DE2240047C3 - Verwendung von Kationenaustauschern als Stickstoffdüngemittel - Google Patents
Verwendung von Kationenaustauschern als StickstoffdüngemittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Kationenaustauschern als langsam und nachhaltig
wirkende Stickstoffdüngemittel, bei denen die Stickstoffabgabe sowohl mengenmäßig als auch zeitlich
weitgehend dem Bedarf der Pflanze angepaßt ist.
Es ist bereits bekannt, daß sich verschiedene schwerlösliche Stickstoffverbindungen, wie sie beispielsweise
durch Kondensation von Harnstoffen mit Formaldehyd, Acetaldehyd oder Crotonaldehyd erhallen
werden, als Düngemittel mit Langzeitwirkung verwenden lassen. Nachteilig beim Gebrauch derartiger
Stickstoffdünger ist jedoch, daß zu Beginn der Düngungsperiode nur geringe Mengen an Stickstoff in
gelöster Form zur Verfügung stehen, so daß ein Kurzzeitdünger, zum Beispiel ein Nitrat, gleichzeitig
eingesetzt werden muß. Im weiteren Verlauf der Wachstumsperiode werden dann steigende Mengen
Stickstoff in lösliche Form überführt, ohne daß auf den
zeitlichen Stickstoffbedarf der Pflanze Einfluß genommen werden kann. Der Stickstoffbedarf der Pflanze und
das Stickstoffangebot durch das Düngemittel stehen nur · kurzzeitig im Einklang. Eine Überdüngung ist nicht zu
vermeiden und toxische Konzentrationen können auftreten, da die Löslichkeit dieser Dünger von der
Temperatur und dem Feuchtigkeitsgehalt des Bodens abhängen. Darüber hinaus ist eine Langzeitdüngung
über mehr als 1 Jahr überhaupt nicht zu erzielen.
Weiterhin ist bekannt, Ionenaustauscherharze mit Nährstoffionen zu beladen und diese beladenen
Ionenaustauscher, sei es als solche oder in andere Kunststoffe eingebettet, als Dünger zu verwenden (s.
■{.. B. DE-OS 1950678; DE-AS 12 99662; DL-PS
4 08 518; US-PS 30 82 074; Agrokhimiya 1969, (2), 101-108; US-PS 35 82 312). Durch die mit Ammoniumbeziehungsweise
Nitrationen beladenen Ionenaustauscher kann eine lang andauernde Stickstoffdüngung
erzielt werden. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Harnstoffkondensationsprodukten eignen sich die
durch Bindung von Ammoniak an Ionenaustauscher entstehenden Mittel als Stickstoffdünger, die den
.Stickstoffbedarf der Pflanzen über Jahre hinaus decken
könnten, wenn sie in genügender Menge eingesetzt werden. Diesem Vorgehen sind jedoch insofern
Grenzen gesetzt, als anfangs allzu leicht eine Überdüngung eintritt, die zu Schädigungen der Pflanzen, zum
Beispiel zu Verbrennungen, führen kann. Nachteilig ist außerdem, daß der Stickstoffgehalt der mit Ammoniak
beladenen Austauscher relativ gering ist, wodurch sich ein so hoher Preis für den Stickstoff ergibt, daß eine
wirtschaftliche Anwendung dieser Stickstoff-Torrn .ils
Stickstultdüngimg nicht gegeben ist. Dies gilt in noch
viel stärkerem Malle für mit Nitrat behulene \uslau
scher, da Austauscher, die Niirat zu binden vermögen,
preislich noch höher liegen als solche, die Ammoniak /ti
binden vermögen.
Ferner ist bekannt, daß basische Stickstoffverbindungen,
wie Melamin usw., von Kationenaustauschern gebunden werden (s. z.B. SU-PS 2 97 588; Nippon
Kagaku Zasshi 82, 1702-1708 (1961); Calmon »Ion Exchangers in Organic and Biochemistry« 1957, Seiten
122,346,347).
Außerdem hat man wiederholt basische Stickstoffverbindungen, die pro basische Gruppe mehr als 2 Stickstoffatome
enthalten, z. B. Melamin, aber auch Guanidin und
ίο Guanylharnstoff, auf ihre Düngewirkung untersucht (s. J.
