbraucher wieder hydratisiert wird, löst sich der getrocknete Fleischextrakt und bildet eine Fleischbrühe,
die einer aus natürlichem Fleisch gewonnenen Brühe ähnlich ist.
Ein Beispiel des Produkts und des Verfahrens der Erfindung wird im folgenden beschrieben.
Zur Herstellung des Produkts gemäß der Erfindung wird aus folgenden Bestandteilen ein Teig bereitet:
Bestandteile Gewichtsprozent
weißes Maismehl 28,0
Weizenmehl 20,0
weißes Maisfutter 15,15
gemahlene Hafergrütze 5,5
Kartoffelflocken 2,0
getrocknete Erbsen 1,25
getrocknete Möhren 1,25
Sojabohnenmehl (49% Protein,
lösungsmittelextrahiert) 10,0
Maisglutenmehl 6,0
Fleischmehl 4,3
gedämpftes Knochenmehl 3,5
Vitamin-Vormischung 1,2
Mineralsalzkonzentrat für Hunde .. 0,6
Alle Bestandteile, mit Ausnahme des Weizenmehls, wurden zuerst in einer Hammermühle mit einer
Sieblochung von 1,5 mm gemahlen und dann in einem Bandmischer gemischt. Durch diese feine Mahlung
erhalten die simulierten Gemüse eine glattere Oberfläche und wirken realistischer.
Die gemahlene Mischung wurde in drei Teile geteilt und jeder Teil in einen eigenen Vorratsbehälter
gefüllt. Zu zweien der Behälter wurde dann der unten angegebene Farbstoff zugesetzt. Jeder Behälter
war mit einem Schneckenförderer ausgerüstet, der die Mischung zu einem Rührmischer förderte, wo Wasser
und Dampf bis zum Anstieg der Gesamtfeuchligkeit der Mischung auf etwa 30% zugefügt wurden.
Die einzelnen Breigemische wurden dann in separate Schneckenpressen fließen gelassen, wo durch die
Knetwirkung der Schnecke Teig gebildet wurde. Die Extrusionsbedingungen waren mit Ausnahme der
Formungsoperation in allen Fällen die gleichen, und die höchste Extrusionstemperatur betrug 150r; C.
Ein Teil der Mischung wurde zur Herstellung simulierter
Erbsen bestimmt. Dieser Mischung wurde 0,02% eines wasserlöslichen grünen Farbstoffs zugesetzt.
Das Gemisch wurde einem Extruder mit einer Zweiloch-Düse aufgegeben, deren beide runde
Düsenöffnungen einen Durchmesser von 6 mm hatten. Das Extrusionserzeug.iis bestand aus glatten,
grün gefärbten, kugelförmigen simulierten Erbsen von etwa 10 mm Durchmesser.
Ein anderer Teil des Mehlgemischs wurde in der gleichen Weise verarbeitet, jedoch wurde ihm 0,04%
eines wasserlöslichen gelben Farbstoffs zugesetzt, und die Düsenöffnung des Extruders bestand aus
einem einzigen rechteckigen Schlitz der Abmessungen 3 11 mm mit leicht sich nach außen erweiternden
Enden. Der Extrusionsstrang wurde von einem rotierenden Messer geschnitten, das bündig abschließend
zu der Düse angeordnet war. Das Extrudat bestand aus etwa 9 mm dicken, 18 mm breiten und
20 mm langen, etwas unregelmäßig geformten Stükken mit im wesentlichen glatter Oberfläche (jedoch
nicht so glatter Oberfläche wie die Erbsen) und Möhrenfarbe. Der dritte Teil des Mehlgemischs wurde zu
simulierten Kartoffeln verarbeitet und ergab ein Produkt, das Röstkartoffeln sehr ähnlich war. Be? den
simulierten Kartoffeln wurde kein Farbstoff verwendet, im übrigen aber wurden die kartoffelähnlichen
Stücke in gleicher Weise wie die anderen Stücke hergestellt. Dank der Verwendung weißer Mehle als
ίο Ausgangsstoffe und der Wahl einer zweckentsprechenden
Extrusionsdüse wurden simulierte Kartoffeln erhalten, die hinsichtlich ihrer Farbe und ihrer
prismenstumpfartigen Form kleinen gerösteten Kartoffeln sehr ähnlich waren.
