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Gegengewicht für gleislose Nutzfahrzeuge (Zusatz zu Patent . ...
...,Anmeldung P 21 10 761.9) Die Erfindung betrifft ein Gegengewicht für gleislose
Nutzfahrzeuge wie Gabelstapler. oder ähnliche Ladefahrzeuge, das lösbar am hinteren
Ende des Fahrzeugrahmens angebracht ist.
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Das Hauptpatent hat einen Rahmen für Fahrzeuge der vorbezeichneten
Art zum Gegenstand, der im wesentlichen eben ist und die Form eines "H't hat und
dessen Mittelstück.in Fahrtrichtung nach vorn versett liegt sowie dessen Holme durch
leicht abnehmbare Teile verstärkt und/oder miteinander verbunden sind, wodurch eine
besonders wirtschaftliche Konzeption eines solchen Rahmens geschaffen wird, deren
wesentlichster Vorzug es ist, für die verschiedenen Fahrzeugvarianten ohne nennenswerten
Mehraufwand anwendbar zu sein beziehungsweise durch leicht durchzuführende Abänderungen
verschiedene Typenvarianten praktisch ohne Mehraufwand daiit erstellen zu können.
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Die bei Gabelstaplern oder ähnlichen Ladefahrzeugen üblichen Gegengewichte
sind kompakte, einteilige Gußgewichte. Meistens werden diese Gegengewichte als Abstütz2unkt
für eine Pendellagerung der Lenkachse sowie zum Abstützen von Motorhauben und Schutzdachern
mit verwendet; außerdem sind sie mit Ausnehmungen und Durchbrüchen für dep Einbau
von Kihlern und Auspuffanlagen sowie f:ir die Zufuhr und Abfuhr von Kühlluft versehen.
Aus der Einteiligkeit der bekannten Gegengewichte resultiert die Einzweckausführung,
das heißt ihre Anwendung für eine bestimmte Fahrzeugtype, und folglich eine speziell
auf diese Pahrzeugtype zugeschnittene test'legung der Ausnehmungén, Durchbrüche
und Anschlüsse für den Verbrennungsmotor, für Auspuff, schutzdach, rahmen, LenKachsen
und so weiter. Die besagte-Einzweckausfiihrung hat somit bei einem großen FihrzeugtJpenprogramm
eine VIelzahl Gegengewichtstypen zur Folge, was äußerst unrationell it. Hinzukommt,
daß bei Anwendung eines anderen als des ursprünglich
vorgesehenen
Antriebsaggregates, etwa weil der'Kunde dies verlangt, der fertigungstechnische
Aufwand fr die hierfür notwendig werdenden Abanderungen am bestehenden Gert so hoch
ist, daß aie Ausfihrung des Kundenwunsches meist unrentabel ist. Wird ein solches
Ladefahrzeug, zum Beispiel Gabelstapler, dessen Gegengewicht normalerweise nur für
die Normalausrtistung bemessen ist, nachträglich in seinem Gesamtgewicht durch eine
Zusatzausr;istung verändert und folglich auch die Lage seines Schwerpunktes, so
muß zur Wiedererreichung seines Standsicherheitsoptimums fast stets auch das Gegengewicht
verändert werden, was bei dessen einteiliger Ausfuhrung aufwendig ist.
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Im Hinblick auf die vorangehend erwähnten Gesichtspunkte wird mit
der Erfindung eine Verbesserung der in Rede stehenden Gegengewichte bezweckt, und
zwar vorzugsweise für eine Anwendung in Kombination mit einem nach dem Baukasten-Prinzip
aufgebauten Fahrzeugrahmen nach dem Hauptpatent, ohne Jedoch auf diese Art Fahrzeugrahmen
beschränkt zu sein; vielmehr soll sich die neue Form des Gegengewichtes auch für
Ladefahrzeuge mit andersartig gestaltetem Fahrzeugrahmen eignen.
