DE2243330A1 - Bleichmittel - Google Patents
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06L—DRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
- D06L4/00—Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
- D06L4/30—Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using reducing agents
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichen: O. Z. 29 JJ'6 Ze/ah
67OO Ludwigshafen, 1,9. 1972
Bleichmittel
Die, Erfindung betrifft ein Bleichmittel auf Basis von reduzierend
wirkenden Schwefelverbindungen und Zinkverbindungen als Zusätzen«
Seit Jahr zehnter} werden^ zum Bleichen, insbesondere von WoIIe5
später auch von Polyamidfasern., reduktive Bleichmittel auf der
Basis von Schwefelverbindungen mit niedriger Oxydationsstufe des Schwefels, z.B. Dithionit bzw. Hydrosulfit und gegebenenfalls
Zusätzen von Zinkverbindungen, wie Zinksulfat, verwendet. Diese werden im neutralen Medium angewendet, da bisher in diesem pH-Bereich
der beste Bleicheffekt erzielt wurde. Bisulfit andererseits ist zwar auch in saurem Medium anwendbar, erwies sich aber
als Bleichmittel allein bisher als nicht besonders günstig, da mit dieser Verbindung ein weniger gutes Bleichergebnis, d.h. ein
noch zu geringer Weißgrad, erzielt wurde.
Andererseits ist das wirksamere Dithionit nur bei höheren pH-Werten
stabil; weil sich diese Verbindung bekanntlich bei Erniedrigung des pH-Wertes rasch zu Bisulfit und Schwefelwasserstoff
zersetzt. Man mußte aus diesem Grunde den üblichen Reduktionsbleichmitteln auf der Basis von Dithionit pH-Puffersubstanzen
zusetzen. Im,allgemeinen verwendet man hierfür 2/5 bis 3/4 ·
Dithionit und l/j5 bis 1/4 der pH-Puff er substanzen. Als Puffersubstanzen
wurden beispielsweise Phosphate, aber auch organische. Komplexbildner (Alkalisalze von Polyaminopolycarbonsäuren)verwendet.
Noch früher, ehe Dithionit als Reduktionsbleichmittel allgemein · üblich wurde, wurde mit der bereits erwähnten schwefligen Säure ■
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oder mit Bisulfit bzw. Pyrosulflt in saurer Flotte gebleicht. Der
Effekt einer solchen Bleiche war aber wie gesagt weitaus schlechter als beim Bleichen mit Dithionit.
Die als Bleichmittel günstigen Dithionite weisen aber noch Nachteile
anderer Art auf, so daß man auf diesem Gebiet weitere Untersuchungen anstellen mußte. Dithionite in Substanz können in
feuchtem Zustand zur Selbstzersetzung neigen. Man versuchte das Alkalidithionit durch Zinkdithionit zu ersetzen oder aber zumindest
einen kleinen Teil davon (Deutsche Patentschrift 1 546 259).
Zinkionen wirkten in diesem Falle stabilisierend, d.h. sie fangen
den gebildeten Schwefelwasserstoff ab, zeigten aber keinen anderen.
etwa aktivierenden Effekt. Mit Zusätzen von Zinkverbindungen gelang es, den Bleichprozeß in das schwach saure Gebiet zu verlagern
(pH-Werte zwischen 4 und 7)· Nachteilig war aber, daß man die untere pH-Grenze peinlich einhalten mußte, da sonst die
stabilisierenden Eigenschaften der Zinkverbindungen wieder verloren gingen. Um aber Wolle zu bleichen, ist es notwendig,
möglichst bei pH-Werten zwischen 3*5 und 5 zu bleichen, d.h. es
muß möglich sein, risikolos die erwähnte Untergrenze zu unterschreiten.
Die daraus sich ergebende Aufgabe, ein Bleichmittel zu entwickeln,
das in stärker saurem Medium gut wirksam ist, ausreichende Lagerstabilität
aufweist und gleichzeitig auch während des Prozesses gegen Zersetzung stabil ist, wurde in überraschender Weise mit
einer Komposition auf Basis von Verbindungen des vierwertigen Schwefels gelöst.
Es wurde gefunden, daß mit einem reduktiven Bleichmittel auf Basis von Schwefelverbindungen der Oxydationsstufe + TV überraschend
gute Bleichergebnisse erhalten werden. Diese Bleichmittel sind gekennzeichnet durch einen Gehalt an - jeweils
bezogen auf festes Bleichmittel - 60 bis 95 Gewichtsprozent Alkalibisulfit und/oder Alkalipyrosulfit und 40 bis 5 Gewichtsprozent
an Zinkoxid oder löslicher Zinksalzen.
