DE102005016647A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von mehreren Sicken in Außenhautteilen aus Blech - Google Patents
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
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- B21D22/00—Shaping without cutting, by stamping, spinning, or deep-drawing
- B21D22/02—Stamping using rigid devices or tools
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von mehreren vorspringenden Sicken in flächigen, nicht konvexen Außenhautteilen aus Blech, bei dem eine Platine in einem eine Matrize und einen gegenüber dieser abstandsveränderlich angeordneten Stempel umfassenden Werkzeug angeordnet und im Randbereich eingespannt wird, woraufhin das Werkzeug geschlossen und die Platine verformt wird. Dabei ist vorgesehen, daß in dem Blechteil in einer ersten Verformungsstufe eine Primärsicke erzeugt wird und daß anschließend bei geschlossenem Werkzeug in einer weiteren Verformungsstufe mittels eines oder mehrerer zusätzlicher Stempel eine oder mehrere Sekundärsicken in einem Arbeitsgang erzeugt werden. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von mehreren vorspringenden Sicken in flächigen, nicht konvexen Außenhautteilen aus Blech, bei dem eine Platine in einem eine Matrize und einen gegenüber dieser abstandsveränderlich angeordneten Stempel umfassenden Werkzeug angeordnet und im Randbereich eingespannt wird, woraufhin das Werkzeug geschlossen und die Platine verformt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
- Wenn in einem Außenhautteil aus Blech, z.B. eine Türe eines Kraftfahrzeugs, eine Sicke oder eine Kante erzeugt werden soll, dann kann es beim verformen der Platine im Bereich dieser Kante zu einer Relativbewegung zwischen der Platine und dem Stempel des Werkzeugs kommen. Diese als Nachlauf bezeichnete Erscheinung ist besonders ausgeprägt, wenn die Kante im Bezug auf den eingespannten Rand der Platine außermittig verläuft. Zur Verhinderung dieser Erscheinung ist es bereits bekannt, die Einspannung der Platine in einer bestimmten Arbeitsrichtung beweglich auszubilden. Diese Maßnahme ist aber nur hilfreich, wenn in dem Blechteil nicht mehr als eine Sicke oder Kante ausgebildet wird. Wenn in dem Blechteil jedoch mehrere Kanten ausgebildet werden sollen und der Stempel demzufolge ebenfalls mehrere Kanten aufweist, dann kommt es zumindest im Bereich einiger dieser Kanten beim verformen des Blechteils zu einer Relativbewegung, d. h. das Blechteil kriecht quer zu den Kanten des Stempels. Diese Kriechbewegung hinterläßt in dem Blechteil Spuren, die auf seiner dem Stempel gegenüberliegenden Sichtseite in Erscheinung treten. Diese Spuren sind auch nach dem Lackieren des Blechteils noch sichtbar, wodurch das Erscheinungsbild des entsprechenden Bauteils erheblich beeinträchtigt wird, bzw. eine nicht akzeptable Oberflächenqualität entsteht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren dahingehend weiterzubilden, daß in einem Blechteil mehrere vorspringende Sicken erzeugt werden können, ohne daß es zu einer Relativbewegung des Blechteils quer zu den Kanten des Stempels kommt.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem Blechteil in einer ersten Verformungsstufe eine Primärsicke erzeugt wird, und daß anschließend bei geschlossenem Werkzeug in einer weiteren Verformungsstufe mittels eines oder mehrerer zusätzlicher Stempel eine oder mehrere Sekundärsicken in einem Arbeitsgang erzeugt werden.
- Durch diese Maßnahmen wird eine Relativbewegung zwischen dem Blechteil und dem oder den zusätzlichen Stempeln beim Prägen der Sekundärsicke verhindert, weil das Blechteil im gesamten übrigen Bereich zwischen dem Stempel und der Matrize des Werkzeugs eingespannt ist.
- Ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignetes Werkzeug mit einer Matrize und einem gegenüber dieser abstandsveränderlich angeordneten Stempel ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel ein zur Ausbildung einer Primärsicke geeignetes Profil hat, und daß in dem Stempel mindestens ein zusätzlicher Stempel zur Ausbildung einer Sekundärsicke beweglich angeordnet ist, dessen Bewegungsrichtung zur Ebene des betreffenden Abschnittes der Blechtafel rechtwinklig ist und dem eine eigene Antriebseinrichtung zugeordnet ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Aufsicht auf einen Bereich eines mit drei länglichen Sicken versehenen Außenhautteils aus Blech, -
2 einen schematischen Querschnitt durch ein Werkzeug zum Prägen des in1 gezeigten Außenhautteils und -
3 in größerem Maßstab einen Ausschnitt aus2 . -
1 zeigt eine Aufsicht auf einen Bereich eines Blechteils1 , bei dem es sich beispielsweise um das Außenhautteil der Tür eines Kraftfahrzeugs handelt. Das Blechteil1 ist mit drei unterschiedlich stark ausgeprägten Kanten oder Sicken2 ,3 und4 versehen. Im folgenden wird die stärker ausgeprägte Sicke2 als Primärsicke bezeichnet, und die weniger stark ausgeprägten beiden Sicken3 und4 werden als Sekundärsicken bezeichnet. - In
2 ist das zum Prägen des Blechteils1 dienende Werkzeug im geschlossenen Zustand dargestellt. Die Schnittebene in2 verläuft ungefähr rechtwinklig zu den Sicken2 ,3 und4 . Das Prägewerkzeug umfaßt eine Matrize5 und einen gegenüber dieser abstandsveränderlich angeordneten Stempel6 . Dem Stempel6 ist eine (nicht gezeigte) Antriebseinrichtung zugeordnet. Das Werkzeug6 umfaßt ferner einen (nicht gezeigten) Niederhalter, mit dem das Blechteil1 im Randbereich eingespannt wird. Die Form der Matrize5 und des Stempels6 entspricht der gewünschten Form, in die das Blechteil1 gebracht werden soll. Der geschilderte Aufbau des Prägewerkzeugs ist konventionell und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung. - Wesentlich ist, daß in dem Stempel
6 zwei zusätzliche Stempel7 und8 angeordnet sind, die nachfolgend als Hilfsstempel bezeichnet werden. Diese beiden Hilfsstempel7 und8 dienen zur Erzeugung der Sekundärsicken3 und4 , und ihre Bewegungsrichtung ist zur Ebene des betreffenden Abschnittes des Blechteils1 rechtwinklig. Genauer gesagt die Bewegungsrichtung der Hilfsstempel7 und8 entspricht der Winkelhalbierenden zwischen den jeweils benachbarten beiden Abschnitten des Blechteils1 . - Wie dies besser aus
3 ersichtlich ist, besteht jeder Hilfsstempel7 ,8 aus einem Steg9 , dessen Verlauf demjenigen der Sekundärsicke3 bzw.4 entspricht, und aus einem Schaft10 , der in einer Bohrung oder in einem Schlitz11 des Stempels6 verschiebbar geführt ist. Der Schaft10 ist mit einer (nicht gezeigten) Antriebseinrichtung verbunden. Der dem Steg9 des Hilfsstempels7 bzw.8 gegenüberliegende Bereich der Matrize5 ist mit einer V-förmigen Aussparung12 versehen. Der Steg9 des Hilfstempels7 bzw.8 ist zu dieser Aussparung12 komplementär ausgebildet, d. h. er hat einen Scheitel und zwei abfallende Flanken13 . - Das Formwerkzeug mit dem vorstehend beschriebenen Aufbau arbeitet folgendermaßen:
Zunächst wird eine ebene Blechtafel, die sogenannte Platine, im Randbereich zwischen dem (nicht gezeigten) Niederhalter und der Matrize5 eingespannt. Daraufhin wird das Werkzeug geschlossen, d. h. der Stempel6 wird an die Matrize5 angenähert, bis er die in2 gezeigte Schließstellung erreicht. Bei dieser Zustellbewegung des Stempels6 befinden sich die Hilfsstempel7 und8 in ihrer in3 gezeigten unwirksamen Stellung. Beim Schließen des Werkzeugs wird die Platine zunehmend verformt und schließlich in die in2 gezeigte Form gebracht. Bei diesem Formvorgang wird die Primärsicke2 erzeugt, wogegen das Blechteil1 im Bereich der den Steg9 des Hilfsstempels7 bzw.8 aufnehmenden Ausnehmung des Stempels6 zunächst nicht verformt wird. Nachdem das Werkzeug geschlossen wurde und die Blechtafel1 zwischen Matrize5 und Stempel6 eingespannt ist, werden die beiden Hilfsstempel7 und8 zugestellt, wobei deren Steg9 unter Mitnahme des Blechteils1 in die entsprechende Aussparung12 der Matrize5 eindringt. Bei dieser zweiten Verformungsstufe, die im unmittelbaren Anschluß an die erste Verformungsstufe erfolgt, werden die beiden Sekundärsicken3 und4 ausgebildet. Da das vorgeformte Blechteil1 in dem an die Aussparung12 angrenzenden Bereich zwischen Matrize5 und Stempel6 eingespannt ist, kommt es bei der Zustellbewegung der Hilfsstempel7 und8 zu keiner Relativbewegung zwischen dem Blechteil1 und dem Steg9 . - Wesentlich bei dem vorstehend beschriebenen Formgebungsvorgang ist, daß in der Platine zunächst die Primärsicke
2 erzeugt wird, und daß anschließend bei geschlossenem Werkzeug, d. h. im gleichen Arbeitsvorgang mit Hilfe der Hilfsstempel7 und8 die Sekundärsicken3 und4 erzeugt werden. - In
3 ist die Tiefe der Aussparung12 zur besseren Veranschaulichung größer dargestellt. Wesentlich ist, daß der nicht eingespannte Bereich des Blechteils1 vom Steg9 des jeweiligen Hilfsstempels7 ,8 zur Erzeugung des Sekundärsicke3 bzw.4 ausgelenkt bzw. verformt werden kann. - Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Flanken der Aussparung
12 bzw. des Kopfes9 der Hilfsstempel7 ,8 eben ausgebildet, sie könnten aber auch gewölbt sein. -
- 1
- Blechteil
- 2
- Primärsicke
- 3
- Sekundärsicke
- 4
- Sekundärsicke
- 5
- Matrize
- 6
- Stempel
- 7
- Hilfsstempel
- 8
- Hilfsstempel
- 9
- Steg
- 10
- Schaft
- 11
- Bohrung oder Schlitz
- 12
- Aussparung
- 13
- Flanken
Claims (2)
- Verfahren zum Erzeugen von mehreren vorspringenden Sicken in flächigen, nicht konvexen Außenhautteilen aus Blech, bei dem eine Platine in einem eine Matrize und einen gegenüber dieser abstandsveränderlich angeordneten Stempel umfassenden Werkzeug angeordnet und im Randbereich eingespannt wird, woraufhin das Werkzeug geschlossen und die Platine verformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Blechteil in einer ersten Verformungsstufe eine Primärsicke erzeugt wird, und daß anschließend bei geschlossenem Werkzeug in einer weiteren Verformungsstufe mittels eines oder mehrerer zusätzlicher Stempel eine oder mehrere Sekundärsicken in einem Arbeitsgang erzeugt werden.
- Vorrichtung zur Durchfühung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem eine Matrize und einem gegenüber dieser abstandveränderlich angeordneten Stempel umfassenden Werkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel ein zur Ausbildung einer Primärsicke geeignetes Profil hat, und daß in dem Stempel mindestens ein zusätzlicher Stempel zur Ausbildung einer Sekundärsicke beweglich angeordnet ist, dessen Bewegungsrichtung zur Ebene des betreffenden Abschnittes der Blechtafel rechtwinklig ist und dem eine eigene Antriebseinrichtung zugeordnet ist.
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