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Erfindungsgemäß wird die, dadurch erreicht, daß das Gegengewicht in
mehrere Teilgewichte aufgegliedert ist und eines der Teilgewichte als Tragkörper
fiir die Lenkachslagerung des Fahrzeuges ausgebildet ist. Dabei werden die Teilgewichte
einer leichten Austauschbarkeit wegen jbereinander angeordnet, wobei das unterste
von ihnen die Lenkachslagerung aufnimmt. Das erfindungsgemäße Gegengewicht umfaßt
mindestens zwei Teilgewichte, ein oberes und ein unteres Teilgewicht, von denen
das untere als einziger Tragkörper fr die Lenkachslagerung dient. Vorteilhaft wird
das Gegengewicht Jedoch wenigstens dreiteilig ausgebildet, das obere Teilgewicht
also nochmals unterteilt, weil sich dadurch noch einfacher und vollKommener der
Gewichtsausgleich und die urnattlng einer optimalen Schwerpunktslage erzielen laut,
wenn das Fahrzeug mit verschiedenen oondereinrichtungen ausgerjstet wird. Um zu
erreichen, daß die Dei'gewichte zuverlässig aufeinander auf1iezen, ohne ;laß sie
mechanisch bearbeitet werden m..ssent sind nach einem
anderen Erfindungsmerkmal
-die Teilgewichte aufeinander punktweise, vorzugsweise in drei Punkten, abgestützt.
Damit ein Fahrzeug einfach und in kürzester Zeit umgerüstet werden. kann, zum Beispiel
wenn es eine Zusatzausrüstung erhält, welche eine Veränderung des Gegengewichtes
notwendig macht, sind die Teilgewichte nach der weiteren Erfindung einzeln voneinander
lösbar ausgebildet und gemeinsame Befestigungsmittel für sie vorgesehen, mit welchen
die Teilgewichte gegeneinandergespannt werden.
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Wird bei solchen Fahrzeugen die Anordnung eines Abgasreinigers,.
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zum Beispiel einer sogenannten Wasservorlage, verlangt, so ist bei
der herkömmlichen Gegengewichtsausbildung seine Anordnung stets schwierig, da er
oberhalb des Gegengewichtes plaziert werden muß und dadurch nicht nur die Sicht
des Fahrzeugführers nach hinten beeinträchtigt, sondern außerdem in den meisten
Fällen das Fahrzeug infolge des zusätzlichen Gewichtes hecklastig macht, was dessen
Kurvenstabilität negativ beeinflußt. In weiterer Ausgestaltung des Gegengewichtes
nach der Erfindung wird dem dadurch Rechnung getragen, daß das oberste Gewichtsteil
abnehmbar ist und an seine Stelle eine derartige Wasservorlage gesetzt werden kann,
oder dadurch, daß die Teilgewichte U-förmig oder annähernd U-förmig geformt werden
und der freie Xaumezwischen den Schenkeln der U-förmig gestalteten Teilgewichte
zur Anordnung eines Abgasreinigera oder eines anderen Elementes wie Kühler'und zur
KEhlluftfälirung benutzt wird.
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aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung eines der Teilgewichte als
Tragkörper für die Lenkachslagerung des Fahrzeuges ergibt sich die Möglichkeit zu
eine£ besonders- rationellen Formgebung des Fahrzeugrahmens, wenn nach einem Ausgestaltungagedankeh
das die Lagerung der Lenkachse aufnehmende Teilgewi-c-ht als die Holme des Fahrzeugrahmens
verbindende Traverse gestaltet wird, weil hierdurch ein spezielles Verbindungselement
eingespart werdenkann. Wird bei dieser Ausbildung als'-Tr«vers-e die Drehachse der
Lagerung nach einem weiteren Erfindungsmerkial nach oben gelegt, « so ergibt sich
eine erhöhte Kurvenstabilität des"Fahrz'eüges, was
bei derartigen,
relativ hochbauenden Fahrzeugen besonders vorteilhaft ist.
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Anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungebeispieles
wird der Erfindungsgegenstand in der Anwendung bei einem Gabelstapler in einzelnen
weiter erläutert. Ee zeigen Fig. 1 die Rückansicht eines mit dem erfindungegemäßen
Gegengewicht ausgerüsteten Gabelstaplers, Fig. 2 die Draufsicht auf das Gegengewicht
des Gabelstaplers nach Fig. 1 und Fig. 3 die Seitenansicht des Gegengewichtes mit
teilweise im Schnitt dargestellten Teilgewichten.
