-
Verfahren und Ziehwerkzeuge zum Herstellen von tiefgezogenen
-
Hohlteilen Hohlteilen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen von tiefgezogenen Hohlteilen in zwei aufeinanderfolgenden Ziehoperationen,
bei dem in einem ersten Zug die Grundform des Hohlteils aus einer längs ihres Randes
gehaltenen Platine über eine Ziehkurve gezogen und im zweiten Zug das Hohlteil in
seine Endform gebracht wird, ferner auf je ein Ziehwerkzeug für die Durchführung
der ersten und zweiten Ziehoperation.
-
Insbesondere sollen dieses Verfahren und die der Verfahrensdurchführung
dienenden Ziehwerkzeuge zum Herstellen von Spültischabdeckungen aus Edelstahl mit
wenigstens einem Becken und einer sich daran anschließenden Abtropffläche dienen.
-
Es sind bereits ein Verfahren und Werkzeuge zu dessen Durchführung
bekanntgeworden, bei dem die Herstellung von Hohlteilen der hier interessierenden
Art in zwei aufeinanderfolgenden Ziehoperationen gelingt. In einem Vorzug wird eine
im wesentlichen zylindrische Grundform aus einer längs ihres Randes gehaltenen Platine
über eine Ziehkurve etwa auf die endgültige Ziehteiltiefe gezogen. Der Querschnitt
dieser Grundform ist kleiner als der Endquerschnitt des Hohlteils und der vom Blechhalter
eines Ziehwerkzeugs gehaltene Platinenrand geht mit einem konischen Bereich in die
im wesentlichen zylindrische Grundform über. In einem zweiten Zug, dem sogenannten
Fertigzug, wird dann die zylindrische Grundform quer zur Ziehrichtung zur geforderten
Hohlteilform konturengenau aufgeweitet.
-
Dieses vorbekannte Verfahren erweist sich im Hinblick auf die Bedürfnisse
der Praxis insoweit als nicht voll hinlänglich, als nicht mit Sicherheit ein Abreißen
des Bodens der Hohlform von deren Wandungen vermieden werden kann. Insbesondere
besteht diese Gefahr beim Aufweiten und Kalibrieren der im ersten Zug gewonnenen
Grundform auf die Endform im Fertigzug.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Verbesserung
des vorbekannten Verfahrens dahingehend, daß die Herstellung derartiger Hohlteile
in zwei aufeinanderfolgenden
Zügen ohne zwischengeschaltete Glühoperation
bei Vermeidung der Gefahr des Abreißens einerseits des Hohlteilbodens und andererseits
der Hohlform selbst im Bereich ihres überganges vom Platinenrand gelingt. Darüber
hinaus sollen für den ersten und zweiten Zug je ein die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ermöglichendes Werkzeug geschaffen werden.
-
In verfahrenstechnischer Hinsicht ist die gestellte Aufgabe dadurch
gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs erläuterten Art im ersten Zug die Grundform
des Hohlteils über einen im Vergleich zur Endform großen Radius der Ziehkurve gezogen
und am Ende dieses Zuges der Boden des Hohlteils entgegen der Ziehrichtung durchgewölbt
wird, daß dann beim zweiten Zug diese Wölbung in die Ziehrichtung umgestülpt und
das Hohlteil auf volle Tiefe gezogen wird, und daß beim Fertigzug das im Bereich
des Hohlteilbodens und der angrenzenden Wandungen benötigte Material aus der von
der Wölbung gebildeten Materialreserve ausgezogen sowie der im ersten Zug über die
Ziehkurve gezogene Übergangsbereich zwischen der Hohlform und dem letztere umgebenden
Randflansch nachgeformt wird.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mithin die Grundform des
zu ziehenden Hohlteils angesichts des Ziehens über eine Ziehkurve mit großem Radius
mit allmählichen Übergängen aus der längs ihres Randes gehaltenen Platine ausgezogen
und am
Ende des ersten Zuges wird zur Schaffung einer Materialreserve
für den nachfolgenden Fertigzug der Bodenabschnitt entgegen der Ziehrichtung durchgewölbt.
Angesichts der erfindungsgemäß vorgeschriebenen, allmählichen Übergänge zwischen
Platine und Grundform des Hohlteils vermag aus den Randbereichen der Platine Material
in Ziehrichtung der Grundform nachzufließen, so daß eine Überdehnung des Materials
in diesen Bereichen wirksam unterbunden ist. Nachdem der Vorzug nahezu auf seiner
vollen Tiefe angelangt ist, setzt das Durchwölben des Hohlteilbodens entgegen der
Ziehrichtung ein, wobei es sich als zweckmäßig erwiesen hat, die Hohlform mit im
wesentlichen planparallel zur Ebene des Blechhalters verlaufenden Boden aus der
Platine zu ziehen und dann am Ende dieses Zuges den Mittelteil dieses Bodens entgegen
der Ziehrichtung durchzuwölben.
-
Erst im zweiten Zug, im sogenannten Fertigzug, wird die Hohlform auf
volle Tiefe gebracht und dabei die entgegen der Ziehrichtung verlaufende Wölbung
im Mittelteil des Hohlteilbodens im wesentlichen eben bzw. dem Verwendungszweck
des Hohlteils entsprechend leicht geneigt ausgezogen und am Ende dieses zweiten
Zuges wird sodann der im ersten Zug über eine Ziehkurve mit großem Radius gezogene
übergang zwischen der Hohlform und dem letztere umgebenden Rand des Hohlteils durch
quer
zur Ziehrichtung, im wesentlichen radal wirkende Preßkräfte
nachgeformt und konturengenau kalibriert.
-
Bei Anwendung des vorstehend erläuterten, erfindungsgemäßen Verfahrens
gelingt es, die bei Hohlteilen der hier in Rede stehenden Art bisher unvermeidbar
hohe Ausschußquote wesentlich zu senken und gleichwohl ein auf zwei Operationen
beschränktes und damit kostengünstiges Verfahren zur Anwendung zu bringen.
-
Es ist zwar schon ein Verfahren bekannt geworden, bei dem eine Platine
in dem Bereich, aus dem eine Hohlform, beispielsweise ein Becken, gezogen werden
soll, in einer ersten Operation mit einer Auswölbung versehen und dann diese Auswölbung
durchgestülpt und die Hohlform annähernd auf ihre endgültige Tiefe gezogen wird,
jedoch bedarf es bei diesem vorbekannten Verfahren im Anschluß an die erste Tiefziehoperation
einer Glühoperation, um die beim Tiefziehen aufgetretene Materialverfestigung aufzuheben
und der Hohlform in mindestens einem weiteren Zug und ggf. einer sogenannten Nachschlagoperation
die endgültige Form zu geben.
-
Dem Durchwölben des Platinenbereiches, aus dem der Boden der Hohlform
gezogen werden soll, liegt die überlegung zugrunde, eine beim Ausziehen der Hohlform
erforderliche Materialreserve
zu schaffen, damit beim Fertigzug
das Abreißen des Bodens vermieden wird. Der bei dem vorbekannten Verfahren angestrebte
Erfolg wird indessen insofern nur höchst unzulänglich erreicht, als der die spätere
Hohlform bildende Bereich der Platine schon beim Auswölben entgegen der Ziehrichtung
sehr ungleichmäßig gedehnt wird. Beim nachfolgenden Ziehvorgang wird sehr bald die
Grenze der Dehnbarkeit des Materials erreicht. Aus diesem Grunde bedarf es der oben
erwähnten Zwischenglühoperation, die naturgemäß eine erhebliche Steigerung der Fertigungskosten
bedingt. Darüber hinaus wäre an sich ein kaltverfestigtes Material beim Endprodukt
erwünscht, weil insbesondere bei Ziehteilen aus Edelstahl aus wirtschaftlichen Gründen
von möglichst geringen Materialstärken ausgegangen werden muß.
-
Es sind auch schon bei dem vorbekannten Verfahren Versuche dahingehend
unternommen wirden, vor dem Ziehvorgang die Platine durch Flüssigkeitsdruck entgegen
der späteren Ziehrichtung auszuwölben und dann gegen diesen Flüssigkeitsdruck den
Vorzug auszuführen, wobei die der Ziehrichtung entgegengesetzte Durchwölbung im
Bodenbereich zunächst aufrecht erhalten bleibt.
-
Auch in diesem Falle soll durch das Auswölben des Ziehteilbodens entgegen
der Ziehrichtung eine Materialreserve geschaffen werden, wobei aus den Randzonen
der Platine beim Wölben Material in den Wölbungsbereich gezogen wird. Durch diese
Maßnahme.
-
wird zwar im Bodenbereich der Hohlform eine Materialreserve geschaffen,
jedoch tritt dadurch nur eine Verlegung derjenigen Bleiche, in denen die Grenzen
der Dehnbarkeit des Material erreicht und überschritten werden können, vom Bodenbereich
der Hohlform in den Bereich der Übergänge zwischen Hohlform und Platinenrand ein.
-
Insofern vermag diese Abwandlung des vorbekannten Verfahrens die beim
Ziehen von Hohlteilen der hier interessierenden Art bestehenden Bedürfnisse der
Praxis nicht zu befriedigen. Dies gelingt erst durch Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei dem in einem Vorzug eine Grundform des herzustellenden Hohlteils
über eine Ziehkurve mit großem Radius gezogen und am Ende dieses Vorzuges infolge
Durchwölbens des Hohlteilbodens entgegen der Ziehrichtung eine Materialreserve geschaffen
wird.
-
Diese Materialreserve ermöglicht beim anschließenden Fertigzug ein
Ausziehen des Bodenbereichs, ohne daß dabei die Gefahr eines Abreißens des Bodens
eintreten kann.
-
Hinsichtlich der zu schaffenden Vorichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist die gestellte Aufgabe bei einem Ziehwerkzeug zum
Verwirklichen des ersten Zuges, das eine Matrize, einen Stempel und einen Blechhalter
umfaßt, die in Ziehrichtung gegeneinander bewegbar sind, dadurch gelöst, daß
der
Stempel eine sich von seiner Stirnseite aus in diesen hineinerstreckende, zentrale
Mittelausnehmung aufweist, die über in der Art von Ziehkurven ausgebildete Rundungen
in einen umlaufenden Stempelrand übergeht, und daß, im wesentlichen fluchtend mit
der zentralen Stempelausnehmung, in die Matrize deren Ziehkontur in der Tiefe begrenzende
und am Ende des Vorzuges entgegen der Ziehrichtung zumindest teilweise in die zentrale
Stempelausnehmung hineinbewegbare Mittel vorgesehen sind, mittels deren am Ende
der Ziehoperation der Ziehteilboden der Ziehrichtung entgegen durchgewölbt wird.
-
Nach einem ausgestaltenden Merkmal liegt bei dem Ziehwerkzeug für
den ersten Zug (Vorzug) der die zentrale Stempelausnehmung umschließende Stempelrand
in einer mit der Blechhalterebene planparallelen Ebene. Nach einem anderen Ausgestaltungsmerkmal
kann jedoch der Stempel auch asymmetrisch gestaltet sein, welche Maßnahme sich insbesondere
bei großer Ziehtiefe als zweckmäßig erwiesen hat.
-
Ebenfalls in Ausgestaltung der Erfindung kann es sich bei den die
Ziehkontur der Matrize in der Tiefe begrenzenden Mitteln um eine in die Matrize
eingesetzte Ausfütterung aus elastisch verformbarem, jedoch im wesentlichen inkompressiblem
Werkstoff, wie Polyurethan, handeln. Diese Ausfütterung kann als ebene Platte ausgestaltet
oder auch dadurch gekennzeichnet sein, daß
der Mittelteil im wesentlichen
fluchtend mit der zentralen Ausnehmung des Stempels letzterem entgegen in den Hohlraum
der Matrize hochgewölbt ist und am Ende des Ziehvorganges den mittleren Bereich
des Ziehteilbodens entgegen der Ziehrichtung in die Stempelausnehmung hineinformt.
-
Eine Abwandlungsform des Werkzeugs für den Vorzug ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrize mit einem zumindest den Mittelteil des Matrizenbodens bildenden,
am Ende des Vorzugs der Ziehrichtung entgegen und teilweise in die zentrale Stempelausnehmung
hineinverfahrbaren Hilfsstempel ausgerüstet ist. Dieser Hilfsstempel kann mittels
eines mit Druckmedium beaufschlagbaren Arbeitszylinders betätigt sein, wobei die
Druckmedienbeaufschlagung dieses Zylinders in Abhängigkeit vom Niedergang des Werkzeugstempels
gesteuert wird. Die Druckmedienversorgung des genannten Arbeitszylinders kann dabei
von einer zentralen Druckmittelquelle über ein in Abhängigkeit von der Bewegung
des Werkzeug#t#rteil# betätigten Steuerorgan erfolgen, oder als Druckmittelquelle
kann auch ein beim Niedergang des Werkzeugoberteils betätigter Druckzylinder dienen,
der einem der Werkzeugteile zugeordnet ist.
-
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des mit einem Hilfsstempel
ausgerüsteten Werkzeugs besteht darin, daß in die Matrix eine den Hilfsstempel umschließende
Ausfütterung aus elastisch
velformbarem Material, wie Polyurethan,
eingesetzt ist, auf die der Rand des Stempels am Ende des Vorzugs aufsetzt, so daß
die Randbereiche des Ziehteilbodens beim Verfahren des Hilfsstempels entgegen der
Ziehrichtung zum Zwecke des Durchwölbens des Ziehteilbodens gehalten sind.
-
Das Ziehwerkzeug zum Verwirklichen des zweiten Zuges, das ebenfalls
eine Matrize, einen Stempel und einen Rechhalter, die in Ziehrichtung gegeneinander
bewegbar sind, umfaßt, ist in Lösung der insoweit gestellten Aufgabe dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel im Anschluß an die sich von der Stempelstirnseite aus forterstreckende
Ziehkurve mit einer über einen Kanal mit Druckmedium beaufschlagbaren, infolge einer
derartigen Beaufschlagung medial aufweitbaren Manschette ausgerüstet ist, welche
Manschette die äußere Stempelkontur bildet und sich, bei tiefster Stempelstellung
in die Matrize, axial über den vom Blechhalter erfaßten Ziehflansch des Ziehteils
hinaus erstreckt und im Falle ihrer Aufweitung infolge Druckmedienbeaufschlagung
die Hohlteilwandungen im Bereich ihres Überganges zur Flanschebene konturengenau
an die Gegenform der Werkzeugmatrize anlegt.
-
Im folgenden soll die Erfindung anhand der in den beigefügten Zeichnungen
dargestellten Werkzeug ausführungen näher erläutert werden. In schematischen Ansichten
zeigen:
Fig. 1 eine Einstückspüle mit sich leicht konisch zu seinem
Boden hin verengenden Spülbecken und seitlich von diesem angeordneter Abtropffläche,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Schnittlinie II-II in Fig. 1 durch das Becken bei der
veranschaulichten Einstückspüle, Fig. 3 einen Schnitt durch ein Ziehwerkzeug zum
Vorziehen eines derartgen Beckens, Fig. 4 einen Schnitt durch ein Ziehwerkzeug zum
Fertigziehen und konturengenauen Nachformen eines derartigen Beckens, Fig. 5 ein
Ziehwerkzeug in einer Schnittansicht wie in Fig. 3, jedoch zum Ziehen der Doppelbecken
einer Einstückspüle, Fig. 6 das zu der Werkzeugausführung gemäß Fig. 5 gehörende
Ziehwerkzeug zum Fertigziehen und konturengenauen Nachformen einer mit zwei Spülbecken
ausgerüsteten Einstückspüle und Fig. 7 Eine abgewandelte Ausführungsform des Werkzeugs
zum Vorziehen eines Beckens, in einer Schnittansicht wie in Fig. 3.
-
Die in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte Einstückspüle 10 ist in einem
Stück aus einer Platine gefertigt und umfaßt eine Abtropffläche 11 und ein sich
zu seinem Boden hin leicht konisch verjüngendes Becken 12 sowie einen umlaufenden
Rand 13, von dem ein ebenfalls umlaufender, hier im übrigen nicht weiter interessierender
Randflansch 14 abgekantet ist.
-
Das in seiner Gesamtheit mit 15 bezeichnete Werkzeug gemäß Fig.
-
3 umfEt einen im Werkzeugunterteil 16 feststehenden Stempel 17, der
von einem über Druckbolzen 18 an einem nicht dargestellten Luftkissen abgestützten
Blechhalter 19 umschlossen ist. Selbstverständlich kann der Blechhalter 19 auch
hydraulisch oder durch mechanische Mittel, beispielsweise Federn, abgestützt sein.
Im Werkzeugoberteil 20 befindet sich eine der Beckenform angepaßte Ausnehmung 21
und unterseitig wird das Werkzeugoberteil durch eine ebenfalls mit einer der Beckenform
entsprechend gestalteten Ausnehmung versehene Platte 22 umschlossen, deren die Ausnehmung
21 umschließende Ränder eine Ziehkurve 23 bilden, deren Radius groß ist im Verhältnis
zu der Ausbildung des Übergangs von den Wandungen des Beckens aim umlaufenden Flansch
beim fertigen Hohlteil. In der Tiefe der Ausnehmung 21 im Werkzeugoberteil 20 ist
eine am Boden der Ausnehmung anliegende Ausfütterung 24 aus elastisch verformbarem
Material eingesetzt, die einen hochgewölbten Mittelteil 25 besitzt. Die Ausfütterung
kann jedoch auch, bei einer Abwandlungsform, vollkommen plan ausgebildet werden.
In den Stempel 17 erstreckt sich von dessen vom Werkzeugunterteil 16 entfernter
Stirnseite aus eine zentrale Mittelöffnung 26 hinein, die über bogenförmige Übergänge
27, welche Ziehkurven bilden, in den die Mittelausnehmung 26 umschließenden Rand
des Stempels übergehen.
-
Bei hochgefahrenem Werkzeugoberteil 20 sind die Blechhalter 19 von
den auf einem-luftkissen abgestützten Druckbolzen 18 mit ihrer Oberseite in eine
über den stirnseitigen Rand des Stempels 1T hinausragende Lage angehoben. In dieser
Stellung wird auf den Blechhalter 19 eine Platine vorbestimmten Zuschnittes aufgelegt
und in bekannter, nicht weiter dargestellter Weise positioniert. Wenn dann das Werkzeugoberteil
20 niedergeht, setzt zunächst die mit den Ziehkurven 23 ausgerüstete Platte 22 auf
dem umlaufenden Rand der Platine auf und infolge der vom Werkzeugoberteil 20 ausgeübten
Vertikalkräfte geben die an einem Luftkissen abgesiitzten Druckbolzen t8 nach, so
daß sich bei gleichzeitiger Ausführung des Vorzugs die Platine um die Ziehkurve
23 der Platte 22 herumformt und über die stirnseitige Ziehkontur des Stempels 17
spannt.
-
Kurz vor dem Ende dieser Ziehoperation, bei der es sich um den Vorzug
handelt, setzt der über den Stempel gespannte Boden des Ziehteils 28 auf die Ausfütterung
24 der Matrize auf. Sofern die Ausfütterung mit einer Wölbung 25 im Mittelbereich
ausgestattet ist, wird durch letztere entgegen der Ziehrichtung der mittlere Teil
des Ziehteilbodens in die zentrale Mittelausnehmung 26 des Stempels tt hineingewölbt,
wie bei 29 gedeutet.
-
Bei der Ausbildung der Ausfütterung als ebene Platte wölbt sich infolge
des Aufsetzens des Stempelrandes auf die Randbereiche dieser Platte deren Mittelteil
entgegen der Ziehrichtung
hoch und formt gleichfalls den mittleren
Bereich des Ziehteilbodens in die Mittelausnehmung 26 des Stempels 17 hinein.
-
Damit ist der Ziehvorgang beendet und beim Hochfahren des Werkzeugoberteils
liegt eine Ziehform vor, die im wesentlichen der späteren Beckenform entspricht,
jedoch noch nicht die volle Tiefe erreicht hat und mit einem durchgewölbten Abschnitt
29 im mittleren Bodenbereich versehen ist. Die stirnseitigen Ränder des Stempels
17 liegen in einer planparallelen Ebene zu der vom Stempelhalter 19 aufgespannten
Ebene, so daß der die Durchwölbung 29 des Beckenbodens umschließende Randbereich
ebenfalls planparallel zu dem beim Ziehvorgang zwischen dem Blechhalter 19 und der
Platte 22 engespannten Randflansch des Blechformteils liegt.
-
Der Fertigzug des in der oben beschriebenen Weise hergestellten Blechformteils
wird in dem in Fig. 4 veranscha-ulichten Werkzeug 30 durchgeführt. Dieses Werkzeug
besitzt wiederum einen vom Werkzeugunterteil 31 feststehend aufgenommenen Stempel
32, einen über Druckbolzen 33 an einem nicht dargestellten Luftkissen abgestützten
Blechhalter 34 und einen Werkzeugoberteil 35 mit einer die Matrize bildenden, der
geforderten Beckenform angepaßten Mittelausnehmung 36. Der Stempel 32 ist in demjenigen
Bereich, der sich an den vom Werkzeugunterteil 31 entfernten Stempelkopf anschließt,
mit einer umlaufenden Manschette 37
ausgerüstet, die über nicht
weiter dargestellte Kanäle rückseitig bei 38 mit Druckmedium beaufschlagbar und
infolge dieser Beaufschlagung radial aufweitbar ist.
-
Das mit einem der Ziehrichtung entgegen gewölbten Mittelteil 29 des
Bodens ausgerüstete Ziehteil 28 wird zur Ausführung des Fertigzugs in das in Fig.
4 veranschaulichte Werkzeug eingesetzt, wobei der über die Druckstempel 33 an einem
nicht dargestellten Luftkissen abgestützte Blechhalter 34 sich in einer hochgefahrenen
Lage befindet. Wenn danach das Werkzeugoberteil 35 auf den Blechhalter 34 niedergeht,
wird dabei der umlaufende Randflansch des Ziehteils zwischen der Unterseite des
Werkzeugoberteils 35 und der Oberseite des Blechhalters 34 erfaßt und beiln weiteren
Niederfahren des Werkzeugs,bei dem die Gesamtanordnung gegenüber dem feststehenden
Stempel 32 vertikal abwärts bewegt wird, fährt der Stapel gegen den durchgewölbten
Ziehteilboden und zieht das Becken unter gleichzeitiger Ausbildung der geforderten
Bodenform auf die gewünschte Tiefe.