Agr. Food Chem. 12 [2], 151-154 [1964]; US-PS 35 33 774), hat dabei aber festgestellt, daß sich diese
Verbindungen wegen ihrer Phytotoxität nicht als Düngemittel eignen (s. C. A. 66, 1691Of; CA. 1950,
2158c; Soil Science VoL III. No. 2, Seiten 167, 168, 169,
186 und 188).
Es wurde nun gefunden, daß sich Kationenaustauscher in Form ihrer Salze mit organischen Stickstoffbasen,
die pro basische Gruppe mehr als zwei Stickstoffatome enthalten, sehr vorteilhaft als langsam und
nachhaltig wirkende Stickstoffdüngemittel verwenden lassen. Ein Teil der an den Kationenaustauscher
gebundenen .Stickstoffbasen kann dabei gegebenenfalls durch anorganische Nährstoffionen ersetzt sein.
Die Erfindung betrifft daher die Verwendung von Kationenaustauschern in Form ihrer Salze mit organischen
Stickstoffbasen, die pro basische Gruppe mehr als zwei Stickstoffatome enthalten, als langsam und
nachhaltig wirkende Stickstoffdüngemittel.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß die erfindungsgemäß beladenen Kationenaustauscher
eine erheblich bessere Langzeit-Düngemittelwirkung zeigen als die aus dem Stand der Technik
bekannten mit Ammoniak oder Nitrat beladenen Ionenaustauscher, welches die nächstliegenden Mittel
gleicher Wirkung.art sind.
Gegenüber den mit Ammoniak beladenen Austauschern zeichnen sie sich ferner dadurch aus, daß die
eingangs beschriebenen Nebenwirkungen hier nicht auftreten. Die erfindungsgemäßen Mittel stellen somit
eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.
Als organische Stickstoffbasen, die pro basische Gruppe mehr als zwei Stickstoffatome enthalten, seien
für die Erzeugung der vorgenannten Salze mit Kationenaustauschern unter anderem basische, mehrere
Stickstoffgruppierungen enthaltende Kohlensäurederi vate genannt. Ferner sind zu nennen Stickstoffbasen wie
zum Beispiel Guanin, das als eine basische Gruppe mit 5 Stickstoffatomen aufzufassen ist.
Als Kohlensäurederivate kommen sowohl monomere als auch dinere, trimere oder höher polymere Kohlensäurolerivate
in Frage, in denen die Stickstoffatome an die Kohlenstoffatome der Kohlensäure gebunden sind
(vgl. Houben —Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band VIII Seiten 84—89, 94-101,
149- 195, 207-220, 224-228, 233-243 und 245-246). Im Fall der polymeren Kohlensäurederivate handelt es
sich um Produkte, bei denen mehrere Kohlensäurereste über ihr Kohlenstoffatom durch Stickstoffatome mitein-
f>o ander verknüpft sind. Es kommen sowohl acyclische als
auch cyclische Kohlensäurederivate in Betracht. In der acyclischen Reihe sind solche Derivate von besonderem
Interesse, in denen das Sauerstoffatom zumindest einer Carbonylgruppe durch die Iminogruppe ersetzt ist, aus
d". der cyclischen Reihe sind Verbindungen vom Typ des
Melamin hervorzuheben.
Heispiele für die erfindungsgemaß zu verwendenden
organischen Stickstoflliasen sind Guanidin. Diguanidin,
Guanylharnstoff, Melamin und Ammelin.
