DE10041281C2 - Vorrichtung zum Umformen von Platinen aus flexibel gewalztem Metallband - Google Patents
Vorrichtung zum Umformen von Platinen aus flexibel gewalztem MetallbandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umformen von Platinen aus flexibel ge
walztem Metallband, mit einen Stempel und eine Matritze umfassenden Umform
einrichtungen, die zum Umformen der Platine zusammenwirken, wobei die Platine mit
wenigstens zwei voneinander verschiedenen Dicken vorliegt und das Dickenprofil der
Platine im wesentlichen symmetrisch zur Mittelebene der Platine verläuft, die Platine
also beidseitig einen Dickenübergang aufweist, und die Dickenübergänge auf eine
Seite der Platine verlagerbar sind, so daß eine Seite der umgeformten Platine einen
Dickenübergang aufweist und die andere Seite der umgeformten Platine plan ist.
Bei der in Rede stehenden Platine handelt es sich um ein Werkstück, das durch
flexibles Walzen eines Metallbandes und nachfolgendes Vereinzeln des Metallbandes
zu Platinen hergestellt worden ist. Das flexible Walzen als Verfahren zur Herstellung
von Metallbändern mit über ihr Länge definiert unterschiedlichen Banddicken ist z. B.
aus der DE 22 45 650 A bekannt und dadurch gekennzeichnet, daß während
des Walzprozesses der Walzspalt gezielt verstellt wird. Hierbei werden unter
schiedlich lange Bandabschnitte mit unterschiedlichen Banddicken gewalzt, die über
unterschiedliche Steigungen miteinander verbunden sein können, die dement
sprechend beidseitige Banddickenübergänge bilden. Das Ziel des flexiblen Walzens ist
es, Walzprodukte mit belastungs- und gewichtsoptimierten Querschnittsformen
herzustellen. Das Verfahren ist üblicherweise als Bandwalzen von Coil auf Coil
ausgelegt.
Aus flexibel gewalzten Metallbändern vereinzelte Platinen weisen dementsprechend
ein derartiges Dickenprofil auf, das wenigstens zwei voneinander verschiedene Dicken
umfaßt, wobei die Bereiche mit den voneinander verschiedenen Dicken über einen
eine vorbestimmte Steigung aufweisenden Bereich, also einen Banddickenübergang,
miteinander verbunden sind. Diese Platinen werden im allgemeinen für die
Herstellung von Bauteilen mit sich verändernden Wandstärken verwendet. Dabei gilt,
daß die Platinen vor ihrer Weiterverarbeitung zu Bauteilen mit sich verändernden
Wandstärken typischerweise ein Dickenprofil aufweisen, das symmetrisch zur
Mittelebene der Platinen ist. Die aus diesen Platinen herzustellenden Bauteile sollen
jedoch häufig nur einseitig Dickenübergänge aufweisen. Das bedeutet also z. B. bei
einem Tiefziehteil, daß nur ein innen liegender Dickenübergang bzw. mehrere
innenliegende Dickenübergänge oder aber nur ein außen liegender Dickenübergang
bzw. mehrere außen liegende Dickenübergänge gewollt sind, während die jeweils
andere Seite des Tiefziehteils, also die Außenseite bzw. die Innenseite des
Tiefziehteils, plan sein soll. Insofern ist es erforderlich, die ursprünglich beidseitig
vorhandenen Dickenübergänge auf eine Seite der Platine zu verlagern, so daß eine
Seite der umgeformten Platine einen Dickenübergang aufweist und die andere Seite
der umgeformten Platine plan ist.
Im Stand der Technik ist das Eliminieren des Dickenüberganges bzw. der
Dickenübergänge, die nicht gewollt sind, nur in einem separaten, zusätzlichen Arbeits
gang möglich, der entweder bei der noch nicht umgeformten Platine, vorliegend also
vor dem Tiefziehvorgang, oder bei dem durch den Tiefziehvorgang erzielten Bauteil,
also nach dem Tiefziehvorgang, durchgeführt werden muß. Anders ausgedrückt sind
in einer Vorrichtung, mit der bei einer Platine außer einem Tiefziehvorgang auch eine
Verlagerung des ursprünglich beidseitig vorhandenen Dickenübergangs auf eine Seite
der Platine möglich ist, zwei voneinander verschiedene und nacheinander durch
zuführende Arbeitsschritte erforderlich. Dies macht einerseits die Vorrichtung und
andererseits das entsprechende Verfahren aufwendig und teuer.
Es ist nun die Aufgabe der Erfindung, eine solche Vorrichtung zum Umformen einer
Platine aus flexibel gewalztem Metallband anzugeben, mit der bei als Platinen
vorliegende Werkstücke mit einem im wesentlichen symmetrisch zur Mittelebene der
Platine verlaufenden Dickenprofil in einem einzigen Arbeitsgang die ursprünglich
beidseitig vorliegenden Dickenübergänge auf eine Seite der Platine verlagerbar sind,
so daß die eine Seite der umgeformten Platine einen Dickenübergang aufweist und die
andere Seite der umgeformten Platine plan ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umformen von Platinen aus flexibel
gewalztem Metallband, bei der die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe gelöst
ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umformfläche der Umformeinrichtung, die
der Platinenseite zugewandt ist, die im umgeformten Zustand der Platine einen
Dickenübergang aufweisen soll, eine an den zu erzielenden Dickenübergang
angepaßte Form aufweist, und die Umformfläche der Umformeinrichtung, die der
Platinenseite zugewandt ist, die im umgeformten Zustand der Platine plan sein soll,
plan ist.
Die beiden Seiten der durch flexibles Walzen eines Metallbandes hergestellten Platine
werden somit beim Umformen derart verändert, daß die ursprünglich beidseitig vorlie
genden Dickenübergänge im gleichen Arbeitsschritt wie die Umformung einseitig
verlagert werden. Das heißt, daß bei dem umgeformten Werkstück, also der
umgeformten Platine, ein Dickenübergang nur noch auf einer Seite vorhanden ist,
während die andere Seite plan ist, wobei dieser Dickenübergang größer ist, nämlich im
allgemeinen doppelt so groß ist, wie im noch nicht umgeformten Zustand der Platine.
Wenn gesagt worden ist, daß nach der Umformung eine Seite des Werkstücks plan ist,
so ist damit nicht gemeint, daß diese Seite insgesamt vollständig in einer Ebene liegt.
Vielmehr ist damit nur gemeint, daß auf dieser Seite kein Dickenübergang mehr vor
liegt. Jedoch ist es insbesondere dann, wenn z. B. das Werkstück in einem
Tiefziehvorgang zu einem Tiefziehteil umgeformt worden ist, natürlich so, daß sich
auch die als plan bezeichnete Seite des umgeformten Werkstücks nicht mehr
vollständig in einer Ebene befindet, sondern aus der ursprünglichen einer Seite der
Platine entsprechenden Ebene heraussteht, da es sich bei einem Tiefziehteil im
allgemeinen um ein dreidimensionales Gebilde handelt. Insofern ist vorliegend also
die Bezeichnung "plan" als Gegensatz zu dem Zustand einer Seite des Werkstücks zu
verstehen, in dem diese Seite einen Dickenübergang aufweist.
Die Umformeinrichtung ist grundsätzlich für alle bekannten Umformverfahren ver
wendbar, mit deren Hilfe Bleche umgeformt werden. Dementsprechend ist die Erfin
dung auch auf alle herkömmlichen Arten von Umformeinrichtungen anwendbar. Die
Umformeinrichtungen weisen einen Stempel und eine Matrize auf, die zum Um
formen des Werkstücks zusammenwirken. Ein solcher Stempel und eine solche
Matrize wirken dabei zum Umformen des Werkstücks im allgemeinen derart
zusammen, daß von der Matrize ein Rahmen mit einer von dem Rahmen
umschlossenen Öffnung gebildet wird, wobei das umzuformende Werkstück, also die
flexibel gewalzte Platine, auf dem Rahmen aufliegt, so daß mit dem Stempel der über
der Öffnung der Matrize liegende Bereich der Platine durch plastische Verformung
derselben in die Öffnung der Matrize hineingedrückt werden kann. Eine solche Kom
bination von einem Stempel und einer Matrize wird z. B. für das Tiefziehverfahren
verwendet.