-
Sodann wird infolge Beaufschlagung der Manschette 3 mit Druckmedium
die Manschette radial aufgeweitet und der im Vorzug über eine Ziehkurve 23 mit im
Verhältnis zur Endform großem Radius gezogene Übergangsbereich zwischen den Beckenwandungen
und dem umlaufenden Beckenflansch wird konturengenau an die die Matrize bildende
Kontur der Ausnehmung 36 im Werkzeugoberteil 35 angelegt. Auf diese Weise erfährt
die Beckenform eine
konturengenaue Kalibrierung und die Herstellung
derartiger Becken bzw. Spülen gelingt ohne Zwischenglühen in zwei aufeinanderfolgenden
Operationen.
-
Die in den Fig. 5 und 6 dargestellten Werkzeuge entsprechen hinsichtlich
ihres Aufbaues und ihrer Funktioasweise den vorstehend beschriebenen Werkzeugen
nach den Fig. 3 und 4. Ein Unterschied besteht lediglich. insoweit, als diese Werkzeuge
für das Vor- und Fertigziehen von Spültischabdeckungen mit zwei nebeneinanderliegenden
Spülbecken und einseitigen bzw.
-
zweiseitigen planen Arbeitsflächen oder Riffelpartien dienen.
-
Das in seiner Gesamtheit mit 45 bezeichnete Werkzeug dient zur Ausführung
des Vorzugs. Im Werkzeugunterteil 46 sind in einem Abstand voneinander, der dem
Abstand der Spülbecken entspricht, zwei Stempel 47 fest aufgenommen. Umschlossen
sind diese Stempel von einem über Druckbolzen 48 an einem nicht dargestellten Luftkissen
abgestützten Blechhalter 49, der gegen die Stützwirkung des Luftkissens gegenüber
denStempeln vertikal bewegbar geführt ist. Im Werkzeugoberteil 50 sind zwei wiederum
im Abstand der Becken voneinander angeordnete Ausnehmungen 51 vorgesehen und unterseitig
ist das Werkzeugoberteil 50 mit einer Druckplatte 52 bestückt, die mit einer nach
Lage und Form den zu ziehenden Spülbecken angepaßten Aussparungen ausgerüstet ist,
wobei die inneren Kanten 53 dieser Platte 52 als Ziehkurven
ausgebildet
sind. Im Unterschied zu dem Werkzeug nach Fig. 3 besitzt diese Platte 52 im Bereich
zwischen den Becken einen Steg 52' , der seinerseits an einem entsprechenden Vorsprung
des Werkzeugoberteils 50 aufgenommen ist. In den Ausnehmungen 51 des Werkzeugoberteils
befinden sich wiederum elastische Ausfütterungen 45 gleicher Art und Gestaltung
wie bei dem Werkzeug gemäß Fig. 3. Das Ziehteil 58 ist in strichpunktierter Linienführung
am Ende des Vorzugs dargestellt.
-
Das für die Ausführung des Fertigzuges bestimmte Werkzeug 60 gemäß
Fig. 6 nimmt im Werkzeugunterteil 61 die Stempel 62 feststehend auf. Im Gegensatz
zur Ausführung gemäß Fig. 4 sind die Stempel 62 von einer für die Ausbildung eines
Formrandes bestimmten Formleiste 62' umschlossen und zwischen den Stempeln erstreckt
sich eine entsprechende Formleiste 62", die fest mit dem Werkzeugunterteil 61 verbunden
sind. Wiederum übereinstimmend mit der Ausführung gemäß Fig. 4 sind über Druckbolzen
63 und Zwischenplatten 63' an nicht weiter dargestellten Luftkissen abgestützte
Blechhalter 6'4 vorgesehen, die gegenüber den feststehenden Stempeln vertikal verschiebbar
geführt sind.
-
Das Werkzeugoberteil 65 ist mit zwei die Matrize bildenden, nach Form
und Lage den herzustellenden Becken angepaßten Ausnehmungen 66 ausgerüstet. Umschlossen
ist das Oberteil 65 von einem Rahmen 65', der unterseitig mit einer Halteplatte
65" ausgerüstet
ist. Den Stempeln sind über nicht dargestellte
Kanäle mit Druckmedium beaufschlagbare, radial aufweitbare Manschetten 67 zugeordnet.
-
Bei hochgefahrenem Werkzeugoberteil und hochgefahrenen Blehhaltern
wird das aus dem Vorzug kommende Ziehteil lagerichtig in das Werkzeug 60 eingelegt
und beim Niedergehen des Werkzeugoberteils wird der äußere Randflansch des Ziehteils
zwischen der Oberteildruckplatte 65" und dem Blechhalter 64 erfaßt.
-
Beim weiteren Niedergehen des Werkzeugoberteils verschiebt sich der
Blechhalter 64 gegen die Wirkung des ihn über die Druckbolzen 63 und die Zwischenplatte
63' abstützenden Luftkissens und das Ziehteil wird dabei konturengenau über die
Stempel 62 gezogen. Zugleich wird am Ende des Fertigzuges durch die fest mit dem
Werkzeugunterteil 61 verbundenen Formleister 62', 62" und die Unterseiten des Werkzeugoberteils
65 der die Spülbecken umschließende Rand sowie der Steg zwischen den Spülbecken
geformt. Ein konturengenaues Anlegen der Spülbeckenwandungen an die entsprechenden
Gegenflächen der Aussparungen 66 im Werkzeugoberteil wird sodann, wie beim Werkzeug
gemäß Fig. 4, durch radiales Aufweiten der Manschette 67 infolge deren Beaufschlagung
mit einem Druckmedium herbeigeführt. Damit ist der Fertigzug und Nachformvorgang
beendet und nach dem Hochfahren des Werkzeugoberteils kann die bezüglich der Beckenformgebung
fertiggestellte Spültischabdeckung dem Werkzeug entnommen werden.
-
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Werkzeug handelt es sich um eine Abwandlung
des Werkzeugs gemäß Fig. 3.XuSieit sind für gleiche Teile wie in Fig. 3 auch gleiche
Bezugszeichen verwendet, zur Untersheidung jedoch durch einen Strich gekennzeichnet.
-
Im Unterschied zum Werkzeug gemäß Fig. 3 ist in die Matrize des Werkzeugoberteils
20' ein Hilfsstempel 70 eingesetzt, der eine sich in Richtung zum Ziehstempel 17'
des Werkzeugunterteils erstreckende Wölbung aufweist und mittels eines Arbeitszylinders
71 zwischen der in Fig. 7 dargestellten Lage und einer gegenüber dem Matrizenboden
zurückgezogenen Stellung bewegbar ist. Bei dem Arbeitszylinder 71 handelt es sich
um einen doppelseitig beaufschlagbaren Hydraulikzylinder, dessen Druckmedienversorgung
über die Leitungen 72 erfolgt. Der den Hilfsstempel 70 umschließende Bereich des
Matrizenbodens ist mit einer Ausfütterung 24' aus elastisch verformbarem Material,
wie Polyurethan, ausgerüstet.
-
Der mit diesem Werkzeug durchführbare Vorzug erfolgt in grundsätzlich
gleicher Weise wie bei dem Werkzeug gemäß Fig. 3. Kurz vor dem Ende des Vorzuges,
wenn die Ränder des sich über den Stempel 17' spannenden Ziehteilbodens auf die
Randausfütterung 24' aufsetzen, wird jedoch der Arbeits zyligder 71 in der Weise
beaufschlagt, daß sich der Stempel der Ziehrichtung entgegen
bewegt
und den Mittelteil des Ziehteilbodens in der in Verbindung mit Fig. 3 beschriebenen
Weise in die Mittelausnehmung 26' des Stempels 17' hineinformt. Da die Randbereiche
des Ziehteilbodens während des Durchwölbens des Bodenmittelteils infolge Aufsetzens
auf die Randausfütterung 24' gehalten sind, wird die Durchwölbung des Bodenmittelteils
unmittelbar aus dem Ziehteilboden selbst ausgezogen.