DE2245650B2 - Verfahren zum Herstellen von Stufenblech - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von StufenblechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Stufenblech mit zumindest einer in Walzrichtung
stufenförmig abgesetzten Fläche aus einem vorgewalzten Grobblech gleichmäßiger Dicke in einem Reversierwalzgerüst mit vor- und nachgeschaltetem Reversierrollgang, bei dem der Walzspalt und die Walzendrehrichtung beim Reversierwalzen in Abhängigkeit von der
Walzgutabmessung gesteuert werden.
Stufenbleche sind für den Schiffbau und andere Stahlkonstruktionen von besonderer Wichtigkeit, sie
können nach einem Verfahren hergestellt werden, bei dem Stahlbleche verschiedener Dicke so miteinander
verschweißt werden, daß sie auf einer Seite eine ebene Fläche bilden, die mit einzuschweißenden Aussteifungen
versehen wird. Dieses Verfahren hat sich jedoch als nachteilig erwiesen, da es infolge der zahlreichen
Fertigungs- und UmrUstvorgänge ausschuß- und störungsanfällig ist. Zudem fallen nicht nur hohe Schweißkosten an, sondern auch das Überprüfen der Schweißnähte und des angrenzenden Werkstoffs auf Poren und
Einschlüsse sowie durch die Schweißwärme verursachte Schäden wird aufwendiger.
Um die vorgenannten Schwierigkeiten zu vermeiden, ist auch schon ein Verfahren zum Herstellen von Blech
mit kontinuierlich abnehmender Dicke vorgeschlagen worden. Dieses Verfahren hat sich jedoch als äußerst
schwierig und in der industriellen Fertigung als ungemein kostenaufwendig erwiesen, da es einen sehr
hohen technischen Entwicklungsstand, beispielsweise
4')
die automatischmechanische Steuerung der Dicke des gewalzten Blechs, erfordert
Ferner ist aus der DE-PS 9 69 232 ein Walzverfahren
zum Herstellen von Stufenblech bekannt, bei dem die Drehrichtung der Walzen während eines Walzenstiches
unverändert bleibt Sie wird erst nach Durchlaufen des gesamten Walzgutes geändert Nach dem bekannten
Verfahren erhält das Walzgut durch eine mit der Walzgdtgeschwindigkeit synchronisierte Walzenanstellung senkrecht zur Walzrichtung ein keil- oder
treppenförmiges Profil. Die dazu notwendige Steuerung
der Walzenanstellung ist kompliziert und aufwendig. Ferner lassen sich die vorgegebenen Dickenmaße
lediglich im Rahmen einer hohen Fehlertoleranz einhalten und ergibt sich bei jedem Reversieren durch
das notwendige Walzenverstellen an der jeweiligen Stufe des Stufenblechs eine die Produktivität senkende
Totzeit Weitere Nachteile werden beim Herstellen asymmetrischer Stufenbleche, d.h. von Blechen mit
einer einer ebenen Fläche gegenüberliegenden Stufe, erkennbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Herstellen von Stufenblechen zu vereinfachen, insbesondere ein präzises produktives und sowohl für
symmetrische als auch asymmetrische Stufenbleche geeignetes Verfahren zu schaffen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß nacii dem Anstich eine Teillänge des
Grobblechs in einem ersten Teilstich gewalzt und dieser Walzgutteil mindestens einem weiteren Teilstich reversierend unterworfen wird, und daß die Endtemperatur
für eine zweiseitige, gegenüberliegende und zur Walzgutmittelebene symmetrische Abstufung bei 68O0C
bis 8500C und für eine einseitige, obere Abstufung durch
Einebnen der gegenüberliegenden unteren Abstufung des zweiseitig abgestuften Walzgutes allein durch
Absenken des dünneren Walzgutteiles auf die Rollgangebene bei über 8500C bis 10500C liegt Dieses Verfahren
basiert auf dem Gedanken, beim Herstellen von Stufenblechen eine Drehrichtungsumkehr der Walzen
während eines Reversierens, und zwar zwischen zwei Durchgängen, durchzuführen. Vorteilhafterweise werden dabei keine besonderen Anforderungen an das
Walzgerüst gestellt Zum Walzen einer Stufe kann der Walzspalt im Bereich der Stufe unverändert bleiben, da
die beiden Halbstiche jeweils an der Stufe enden bzw. beginnen. Darüber hinaus lassen sich in einfacher Weise
völlig unterschiedliche Stufenbleche, also eine asymmetrische Stufenausbildung, herstellen.