Grundsätzlich sind für die Durchführung eines hier in Rede stehenden Umformverfah
rens zwei Umformeinrichtungen, wie z. B. ein Stempel und eine Matrize, ausreichend.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß die
Umformeinrichtungen darüber hinaus einen Niederhalter umfassen und der Nie
derhalter eine an den Dickenübergang angepaßte Form aufweist, wenn er auf der Seite
des Werkstücks vorgesehen ist, die im umgeformten Zustand einen Dickenübergang
aufweisen soll, und plan ist, wenn er auf der Seite des Werkstücks vorgesehen ist, die
im umgeformten Zustand des Werkstücks plan sein soll. Für den Niederhalter gilt so
mit genau das, was für die anderen Umformeinrichtungen, also z. B. den Stempel und
die Matrize auch gilt, daß nämlich aufgrund ihrer entweder an den zu erzielenden
Dickenübergang angepaßten oder aber planen Form während des Umformvorgangs
eine Verlagerung der ursprünglich beidseitig vorhandenen Dickenübergänge auf eine
Seite erzielt wird.
Der Niederhalter ist vorzugsweise auf der dem Stempel entsprechenden Seite der
Platine angeordnet, so daß der Niederhalter zum Niederhalten des Werkstücks mit der
Matrize zusammenwirken kann. Konkret bedeutet dies, daß durch das Zu
sammenwirken des Niederhalters mit der Matrize das Werkstück zwischen dem Nie
derhalter und der Matrize festgeklemmt wird. Auf diese Weise wird insbesondere bei
nur geringfügig steifen Werkstücken sichergestellt, daß beim Hineindrücken des
Stempels in die Öffnung der Matrize das Werkstück nicht vollständig in die Öffnung
der Matrize hineinrutscht.
Zuvor ist immer ausgeführt worden, daß die Umformeinrichtung oder die Umformein
richtungen, genauer: die entsprechende Umformfläche oder die entsprechenden
Umformflächen, die der Seite des Werkstücks zugewandt ist bzw. sind, die im
umgeformten Zustand des Werkstücks einen Dickenübergang aufweisen soll, eine an
den Dickenübergang angepaßte Form aufweist bzw. aufweisen. Eine solche an den zu
erzielenden Dickenübergang angepaßte Form der Umformfläche einer Umformein
richtungen liegt im allgemeinen dann vor, wenn der Verlauf der Umformfläche der
Umformeinrichtung exakt dem zu erzielenden Verlauf der Oberfläche des
umgeformten Werkstücks entspricht. Das bedeutet, daß die Oberfläche des
umgeformten Werkstücks genau die Form erhält, die durch die Form der
Umformfläche der Umformeinrichtung vorgegeben ist. Insbesondere beim Vorliegen
von Stauchungseffekten oder Hystereseeffekten kann jedoch von dieser Regel zu
mindest geringfügig abgewichen werden. Für die genaue Dimensionierung der
Umformfläche einer Umformeinrichtung, die der Seite des Werkstücks zugewandt ist,
die im umgeformten Zustand des Werkstücks einen Blechdickenübergang aufweisen
sollen, gilt im allgemeinen, daß bei auf der Platine ursprünglich vorhandenen
beiderseitigen Dickenübergängen um jeweils eine Dicke d die Umformfläche der
Umformeinrichtung einen Dickenübergang von im wesentlichen einer Dicke 2d
aufweisen muß.
Die Verwendung einer der zuvor beschriebenen Vorrichtungen ist
vorzugsweise für ein Hochdruckblechumformverfahren, ein Zugumformverfahren
oder ein Zugdruckumformverfahren, insbesondere nämlich für ein Tiefziehen, ein
Streckziehen oder ein Drücken, vorgesehen. Ungeachtet dessen ist eine solche erfin
dungsgemäße Vorrichtung natürlich auch für alle anderen Umformverfahren geeignet,
die mit zwei zusammenwirkenden Umformeinrichtungen arbeiten.
Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße
Vorrichtung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird einerseits auf die dem Pa
tentanspruch 1, nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfol
gende detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung un
ter Bezugnahme auf die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine durch flexibles Walzen eines Metallbandes und anschliessendes
Vereinzeln hergestellte Platine mit beidseitigen Dickenübergängen, in
einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 2A schematisch, die wesentlichen Bauteile einer Vorrichtung zum Herstellen
eines Tiefziehteils mit innen liegendem Dickenübergang gemäß einem
ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, einerseits im
Längsschnitt, andererseits im Querschnitt,
Fig. 2B ein mit der schematisch aus Fig. 2A ersichtlichen Vorrichtung hergestell
tes Tiefziehteil mit innen liegendem Dickenübergang,
Fig. 3A schematisch, die wesentlichen Bauteile einer Vorrichtung zur Herstellung
eines Tiefziehteils mit außen liegendem Dickenübergang gemäß einem
zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, einerseits im
Längsschnitt, andererseits im Querschnitt, und
Fig. 3B ein mit der schematisch aus Fig. 3A ersichtlichen Vorrichtung hergestell
tes Tiefziehteil mit außen liegendem Dickenübergang.
Aus Fig. 1 ist in einer perspektivischen Ansicht eine durch flexibles Walzen eines
Metallbandes und anschließendes Vereinzeln erhaltene Platine 1 ersichtlich, die zwei
voneinander verschiedene Bereiche, nämlich einen Bereich 2 und einen Bereich 3, mit
voneinander verschiedenen Dicken aufweist. Der Bereich 2 ist von dem Bereich 3
beidseitig der Platine 1 jeweils durch einen Dickenübergang 4 getrennt, der mit einer
vorbestimmten Steigung den Übergang von der Dicke des Bereichs 2 auf die Dicke
des Bereichs 3 herstellt.
Eine Vorrichtung zum Umformen einer Platine gemäß Fig. 1 nach einem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch aus Fig. 2A
ersichtlich, wobei oben ein Längsschnitt und unten ein Querschnitt dargestellt sind.
Bei der aus Fig. 2A ersichtlichen Vorrichtungen, wie auch bei der aus Fig. 3A er
sichtlichen Vorrichtung, gilt, daß lediglich solche Bauteile dargestellt sind, die für die
Erfindung wesentlich sind. Das bedeutet, daß solche Bauteile der Vorrichtungen nicht
dargestellt sind, die in gleicher Weise auch bei herkömmlichen Vorrichtungen zum
Umformen von Werkstücken aus Blech vorgesehen sind.
Die Vorrichtung gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
weist einen Stempel 5 und eine Matrize 6 auf, zwischen denen die umzuformende
Platine 1 angeordnet wird. Um die Platine 1 für den Umformvorgang zu halten, ist fer
ner ein Niederhalter 7 vorgesehen, mit dessen Hilfe die Platine 1 auf der Matrize 6 fi
xiert werden kann. Durch diese Fixierung wird sichergestellt, daß die Platine 1 bei
dem Umformvorgang nicht vollständig in die Öffnung der Matrize 6 hineinrutscht.