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Bei dem vorliegenden Beispiel ist das Gegengewicht in drei Teilgewichte
aufgegliedert, nämlich in ein unteres Teilgewicht 1, ein mittleres Teilgewicht 2
und ein oberes Teilgewicht 3. Alle drei Teilgewichte 1, 2, 3 sind, wie Fig. 2 erkennen
läßt, U-förmig gestaltet, wodurch zwischen den Schenkeln dieser U-Form Raum zum
Unterbringen von Elementen des Fahrzeuges geschaffen wird. Das untere Teilgewicht
1 ist als Traverse geformt. Die Traverse 1 bildet die hintere Querverbindung des
Gabeletaplers. 81e ruht auf Auflagen 4 der Holme 5 des Gabelstaplerrahiens und ist
mit den Auflagen 4 durch Schrauben 6 (nur Mittellinie ist angedeutet) löebar verbunden.
Die Traverse 1 weist als einziges mechanisch zu bearbeitendes Teilgewicht eine Bohrung
7 auf, welche eine Achse 8 aufnimmt, die durch bekannte Spannelemente 9 an der Traverse
1 fixiert ist. Auf der Achse 8 ist eine Lenkachse 10 pendelnd gelagert, welche zwei
Räder 24 des Gabelstaplers trägt. Die Anordnung der Lenkachse 10 beziehungsweise
der Achse 8 an der Traverse 1 ist 80 gewählt, daß die Lenkachse weit oben liegt,
um eine gute Kurvenstabilität des Gabelstaplers zu bewirken. Die Traverse 1 ist
auf ihrer dem mittleren Teilgewicht 2 zugewandten Seite mit drei Ansätzen 11 versehen,
auf welchen das Teilgewicht 2 dreipunktabgestützt ruht. In gleicher Weise besitzt
das Teilgewicht 2 drei Ansätze 12, auf denen das obere Teilgewicht 3 dreipunktabgestützt
liegt.
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Das untere Teilgewicht beziehungsweise die Traverse 1, das mittlere
Teilgewicht 2 sowie das obere Teilgewicht 3 sind durch gemeinsame Befestigungsmittel
lösbar miteinander verbunden. Diese Befestigungsmittel bestehen aus zwei Ankerschrauben
13, zwei Schraubenbolzen 14 und zwei Spannscheiben 15. Die beiden Ånkerschrauben
13 sind in Gewindelöcher 16 geschraubt, die in der Traverse 1 vorgesehen sind. Die
Ankerschrauben 13 ragen nach oben in Langlöcher 17 ii Teilgewicht 2, welche am oberen
Ende eine Erweiterung 18 haben, die zur Aufnahme einer Spannscheibe 15 und des<iopfes
eines Schraubenbolzens 14 bemessen ist. Das obere Teilgewicht 3 weist ebenfalls
zwei Langlöcher 19 mit Erweiterungen 20 an ihren oberen Ende auf. In die Langlöcher
19 sind die Schraubenbolzen 14 eingezogen, wobei die Erweiterungen 20 die Spannscheiben
15 und zöpfe der Schraubenbolzen 14 aufnehmen. Die Schraubenbolzen 14 sind in Gewindelöcher
21 geschraubt, die in das obere Ende der Ankerschrauben 13 eingebracht sind. Durch
Anziehen der Schraubenbolten 14 werden die drei Teilgewichte 1, 2, zu 3 gegeneinandergespannt
und gleichzeitig am Fahrzeugrahmen befestigt, da das untere Teilgewicht, die Traverse
1, fest mit dessen Hohen 5 verbunden ist. Durch Lösen der Schraubenbolzen 14 können
die Xeilgewichte 2, 3 von der Traverse 1 gelöst und nach oben abgezogen werden.
Fig. 1 läßt die St';ttstreben 22 erkennen, mit welchen ein nicht naht veranschaulichtes
Schutzdach für den Fahrzeugführer des Gabelstaplers auf den Holmen 5 abgestützt
ist. Fig. 3 zeigt teilweise eine Verkleidungshaube, die mit Abstand zu dem mittleren
und oberen Teilgewicht 2, 3 angeordnet ist.