Zum Herstellen einer einseitigen Stufe genügt ein Reversieren an der jeweils gewünschten Stelle der
Stufe.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen
F i g. 1 bis 3 Verhältnisse beim Warmwalzen eines Stahlblechs, dessen Stärke im Erdbereich durch je eine
Stufe auf der Ober- und Unterseite im wesentlichen symmetrisch reduziert ist, in schematischer Darstellung,
F i g. 4 bis 7 Verhältnisse, unter denen der Anstichbereich durch je eine Stufe auf der Ober- und Unterseite in
einen Bereich größerer Dicke übergeht,
F i g. 8 in schematischer Darstellung das Warmwalzen eines Blechs mit stufenförmig und symmetrisch
verminderter Dicke im Endbereich sowie die Verhältnisse des Flachwalzens der Flächen des verjüngten Teils
mit Hilfe eines Rollgangs im Zuge der Fertigung von Stufenblech mit stufenförmiger Ausbildung auf wenigstens einer Seite,
Fig.9 und 10 Flachwalzbedingungen für den
zurückspringenden Teil der gewalzten Oberfläche mit
Hilfe eines Rollgangs beim Verjüngen der Anstichplatte des Stahlblechs zum Herstellen von Stufenblech mit
Abstufung auf wenigstens einer Fläche,
Fig. 11 eine Stichfolge des erfindungsgemäßen Walzens und
Fig. 12 ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Stufenblech.
Als Verfahren zum Herstellen von Stufenblech aus
Stahl werden die folgenden drei Verfahrensarten vorgeschlagen.
Die erste betrifft ein »Halbstichreduzieren«, die zweite bezieht sich auf ein »Halblängen-Rippen-Einwalzen«,
während sich die dritte auf ein »Halblängen-Anstell-Verfahren«
bezieht Bei den beiden erstgenannten Verfahren kann jedoch wegen einer ausgedehnten
Unterbrechung des Walzbetriebs mit im Walzspalt eingezogenem Gut an den mit dem walzwarmen Gut in
Berührung stehenden Walzen Brandrissigkeit auftreten. Der Leerlauf beeinträchtigt zudem das Walzausbringen.
Schließlich sind die Walzenlager nur mangelhaft geschützt
Bei dem »Halblängen-Anstell-Verfahren«, bei dem
kein Leerlauf zu verzeichnen ist, treten solche Störungen als unklares Anzeichen des Einsatzpunktes
zum Bilden der unterschiedlichen Dicke und als Schwierigkeit des Einhaltens genauer Abmessungen auf.
Demgegenüber wird bei dem »Halblängen-Reversierverfahren«
nach der Erfindung das Verringern der Walzenöffnung während einer voraufgehenden Rotation
der Walzen vorgenommen, so daß sich die fertige Stahlplatte auf hoher Temperatur befindet und die
Walzen nicht über eine längere Zeit einem örtlichen Wärmeübergang ausgesetzt sind.
Gegenüber Störungen, beispielsweise Walzenrissen oder Schäden an den Walzenlagern, ist das »Halblängen-Reversierverfahren«
nach der Erfindung sehr wenig anfällig.
Nach den Erfordernissen beim Herstellen von Stufenbleeh ist ein Merkmal der Erfindung, daß die
Walzendtemperatur des Grobblechs auf mindestens 680° C bis 10500C gehalten wird. Beim Herstellen eines
Stufenblechs mit stufenförmiger Ausbildung beider Flächen wird das Halblängen-Reversierverfahren mit
einer Walzendtemperatur zwischen 680° C und 850° C ausgeführt. Beim Herstellen eines Stufenblechs mit
stufenförmiger Ausbildung nur einer Fläche wird das Grobblech bei einer Walzendtemperatur zwischen
850° C und 1050° C dem Reversieren unterworfen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Austührungsbeispiels im Zusammenhang mit dem
Heisteiien eines Grobblechs mit zwei stufenförmig ausgebildeten Flächen unter Bezugnahme auf die F i g. 1
bis 3 erläutert.
Ein dickes Grobblech 1 wird auf die Austrittseite 2" der Walzen 2 verschoben, um mit seinem Endbereich Γ
zum Anstich zu gelangen. Hierbei wird das Grobblech 1 auf die gewünschte Länge ausgewalzt und dem
»Halblängen-Reversierverfahren« unterworfen. Dabei erhält das Grobblech 3 sowohl ober- wie auch
unterseitig eine Stufe.
Ein vorgewalztes Grobblech 4 wird darauf zum Fertigwalzen mit dem Anstich auf der Eingangsseite 2'
des Warmwalzfertiggerüsts 2 herangeführt und unmittelbar dem Ferligwalzen unterworfen.
Durch die anhand eines Ausführungsbeispiels erläuterte Erfindung wird i.owohl das Walzausbringen erhöht
wie auch der Lärmpegel beim Rollgangsbetrieb merklich gesenkt
Bei dem vorliegenden Beispiel ist die obere Grenze des Bereichs der Walzendtemperatur zwischen 680 und
a 8500C dadurch gegeben, daß bei einer höheren
Temperatur der dünner ausgewalzte Teil infolge Erweichens absinkt und es somit schwierig wird, auf
beiden Seiten eine Stufe zu erhalten. Die bevorzugte Walzendtemperatur liegt im Bereich von 750 bis 850° C.
ίο Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
im Zusammenhang mit einem zahlenmäßigen Beispiel erläutert
Eine übliche Stahlbramme (Breite: 22G0 mm, Dicke: 150 ram, Länge: 3500 mm) wird in einem Durchlaufofen
auf 12500C erhitzt und nach dem Passieren eines
Zunderbrechgerüsts auf einem Quarto-Reversiergerüst zu einem Grobblech 4 (Breite: 2500 mm, Dicke: 80 mm,
Länge: 9000 mm) vorgewalzt und anschließend auf einem Quarto-Reversier-Fertiggerüst 2 zu einem
Grobblech 1 (Breite: 2500 mm, Dicke: 19 mm, Länge: 18 000 mm) fertiggewalzt
Das Grobblech ! wird auf dem Quarto-Reversiergerüst 2 dem Reversierverfahren unterworfen.
Das Grobblech 1 mit einer Dicke von 19 mm wird an die Austrittseite 2" gebracht, um dem »Halbiängen-Reversierverfahren«
unterworfen zu werden. Die Arbeitswalzen 2-1 des Fertiggerüsts sind auf eine Walzenöffnung
von 133 mm angestellt, drehen sich mit 30 U/min
und sind zum Aufbringen einer Druckkraft von 4000 t ausgelegt Der Antrieb der Arbeitswalzen 2-1 ist mit
einem Taktgeber verbunden, wobei dem Taktintervall eine stets gleichbleibende Länge aus der Walzenöffnung
ausgetretenen Walzgutes entspricht Beim Erreichen der vorgegebenen Taktzahl wird ein Steuersignal zum
Reversieren der Arbeitswalzen gegeben. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen wird erhöht,
sobald der voreilende Anstichteil 8 Meter von der Walzebene entfernt ist und ohne Veränderung der
Walzenöffnung reversiert Auf diese Weire wird die Walzendtemperatur von 800°C erreicht und der
Walzvorgang nach zwei Stichen beendet. Auf diese Weise wird ein fertiges Walzgut von unterschiedlicher
Dicke und bezüglich einer Mittelebene symmetrischer Ausbildung erhalten. Der dünnere Teil 3" hat eine
gleichmäßige Dicke von 14 mm (die Länge des dünneren Teils beträgt 18 000 mm vom Beginn der Stufe
aus gemessen), während der dickere Teil 3 19 mm dick
ist (die Länge des dickeren Teils beträgt 10 000 mm von
der Stufe aus gemessen), wobei zwischen den beiden
so Teilen auf jeder Seite ein bogenförmiger Übergang mit einem Krümmungsradius 3' von 500 mm verläuft.