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Die Bleiche ist durchführbar bei pH-Werten zwischen 3,5 und 5,5,
aber gefahrlos auch unter 3,5, findet also in saurer Flotte statt.
Es ist somit verständlich, daß man anstelle von löslichen Zinksalzen
auch Zinkoxid zufügen kann, da sich diese Verbindung unter diesen pH-Bedingungen ebenfalls löst, so daß letzten Endes
die Bleichflotte einen bestimmten Prozentsatz an Zinkionen enthält. Der Unterschied zu dem vorgenannten Verfahren (Deutsches
Patent 1 546 299) gemäß dem Stande der Technik besteht u.a. darin,
daß dort ausdrücklich unlösliche Zinkverbindungen im Ansatz vorhanden sein müssen, d.h. der pH-Wert liegt beim vorgängigen Verfahren
bereits so hoch, daß auch das in dem Verfahren gemäß der deutschen Patentschrift 1 546 239 ausdrücklich genannte Zinkoxid
noch zu den unlöslichen Verbindungen zu zählen ist. Außerdem wirken Zinkverbindungen dort lediglich stabilisierend» Die Wirkung
des Zinks im erfindungsgemäßen Bleichmittel besteht nun überraschenderweise
darin, daß damit die bisher mangelhaften mit Natriumbisulfit erzielbaren Weißgrade nunmehr auf eine Höhe gebracht
werden können, die der einer Dithionitbleiche allein entspricht. Man erhält z.B. bei der Wollbleiche Remissionswerte,
die mit dem Elrepho-Gerät von Zeissa Filter r46T5 gemessen wurden,
die nur mit bisher üblichen stabilisierten Dithioniten erzielt werden konnten. Bei Polyamid tritt eine analoge Wirkung ein«
Die Bleiche selbst wird zweckmäßigerweise bei pH-Bereichen zwischen
3,5 und 5,5 vorzugsweise bei 4,5 bis 5,5, durchgeführt«, Die
Arbeitstemperaturenschwanken zwischen 60 und 90 C. Bevorzugt
führt man den Bleichprozess bei Temperaturen von 70 bis 90°C durch. Die Blelchdauer kann zwischen 20 Minuten bis zu mehr als
einer Stunde schwanken, vorzugsweise beträgt sie 30 bis 60
Minuten, je nach Temperatur.
Die erfindungsgemäßen Bleichmittel setzen sieh aus 60 bis 95* vorzugsweise
65 bis 90 Gewichtsprozent, bezogen auf trockenes Bleichmittel,
an Alkalibisulfit, vorzugsweise Pyrosulfitj, vorzugsweise
Alkali- bzw. Natriumpyrosulfit und H-O bis 5, vorzugsweise 35 bis
10 Gewichtsprozent an Zinkoxid (oder löslichen Zinksalzen,, beispielsweise
Zinkchlorid oder Zinksulfat) zusammen» Im allgemeinen
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rechnet man auf ein Mol Zinkverbindung 2 bis 10 Mol Bisulfit (= 1 bis 5 Mol Pyrosulfit), vorzugsweise 3 bis 8 Mol Bisulfit
(= 1.5 bis 4 Mol Pyrosulfit). Der hohe Überschuß an Bisulfit bzw.
Pyrosulfit bewirkt auch, daß die Mischungen sehr preisgünstig und wesentlich wohlfeiler sind als die bisher benutzten Mischungen
an stabilisiertem Dithionit.
In den erfindungsgemäßen Bleichmitteln kann weiterhin noch ein
Teil des Bi- bzw. Pyrosulfits durch Dithionit oder Salze der Hydroxymethansulfinsäure ersetzt werden. Hierbei kommt beispielsweise
Na- oder Zn-Hydroxymethansulfinat in Betracht.
Man erreicht damit hervorragende Bleicheffekte, die diejenigen, die bisher mit stabilisiertem Dithionit allein erreicht wurden,
noch beträchtlich übertreffen. Diese Mengen liegen im allgemeinen
unter 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Bleichmittel. Man verwendet
vorzugsweise 15 bis 35 Gewichtsprozent, bezogen auf die
Gesamtbleichmittelmischung und wählt dann zweckmäßig die VorzugspH-Bedingungen,
die zwischen 4,5 und 5*5 liegen.
Welche Säure zum Einstellen des pH-Wertes verwendet wird, ob anorganische oder organische Säuren, ist prinzipiell unerheblich.
Es können somit Schwefelsäure, Salzsäure oder Phosphorsäure als anorganische Vertreter sowie Ameisensäure, Essigsäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Milchsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Zitronensäure oder andere Carbonsäuren
als Vertreter der organischen Säuren zum Einstellen der pH-Werte verwendet werden.
Das gesamte Bleichmittel ist als Kombination zu verstehen, wobei es sich im Prinzip um eine synergistisohe Mischung handelt. Es
ist einerseits bekannt, mit Dithionit und geringen Mengen an Zinkverbindungen bereits gute Bleicheffekte zu erzielen, andererseits
ist bekannt, mit Alkali-Bisulfit schon gewisse Bleicheffekte zu erzielen. Es war aber nicht bekannt, daß die gemeinsame Verwendung
von Zinkverbindungen und Bisulfit oder die bevorzugte Mischung aus Bisulfit mit untergeordneten Mengen an Dithionit bzw. Hydroxymethansulfinat
und Zinkverbindungen eine derartige Steigerung der
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Wirkung hervorrufen wurden. Aus dieser synergistischen Mischung ergibt sich die Erfindung und der damit verbundene überraschende
technische Fortschritt. Bisher wirkten Zinkverbindungen lediglich stabilisierend, nicht aber aktivierend.
Mit dem erfindungsgemäßen Bleichmittel können mit Erfolg vor allem
Wolle und Polyamidfasern gebleicht werden. Es ist aber grundsätzlich möglich, auch Textilien auf Basis von Cellulose, (z.B. Baumwolle)
oder regenerierter Cellulose, aber auch empfindlich tierische Fasern wie"Seide und Pelze, Leder sowie auch Papier oder
Holzschliff erfiridungsgemäß zu bleichen.
Bei der Bleiche wählt man im allgemeinen Flottenverhältnisse zwischen 1:5 bis 1:60, doch können auch beliebig kürzere oder
längere Flottenverhältnisse gewählt werden.
Die mit Wolle und Polyamid erhaltenen Bleichergebnisse sind in
folgenden zwei Tabellen zusammengestellt, wobei auch bisherige Bleichmittel Berücksichtigung haben, um den augenfälligen technischen
Fortschritt des Verfahrens zu veranschaulichen.
Dieselben Relationen im Weißgrad ergeben sich übrigens auch, wenn man die verschiedenen Bleichen nicht auf Rohware durchführt,
sondern auf einer Ware, die oxydativ .mit Wasserstoffperoxid vorgebleicht
worden ist.
In den Tabellen 1 und 2 werden die neuen Bleichmittel hinsichtlich
ihrer Wirkung auf Wolle (Beispiel 1 bis 7a) und Polyamid 6.6
(Beispiel 8 bis 12) demonstriert. Die Bleiche wurde jeweils in an sich bekannter Weise bei einem Flottenverhältnis von l:40 mit
einer Bleichdauer von einer Stunde durchgeführt.
Die Technik des Bleichens ist altbekannt und bedarf, an dieser
Stelle keiner speziellen Erläuterung/ ·' ,
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Claims (4)
1. Reduktives Bleichmittel auf Basis von Schwefelverbindungen der Oxydationsstufe + IV, gekennzeichnet durch einen Gehalt an jeweils
bezogen auf festes Bleichmittel - 60 .bis 95 Gewichtsprozent an Alkalibisulfit oder -pyrosulfit und 40 bis 5
Gewichtsprozent an Zinkoxid oder löslichen Zinksalzen.
2. Reduktives Bleichmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
. daß das Alkalibisulfit oder Pyrosulfit teilweise durch Alkalidithionit
oder Alkalinyäroxymethansulfinat ersetzt ist.
3. Reduktives Bleichmittel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bleichmittel 15 bis 35 Gewichtsprozent,
bezogen auf festes Bleichmittel, an Alkalidithionit oder Hydroxymethansulfinat anwesend sind.
4. Bleichflotte, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Bleichmittel
gemäß Ansprüchen 1 bis 3 und eine Wasserstoffionenkonzentration, die pH-Werten zwischen 3*5 und 5*5 entspricht.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
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