DE855838C - Verwendung von Chloritloesungen zum Bleichen von Textilstoffen - Google Patents

Verwendung von Chloritloesungen zum Bleichen von Textilstoffen

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DE855838C
DE855838C DES250A DES0000250A DE855838C DE 855838 C DE855838 C DE 855838C DE S250 A DES250 A DE S250A DE S0000250 A DES0000250 A DE S0000250A DE 855838 C DE855838 C DE 855838C
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/20Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen
    • D06L4/22Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents
    • D06L4/24Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents using chlorites or chlorine dioxide
    • D06L4/26Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents using chlorites or chlorine dioxide combined with specific additives

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Description

Die Erfindung betrifft die Aktivierung des Oxydationsvermögens von Chloritlösungen und erlaubt insbesondere die Wirkung dieser Lösungen bei ihrer Verwendung zum Bleichen von Textilfasern und -stoffen zu verbessern.
Es ist bekannt, daß Schwefel mit Chloriten reagiert. Man weiß z. B., daß in Berührung mit metalloidhaltigen Stoffen ein schneller Rückgang des Gehalts an aktivem Chlor stattfindet, aber diese Erscheinung ist bis heute für die Praxis noch nicht ausgenutzt worden. Es wurde nun festgestellt, daß nicht nur der Schwefel, sondern auch noch verschiedene andere Metalloide (As, P, C usw.) die gleiche Wirkung hervorrufen. Diese Eigenschaft wird nach der Erfindung verwendet, um absichtlich das Oxydationsvermögen von Chloritlösungen zu aktivieren. Die Erfindung beruht also auf der Beobachtung der Tatsache, daß man, praktisch ohne Verlust an ClO2, das Oxydationsvermögen regeln kann, wenn man in die Lösungen ein geeignetes Metalloid, sei es im Zustand der Verteilung, sei es in Form einer Verbindung, welche das Metalloid in Freiheit zu setzen vermag, einführt.
Derartige Stoffe waren zwar bereits beim Bleichen von synthetischen Fasern mit Chloritlösungen zufällig anwesend, weil sie Verunreinigungen vom Herstellungsverfahren darstellen. Es war aber doch nicht erkannt worden, daß diese Anwesenheit sich günstig auf die Chloritbleichung auswirkt. Erst die Erfindung hat gelehrt, daß insbesondere bei Stoffen
ohne solche Verunreinigungen die Chloritbleichung durch Zusatz der Metalloide in besonders günstiger Weise verläuft, was naturgemäß auch zutrifft, wenn die gleichen Stoffe zusätzlich bei der Bleichung solcher synthetischer Fasern verwendet werden, welche von ihrer Herstellung aus mit geringen Mengen dieser Stoffe bereits verunreinigt sind.
Die Erfindung ist durch die Einführung eines festen Metalloids im Zustand feiner Verteilung, und zwar eines Metalloids der Gruppen V und VI des Periodischen Systems nach Mendelj eff, wie P, As, Sb, Bi, S, Se, Te, oder des Kohlenstoffs in die Lösung charakterisiert. Die Behandlung kann mit um so größerer Leichtigkeit ausgeführt werden, je weiter die Zerkleinerung des Metalloids getrieben ist. Sie kommt zum Stillstand, wenn das ganze Metalloid verbraucht ist. Vorzugsweise verwendet man das Aktivierungsmittel in Form einer kolloidalen Suspension. Man kann es auch in einem geeigneten Netzmittel, z. B. in Polyglycerinoleat oder in einem Kondensationsprodukt von Alkylphenolen mit Äthylenoxyd, anteigen.
Gemäjß einer Ausführungsform der Erfindung macht man von Verbindungen Gebrauch, welche das Metalloid im elementaren Zustand im Oxydationsbad zu erzeugen vermögen. Zu diesem Zweck läßt sich z. B. ein Alkalihyposulfit, wie Na2S2O3 1SH2O, gebrauchen.
Man kann auch vorteilhafterweise gemäß der Erfindung Stoffe verwenden, welche gleichzeitig Metalloide und Säuren erzeugen. So ruft man z. B. durch Einführung von Schwefelchloriden, Sulfurylchlorid, Polyschwefelchloriden in die Chloritlösung die Aktivierung gleichzeitig durch den Schwefel und die Säurebildung hervor.
Andere als Aktivierungsmittel für die Chloritlösungen wirksame Verbindungen sind die Sulfocyanide. Diese entfalten ebenfalls eine doppelte Aktivierungswirkung, da beobachtet wurde, daß eine solche nicht nur durch den Schwefel, sondern in gewissem Maße auch durch das Cyan ausgeübt wird. Dies letztere ist jedoch unter anderen Formen für industrielle Verfahren nicht geeignet, teils wegen der Giftigkeit seiner Verbindungen und teils wegen ihrer Fälligkeit, gefärbte Komplexe von einer Art entstehen zu lassen, welche dem Aussehen und den Eigenschaften der zu oxydierenden Substanz schädlich sind.
Ausführungsbeispiele
ι. Man bringt 50 g Rohleinwand von einem Faden Nr. 60 in eine Lösung aus handelsüblichem Natriumchlorit mit einem pn 10,5 und 15 g/l-aktiven Chlor ein, zu welcher man 0,5 g pulverisierten roten Phosphor zugesetzt hat. Dann bringt man diese Lösung zum Kochen. Nach 1 Stunde ist der pH-Wert auf 6,9 gefallen, und man nimmt die Leinwand aus dem Bad. Nach dem Spülen und Trocknen hat der Weißgrad einen Wert von 3/4 Weiß.
2. Man taucht 50 g Rohleinwand in eine Lösung von Chlorithydrat mit einem pH-Wert 7,0, welche g/l aktives Chlor und 0,18 g/l Natriumhyposulfit (Na2S2O3-5H2O) enthält. Nach 1/4stündi&em Kochen nimmt man das Stück heraus. Der pH-Wert der Lösung ist auf 6 gefallen. Nach Spülen und Trocknen liefert die Messung des Weißgrads des Gewebes folgende W'erte:
Blenden Farbe 0 '
/0
L1 rot 72
Lu grün 68
blau 60
3. Man stellt eine Lösung entsprechend der des vorhergehenden Beispiels her, aber unter Verwendung von handelsüblichem Natriumchlorit. In diese Lösung, deren pH 10,5 beträgt, taucht man Leinwand ein. Nach 1 stündigem Kochen erhält man ein Gewebe, dessen Weißgrad folgende Meßwerte aufweist :
Blenden Farbe 0,
/0
L1
Ln
Lin
rot
grün
blau
77
73
69
Der End-pH-Wert der Lösung beträgt 5,8. Es ist zu bemerken, daß die Mengen an Aktivierungsmittel zwischen weiten Grenzen ohne wesentliche Änderung des End-pH-Wertes schwanken können.
4. In ι 1 einer Natriumchloritlösung mit pH 7 führt man 1 g Schwefelarsen ein und taucht dann 50 g Rohleinwand hinein. Nach V2stündigem Kochen nimmt man das Stück aus der Lösung, deren pH-Wert auf 6 gefallen ist. Nach Ausspülen, Abschleudern und Trocknen erhält man eine Leinwand von V4 Weißgrad.
5. Man stellt 11 einer Lösung aus handelsüblichem Natriumchlorit mit einem Gehalt von 20 g/l an aktivem Chlor (pH 10,5) her. Aus dieser Lösung macht man zwei Teile von je 0,5 1. Zum ersten fügt man °'°75 g Ammoniumsulfocyanid hinzu, der zweite Teil dient als Vergleichslösung. In jede dieser beiden Lösungen bringt man 30 g rohen Leinenfaden und erhitzt während 1 Stunde zum Kochen, worauf der Faden herausgenommen, gespült, abgeschleudert und getrocknet wird. In beiden Fällen ist der pH-Wert der Lösung auf 6 gefallen.
Die Weißgradmessungen des Fadens geben folgende Werte:
6. Man stellt 11 Lösung aus handelsüblichem Chlorit mit 20 g/l an aktivem Chlor her. Eine solche Lösung besitzt einen pH 10,5. Man bringt sie zum Kochen und führt dann 10 g Rohbaumwollgewebe ein. Dann fügt man 0,25 g Kaliumsulfocyanid hinzu. Nach ι stündigem Kochen nimmt man das gebleichte Gewebe heraus. In diesem Zeitpunkt ist der pH-Wert
Blenden Vergleichs
lösung
aktivierte
Lösung
Li
Ln
Lin
Aq O/
υο /ο
57°o
49%
7ο /0
Vt °/
71 /0
°3 /0
der Lösung bei 2o° auf 8,3 zurückgegangen. Das Gewebe liefert bei der Messung des Weißgrads folgende Werte:
Blenden
ii
Farbe
rot
grün
blau
86
83
78
Die Erfindung ist auf jedes Oxydationsverfahren anwendbar, bei welchem Chloritlösungen verwendet werden, und kann vorteilhafterweise mit bekannten Verfahren, z. 15. Bleichverfahren, kombiniert werden.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    i. Verwendung von Chloritlösungen, deren Oxydationsvermögen durch Zusatz von einem festen Metalloid der Gruppen V oder VI des Periodischen Systems nach Mendel Jeff oder von Kohlenstoff in feinverteiltem Zustand aktiviert ist, zum Bleichen von Textilstoffen.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metalloid in kolloidaler Suspension oder in Form einer Paste, welche durch seine Vermischung mit Netzmitteln erhalten wird, vorhanden ist.
  3. 3. Mittel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Metalloid durch Einwirkung des Chlorite auf eine Verbindung, welche dieses Metalloid zu liefern vermag, erzeugt ist.
  4. 4. Mittel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß als Aktivierungsmittel eine Verbindung, welche durch Reaktion mit dem Chlorit das Metalloid in Freiheit setzt und gleichzeitig eine Erniedrigung des pH-Wertes durch Ansäuern der Lösung hervorruft, verwendet wird.
  5. 5. Mittel nach den vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Sulfocyanid als Aktivierungsmittel.
    G $469 11.52
DES250A 1946-12-20 1949-10-25 Verwendung von Chloritloesungen zum Bleichen von Textilstoffen Expired DE855838C (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2641730A1 (fr) * 1989-01-16 1990-07-20 Malfait Bruno Procede de blanchiment et decoloration des bois fonces et plus particulierement des bois exotiques

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FR955437A (de) 1950-01-14
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