Weiterhin werden bevorzugt solche Verbindungen verwendet, für die der Kationenaustauscher eine
Selektivität besitzt, die mindestens zwei-, insbesondere jedoch viermal so groß ist wie die Selektivität des
Kationenaustauschers für Natrium. Dies trifft beispielsweise für die bereits genannten Verbindungen Melamin,
Guanidin und Guanylharnstoff zu. Die erfindungsgemäß verwendbaren basischen Stickstoffverbindungen sind
ebenso wie die Kationenaustauscher bekannt
Kationenaustauscher im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Austauscher mit Sulfonsäure- und/oder
Carboxyl- und/oder Phosphonsäuregruppen. Ferner sind auch natürlich vorkommende Ionenaustauscher wie
zum Beispiel Zeolithe, Braunkohle, Torf, sowie synthetische anorganische Ionenaustauscher geeigent. Bevorzugt
werden solche Kationenaustauscher, die möglichst viele ionenaustauschende Gruppen pro Gewichtseinheit
besitzen, wie zum Beispiel Carboxylaustauscher auf Basis von vernetzten Polyacrylsäuren oder auf der Basis
von vernetzten Styrolen, die möglichst weitgehend disulfoniert sind, d. h. die pro Benzolkern mehr als eine
und nach Möglichkeit zwei Sulfonsäuregruppen tragen. Die Austauscher können Gelstruktur besitzen oder
makroporös sein.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Salze werden in an sich bekannter Weise erhalten, indem man die
Ionenaustauscher, vorzugsweise in ihrer Wasserstoff-Form, mit der wäßrigen Lösung der organischen
Stickstoffbase, beziehungsweise mit Gemischen verschiedener Stickstoffverbindungen beaufschlagt.
Neben den obengenannten Stickstoffbasen können die Kationenaustauscher noch andere Kationen, wie
zum Beispiel Kalzium, Kalium oder Magnesium, sowie ferner Spurenelemente wie Eisen und Mangan enthalten.
In einer speziellen, vorteilhaften Anwendungsform ist es möglich, den Kationenaustauscher zunächst nur
teilweise mit einer der organischen Stickstoffbasen zu beladen und anschließend den Rest der Wasserstoffionen
zum Beispiel durch eines der genannten anorganischen Ionen zu ersetzen. Verwendet man zum Beispiel
einen nacheinander mit Guanylharnstoff und Kaliumionen beaufschlagten Karionenaustauscher als Stickstoffdünger,
so beobachtet man nicht die wachstumsverzögernde Wirkung, die Guanylharnstoff bekanntlich auf
keimende Gräser ausübt (vgl. DE-OS 15 92 768).
Die mit den obigen stickstoffhaltigen Verbindungen beladenen Kationenaustauscher sind mehr oder minder
langsam und nachhaltig wirkende Stickstoffdüngemittel und können als solche gegebenenfalls in Mischung mit
anderen Düngemitteln verwendet werden.
Die beladenen Austauscher können in Form von Perlen, als Granulat oder als Pulver vorliegen und
sowohl dem Substrat, wie zum Beispiel Torf, untergemischt oder aber als Kopfdünger verwendet werden.
Besonders vorteilhaft können die erfindungsgemäßen Stickstoffdünger in vliesförmige Kunststoffhüllen eingebracht
und als »Sandwichdüngei« verwendet werden. Derartige Sandwichdünger besitzen gegenüber Düngern,
die in das Substrat eingearbeitet werden, den Vorteil der schnellen und bequemen Auswechselbarkeit
sowie der Regeneration des erschöpften Ionenaustauschers ohne eine .Salzbelastung der Kulturpflanze.
Ferner ist es möglich, in Hydrokulturen durch die
Austauscher die Stickstof! Versorgung zu gewährleisten.
Die erfindungsgetnä'ßen Kationenaustauscher-Salze
können sowohl /ur langfristigen Stickstoff-Düngung von Nutz- als auch Zierpflanzen dienen. Zu den
Nutzpflanzen gehören beispielsweise Monocotyle wie Lolium. Von den Zierpflanzen seien insbesondere
Chrysanthemen (Chrysanthemum indicum) und Hibiscus (Hibiscus rosa sinensis) genannt.
Die eingesetzte Menge an erfindungsgemäßen Langzeitdüngern kann in größeren Bereichen schwanken.
Sie hängt im wesentlichen vom Stickstoffbedarf der Pflanzen ab.
ίο Die Anwendung und Wirkungsweise der mit Stickstoffbasen
beladenen Kationenaustauscher soll durch die nachfolgenden Beispiele verdeutlicht werden:
Anwendungsbeispiele
Beispiel 1
Beispiel 1
Mit den erfindungsgemäßen Düngern wurden Vegetationsversuche durchgeführt. Es wurden jeweils 0,5,1,0
und 1,5 g Stickstoff als Guanylharnstoff, fixiert an einen stark sauren Kationenaustauscher, in je 101 Landerde
eingearbeitet und in 10-1-Plastiktöpfe gegeben. Pro Topf
wurden 2 g Grassamen (Lolium) ausgesät. Nach einem halben Jahr lag die Summe der Trockengewichte von
insgesamt vier Schnitten für die jeweilige Stickstoffkonzentration im Vergleich zu den entsprechenden
Kontrollen in Einheitserde um durchschnittlich 40% höher. Die Düngung der Kontrollen erfolgte mit
konventionellen Langzeitdüngern entsprechender Konzentrationen.