Der fleischartige, proteinreiche Anteil des Eintopfgerichts wurde aus lösungsmittelextrahiertem Mehl
geschälter Sojabohnen nach der Vorschrift der USA.-Patentschrift 34 96 858 hergestellt. Diese Patentschrift
lehrt, daß der Zusatz von Schwefel vor der
ao Extrusion eines lösungsmittelextrahierten Sojabohnenprodukts
die Extrusion wesentlich erleichtert. Zunächst wurden folgende Trockensubstanzen gemischt:
Bestandteile Gewichtsprozent
Sojabohnenmehl
(Proteingehalt etwa 49%) 99,855
Schwefel 0,1
Purpurrotfarbstoff 0,030
anderer Farbstoff 0,015
Zu den Trockensubstanzen wurden Wasser und Dampf bis zu einem Gesamtfeuchtigkeitsgehalt von
33 Gewichtsprozent zugesetzt, und die feuchte Masse wurde zu einer Schneckenpresse gefördert, in der sie
durchgearbeitet und aus der sie unter Expansion extrudiert wurde. Die höchste Extrusionstemperatur an
der Düse betrug 150° C.
Die einzelnen Komponenten wurden dann in einem üblichen Durchlauftrockner auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 10 bis 11% getrocknet.
Die Komponenten wurden dann in den nachstehend angegebenen Mengenverhältnissen gemischt und mit tierischem Fett sowie getrocknetem Fleischextrakt überzogen, wobei ersteres als Geschmacksstoff und letzterer zur Bildung einer natürlicher Fleischbrühe ähnlichen Brühe beim Hydratisieren des Produkts mit warmem Wasser zugesetzt wurden. Das einem Eintopfgericht ähnliche getrocknete Endprodukt enthielt folgende Bestandteile:
Die Komponenten wurden dann in den nachstehend angegebenen Mengenverhältnissen gemischt und mit tierischem Fett sowie getrocknetem Fleischextrakt überzogen, wobei ersteres als Geschmacksstoff und letzterer zur Bildung einer natürlicher Fleischbrühe ähnlichen Brühe beim Hydratisieren des Produkts mit warmem Wasser zugesetzt wurden. Das einem Eintopfgericht ähnliche getrocknete Endprodukt enthielt folgende Bestandteile:
Bestandteile Gewichtsprozent
kartoffelähnliches Produkt 33,21
erbsenähnliches Produkt 15,00
möhrenähnliches Produkt 28,50
fleischähnliches Produkt 16,00
tierisches Fett 6,50
getrockneter Fleischextrakt 0,50
Salz 0,25
Farbstoff 0,03
Vitamin-Α- und -E-Öl 0,01
Das Produkt wurde dann mit warmem Wasser gemischt, wodurch die Stücke rehydratisiert wurden und
sich in einer braunen, natürlicher Fleischbrühe ähnlichen Brühe befanden, die durch die Lösung des
Fleischextrakts entstanden war.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Futtermittelgesetz,
beschränkt sein.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Trockenfutters für Stubentiere, das in seiner hydratisierten
Beschaffenheit einem Eintopfgericht ähnlich ist und Fleischstücke aus Protein enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß aus einem Mehlgemisch, das geringe Mengen Gemüsestückchen enthält, ein Teig hergestellt, dieser zur Verarbeitung
in einer Reihe von Extrudern geteilt, in den Extrudern, von denen mindestens einer
mit einer Düse von gleichseitig-dreieckigem Querschnitt ausgestattet ist, durchgearbeitet, gekocht,
expandiert und so zu Einzelstücken geformt wird, daß die entstandenen Einzelstücke Kartoffeln und
verschiedenen Gemüsen ähnlich sind, die aus dem Teig erhaltenen Einzelstücke getrocknet, hierauf
mit Fett und getrocknetem Fleischextrakt überzogen und dann mit den Fleischstücken aus Pro- »°
tein vereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Mehlgemisch entsprechende Farbstoffe zusetzt.
»5
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3014373A JPS497078A (de) | 1972-03-17 | 1973-03-16 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US20258371A | 1971-11-26 | 1971-11-26 | |
US20258371 | 1971-11-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2256153A1 DE2256153A1 (de) | 1973-05-30 |
DE2256153B2 true DE2256153B2 (de) | 1975-10-30 |
DE2256153C3 DE2256153C3 (de) | 1976-08-12 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19958692A1 (de) * | 1999-12-06 | 2001-06-13 | Martin Bayer | Tierfuttermittel für Hunde und Katzen |
AT410623B (de) * | 1992-04-01 | 2003-06-25 | Barry Heimtiernahrung Ges M B | Tierfutter und verfahren zur zubereitung des tierfutters |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT410623B (de) * | 1992-04-01 | 2003-06-25 | Barry Heimtiernahrung Ges M B | Tierfutter und verfahren zur zubereitung des tierfutters |
DE19958692A1 (de) * | 1999-12-06 | 2001-06-13 | Martin Bayer | Tierfuttermittel für Hunde und Katzen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA995968A (en) | 1976-08-31 |
DE2256153A1 (de) | 1973-05-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |