DE2927755C2 - Verfahren zum Ziehen eines dünnwandigen konischen Behälters sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Ziehen eines dünnwandigen konischen Behälters sowie Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen eines dünnwandigen konischen Napfes aus einem ebenen
oder napfförmigen Rohling aus Blech, mit einer UmfangswanO, die mit der Mittelachse des Napfes einen
Winkel kleiner als 60° vorzugsweise einen Winkel von 3° einschließt, unter Verwendung eines starren Ziehringes
(Matrize), eines das Material des Rollings gegen den Ziehrhg andrückenden starren Niederhalters und
eines starren Ziehstempels, der das Material des Rohlings in die Öffnung des Ziehringes drückt, wobei das aus
dem Spalt zwischen Niederhalter und Ziehring (Niederhalterbereich) nachfließende Material des Rohlings in
einer den Stempel umgebenden ersten Verformungszone durch Gleitziehen verformt wird und über die sich an
den Niederhalterbereich anschließende Innenkante des Ziehringes in einen als zweite Verformungszone dienenden
und zwischen Stempel und Ziehring gebildeten freien Hohlraum hineinfließt und dort zu dem konischen
Napf verformt wird.
In Weiterbildung betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, wie sie zum Durchführen dieses Verfahrens bevorzugt
verwendet werden kann.
Ein sehr verbreitetes und wirtschaftliches Verfahren zum Herstellen von Näpfen bzw. Behältern ist die spanlose
Verformung durch Tiefziehen unter Zug-Druck-Formen eines Blechzuschnittes zur Napfform, wobei
dieses Tiefziehen in einem an die Blechdicke angepaßten, eng begrenzten Ziehspalt erfolgi, der bereits bei
Beginn des Ziehprozesses zwischen der Öffnungswandung des Ziehringes und der äußeren Mantelfläche des
in den Ziehring eintauchenden Ziehstempels gebildet wird.
Bei Beachtung und richtiger Bemessung sämtlicher sich teilweise gegenseitig beeinflussender Ziehparameter, wie beispielsweise Zug- und Druckkräfte sowie bei richtiger Ausbildung des Ziehringradius, über den das Blech in einem unveränderlichen Umlenkwinkel von 90° in den Ziehspalt gezogen wird, lassen sich mit diesem bekannten Verfahren Näpfe mit rein kreiszylindrischer Form herstellen, wobei die Formbildung nach dem Umlenken des Materials über den Ziehringradius bzw. über die Innenkante des Ziehringes beendet ist.
Bei Beachtung und richtiger Bemessung sämtlicher sich teilweise gegenseitig beeinflussender Ziehparameter, wie beispielsweise Zug- und Druckkräfte sowie bei richtiger Ausbildung des Ziehringradius, über den das Blech in einem unveränderlichen Umlenkwinkel von 90° in den Ziehspalt gezogen wird, lassen sich mit diesem bekannten Verfahren Näpfe mit rein kreiszylindrischer Form herstellen, wobei die Formbildung nach dem Umlenken des Materials über den Ziehringradius bzw. über die Innenkante des Ziehringes beendet ist.
Es wurde nun bereits vorgeschlagen (DE-OS 27 04 117/FR-PS 23 40 151), dieses bei der Hersteilung
von kreiszylinderförmigen Näpfen bzw. Behältern benutzte
Verfahren auch bei der Herstellung von konischen Näpfen zu verwenden, wobei die öffnung des
Ziehringes sowie der Ziehstempel jeweils konisch ausgeführt
sind. Bei diesem bekannten Verfahren ist der Rohling aus Blech während des Ziehvorganges zwischen
einer ebenen Fläche des Ziehringes und einer ebenen Fläche eines den Ziehstempel umgebenden ringförmigen
Niederhalters eingespannt, wobei die Niederhalterkraft, d. h. die Kraft mit der der Niederhalter gegen
den Blechrohling anliegt, von auf den Niederhalter einwirkenden Druckfedern erzeugt vird. Das Ziehen des
Rohlings in den konischen Napf erfolgt auch bei diesem bekannten Verfahren grundsätzlich so, daß der Ziehstempel
das Material des Rohlings in die Öffnung des Ziehringfs drückt, wobei das aus dem Spalt zwischen
Niederhalter und Ziehring (Niederhalterbereich) nachfließende Material des Rohlings in einer den Ziehstempel
umgebenden ersten Verformungszone durch Gleitziehen verformt wird und dann über die sich an den
Niederhalterbereich anschließende Innenkante des Ziehringes in einen als zweite Verformungszone dienenden
und zwischen Ziehstempel und Ziehring gebildeten freien Hohlraum bzw. Spalt hineinfließt, um dort zu dem
konischen Napf verformt zu werden. Wegen der konischen AusbiJdung des Ziehstempefs sowie der Öffnung
im Ziehring entsteht am Beginn des Ziehvorganges im Werkzeug zwischen Ziehstempel und Ziehring ein entsprechend
breiter Spalt, der zu einem sog. »freien Materialring« beim verwendeten Rohling bzw. Blech führt
und der von dem Niederhalter nicht erfaßt wird. Da sich außerdem der Umlenkwinkel für das Blech an der Innenkante
des Ziehringes mit zunehmend in die Öffnung dieses Ziehringes eintretendem Ziehstempel ständig
verändert, hat das Blech die Tendenz, in der Umfangswandung des entstehenden konischen Napfes unerwünschte
Längsfalten, d. h. sogenanntes »Falten zweiler Art« zu bilden, die auch in der endgültigen Schließstellung
des Werkzeuges nicht mehr beseitigt werden können. Außerdem tritt mit zunehmender Ziehtiefe auch
eine sich ständig vergrößernde, material- und werkzeugbedingte Zipfelbildung im Flanschbereich des Naples
ein, die die nachteilige Faltenbildung noch fördert und darüber hinaus einen unerwünschten Mehrverbrauch
an Material verursacht.
Bei dem bekannten Verfahren wird nun versucht, vor allem die »Falten zweiter Art« dadurch zu vermeiden,
daß die Innenfläche des Ziehringes im Anschluß an die Innenkante dieses Ringes einen stufenförmigen Abschnitt
aufweist, und daß zwischen Ziehstempel und Niederhalter ein den Ziehstempel umgebender zusätzlicher
Ring vorgesehen ist, der in diesen stufenförmigen Abschnitt hineinbewegbar ist, und zwar unter Verwendung
von Druckfedern, die auf den zusätzlichen Ring einwirken. Die Faltenbildung soll nun bei dem bekannten
Verfahren speziell dadurch vermieden werden, daß das in die öffnung des Ziehringes fließende Material des
Rohlings über drei Kanten bzw. Radien des Ziehwerkzeuges fließt, nämlich über die Innenkante des Ziehringes
sowie über zwei weitere Kanten, von denen eine von dem teilweise in den stufenförmigen Abschnitt hineinreichenden
zusätzlichen Ring und eine weitere Kante von dem stufenförmigen Abschnitt gebildet sind. Am
Ende des Ziehvorganges wird bei dem bekannten Verfahren der zusätzliche Ring vollständig in den stufenförmigen
Abschnitt hineinbewegt, um so zusätzlich noch eine Stufe in den oberen Rand des hergestellten Napfes
einzudrücken.
Es ist ernsthaft zu bezweifeln, daß mit diesem bekannten Verfahren konische Näpfe ohne die unerwünschten
Längsfalten (Falten zweiter Art) in der Umfangswand hergestellt werden können. Hier ist vor allem auch zu
berücksichtigen, daß zu den Spannungen im Material des Rohlings, die in der zweiten Verformungszone
durch das konische Verformen auftreten und zu den »Falten zweiter Art« führen, Restspannupgen sowie
möglicherweise sogenannte »Falten erster Art« hinzukommen,
die im Material des Rohlings entstehen, bevor dieses Material über die Innenkante des Ziehringes
fließt. Da bei dem bekannten Verfahren der Niederhalter durch Federkraft gegen den Rohling angedrückt anliegt,
ist nicht auszuschließen, daß sich die Dicke des Materials während des Ziehvorganges in einem Teil des
Niederhalterbereichs bzw. im Spalt zwischen Ziehring und Niederhalter verändert. Der Abstand zwischen
Ziehring und Niederhalter wird dann durch die größte Materialdicke bestimmt, so daß beim Ziehvorgang
schließlich Zonen auftreten können, in denen weder der Niederhalter noch der Ziehring genügend fest am Rohling
angepreßt anliegen, wodurch das Material des Rohlings die Möglichkeit zum Ausbeulen sowie zur Einleitung
der »Falten erster Art« erhält, wodurch die Tendenz zur Bildung von »Falten zweiter Art« in der Umfangswand
des hergestellten Napfes noch verstärkt wird.
Im übrigen benötigt das bekannte Verfahren ein relativ aufwendiges Werkzeug, da hier praktisch ein zweiteiliger
Ziehstempel erforderlich ist. der aus dem eigentlichen konischen Ziehstempel und aus dem zusätzlichen
Ring besteht.
Da sich dünnwandige konische Näpfe in einem einzigen Arbeitsgang bzw. in einem einzigen, abschließenden
Zug aus einem Rohling aus Blech nach dem beschriebenen bekannten Verfahren nicht einwandfrei herstellen
lassen, wurden auch bereits sogenannte abgestufte Ziehverfahren vorgeschlagen, bei denen beim Ziehen von
konischen Näpfen zunächst durch Tiefziehen ein Rohling erzeugt wird, der sich aus einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden
kreiszylindrischen Abschnitten mit unterschiedlichem Durchmesser zusammensetzt und der
dann in einem besonderen Werkzeug, einem sogenannten »Fertigschlagwerkzeug«, in die endgültige konische
Form gebracht wird. Zur Herstellung konischer Näpfe, deren Umfangswand mit der Achse des Napfes einen
Winkel kleiner als 60° einschließt, können je nach Napftiefe bzw. Ziehtiefe mitunter zehn oder mehr Einzelzüge
notwendig sein, um den Rohling mit den kreiszylinderförmigen Abschnitten herzustellen. Diese bekannten abgestuften
Ziehverfahren bedingen einen erheblichen Aufwand an Werkzeugen und Umformmaschinen.
Weiterhin ist ein nach einem ähnlichen Prinzip arbeitendes Kompaktwerkzeug bekannt (DE-OS 24 51 511).
Bei diesem Werkzeug wird der Rohling bzw. die aus mehreren aufeinanderfolgenden und im Durchmesser
jeweils abnehmenden kreiszylindrischen Abschnitten zusammengesetzte Vorform in einem Ziehwerkzeug
nach und nach durch eine entsprechende Anzahl gesteuerter und teleskopartig ineinandergreifender Zieh- und
Gegendruckringe erzeugt.
Weiterhin sind Verfahren bekannt, bei denen die kreiskonische Endform unmittelbar in einem Ziehwerkzeug
erzeugt wird, und zwar dadurch, daß der nicht erfaßte sogenannte »freie Matenalring« des verwendeten
Rohlings bzw. Blechzuschnitts, d. h. der effektive Abstand zwischen Niederhalter und Ziehstempel während
des Ziehvorgangs durch zusätzliche bewegliche Werkzeughilfselemente verringert wird, um so durch
mehrere kleine und aufeinanderfolgende Einzelziehstufen zu besseren Ziehverhältnissen und Fr?ehnisRpn 711
gelangen. Hierbei werden beispielsweise zusätzliche Ringelemente verschiedenster Ausbildung mit oder
ohne Steuerung im Werkzeugraum bzw. am Ziehstempel verwendet Bei einem bekannten Verfahren dieser
Art werden beispielsweise zur Herstellung flacher konischer Näpfe mehrere gegen die Wirkung von Abstützfedern
verschiebbare Unterstützungsringe mit konischen Endflächen eingesetzt (DE-PS 39 23 48). Mit Hilfe des
Federdrucks sollen diese während des Ziehvorganges nach und nach abstützend den Abstand zwischen Ziehstempel
und Niederhalter den »freien Materialring« des Rohlings verkleinern und durch ihren Gegendruck die
Entstehung von Falten in der Wandung des hergestellten Napfes bzw. Behälters verhindern.
Bei einem anderen bekannten Verfahren (US-PS 33 02 441) wird ein Ziehstempel verwendet, auf dem
mehrere Ringe konzentrisch übereinander angeordnet sind, die ebenfalls Ziehstempelfunktion haben und eine
konische Endfläche besitzen. Schon wegen des Platzbedarfs für die zusätzlichen Ringe ist dieses bekannte Verfahren
bzw. das hierbei verwendete Werkzeug nicht zum Tiefziehen von hohen konischen Näpfen geeignet,
deren Wandung mit der Napfachse einen sehr kleinen Winkel einschließt Im übrigen bedingt auch dieses bekannte
Verfahren bzw. die hierbei verwendete Vorrichtung einen komplizierten Werkzeugaufbau und damit
hohe Werkzeugkosten.
Bekannt ist weiterhin ein Verfahren (DE-OS 24 50 624) zum Pressen von kugelkalottenartig gewölbten
Behälterboden, wobei diese Böden eine Dicke von vier bis zehn Millimetern aufweisen. Zum Ziehen von
dünnwandigen konischen Näpfen, die als Verpackungsbehälter bzw. -dosen dienen und deren Wandstärke in
der Größenordnung von 035 mm liegt ist dieses bekannte
Verfahren weder bestimmt noch geeignet Im * übrigen erfolgt auch dieses bekannte Verfahren in zwei
Stufen mit Hilfe eines Stempels, der aus zwei konzentrisch zueinander angeordneten und relativ zueinander
bewegbaren Teilen besteht
Bekannt ist weiterhin ein Verfahren zum Tiefziehen von Karosserieteilen auf Karosseriepressen (»Werkstatt
und Betrieb« - 104/1971, Heft 10,S. 740-744),bei dem in bestimmten Grenzbereichen die Blechhalterkraft
unter Umständen größer ist als die Ziehkraft. Zum Herstellen von dünnwandigen konischen Näpfen ist
auch dieses bekannte Verfahren weder bestimmt noch geeignet wobei speziell auch die Probleme, die mit der
Herstellung von dünnwandigen konischen Näpfen verbunden sind, beim Herstellen von Karosserieteilen überhaupt
nicht auftreten.
Bekannt ist weiterhin (VDI-Richtlinien 3141) bei
Ziehwerkzeugen im Bereich der Innenkante des Ziehringes Wülste vorzusehen, um so eine Vorumformung
des Materials vor dem Einfließen in die Öffnung des Ziehringes zu erreichen und damit die Gefahr einer Faltenbildung
sowie die Gefahr einer Rißbildung im Material zu vermindern.
Grundsätzlich war es auch bekannt (US-PS 34 52 566) beim Ziehen von kreiszylinderförmigen Hülsen aus
Kunststoff einen plattenförmigen Rohling aus festem Kunststoff zwischen zwei plattenförmigen Werkzeugteilen
einzuspannen, von denen der eine die Funktion eines Ziehringes aufweist und mit einer Bohrung bzw.
öffnung versehen ist und der andere die Funktion eines Niederhalters besitzt und mit einem verschiebbaren
Stempel versehen ist Um sicherzustellen, daß der Kunststoff-Rohling nur im Bereich um die Öffnung zwischen
den beiden plattenförmigen Werkzeugteilen eingespannt ist, weisen die beiden einander gegenüberliegenden
Oberflächenseiten der plattenförmigen Werkzeugteile um die öffnung bzw. um den Stempel jeweils
einen vorstehenden ringförmigen Wulst auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art zum Ziehen von dünnwandigen konischen Näpfen aus Blech aufzuzeigen, welches die Nachteile bekannter Verfahren vermeidet und mit welchem es möglich ist, bei einfacher Ausbildung des Werkzeugs dünnwandige konische Näpfe ohne die Gefahr von Faltenbildungen im wesentlichen in einem einzigen, abschließenden Zug aus einem Rohling zu formen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs geschilderten Art erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß die auf den Rohling einwirkende Niederhaltcrkraft die durch den Z'ehstempel auf das Material des Rohlings ausgeübte iCraft um ein Vielfaches soweit übersteigt daß in der zweiten Verformungszone ein Streckziehen unter Vergrößerung der Blechoberfläche sowie unter gleichzeitiger Verringerung der Blechdicke stattfindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art zum Ziehen von dünnwandigen konischen Näpfen aus Blech aufzuzeigen, welches die Nachteile bekannter Verfahren vermeidet und mit welchem es möglich ist, bei einfacher Ausbildung des Werkzeugs dünnwandige konische Näpfe ohne die Gefahr von Faltenbildungen im wesentlichen in einem einzigen, abschließenden Zug aus einem Rohling zu formen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs geschilderten Art erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß die auf den Rohling einwirkende Niederhaltcrkraft die durch den Z'ehstempel auf das Material des Rohlings ausgeübte iCraft um ein Vielfaches soweit übersteigt daß in der zweiten Verformungszone ein Streckziehen unter Vergrößerung der Blechoberfläche sowie unter gleichzeitiger Verringerung der Blechdicke stattfindet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt das eigentliche Formen bzw. Formtiefen des Rohlings zu
der gewünschten Napfform in der zweiten Verformungszone durch Streckziehen des Bleches bzw. Materials
zwischen der Ziehstempelbodenkante und der Innenkante des Ziehringes unter Vergrößerung der Blechoberfläche
sowie unter gleichzeitiger Verringerung der Blechdicke, und zwar in einem völlig freien Hohlraum,
insbesondere auch ohne zusätzliche Hilfselemente, gegen die sich das Material des Rohlings abstützen könnte,
welches dabei fortwährend aus der gleitenden Einspannung im Niederhalterbereich nachgezogen wird.
Das »Gleitziehen in der ersten Verformungszone« bedeutet bei dem erfindungsgemäßen Vefahren vor allem,
daß das Material des Rohlings insbesondere durch den Niederhalter eine so starke Einspannung erfährt
daß es aufgrund der Einwirkung des Ziehstempels zwar in die erste Verformungszone, d. h. in den Niederhalterbereich
radial nach innen zufließen kann, hierbei jedoch mit radialen Zugspannungen beaufschlagt wird.
Die »starre Ausbildung« des Ziehringes (Matrize), des Niederhalters sowie des Ziehsempels bedeutet bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren vor allem daß diese Werkzeugteile nicht aus mehreren relativ zueinander
beweglichen Einzelteilen oder Hilfselementen bestehen, bedeutet vornehmlich jedoch auch, daß insbesondere
der Niederhalter keine elastischen Mittel, wie beispielsweise Druckfedern aufweist die verhindern, daß die
vom Niederhalter zum Einspannen des Rohlings im Niederhalierbercich
auf den Rohling ausgeübte Kraft des Ziehstempels um ein Vielfaches soweit übersteigt daß
das in der zweiten Verformungszone erforderliche Streckziehen erfolgt welches bei einer bevorzugten
Ausführungsform zu einer Streckung des Materials von etwa 30% — bezogen auf das Material des Rohlings —
führt
Im Gegensatz zum normalen Streckziehen, bei dem der Rohling zwischen den Werkzeugteilen unverrückbar
fest eingespannt ist erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Ziehen des Napfes aus einer zwar
sehr kraftschlüssigen, jedoch noch geringfügig gleitenden Einspannung in der ersten Verformungszone. Durch
dieses überhöhte Einspannen ergibt sich das die Erfindung auszeichnende Verformen des Rohlings durch
Gleit-Streckziehen zur konischen Napfform.
Die für diese Gleit-Streckziehen erforderliche Ein-
Die für diese Gleit-Streckziehen erforderliche Ein-
spannung des Rohlings erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise in dem Spalt, der zwischen
dem Niederhalter und dem Ziehring gebildet wird, d. h. die für das Gleit-Streckziehen erforderliche Einspannkraft
des Rohlings wird beispielsweise durch eine stark überhöhte, regelbare Niederhaltekraft erreicht, die die
Ziehstempelkraft um ein Mehrfaches übersteigt. Um diese Kraft wirkungsvoller und auch regulierbarer auf
das durchfließende Blech aufzubringen und somit die Einspannung des Bleches noch kraftvoller zu halten, ist
es beispielsweise zweckmäßig, die auf den Rohling einwirkende Fläche des Niederhalters und die entsprechende
Fläche des Ziehringes so auszugestalten, daß der Spalt zwischen Niederhalter und Ziehring einen um einige
hundertstel Millimeter verringerten kreisringförmigen Abschnitt aufweist, der dann vorzugsweise an dem
der Ziehringöffnung bzw. der Ziehringkante benachbarten inneren Rand des Niederhaltebereichs (Spalt zwischen
Niederhalter und Ziehring) vorgesehen ist. Durch diesen verengten Bereich des Spaltes wird ein sehr hoher
spezifischer Flächendruck auf das durchfließende Blech ausgeübt, wodurch dieses dann gleichzeitig auch
eine gewisse Abstreckung erfährt.
Die auf das durchfließende Blech ausgeübte sehr hohe Halte- bzw. Einspannkraft ist Voraussetzung dafür, um
für das Gleit-Streckziehen genügend große radiale Zugspannungen im Blech zu erzeugen, durch die dann die
bei der konischen Formbildung infolge der Durchmesserreduktion entstehenden tangentialen Druckspannungen
in tangentiale Zugspannungen umgewandelt werden, wodurch die aus dem Materialüberschuß herrührende
»Faltenbildung zweiter Art« eliminiert wird.
Die konische Formbildung erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unter laufender Veränderung
des Neigungswinkels der Napfwandung sowie unter ständiger Reduzierung des Durchmessers der gesamten,
sich bildenden Wandfläche, und zwar ohne jede Zwangsführung einer formschlüssigen Abstützung bzw.
ohne Zuhilfenahme sonstiger zusätzlicher Werkzeughilfseleinente. Mit der Vergrößerung der Blechoberfläche
sowie mit der gleichzeitigen Verringerung der Blechdicke bei diesem Formtiefen tritt entsprechend
auch eine zunehmende Materialverfestigung auf, die sich auf die konische Formbildung stabilisierend auswirkt
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren tritt eine Blechdickenänderung in der Form auf, daß der hergestellte
Napf eine Blechdicke besitzt, die sich ausgehend vom Bodenmittelpunkt des Napfes radial nach außen
und entlang einer Mantellinie des Napfes vom Boden zum oberen Öffnungsrand entsprechend einer Kurve
bzw. Rcduktionskurvc ändert, die in ihrer Formgebung
in etwa einer Handsichel entspricht Im Bodenbereich ist dabei die Blechdicke im wesentlichen konstant, liegt
jedoch deutlich unterhalb der Blechdicke des verwendeten Ausgangsmaterials bzw. Rohlings. Im Wandbereich
nimmt die Blechdicke in Richtung »Napfboden-Napföffnung« zunächst ab und dann wieder zu, wobei sich die
Blechdicke am oberen Rand des Napfes der Blechdicke des Ausgangsmaterials annähert bzw. die Blechdicke
des Rastflansches wesentlich über der Blechdicke des Ausgangsmaterials liegt Die maximale Schwächung des
Bleches liegt bei Näpfen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, am Übergang vom
unteren zum mittleren Drittel der Napfwandhöhe. Mit gleicher Tendenz, jedoch spiegelbildlich, verläuft die
Härtekurve, die jedoch dann insgesamt oberhalb der Härte des Ausgangsmaterials liegt
IDa bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hohe Druckkräfte auf den Rohling aufgebracht werden müssen,
um das Gleitstreckziehen zu erreichen, und dementsprechend hohe Reibungskräfte am Blech auftreten, ist
es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zweckmäßig, eine entsprechende Schmierung vorzusehen, um ein
Reißen des Bleches beim Durchziehen zu vermeiden. Für diese Schmierung können beispielsweise beide
Oberflächenseiten des Blechrohlings mit einem Gleitlack auf Phenol-Epoxyharz-Basis beschichtet werden.
Dieser Auftrag, der beispielsweise nur einige tausendstel Millimeter dick ist und sehr gleichmäßig erfolgen
kann, eignet sich besonders gut als Schmierung, da er sich am Blech fest verankert und außerdem äußerst elastisch
ist. Ein Elementenschutz für den Gleitlack wird nicht beansprucht. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Rohling
ein kreiszylinderförmiger Napf verwendet, dessen Durchmesser etwas größer ist als der maximale Durchmesser
des herzustellenden kreiskonischen Napfes. Dieser kreiszylinderförmige Rohling wird dann entweder
durch Weiterziehen oder aber vorzugsweise durch Stülpziehen und unter Verwendung der besonderen
Merkmale der Erfindung in die gewünschte Napfform umgeformt. Die erste Verformungszone liegt dabei im
Budenbereich des kreiszylinderförmigen Rohlings.
In Weiterbildung betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die zum Ziehen kreiskonischer Näpfe nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren besonders geeignet ist, mit einem starren Ziehring, mit einem starren Ziehstempel,
mit einem starren Niederhalter sowie mit wenigstens einem konzentrisch zur Achse des Ziehstempels
und außerhalb der öffnung des Ziehringes liegenden, vorzugsweise zwischen Niederhalter und Ziehring gebildeten
Spalt, in dem das Material des Rohlings geführt ist. Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß der Spalt als Abstreckspalt ausgebildet ist.
Dieser Abstreckspalt ist dabei beispielsweise zwisehen der Stirnfläche des Niederhalters und der Stirnfläche des Ziehringes gebildet. Es ist jedoch auch möglich, anstelle von oder aber zusätzlich zu dem Abstreckspalt zwischen der Stirnfläche des Niederhalters und der Stirnfläche des Ziehringes einen Abstreckspalt vorzusehen, der den Ziehring oder aber den Niederhalter umgibt In beiden Fällen erfolgt durch diesen Abstreckspalt eine Verminderung der Blechdicke der Wandung eines Rohlings in Form eines kreiszylinderförmigen Napfes, wobei der Rohling sowohl im Stülpzug als auch im Weiten:ug in die gewünschte kreiskonische Napfform verformt wird.
Dieser Abstreckspalt ist dabei beispielsweise zwisehen der Stirnfläche des Niederhalters und der Stirnfläche des Ziehringes gebildet. Es ist jedoch auch möglich, anstelle von oder aber zusätzlich zu dem Abstreckspalt zwischen der Stirnfläche des Niederhalters und der Stirnfläche des Ziehringes einen Abstreckspalt vorzusehen, der den Ziehring oder aber den Niederhalter umgibt In beiden Fällen erfolgt durch diesen Abstreckspalt eine Verminderung der Blechdicke der Wandung eines Rohlings in Form eines kreiszylinderförmigen Napfes, wobei der Rohling sowohl im Stülpzug als auch im Weiten:ug in die gewünschte kreiskonische Napfform verformt wird.
Das crfindungserr.äße Verfahren sowie die erfindungsgemäße
Vorrichtung zeichnen sich durch eine besonders einfache Ausgestaltung der Ziehwerkzeuge
(Ziehring und Ziehstempel) sowie durch eine optimale Materialausnutzung aus. Die mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten kreiskonischen Näpfen sind frei
von unerwünschten Falten.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteranspiriichen
beschrieben.
E'ie Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert Es zeigt
Fig. la und Ib in schematischer Darstellung den Ziehring, den Niederhalter, den Ziehstempel sowie den Blechrohling bzw. den fertiggestellten Napf in verschiedenen Phasen des Formprozesses bei einer ersten Ausführangsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
Fig. la und Ib in schematischer Darstellung den Ziehring, den Niederhalter, den Ziehstempel sowie den Blechrohling bzw. den fertiggestellten Napf in verschiedenen Phasen des Formprozesses bei einer ersten Ausführangsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.2 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1, jedoch
bei einer abgewandelten Ausbildung des Ziehringes sowie des mit dem Ziehring zusammenwirkenden Niederhalters,
Fig.3 eine ähnliche Darstellung wie Fig.2, jedoch
bei zylinderförmig ausgebildetem Ziehstempel und Ziehring,
Fig.4a und 4b eine ähnliche Darstellung wie in
Fig. 1, wobei zusätzlich zu dem Ziehring, Niederhalter
und Zugstempel ein weiterer, eine zusätzliche Abstrekkung des Materials erzeugender Abstreckring vorgesehen
ist,
F i g. 5 eine Abwandlung des Werkzeugs gemäß F i g. 4, wobei der Niederhalter sowie der Abstreckring
zu einem einzigen Teil zusammengefaßt sind,
F i g. 6 eine ähnliche Ausführung wie F i g. 5,
Fig.7 eine Abwandlung des Werkzeugs gemäß F i g. 4, wobei Ziehring und Abstreckring ortsfest gehalten
und Ziehstempel und Niederhalter bewegbar sind,
F i g. 8 eine graphische Darstellung, die den Verlauf der Wanddicke eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Napfes zeigt.
In den Fig. la und Ib ist im Schnitt ein Ziehring 1
dargestellt, der eine innere, sich nach unten konisch verjüngende öffnung 2 besitzt. In diese öffnung 2 ist von
oben her ein Ziehstempel 3 einführbar, der sich zu seiner Bodenfläche 3' hin ebenfalls konisch bzw. kegelstumpfförmig
verjüngt. Die Innenwandung der öffnung 2 und die kegelstumpfförmige Mantelwandung des Ziehstempels
3 sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß beide die gleiche Neigung gegenüber der Achse des Ziehstempels
3 bzw. der öffnung 2 aufweisen.
Konzentrisch zum Ziehstempel ist ein Niederhalter 4 in Form eines Ringes angeordnet, wobei dieser Niederhalter,
der ebenso wie der Ziehstempel 3 relativ zum Ziehring auf- und abbewegbar ist, mit seiner unteren
Stirnseite 4' zur Anlage mit dem oberen Rand des Ziehringes 1 bzw. mit der Oberseite des auf dem oberen
Rand des Ziehringes 1 liegenden Rohlings 5 gebracht werden kann. Der Rohling 5, der aus Metallblech hergestellt
ist, weist bei der dargestellten Ausführungsform die Form eines flachen (niedrigen) kreiszylinderförmigen
Napfes auf. Der Durchmesser dieses kreiszylinderförmigen Napfes ist größer als der maximale Durchmesser
des fertiggestellten kreiskonischen Napfes 6, wobei im übrigen der Innendurchmesser des Rohlings 5 so
gewählt ist, daß dieser Rohling mit seiner zylinderförmigen Umfangswandung 5' an der äußeren Umfangswandung
des Ziehringes anliegt Die Umfangswandung 5' erstreckt sich vom oberen Rand des Ziehringes 1 nach
unten.
Die Fig. la zeigt links die Ausgangsform, in der sich
die Werkzeugteile sowie der Rohling bei Beginn des Ziehvorganges befinden. Am Beginn des Ziehvorgangs
wird zunächst der Niederhalter entsprechend dem Pfeil A mit seiner unteren Stirnfläche 4' gegen den Boden des
kreiszylinderförmigen Rohlings 5 angepreßt, wodurch der Rohling im äußeren Bodenbereich zwischen der unteren
Stirnfläche 4' des Niederhalters 4 und c"em oberen Rand des Ziehringes 1 eingespannt ist Die Einspannung
erfolgt dabei jedoch in der Weise bzw. mit einer solchen Kraft, daß beim Niederbewegen des Ziehstempels 3 in
Richtung des Pfeiles B das Material des Rohlings unter Abstreckung in dem Spalt zwischen Niederhalter 4 und
Ziehring 1 über die innere Kante 7 des Ziehringes 1 in die Öffnung 2 dieses Ziehringes hineingezogen wird.
Hierdurch tritt zunächst ein Vorverformen des Materials im Niederhaltebereich, d. h. im Bereich des Spaltes
zwischen dem Niederhalter 4 und dem Ziehring 1 durch Gleitziehen auf, während das endgültige Formtiefen
durch Gleitstreckziehen des Rohlings 5 unter Vegrößerung der Blechoberfläche sowie gleichzeitig unter Verringerung
der Blechdicke in der öffnung 2 des Ziehringes 1 bzw. im Bereich zwischen der Innenwandung dieser
öffnung und dem Ziehstempel sowie im Bereich der Bodenfläche 3' des Ziehstempels erfolgt. Die Fig. la
ίο und Ib zeigen rechts bzw. links jeweils verschiedene
Zwischenformen, die die Werkzeugteile sowie der Rohling 5 beim Ziehen bzw. beim Eindringen des Ziehstempels
3 in den Ziehring 1 aufweisen, bis der Ziehstempel 3 vollständig in die öffnung 2 des Ziehringes 1 eingetreten
ist und die Werkzeugteile somit die in der F i g. 2b rechts von der Mittellinie dargestellte Endstellung aufweisen.
In dieser Endstellung liegt der Ziehstempel 3 mit seiner kegelstumpfförmigen Mantelfläche gegen die Innenfläche
des fertiggestellten Napfes 6 an, während die Außenfläche des Napfes gegen die Wandung der öffnung 2
anliegt.
Nach dem Fertigstellen des Napfes 6 werden der Ziehstempel 3 sowie der Niederhalter 4 zurückgezogen,
so daß der Napf 6 dann aus dem Ziehring 1 entnommen werden kann.
Die F i g. la und Ib zeigen insbesondere auch, daß das
eigentliche Formtiefen des Rohlings 5 zum Napf 6 in einem freien Hohlraum zwischen Ziehstempel 3 und
Ziehring 1 ohne zwangsläufige Führung des Materials erfolgt, und daß sich außerdem der Winkel, den die konische
Umfangswandung des Rohlings während des Ziehvorgangs mit der Achse des Ziehstempels 3 bzw. mit der
Symmetrieachse des fertiggestellten Napfes 6 einschließt, ständig ändert. Außerdem zeigen die F i g. 1 a
und Ib, daß das Material des Rohlings 5 bzw. das Material der zylinderförmigen Umfangswand 5' dieses Rohlings
beim Formtiefen des Napfes 6 ständig durch den Spalt zwischen Niederhalter 4 und Ziehring 1 nachfließt.
Weiterhin ist den F i g. la und Ib zu entnehmen, daß das
Formtiefen des Napfes 6 aus dem Rohling 5 in einer Weise erfolgt die auch als »Stülpzug« bezeichnet werden
kann, d. h. beim Ziehen bzw. Formtiefen wird durch den Ziehstempel 3 die Bodenfläche des kreiszylinderförmigen
Rohlings 5 nach innen, d. h. in den von der Umfangswandung 5' umschlossenen Raum hineingedrückt
Obwohl das Ziehwerkzeug bei der in den F i g. 1 a und Ib dargestellten Ausführungsform aus einem Ziehring
mit kegelförmiger öffnung und aus einem Ziehstempel mit kegelförmiger Mantelfläche besteht, wäre es bei
dem beschriebenen Verfahren auch möglich, einen Ziehstempel mit kreiszylindrischer Mantelfläche und mit einem
Durchmesser zu verwenden; der dem kleinsten Durchmesser des Napfes 6 bzw. dem Durchmesser des
geschlossenen Bodens des Napfes 6 entspricht Grundsätzlich wäre es weiterhin auch möglich, anstelle eines
Ziehringes mit einer sich nach unten hin kegelförmig verengenden öffnung einen solchen Ziehring zu verwenden,
dessen öffnung über die gesamte Höhe des Ziehringes einen im wesentlichen konstanten Durchmesser
aufweist
Fig.2 zeigt im Schnitt eine Vorrichtung bzw. ein
Ziehwerkzeug zum Ziehen des Napfes 6 aus dem Rohling 5, wobei dieses Ziehwerkzeug wiederum aus dem
Ziehring 1, aus dem Ziehstempel 3 sowie aus dem ringförmigen Niederhalter 4 besteht In der F i g. 2 ist links
von der Mittel- bzw. Symmetrieachse wiederum die Ausgangsfnrm, d. h. derjenige Zustand dargestellt, den
die Teile am Beginn des Ziehvorgangs einnehmen, wäh-
rend rechts von der Mittellinie die Endform bzw. der Zustand dargestellt ist, den die Teile am Ende des Ziehvorgangs
einnehmen.
Hinsichtlich der Form des Rohlings 5, der Ausbildung des Ziehstempels 3 sowie der Öffnung 2 im Ziehring 1
bestehen keine Unterschiede zur Ausführungsform gemäß den F i g. la und Ib. Allerdings sind bei dem in der
F i g. 2 dargestellten Werkzeug die untere Stirnfläche des Niederhalters 4 sowie die obere Stirnfläche des
Ziehringes nicht eben, sondern stufenförmig ausgebildet, und zwar in der Weise, daß an der inneren Kante 7
der Öffnung 2 ein über die obere Stirnfläche vorstehender Ringwulst 8 vorgesehen ist, dem an der unteren
Stirnfläche des ringförmigen Niederhalters 4 eine ringförmige Vertiefung 9 zugeordnet ist. Die Höhe des
Ringwulstes 8 und/oder die Tiefe der ringförmigen Vertiefung 9 sind dabei so gewählt, daß bei gegen den Rohling
5 angepreßtem Niederhalter 4 die Breite des Spaltes zwischen dem Niederhalter 4 und dem Ziehring seitlich
von dem Ringwulst bzw. der ringförmigen Vertiefung der Dicke des Materials des Rohlings 5 entspricht,
während die Breite des Spaltes zwischen Niederhalter 4 und Ziehring 1 im Bereich des Ringwulstes 8 bzw. im
Bereich der ringförmigen Vertiefung 9 geringfügig kleiner ist als die Dicke des Materials des Rohlinges 5.
Durch den Ringwulst 8 entsteht somit bei niedergedrücktem Niederhalter 4 zwischen diesem Niederhalter
und dem Ziehring 1 ein sich radial nach innen, d. h. zur Öffnung 2 hin verengender ringlinienförmiger Spalt
bzw. Abstreckspalt, der das das erfindungsgemäße Verfahren auszeichnende Gleitziel des Materials im Niederhaltebereich,
d. h. im Bereich zwischen Ziehring und Niederhalter wesentlich begünstigt bzw. bei gegenüber
der Ausführungsform nach den Fi g. la und Ib verminderter
Anpreßkraft für den Niederhalter 4 gestattet.
Wie die F i g. 2 weiterhin zeigt, weist der Spalt zwischen
Ziehring 1 und Niederhalter 4 durch den Ringwulst 8 bzw. durch die ringförmige Vertiefung im
Schnitt einen in etwa S-förmigen Verlauf auf. Dies bedeutet, daß am Beginn des Ziehvorganges bzw. beim
Anpressen des Niederhalters 4 gegen den Rohling 5 der Boden dieses Rohlings zumindest in einem Teilbereich
in einem sogenannten »verkürzten Erstzug« nach oben bzw. der Wirkungsrichtur.g des Ziehstempels 3 entgegengesetzt
verformt wird.
Auch bei der in der F i g. 2 dargestellten Ausführungsform ist das Formtiefen des Rohlings 5 zum Napf 6 dann
abgeschlossen, wenn die Mantelflächen des Ziehstempels 3 gegen die Innenfläche und die Umfangswandung
der Öffnung 2 gegen die Außenfläche des fertiggestellten Napfes 6 anliegen. Im Spalt zwischen Niederhalter 4
und Zieririn*11 verbleibt bsi f£j*tiiTrrezr*rre"orrt κτο«ί <* <*!«
Die Fig.4a und 4b zeigen eine Weiterbildung des
Werkzeugs gemäß F i g. 2 in verschiedenen Arbeitsphasen, und zwar in der F i g. 4a, links von der Mittellinie in
der Ausgangsform und in der F i g. 4b, rechts von der Mittellinie in der Endform, während die F i g. 4a und 4b
rechts von der Mittellinie bzw. links von der Mittellinie 2 Zwischenformen wiedergeben.
Das in den Fig.4a und 4b dargestellte Werkzeug entspricht hinsichtlich der förmlichen Ausgestaltung des
Ziehringes 1, des Ziehstempels 3 sowie des Niederhalters 4 dem Werkzeug gemäß F i g. 2, allerdings weist das
Werkzeug gemäß den F i g. 4a und 4b zusätzlich zu diesen Werkzeugteilen noch einen Abstreckring 13 auf, der
konzentrisch zum Ziehstempel 3 und Niederhalter 4 angeordnet ist, und letzten umgibt. Der Absteckring 13 ist
entsprechend dem Pfeil Caxial nach unten verschiebbar, und zwar aus einer Ausgangsstellung, in der die untere
ringförmige Stirnkante des Absteckringes 13 oberhalb der oberen ringförmigen Stirnkante des Ziehringes 1
liegt, in eine untere Endstellung, in der die untere Stirnkante des Absteckringes 13 sich seitlich von der Umfangswandung
des Ziehringes 1 befindet. Der ansonsten hohlkreiszylinderförmige bzw. hülsenförmige Abstreckring
13 besitzt in der Nähe seiner unteren Stirnkante einen in den Innenraum des Ringes vorspringenden
ringförmigen Wulst 14, der zur unteren Stirnseite hin eine schräg zur Achse des Abstreckringes 13 verlaufende
Flanke 15 aufweist. Der Innendurchmeser des Absteckringes 13 ist so gewählt, daß bei niedergedrücktem
Abstreckring 13 der Abstand zwischen dem Wulst 14 und der Außenfläche des Ziehringes 1 kleiner ist als die
Dicke des Materials des Rohlings 5.
Durch den Abstreckring 13 bzw. durch das Bewegen des Abstreckringes 13 in Richtung des Pfeiles C erfolgt
vor bzw. gleichzeitig mit dem Formtiefen eine zusätzliche Abstreckung des Materials des Rohlings 5 im Bereich
der Umfangswandung 5'. Hierdurch läßt sich ein kreiskonischer Napf 6 herstellen, der eine extrem dünne
Wandstärke aufweist, obwohl als Rohling 5 ein niedrig vorgezogener, relativ dickwandiger Napf Verwendung
findet.
Während bei dem Werkzeug gemäß F i g. 4a und 4b das zusätzliche Abstrecken des Materais durch einen
Ziehring 13 erfolgt, der relativ zu den übrigen Teilen des Werkzeugs bewegbar ist, zeigen die F i g. 5 und 6 zwei
Ausführungen eines Ziehwerkzeuges, bei dem der ringförmige Niederhalter 16 an seinem unteren Rand einen
Vorsprung 17 bzw. 17' aufweist, der die Umfangsfläche des Ziehringes 10 ringförmig umgibt und zwischen seinem
ringförmigen Wulst 18, der dem Wulst 14 der F i g. 4 entspricht, und der Umfangswandung des Ziehrinir»
1(\ oinort A kp
ΤΛίο
sogenannter Restflansch 6'.
Die F i g. 3 zeigt zusammen mit dem Rohling 5 bzw. dem fertiggestellten Napf 6 ein Werkzeug in der Ausgangsform
und Endform, welches aus dem Ziehring 10, dem Niederhalter 4 sowie dem Ziehstempel 11 besteht
Der Ziehring 10 und der Ziehstempel 11 unterscheiden sich von dem Ziehring 1 und dem Ziehstempel 3 der
F i g. 2 lediglich dadurch, daß der Ziehring eine kreiszylinderförmige
Öffnung 12 aufweist, deren Durchmesser dem maximalen Durchmesser des Napfes 6 entspricht
Der Ziehstempel 11 hat bei dieser Ausführungsform eine kreiszylinderförmige Mantelfläche, wobei der
Durchmeser des Ziehstempels 11 dem Durchmesser des
Napfes 6 im Bereich des Napfbodens entspricht Ansonsten gleicht das Werkzeug gemäß F i g. 3 dem Werkzeug
gemäß F i g. 2.
17' der F i g. 5 bzw. 6 unterscheiden sich lediglich durch ihre axiale Länge.
Bei dem Werkzeug gemäß F i g. 5 wird der Ziehring 10 mit kreiszylinderförmiger Öffnung 12 sowie der Ziehstempel
11 mit kreiszylinderförmiger Mantelfläche verwendet,
während bei dem Werkzeug gemäß F i g. 6 der Ziehring 10 mit einem Ziehstempel 3 mit kegelstumpfförmiger
Mantelfläche kombiniert ist.
Bei den in den F i g. 4 — 6 dargestellten Werkzeugen, bei denen das Tiefen des Rohlings 5 zum Napf 6 mit
einem zusätzlichen Abstrecken durch den Abstreckring 13 mit dem Wulst 14 bzw. durch die Ansätze 17 oder 17'
mit Wulst 18 kombiniert ist, kann es zweckmäßig sein, die Werkzeugteile so auszubilden, daß der Ringwulst 8
und die ringförmige Vertiefung 9 am ?iehripg b:.v., am
Niederhalter entfallen, wodurch danr der oben be-
schriebene Erstzug nicht auftritt Die Stirnfläche des Ziehringes ist in diesem Fall dann vorzugsweise halbkreisförmig
gewölbt, während der Niederhalter an seiner Stirnfläche eine ebene Fläche bildet
Bei den in den Fig.4—6 dargestellten Werkzeugen
kann weiterhin die Steuerung der Werkzeuge so erfolgen, daß der Niederhalter 4 bzw. 16 erst dann endgültig
gegen den Rohling 5 angedrückt wird, wenn sich der Ziehstempel 3 bzw. 11 bereits teilweise in die öffnung
2bzw. 12 des Ziehringes 1 bzw. 10 hineinbewegt hat In dieser ersten Phase wird das Material des Rohlings 5
durch den bereits nach unten bewegten Abstreckring 13 bzw. durch den Abschnitt 17 oder 17' gehalten. Der
zeitliche Ablauf der einzelnen Verfahrensschritte bzw. die Bewegung der Werkzeugteile kann jedoch auch auf
andere Weise erfolgen.
Für eine beschleunigte Abführung des fertiggestellten Napfes 6 eignet sich insbesondere der Ziehring 10 mit
der kreiszylinderförmigen öffnung 12. In diesem Fall
kann der fertiggestellte Napf 6 unter Verzicht auf einen Restflansch 6' durch den Ziehstempel 3 bzw. 11 unmittelbar
nach der Tiefung durch den Werkzeugboden bzw. durch das untere, offene Ende des Ziehringes 10 ausgestoßen
werden (vgL F i g. 6). Dieses beschleunigte Abführen bzw. Ausstoßen des fertiggestellten Napfes 6 ist
möglich, weil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine formschlQssige Führung des Materials während des
Tiefens nicht notwendig ist und dementsprechend zumindest ein Ziehring 10 mit kreiszylinderförmiger Öffnung
12 verwendet werden kann. Bei dieser Ausbildung des Werkzeugs wird das Ausstoßen des fertiggestellten
Napfes 6 nach unten durch das Werkzeug oder andere Hilfselemente nicht behindert Sehr vorteilhaft ist es
auch, den Ziehstempel zylindrisch zu gestalten, da das Abstreifen des fertigen Napfes entfällt
Bei der bisherigen Beschreibung wurde davon ausgegangen,
daß der Ziehring 1 bzw. 10 ortsfest gehalten bzw. am Rahmen der entsprechenden, nicht näher dargestellten
Vorrichtung befestigt ist, während der Ziehstempel 3 bzw. 11, der Niederhalter 4 bzw. 16 und/oder
der zusätzliche Abstreckring 13 relativ zum Ziehring bewegbar sind. Es sind jedoch auch Vorrichtungen
denkbar, bei denen eines oder mehrere der anderen Werkzeugelemente (Niederhalter, Ziehstempel oder
Abstreckring) ortsfest angeordnet sind und der Ziehring zusätzlich zu anderen Werkzeugelementen relativ zum
ortsfesten Werkzeugelement bewegt wird.
F i g. 7 zeigt ein Werkzeug, welches aus dem ortsfesten Ziehring 10 sowie aus dem in Längs- bzw. Achsrichtung
bewegbaren kreiszylinderförmigen Ziehstempel 11 besteht Weiterhin besitzt das in der F i g. 7 dargestellte
Werkzeug den ringförmigen Niederhalter 4, der an seiner unteren Stirnseite mit der ringförmigen Vertiefung 9
versehen ist welcher der Ringwulst 8 an der oberen Stirnseite des Ziehringes 10 entspricht. Während Ziehstempel
11 und Niederhalter 4 beim Verformen des Rohlings 5 in den kreiskonischen Napf 6 in Richtung der
Pfeile A bzw. ßnach unten bewegt werden, d. h. in Richtung
der Achse des Ziehstempels 11 bzw. in Richtung der Achse der Bohrung 12 des Ziehringes 10, weist das
in der F i g. 7 dargestellte Werkzeug einen Abstreckring 19 auf, der ortsfest konzentrisch zu der Achse des Ziehstempels
11 bzw. der öffnung 12 angeordnet ist. Dieser Abstreckring 19 befindet sich oberhalb der oberen
Stirnseite des Ziehringes 10, jedoch unterhalb des Niederhalters 4 bzw. des Ziehstempels 11, wenn sich diese
Teile in ihrer in der F i g. 7 oben, links gezeigten Ausgangsstellung (Ausgangsform) befinden. Der Durchmesser
der öffnung des Abstreckringes 19 ist so gewählt daß ein an der Wandung dieser öffnung vorgesehener
ringförmiger Wulst 20 mit der zylinderförmigen Umfangsfläche des sich nach unten bewegenden Niederhalters
4 einen ringförmigen Abstreckspalt bildet (vgL F i g. 7, mittlere, rechte Darstellung - Zwischenform).
Wie der F i g. 7 weiterhin zu entnehmen ist wird bei
dem dort dargestellten Werkzeug ein Rohling 5 in Form eines kreiszylinderförmigen Napfes verwendet wobei
ίο der Rohling 5 jedoch im Gegensatz zu den Ausführungsformen der Fig. 1-6 so in das Werkzeug eingelegt
wird, daß die Umfangswandung 5' des Rohlings nach oben gerichtet ist d. h. der Rohling 5 wird bei dieser
Ausführungsform im Weiterzug in den kreiskonischen Napf 6 verformt
Die Arbeitsweise des in der F i g. 7 dargestellten Werkzeugs läßt sich, wie folgt beschreiben: In einer
ersten Phase bewegen sich der Ziehstempel 11 sowie der den Rohling 5 tragende Niederhalter 4 in Richtung
der Pfeile A und B gemeinsam nach unten, wobei sich Niederhalter 4 und Ziehstempel 11 durch die öffnung
des Abstreckringes 19 hindurchbewegen. In dem zwischen der Umfangsfläche des Niederhalters 4 und dem
ringförmigen Wulst 20 gebildeten Abstreckspalt erfolgt eine Abstreckung des Materials der Umfangswandung
5' des Rohlings 5. Die erste Phase ist im wesentlichen abgeschlossen, wenn der Boden des napfförmigen Rohlings
5 gegen den Ziehring bzw. gegen den Wulst 8 des Ziehringes 10 zur Anlage kommt Durch das weitere
Niederdrücken des Niederhalters 4 erfolgt dann im Boden des Rohlings 5 zunächst ein kurzer Erstzug nach
oben, wobei gleichzeitig oder aber im Anschluß daran der Ziehstempel 11 bei fest gegen den Rohling anliegendem
Niederhalter 4 in Richtung des Pfeiles Änach unten gedrückt wird, wodurch durch Gleit-Streckziehen das
Formen des Rohlings 5 in den Napf 6 erfolgt. Der Formvorgang ist abgeschlossen, wenn der Ziehstempel 11
beispielsweise die in Fig. 7, links unten dargestellte Lage (Endform) aufweist.
Die hergestellten einstückigen kreiskonischen Näpfe 6 können bevorzugt als Verpackungsmittel für Massenfüllgüter
bzw. als Behälter oder Dosen zum Verpacken von Gütern unter Atmosphärendruck oder unter Unterbzw.
Überdruck verwendet werden. Die kreiskonischen Näpfe 6 lassen sich in besonders vorteilhafter Weise tief
und daher raumsparend ineinanderstapeln, wodurch sich ein niedriges Lager- und Transportvolumen sowie
niedrige Transportkosten ergeben.
Fig.8 zeigt den charakteristischen Verlauf der Wanddicke eines kreiskonischen Napfes 6, der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde. In der F i g. 8 sind auf der Abszisse die jeweilige Wand
bzw. Blechdicke des kreiskonischen Napfes und auf der Ordinate der Abstand aufgetragen, der ein bestimmter
Punkt vom Mittelpunkt des Bodens des fertiggestellten Napfes aufweist. Bei der F i g. 8 wurde weiterhin davon
ausgegangen, daß das Ausgangsmaterial bzw. der Rohling 5 eine Blechdicke von 0,35 mm aufweist.
Wie die F i g. 8 zeigt, besitzt der Napf ohne zusätzliehe Abstreckung der dritten Verformungszone in seinem Bodenteil bzw. entlang einer radialen Linie ausgehend vom Mittelpunkt des Bodens eine im wesentlichen gleichförmige Blechdicke, die bei einem Ausgangsmaterial von 0,35 mm 0,33 mm, d. h. etwa 94% der Blechdicke des Ausgangsmaterials entspricht. Im Bereich des Bodenradius bzw. im Bereich der Übergangsstelle 6" zwischen dem Boden und der Napfumfangswandung steigt die Blechdicke auf etwa 0,34 mm, d. h. auf etwa 97% der
Wie die F i g. 8 zeigt, besitzt der Napf ohne zusätzliehe Abstreckung der dritten Verformungszone in seinem Bodenteil bzw. entlang einer radialen Linie ausgehend vom Mittelpunkt des Bodens eine im wesentlichen gleichförmige Blechdicke, die bei einem Ausgangsmaterial von 0,35 mm 0,33 mm, d. h. etwa 94% der Blechdicke des Ausgangsmaterials entspricht. Im Bereich des Bodenradius bzw. im Bereich der Übergangsstelle 6" zwischen dem Boden und der Napfumfangswandung steigt die Blechdicke auf etwa 0,34 mm, d. h. auf etwa 97% der
ursprünglichen Blechdicke des Rohlings an, wobei die maximale Blechdicke von 034 mm in diesem Übergangsbereich
etwa bei einer Napfhöhe von 10 mm erreicht wird, was bezogen auf die Gesamtnapfhöhe von
120 mm einer normierten Napfhöhe von 8% entspricht
Im Anschluß daran nimmt die Wandstärke bzw. Blechdicke in Richtung zum oberen Napfrand zunächst
ab, wobei das Minimum der Blechdicke von 0,285 mm bei einer Napfhöhe von 50 mm bzw. bei einer normierten
Napfhöhe von 41% erreicht wird. Dieses Minimum liegt somit in etwa an der Übergangsstelle zwischen
dem ersten und dem zweiten Drittel der Gesamtnapfhöhe.
Im Anschluß daran nimmt die Wand- bzw. Blechdicke wiederum zu und nähert sich am oberen Rand des Napfes
dem Wert von 0,35 mm, d. h. der Blechdicke des Ausgangsmaterials. Bei der Napfhöhe von 120 mm beträgt
die Wand- bzw. Blechdicke 0,335 mm, bzw. 95,7% der Blechdicke des Ausgangsmaterials. Bei der F i g. 8
wurde davon ausgegangen, daß der hergestellte Napf einen Restflansch 6' aufweist Im Bereich dieses Rest-
flansches steigt die Blechdicke linear an und erreicht
einen Wert von 0,41 mm, d. h. 117% der Blechdicke des
Ausgangsmaterials.
Der in der F i g. 8 dargestellte sichelförmige Verlauf ist typisch für die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten kreiskonischen Näpfe bzw. Behälter.
Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen erläutert Es versteht sich, daß Abwandlungen
sowie Änderungen möglich sind, ohne daß dadurch der die Erfindung auszeichnende Gedanke verlassen
wird
Die »starre Ausbildung der Matrize, des Ziehstempels sowie des Niederhalters« bedeutet im Sinne der Erfindung
die Verwendung solcher Werkzeuge, die keine den Verformungshohlraum beim konischen Formtiefen begrenzende
Hilfsmittel bzw. Hilfswerkzeuge, insbesondere keine gegeneinander verschiebbare Ringe usw. aufweisen.
Bei der Erfindung erfolgt vielmehr das Formtiefen zur konischen Napfform im freien, seitlich nicht begrenzten
Verformungshohlraum.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Ziehen eines dünnwandigen konischen Napfes aus einem ebenen oder napfförmigen
Rohling aus Blech, mit einer Umfangswand, die mit der Mittelachse des Napfes einen Winkel kleiner
als 60°, vorzugsweise einen Winkel von 3° einschließt, unter Verwendung eines starren Ziehringes
(Matrize), eines das Material des Rohlings gegen den Ziehring andrückenden starren Niederhalters und
eines starren Ziehstempels, der das Material des Rohlings in die öffnung des Ziehringes drückt, wobei
das aus dem Spalt zwischen Niederhalter und Ziehring {Niederhalterbereich) nachfließende Material
des Rohlings in einer den Stempel umgebenden ersten Verformungszone durch Gleitziehen verformt
wird und über die sich an den Niederhalterbereich anschließende Innenkant·* des Ziehringes in
einen als zweite Verformungszone dienenden und zwischen Stempel und Ziehring gebildeten freien
Hohlraum hineinfließt und dort zu dem konischen Napf verformt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Rohling einwirkende Niederhaltekraft, die durch den Ziehstempel auf das Material
des Rohlings ausgeübte Kraft um ein Vielfaches soweit übersteigt, daß in der zweiten Verformungszone ein Steckziehen unter Vergrößerung der Blechoberfläche
sowie unter gleichzeitiger Verringerung der Blechdicke stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Rohlings etwa 30%
bezogen auf die Dicke des Ausgangsmaterials gestreckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Rohlings zusätzlich
in dem zwischen Ziehring und Niederhalter gebildeten Spalt abgestreckt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 unter Verwendung eines napfförmigen Rohlings, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Stülp- oder Weiterzug durchgeführt wird, in dessen Verlauf in der ersten
Verformungszone ein verkürzter Erstzug und unmittelbar darauf ein Abstrecken in einem S-förmigen
Spalt zwischen Niederhalter und Ziehring durchgeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Rohlings
auf beiden Oberflächenseiten zur Erzielung homogener Oberflächen- und Reibungsverhältnisse
mit einem gut haftenden, mechanisch beanspruchbaren und elastischen Gleitlack, z. B. mit einem Gleitlack
auf Phenol-Epoxylharz-Basis beschichtet ist.
6. Vorrichtung zum Ziehen kreiskonischer Näpfe nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
5, mit einem starren Ziehring, mit einem starren Ziehstempel, mit einem starren Niederhalter sowie
mit wenigstens einem konzentrisch zur Achse des Ziehstempels und außerhalb der Öffnung des Ziehringes
liegenden, vorzugsweise zwischen Niederhalter und Ziehring gebildeten Spalt, in dem das Material
des Rohlings geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt als Abstreckspalt ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Abstreckspaltes am
Ziehring (1, 10) oder am Niederhalter (4, 16) ein überstehender Ringwulst (8) vorgesehen ist, welchem
eine ringförmige Vertiefung (9) am Niederhalter (4, 16) bzw. am Ziehring (I1 10) zugeordnet ist,
und daß die Höhe des Ringwulstes (8) geringfügig größer ist als die Tiefe der zugehörigen ringförmigen
Vertiefung (9), so daß bei im Bereich des Ringwulstes (8) und der Vertiefung (8) gegeneinander anliegenden
Niederhalter (4, i6) und Ziehring (1,10) im
Bereich außerhalb des Ringwulstes (8) zwischen Niederhalter (4,16) und Ziehring (1,10) beim geschlossenen
leeren Werkzeug ein Abstand verbleibt.
ίο
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Abstreckspalt für das Material
des Rohlings zwischen einer Außenfläche am Ziehring (1, 10) oder der Außenfläche des als Ring
ausgebildeten Niederhalters (4) und einer Innenfläehe
an einem den Ziehring oder Niederhalter zumindest teilweise umfassenden Abstreckring (13,17,19)
ausgebildet ist.
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