In 5-1-Plastiktöpfe wurde entseuchte Landerde gefüllt
und darauf 1 g Grassamen (Lolium) ausgesät. Die am Boden perforierten Plastiktöpfe wurden nach dem
Auflaufen des Rasens auf Untersetzer gestellt, in denen
sich ein aus zwei Nadelvliesen genähter Kunststoffsandwich befand. In die Sandwichs wurden unterschiedliche
Mengen (0,25, 0,5 und 0,75 g) Stickstoff als Guanylharnstoff-Ionenaustauscherdünger
eingefüllt. Die Bewässerung der Töpfe erfolgte von unten. Nach 11 Monaten lag
die Summe der Trockengewichte aus acht Schnitten bei den Guanylharnstoff-Iorienaustauscherdüngern im
Durchschnitt um 32% über den entsprechenden Kontrollgliedern die mit der gleichen Stickstoffgabe als
Nitrat gedüngt worden waren. Die Bonitierung ergab auch nach 11 Monaten noch eine eindeutige Überlegenheit
der Guanylharnstoff-Ionenaustauscherdünger. Im Vergleich zu den Kontrollen besaßen diese Gräser eine
tief dunkelgrüne Farbe.
Es wurden 5-l-Töpfe mit Landerde gefüllt und 1 g Grassamen der Sorte Tiergartenmischung »Berlin« pro
Topf ausgesät. Nach erfolgter Aufkeimung wurden die Töpfe in Untersetzer auf Sandwichs aus Kunststoffnadelvliesen
gestellt, die mit Guanidin beladenen stark sauren Kationenaustauschern gefüllt waren. Die angebotene
Stickstoffmenge betrug 0,25, 0,5 und 0,75 g pro Topf. Nach 11 Monaten lag die Summe der Trockengewichte
aus acht Schnitten um durchschnittlich 30% über der der nitratgedüngten Kontrollen.
6S B e i s ρ i e 1 4
Fnde September ausgesäter Mangold »Lucullus«
wurde nach einer Woche pikiert. Die verwendete Erde
war grundgedüngt und mit 1 g Stickstoff pro 10 I Erdein
Form von Guanylharnstoff-lonenaustauscherdiinger versetzt worden. Nach neun Monaten wurde die Summe
der Trockengewichte verglichen mit Korurollen, die mit gleichen Stickstoffgaben an konventionellen Langzeitdüngern
gedüngt worden waren. Das Ergebnis der Ionenaustauscher-Langzeitdünger lag 20% über den
konventionell gedüngten Versuchsgüedern.
Die Blattfarbe war bei den konventionell gedüngten Pflanzen nach neun Monaten heltsärün was auf einen
Stickstoffmangel hinweist, während die mit Guanylharnstoff-Ionenaustauscher
gedüngten Pflanzen noch ein sattes Grün aufwiesen.
Ein etwa drei Jahre alter Rasen wurde Ende März mit einer Kopfdüngung versehen. Im Vergleich zu konventionellen
Langzeitdüngern wurden Mischungen derselben mit lonenaustauscherdüngern angewendet. Dabei
wurde der Stickstoffgehalt des Düngers bis zu einem bestimmten Anteil (10%; 20% und 40%) in Form von
Ionenaustauscher-Langzeitdünger verabreicht. Im Falle des Guanylharnstoff-Ionenaustauschers wurde die Beladungsform
so ausgewählt, daß 50% der Totalkapazität durch Natriumionen abgesättigt vorlagen. Der Guanidin
beziehungsweise Melamin-Ionenaustauscher -ar seiner Totalkapazität entsprechend mit Guanidin beziehungsweise
Melamin abgesättigt worden. Die Bonitierung der verschiedenen gedüngten Rasenparzellen zeigte, daß
nach etwa drei Monaten die konventionellen Langzeitdünger ausgezehrt waren. In immer stärkerem Maße
näherte sich das Aussehen dieser Parzellen dem eines ungedüngten Rasens, während die Ionenaustauscher-Langzeitdünger
mit steigender Konzentration ihrer Zumischung eine spezifische Falbvertiefung bis zu
einem satten Dunkelgrün aufwiesen. Selbst nach fünf Monaten waren hier noch keine Anzeichen einer
Erschöpfung der Düngewirkung zu erkennen.