Anschließend wird das Walzgut gerichtet, auf einem Kühlbett abgekühlt und auf vorgegebene Abmessungen
z^rieilt
Im folgenden werden Beispiele zum Herstellen von Stufenblech mi* je einer Stufe auf beiden Seiten anhand
der F i g. 4 bis 7 näher erläutert.
In der Zeichnung ist ein Warmwalzgerüst gezeigt, vor dem ein dickes Grobblech 1 auf einem Rollgang 5 mit
ho Rollen 6 zum /.nstich bereitliegt.
In Fig.4 bis 7 ist die rechte Seite des Warmwalzgerüsts
als Austrittsseite 2" und die linke Seite als Eintrittsseite 2' dargestellt.
In Fig.4 ist ein Grobblech 1 dargestellt, das auf eine
In Fig.4 ist ein Grobblech 1 dargestellt, das auf eine
h5 vorgegebene Dicke gewalzt werden soll. Nach dem
Anstich durchläuft es in Richtung des Pfeils A das Walzgerüst 2, dessen Walzenöffnung auf einen bestimmten
Wert eingestellt ist. Durch Reversieren tritt
das Walzgut in entgegengesetzter Richtung, dem Pfeil B — wie in F i g. 5 dargestellt — folgend, im Verlauf des
Walzvorgangs gemäß Fig. 6 an der Eintrittsseite aus dem Walzgerüst aus. Auf diese Weise wird ein
beiderseitig durch je eine Stufe zu einer geringeren Dicke reduzierter Teil 3" erhalten. Der dünne Teil 3"
und der dicke Teil 3 werden mit entsprechendem Anstich auf der Eintritts- bzw. Austrittsseite abgewalzt.
Wie in Fig. 7 gezeigt ist, werden die Arbeitswalzen zum Vergrößern der Walzenöffnung angestellt, und das
Walzgut bewegt sich in Richtung des Pfeiles C mit dem dünnen Teil 3" vorauf.
Wie in den vorausgehenden Beispielen beschrieben, wird das Gut zunächst in einer Richtung warmgewalzt
und nach dem Durchlauf einer bestimmten Längspartie reversiert. Bei diesem Stufenwalzverfahren dient die
Eintrittsseite des Walzgerüsts anschließend als Austrittsseite, so daß die abgewalzte Blechpartie in einer
bogenförmig ausgebildeten Stufe 3' endet, deren Krümmungsradius dem Radius der jeweiligen Arbeitswalze entspricht. Außer in dem vorbeschriebenen
Stufenbereich tritt in dem dickeren Bereich 3 im wesentlichen kein Dickenunterschied auf. An dem nach
dem Halblängen-Reversierverfahren nach der Erfindung hergestellten Stufenblech kann der Stufenbereich
bzw. der beginnende Wechsel der Blechdicke mit bloßem Auge leicht erkannt werden, so daß es möglich
ist, Fertigerzeugnisse genau nach den Erfordernissen des Verbrauchers zu walzen.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann das Halblängen-Reversierverfahren
auch in der Weise mehrstufig durchgeführt werden, daß das fertige Walzgut beispielsweise drei oder vier
Stufenbereiche aufgewalzt bekommt. Der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung zu verwalzende
Werkstoff, vorzugsweise Stahl, kann nach seinem jeweiligen Verwendungszweck, so auch unter Berücksichtigung
besonderer Anforderungen durch das Schweißen, ausgewählt werden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Stufenblech weist in seinem dünnen Bereich
meistens eine Dicke zwischen 4,8 und 180 mm und in seinem Dickenbereich eine Dicke von 8 bis 200 mm auf.
Der Krümmungsradius der bogenförmigen Stufe beträgt etwa 500 mm, die Dickendifferenz zwischen
dem dicken und dem dünnen Bereich liegt im Bereich von 0,1 bis 20 mm, das Dickenverhältnis zwischen
dickem und dünnem Bereich beläuft sich auf 1 :0,3 oder
auch höhere Werte. Bei einer Dickendifferenz im Bereich von 0,1 bis 20 mm sind ausgezeichnete Werte
für die mechanische Festigkeit und andere Eigenschaften gewährleistet.
im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel gemäß
der Erfindung erläutert, nach dem das Stufenblech nur auf einer Seite eine Stufe aufweist
Bei diesem Beispiel beträgt die Walzendtemperatur beim Stufenwalzen zwischen 850 bis 10500C Auf diese
Weise wird die eine ausgewalzte Oberfläche im wesentlichen flach ausgebildet, während die Gegenflä
che den vorbeschriebenen bogenförmig ausgebildeten Stufenbereich aufweist
Das Stufenblech nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erfordert das Einhalten der Walzendtemperatur zwischen 850 und 10500C, nach dem das
Ausgangsmaterial gemäß den F i g. 1 bis 3 bzw. 4 bis 7 gewalzt und durch Verbringen des Grobblechs auf
einem Rollgang, beispielsweise zum Gewährleisten der Ebenheit der mit den Rollgangsrollen in Berühnmg
stehenden Oberfläche des Grobblechs.
Das vorstehend Gesagte wird in Einzelheiten unter Bezugnahme auf Fig. 8, 9 und 10 nachfolgend
beschrieben.
Nach Fig. 8 wird das Stufenblech 3 mit beiderseits
stufenförmiger Ausbildung der Flächen mit seinem dickeren Bereich voraus auf dem Rollgang transportiert.
In diesem Fall senkt sich der dünnere Teil 3" und berührt die Rollen 5. Auch im stufenförmigen Bereich 3'
findet infolge der Schwerkraft ein Absenken statt, so daß die Unterseite des dicken Teils, der Stufenbereich
und der dünnere Bereich eine im wesentlichen gerade Linie bilden. Auf diese Weise wird ein Stufenblech mit
einem Stufenbereich nur auf einer Seite erhalten. Fn Einzelfällen kann es erforderlich sein, einen Stauchstich
auszuführen, beispielsweise, um das Blechformat zu berichtigen.
Gemäß Fig.9 wird der Stufenbereich auf der Unterseite des Grobblechs 3, das sowohl ober- wie auch
unterseitig eine Stufe aufweist und bei einer Temperatur zwischen 850 und 10500C fertiggewalzt wird, während
des Transports auf dem Rollgang, den dünnen Bereich vorauf, dadurch eingeebnet, daß eine Vielzahl von
Rollgangsrollen auf den Stufenbereich einwirkt. Auf diese Weise wird ein Stufenblech mit einer Stufe 3' auf
der Oberseite und einer ebenen Unterseite erhalten, wie dies Fig. 10ausweist.
Die S'ufenbleche, die nach dem in den F i g. 8 und 9 dargestellten Walzverfahren gefertigt wurden, sind in
Fig. 12dargestellt.