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Wenn eine durch zusätzliche Einbauten hervorgerufene Hecklastigkeit
des Gabelstaplers beseitigt werden muß, so werden die Schraubenbolzen 14 gelöst
und das obere Teilgewicht 3 entfernt und anschließend wird unter Einfügen der Spannscheiben
15 in die Erweiterungen 18 der Langlöcher 17 und Anwendung anderer, entsprechend
kürzerer, in die Gewindelöcher 21 er Ankerschrauben 13 einzuschraubender Schraubenbolzen
das Teilgewicht 2 wieder an der Traverse 1 fixiert.
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In ähnlicher Weise wird verfahren, wenn der Gabelstapler nachträglich
mit
einer Wasservorlage ausgerüstet werden soll. In dies ei Fall wird das obere Teilgewicht
3 abmontiert und an seine Stelle die mit entsprechenden Ausnehmungen für die Schraubenbolzen
14 versehene Wasservorlage gesetzt.
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Die Traverse 1 ist in der Weise dimensioniert, daß sie mit der Lenkachse
10 für verschiedene Fahrzeugtypen unverändert anwendbar ist. Die Gleichgewichts
stabilität der einzelnen Typen mit unterschiedlicher Tragkraft wird erreicht durch
entsprechende Abwandlung des mittleren Teilgewichtes 2, indem dieses in seiner Länge
variiert wird. Aufgrund der erfindungagemäßen Ausbildung der Traverse 1 ist es möglich,
diese samt Lenkachse 10 auch für andere Nutzfahrzeuge, zum Beispiel für Industrieschlepper,
zu verwenden.
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Der mit der Erfindung erzielte Fortschritt besteht darin, daß für
Jede Ladefahrzeugtype das Gegengewicht nach dem Baukastenprinzip mit maximaler Standsicherheit
iusammengestellt werden kann, wodurch die Kosten für Herstellung und Vorratshaltung
beträchtlich vermindert werden. Ein weiterer gewichtiger Vorteil ist die Möglichkeit,
bei nachträglicher Umrüstung des Ladefahrzeuges oder zusätzlicher Ausrüstung desselben
durch leicht und in kürzester Zeit durchführbare Abwandlung des Gegengewichtes die
Schwerpunktslage des Fahrzeuges so variieren zu können, daß ein Maximum an Standsicherheit
erreicht wird. Ferner ist vorteilhaft, daß lediglich das gleichzeitig als Tragkörper
für die Lenkachslagerung dienende Teilgewicht einer mechanischen Bearbeitung bedarf,
die leicht zu bewerkstelligen ist, da dieses Teilgewicht das gewichtsmäßig kleinste
ist und folglich bei der Bearbeitung durch Werkzeugmaschinen einfach zu manipulieren
ist, während die bekannten einteiligen Gewichte aufgrund ihrer zweckgebundenen Formgebung
und erheblichen Eigengewichte schlecht zu handhaben sind und große Werkzeugmaschinen
erfordern. Schließlich ist die erfindungsgemäße Aufgliederung des Gegengewichtes
insofern noch besonders günstig, als zum Beispiel Ladefahrzeuge wie Gabelstapler
häufig mit Hilfe von kranken umgegetst werden müssen, beispielsweise in Häfen für
Arbeiten unter Deck. Das bereitet bei
Ladefahrzeugen mit dem üblichen
einteiligen Gewicht oft 8chwierigkeiten, weil die zur Verfügung stehenden Krane
eine radkraft haben, die zum Anheben des Fahrzeuges als Ganzes nicht ausreicht.
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In so einem Fall kann bei einem mit dem Gegengewicht mach der Erfindung
ausgerüsteten Ladefahrzeug für das besagte Umsetzen mit geringem Aufwand das Gesamtgewicht
durch Demontage von eilgewichten rasch so verringert werden, daß der Kran den Gabelstapler
umsetzen kann, und danach einfach und ebenso schnell der zusammengefügt werden.