Aus den in der Tabelle aufgeführten Summen der Frischgewichte pro Quadratmeter von fünf Schnitten
der -verschieden gedüngten Rasenparzellen ist ersichtlich, wie sich der Ertrag mit steigender Stickstoffgabe
als Ionenaustauscherdünger verbessert.
Ertragstabelle
Reinilickstofr UOg m2i. gegeben als
ReinstickstofT (10 g/m2), gegeben als
Summe der
Frischgewichte
aus S Schnitten
Frischgewichte
aus S Schnitten
Igm2)
10C% | A*) | 10% | Gh*) |
90% | A-Ι | 20% | Gh |
80% | Α + | 40% | Gh |
60% | A + | ||
100% | A | 10% | Gd*) |
90% | A -Ι | 20% | Gd |
80% | Α -Ι | 40% | Gd |
60% | Α + | ||
100% | B*) | 20% | Me*) |
80% | B + | 40% | Me |
60% | B + | ||
1210
1504
1730
1868
1504
1730
1868
1210
1583
1747
1851
1654
1943
2000
1583
1747
1851
1654
1943
2000
100% | B | + 20% | Gh |
80% | B | + 40% | Gh |
60% | B | ||
100% | B | + 20% | Gd |
80% | B | + 40" ο | Gd |
60% | B | ||
Summe der
Fnschgewichte
aus 5 Schnitten
Fnschgewichte
aus 5 Schnitten
Igm-1
1654
1757
1899
1757
1899
1654
2064
2130
2064
2130
*) A = Handelsüblicher Langzeitdünger auf Basis eines Harnstoffkondensats.
B = Handelsüblicher Langzeitdünger auf Basis Crolonylidcndiharnstoff.
B = Handelsüblicher Langzeitdünger auf Basis Crolonylidcndiharnstoff.
Gh = Guanylharnsioff-Ionenausiauscherdunger
Gd = Guanidin-lonenauslauscheroungcr.
Me = Melamin-lonenaustauithadunger
Gd = Guanidin-lonenauslauscheroungcr.
Me = Melamin-lonenaustauithadunger
Ungedüngte Erde wurde mit Guanylharr.stoff-Ionenaustauschdünger
gemischt, so daß pro Liter Erde 0,5 g Reinstickstoff entfielen. Diese Stickstoflmenge wurde
bei differenzierter Absättigung der Kapazität des Austauschers mit Guanylharnstoff appliziert. Die
jeweilige Restkapazität war mit Kaliumhydroxyd neutralisiert worden. Es wurden folgende Konzentrationsabstufungen
gewählt:
100% Guanylharnstoff
80% Guanylharnstoff+ 20% Kalium
60% Guanylharnstoff+ 40% Kalium
40% Guanylharnstoff + 60% Kalium
20% Guanylharnstoff + 80% Kalium
80% Guanylharnstoff+ 20% Kalium
60% Guanylharnstoff+ 40% Kalium
40% Guanylharnstoff + 60% Kalium
20% Guanylharnstoff + 80% Kalium
Auf fünf Liter-Plastiktöpfen wurde 1 g Grassamen der Sorte Berliner Tiergartenmischung in der entsprechenden
Erde/Düngermischung ausgesät und der Rasen in bestimmten Abständen geschnitten. Die Summe der
Frischgewichte zeigt, daß die bekannte wachstumverzögernde Wirkung des Guanylharnstoffes gegenüber
keimenden Gräsern durch nur teilweise Beladung des Ionenaustauschers mit Guanylharnstoff vermindert
wird. Summe der Erträge feucht:
1. 91g
2. 104 g
3. 112g
4. 123 g
5. 146 g
5. 146 g
Durch Vermessung dts Längenzuwachses von Chrysanthemen (Chrysanthemum indicum) »Escapade«,
gepflanzt in Topferde, wurde die Wirkung zweier Volldünger auf Basis von Ionenaustauschern verglichen.