Wie aus Fig. 2A ersichtlich, weist die Platine 1 zwei Bereiche 2, 3 mit voneinander
verschiedenen Dicken auf, wobei das Dickenprofil der Platine 1 symmetrisch zur
Mittelebene der Platine 1 ist. Mit der aus Fig. 2A ersichtlichen Vorrichtung soll nun
ein solches Bauteil, nämlich ein Tiefziehteil, erzielt werden, das lediglich einen innen
liegenden Dickenübergang 4 umfaßt, auf seiner Außenseite jedoch vollständig plane
Flächen aufweist. Dazu ist die Matrize 6 derart ausgebildet, daß ihre Oberfläche, auf
der die Platine 1 bei dem Umformvorgang aufliegt, also die Umformfläche der
Matrize 6, vollständig in einer Ebene liegt. Die von der Matrize 6 gebildete Öffnung
folgt - abgesehen von den abgerundeten Ecken - im wesentlichen einer rechteckigen
Form. Im Gegensatz dazu weisen die Umformflächen des Stempels 5 bzw. des Nieder
halters 7 jeweils eine solche Form auf, die dem zu erzielenden Dickenübergang 4 der
Platine 1 angepaßt sind. Das bedeutet, daß die Umformfläche, die auf der Platine 1 bei
dem Umformvorgang aufliegt, gerade nicht vollständig in einer Ebene liegt. Statt des
sen ist vorgesehen, daß die Dicke des Niederhalters 7 in dem Bereich, der auf dem
dünneren Bereich 3 der Platine 1 aufliegt, dicker ist als in dem anderen Bereich, der
dem dickeren Bereich 2 der Platine 1 zugeordnet ist. Dabei ist jedoch nicht eine solche
Anpassung der Dicke des Niederhalters 7 an die Form der Platine 1 vorgesehen, die
dem Dickenübergang 4 entspricht, der bei der noch nicht umgeformten Platine 1
vorliegt, sondern eine solche Anpassung der Dicke des Niederhalters 7, die dem an der
umgeformten Platine 1 zu erzielenden Dickenübergang 4 entspricht. Insofern ist die
Dickendifferenz zwischen dem dicken Bereich des Niederhalters 7 und dem dünnen
Bereich des Niederhalters 7 im wesentlichen doppelt so groß wie der einseitige
Höhenunterschied des dicken Bereichs 2 zu dem dünnen Bereich 3 der Platine 1.
Anders ausgedrückt ist der Niederhalter 7 in seinem dünnen Bereich gerade um einen
solchen Betrag dünner als in seinem dicken Bereich, der der Dickendifferenz zwischen
dem dicken Bereich 2 und dem dünnen Bereich 3 der Platine 1 entspricht. Dies trägt
der Tatsache Rechnung, daß beim Umformvorgang der Platine 1 gleichzeitig der
ursprünglich beidseitig vorliegende Dickenübergang 4 auf eine Seite, vorliegend die
Innenseite, des Tiefziehteils verlagert wird. Entsprechendes gilt im Prinzip auch für
den Stempel 5, dessen Umformfläche ebenso an den zu erzielenden Dickenübergang 4
angepaßt ist. Darüber hinaus verändert sich, wie aus der in Fig. 2A dargestellten
Querschnittsansicht ersichtlich, bei dem Stempel 5 auch dessen Breite in
Längsrichtung. Dementsprechend ist bei in die Öffnung der Matrize 6 eingeführtem
Stempel 5 der Abstand zwischen dem Stempel 5 und der Matrize 6 in den Bereichen,
in denen der Stempel 5 eine größere Breite in Längsrichtung aufweist, geringer als in
den Bereichen, in denen der Stempel 5 eine geringere Breite in Längsrichtung
aufweist. Dieser größere Zwischenraum zwischen dem Stempel 5 einerseits und der
Matrize 6 andererseits ist erforderlich, weil dieser Zwischenraum bei dem
Umformvorgang, bei dem auch der ursprünglich beidseitig vorhandene Dicken
übergang 4 auf die Innenseite der umgeformten Platine 1 verlagert wird, den dickeren
Bereich 2 der Platine 1 aufnehmen muß.
Aus Fig. 2B ist schließlich eine umgeformte Platine 1 ersichtlich, die mit der aus der
Fig. 2A schematisch dargestellten Vorrichtung gemäß dem ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung hergestellt worden ist. Aus Fig. 2B ist erkennbar,
daß die Außenflächen der umgeformten Platine 1 vollständig plan sind, während die
Innenflächen der umgeformten Platine 1 einen Dickenübergang 4 aufweisen, der einen
dickeren Bereich 2 der Platine mit einem dünneren Bereich 3 der Platine 1 verbindet.