Beim Herstellen von Stufenblech mit einseitiger stufenförmiger Ausbildung ist die Walzendtemperatur
auf den Bereich von 850 bis 1050"C beschränkt, weil sich
oberhalb 850"C der dünne Teil absenkt und die Unterseite durch die Rollgangrollen nicht ausreichend
eingeebnet wird, während oberhalb 1050° C die
Werkstoffqualität beeinträchtigt wird. Die bevorzugte Walzendtemperatur liegt in dem Bereich von 900 bis
950° C.
Ein bevorzugtes Beispiel für ein Stufenblech mit nur einseitiger stufenförmiger Ausbildung ist :n Fig. 12
dargestellt.
Der bogenförmig ausgebildete Stufenbereich 11 ist im
Bereich zwischen 1At und 3Z* der Gesamtlänge des
Blechs angeordnet. An die Stufe 11 schließt sich nach
links ein dünner Bereich 13 und nach rechts sin dicker Bereich 12 an. Das Dickenverhältnis zwischen dem
dünnen Teil 13 und dem dicken Teil 12 liegt im Bereich von 1 :1,2 bis 1 :1,5. Oberhalb dieses Verhältnisses
erweist sich das Walzen als schwierig.
Bevorzugte Werte sind für das Dickenverhältnis 3 :4 und für den Dickenunterschied zwischen dem dünnen
und dem dicken Bereich 0,1 bis 20 mm. Dabei ist es bei der praktischen Anwendung oft erforderlich, daß, unter
Beachtung der vorgenannten Zahlenwerte, der dOnne Teil 4,8 bis 180 mm dick ist
Der Krümmungshalbmesser des Stufenbogens liegt im Größenbereich von 400 bis 600 mm. Der Auslauf des
ebenen Teils i3 ist durch einen Obergangspunkt 14 markiert Dieser Obergangspunkt 14 eignet sich als
Bezugsmarke beim Ausmessen der Länge des dünnen Teils.
Beim Walzen eines Grobblechs SL der Dicke H\ und
der Länge /ändert sich die Dicke auf einer Seite Ober H2
in Hi, und die Länge /fiber I2 + h zu h + 1\, so daß sich
auf diese Weise ein warmgewalztes Stuf enbtech SL'der
Dicken H\ und H3 und der Länge h + h ergibt Die
Abmessungen des Fertiggutes (siehe Fi g. 1 Ie) nämlich
die Dicken II,. II, und die Lunge /ι l· /ι sowie die Breite
W sind vorgegebene (iröllen. Daraus ergeben sich die
Wal/cnoffnimg .Sund du.· Lange /? folgendermaßen:
In I'ig. 11 sind die Werte IU. IU, h und /j bekannt.
I Inbekannte Größen sind Hi. I2. Ii. I) und .V. Hierin sind
/ι eine Wal/gcgenkraft im /iisland nach I- i g. lib und
/•jeinc Wal/gegenkraft im Zustand nach I' i g. I Id.
/wischen den genannten Werten bestehen die folgenden aus theoretischen und Versuchsarbeiten
bei·..innicn Beziehungen.
/, W · K
IWk
I I K II, II, /,ι
/ ι R II. lh M
/ ι R II. lh M
HYi
(Yi
(Yi
Hierin bedeuten M eine Walzkonstantc, R, don n
Ktiuim lii'i υίπ.Ίμι CLMCi'rucn VVül/.C und K Ciiir'
Konstante. /Ί ist die Temperatur des Walzgutes, gemessen oder aufgrund des vorhergehenden Stichs
abgeschätzt. T2 ist die berechnete Temperatur, die
kleiner ist als Ti. j,
Die Anzahl der oben aufgeführten Gleichungen beträgt 5, während die Zahl der unbekannten Größen
ebenfalls 5 beträgt. Somit können die Länge I2 und die
Walzenöffnung 5Ί folgendermaßen berechnet werden. Aus(l)und(ll) wird μ
lh-tU = (I]-I))ZM.