Der eine Volldünger (V 1) enthielt den Stickstoff als Nitrat gebunden an einen Anionenaustauscher. Bei dem
zweiten Volldünger (V 2) waren 80% des Nitratstickstoffes durch an einen Kationenaustauscher gebundenes
Guanin ersetzt.
Längenzuwachs in cm Dekade | 9,9 |
V 1 | 8,2 |
1. Dekade | 13.0 |
2. Dekade | 10,7 |
3. Dekade | 8,3 |
4. Dekade | 5,5 |
5. Dekade | 55,6 |
6. Dekade | |
Summe | |
v:
9,5 8.0 13,3 11.5 11,8 13,2
67,3
Daraus ergibt sich ein um etwa 20% stärkeres Längenwachstum bei 80%igem Ersatz des Nitratstickstoffes
durch an Kationenaustauscher gebundenes Guanin.
Es wurde die Düngewirkung zweier Volldünger auf loncnaustauscherbasis, von denen der eine Dünger (D 1)
den Stickstoff als Nitrat, gebunden an einen Anionenaustauscher, und der andere Dünger (D 2) 50% des
Stickstoffes als an einen Kationenaustauscher gebundenen Guanylharnstoff enthielt, bei Hibiscus (Hibiscus
rosa sinensis) geprüft.
Die Bonitierung erfolgte vier Monate nach dem Umtopfen der Jungpflanzen in Topferde bei Blühbeginn.
Wuchs: Bei (D 2)-Düngung kräftiger als bei (D 1)-Düngung
Blätter: Bei (D 2)-Düngung größer als bei (D I)-DUngung
Blattfarbe: Bei (D2)-Düngung dunkelgrün, bei (Dl)
Düngung hellgrün bis gclblichgrün
Blülenfarbe: Bei (D2)-Düngung leuchtend rot, bc (D 1)-Düngung etwas blasser
Blülenfarbe: Bei (D2)-Düngung leuchtend rot, bc (D 1)-Düngung etwas blasser
Bliitengröße: Bei (D2)Düngung größer als bei (D 1)
Düngung.
Allgemein machten die mit (D 2) gedüngten Pflanzer einen sehr gesunden Eindruck, während die mit (D Γ
gedüngten Stickstoffmangelerscheinungen aufwiesen,
ίο Die Beladung eines Ionenaustauschers wurde wk folgt vorgenommen:
ίο Die Beladung eines Ionenaustauschers wurde wk folgt vorgenommen:
1100 ml eines stark sauren Kationenaustauschers ir der Wasserstoff-Form (sulfonierles Polystyrol, vernetz!
mit 8% Divinylbenzol) wurden in 2000 ml Wasser suspendiert und mit 2.3 Mol festem Melamin versetzt
Die Suspension wurde gerührt und auf 8O0C erwärmt
bis sich alles Melamin gelöst hatte. Nach Erkalten dei Reaktionslösung wurde der Ionenaustauscher dreima
mit 1000 ml kaltem Wasser gespült. Es wurden 1000 m eines Stickstoffdüngers erhalten, der je Liter 2,2 Mo
Melamin enthielt.
Bei Teilbeladung des Kationenaustauschers wurde zunächst der gewünschte Anteil der Totalkapazität mi
der basischen Stickstoffverbindung abgesättigt. Danacl· wurde die jeweilige Restkapazität mit Kaliumhydroxic
oder einer entsprechenden Base neutralisiert.
Die übrigen in der Beschreibung erwähnten Katio nenaustauscher-Salze wurden in Analogie zu dieserr
Beispiel hergestellt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Kationenaustauschern in Form ihrer Salze mit organischer. Stickstoffbasen, die pro basische Gruppe mehr als zwei Stickstoffatome enthalten, als langsam und nachhaltig wirkende Stickstoffdüngemittel.
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IN158473B (de) * | 1981-09-25 | 1986-11-22 | Melamine Chemicals Inc |
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