Aus Fig. 3A ist schematisch eine Vorrichtung gemäß einem zweiten bevorzugten Aus
führungsbeispiel der Erfindung ersichtlich, mit der eine Umformung einer Platine 1
derart möglich ist, daß gleichzeitig ein außen liegender Dickenübergang 4 erzielbar ist
und die innen liegenden Flächen der umgeformten Platine vollständig plan sind, wie
aus Fig. 3B ersichtlich. Da nun gemäß dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung die bei der Platine 1 ursprünglich beidseitig vorliegenden
Dickenübergänge 4 derart verlagert werden sollen, daß nur noch auf der unteren Seite
der Platine 1 ein Dickenübergang 4 vorliegt, ist vorgesehen, daß die während des
Umformvorgangs auf der Platine 1 aufliegende Oberfläche des Niederhalters 7, also
dessen Umformfläche, sowie die gegen die Platine 1 drückende Oberfläche des
Stempels 5, also die Umformfläche des Stempels 5, jeweils vollständig in einer Ebene
liegen. Im Gegensatz dazu ist bezüglich der Umformfläche der Matrize 6, auf der die
Platine 1 während des Umformvorgangs aufliegt, vorgesehen, daß diese nicht
vollständig in einer Ebene liegt, sondern eine an dem zu erzielenden Dickenübergang
4 angepaßte Form aufweist. Insofern ist auch vorgesehen, daß - wiederum abgesehen
von den abgerundeten Ecken - der Stempel 5 eine im wesentlichen rechteckige Form
aufweist, während die in der Matrize 6 gebildete Öffnung in einem ersten Bereich eine
größere Breite in Längsrichtung aufweist als in einem zweiten Bereich, wobei der
erste Bereich dem dünnen Bereich 3 der Platine 1 und der zweite Bereich dem dicken
Bereich 2 der Platine 1 zugeordnet ist. Eine entsprechende Form der Matrize 6 ist
erforderlich, da als Umformfläche bei der Matrize 6 beim Hinpressen der Platine 1 in
die Öffnung der Matrize 6 auch die diese Öffnung begrenzende Innenfläche der
Matrize 6 wirkt. Die Funktionsweise der aus der Fig. 3A schematisch ersichtlichen
Vorrichtung gemäß dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ergibt sich analog zu dem mit der Vorrichtung gemäß dem ersten bevorzugten Aus
führungsbeispiel der Erfindung durchzuführenden Verfahren.
Zwar ist die Erfindung in Verbindung mit den beiden bevorzugten Ausführungsbei
spiele der Erfindung anhand eines Tiefziehverfahrens erläutert worden, dies be
schränkt die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung jedoch nicht auf ein
solches Verfahren, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für andere Um
formverfahren, wie für Hochdruckblechumformverfahren oder Zugdruckumformver
fahren, verwendbar ist.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Umformen von Platinen aus flexibel gewalztem Metallband, mit
einen Stempel (5) und eine Matrize (6) umfassenden Umformeinrichtungen, die zum
Umformen der Platine zusammenwirken, wobei die Platine (1) mit wenigstens zwei
voneinander verschiedenen Dicken vorliegt und das Dickenprofil der Platine (1) im
wesentlichen symmetrisch zur Mittelebene der Platine (1) verläuft, die Platine (1) also
beidseitig einen Dickenübergang (4) aufweist, und die Dickenübergänge (4) auf eine
Seite der Platine (1) verlagerbar sind, so daß eine Seite der umgeformten Platine (1)
einen Dickenübergang (4) aufweist und die andere Seite der umgeformten Platine (1)
plan ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umformfläche der Umformeinrichtung,
die der Platinenseite zugewandt ist, die im umgeformten Zustand der Platine (1) einen
Dickenübergang (4) aufweisen soll, eine an den zu erzielenden Dickenübergang (4)
angepaßte Form aufweist, und die Umformfläche der Umformeinrichtung, die der
Platinenseite zugewandt ist, die im umgeformten Zustand der Platine (1) plan sein soll,
plan ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umformeinrich
tungen einen Niederhalter (7) umfassen und der Niederhalter (7) eine an den Dicken
übergang (4) angepaßte Form aufweist, wenn er auf der Platinenseite vorgesehen ist,
die im umgeformten Zustand der Platine (1) einen Dickenübergang (4) aufweisen soll,
und plan ist, wenn er auf der Platinenseite vorgesehen ist, die im umgeformten Zu
stand der Platine (1) plan sein soll.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (7) auf
der dem Stempel (5) entsprechenden Seite der Platine (1) vorgesehen ist und zum
Niederhalten der Platine (1) mit der Matrize (61) zusammenwirkt.
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