Diese Gleichung wird in die Gleichungen (III) und (IV) eingesetzt, woraus sich ergibt ι,
H2-H, = F(R H1 H1 Tt)-F(R H2 hU T2)IM.
Aus dieser Gleichung kann die unbekannte Größe //.· errechnei werden.
Der Wert //.· für die Dieke wird in die Gleichung (III)
eingeset/l, um die Wal/gegenkraft l\ /;i erhalten. /Ί
wird dann in die Gleichung (I) eingeset/l. um ilen Uelrag
für die Wal/cnöffnung ,V/u erhallen.
Heim crfindungsgcmäUcn Herstellen eines Stufen
blechs von 14 mm Dicke in dem dünnen und 17 mm
Dicke in dem dicken Bereich sowie einer Lange von 9800 mm in dem dünnen und b500 mm in dem dicken
Hereich wurde im Kertiggeriist ein Grobblech mit einer
Dicke ausgewalzt, die der Dicke des dicken Bereichs des Stufenbleehs entspricht. Sodann wurden die Walzen auf
eine Walzenöffnung von I 3,0 mm angestellt und das Grobblech zum Walzen des dünnen Teils mit einem
Vorschub von 0,9 m/s bis zu einer vorgegebenen Länge ausgewalzt sowie die Walzen bei unveränderter
Anstellung reversiert. Bei einer Dickenmessung nach dem Verfahren der mittleren quadratischen Abweichung
(/wischen Ist- und Sollwert), ergeben sieh — im
Vergleich mit üblichem Walzgui "hr g;:!e Werte.
In dem vorbeschriebenen Beispiel erfolgte das Walzen nach dem Anstich mit einem etwa die halbe
Länge des Grobblechs erfassenden Walzen in der einen Richtung und anschließendem Reversieren bei unveränderter
Anstellung. Wenn größere Dickenuntersehicde und damit eine höhere Walzkraft erforderlich sind,
können mehrere »Halblängenstiche« ausgeführt werden. Das auf die vorbeschriebene Weise abgewalzte
Stufenblech wird mi; einer Geschwindigkeit von 150 m/s auf einem Rollgang von 80 m Länge mit Rollen
von 400 mm Durchmesser und 4700 mm Länge bei einem Rollenabstand von 900 mm abgefördert. Während
des Frörderns auf dem Rollgang wird die Unterseite des Stufenblechs eingeebnet. Anschließend wird das
Stufenblech warm gerichtet und auf einem Kühlbett abgekühlt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Stufenblech mit
zumindest einer in Walzrichtung stufenförmig abgesetzten Fläche aus einem vorgewalzten Grobblech gleichmäßiger Dicke in einem Reversierwalzgerüst mit vor- und nachgeschaltetem Reversierrollgang, bei dem der Walzspalt und die Walzendrehrichtung beim Reversierwalzen in Abhängigkeit von ι ο
der Wialzgutabmessung gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Anstich eine Teillänge des Grobbleches in einem ersten Teilstich gewalzt und dieser Walzgutteil
mindestens einem weiteren Teilstich reversierend unterworfen wird und daß die Endtemperatur für
eine zweiseitig gegenüberliegende und zur Walzgutmittelebene symmetrische Abstufung bei 6800C bis
8500C und für eine einseitige obere Abstufung durch
Einebnen der gegenüberliegenden unterer» Abstufung des zweiseitig abgestuften Walzgutes allein
durch Absenken des dünneren Walzgütteils auf Rollgangsebene bei über 850°C bis 1050°C liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß bei vorgesehenem Einebnen der
unteren Abstufung des zweiseitig abgestuften Walzgutes der Anstich des Grobblechs vom
Schwanzende her erfolgt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitige Abstufung des
zweiseitig abgestuften Walzgutes nach dem Reversierwalzen mit dem abgestuften dünneren Ende
voraus ausläuft und eingeebnet wird.
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