DE22381C - Streckwagen für Trockenmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Während die Breitstreckung der Gewebe mit Erfolg durch verschiedene Apparate und Constructionen bei Trockenmaschinen erreicht wird, hatte man bisher Apparate und Anordnungen für eine Längsstreckung nur in geringer Zahl. Fig. ι stellt nun einen Apparat »Streckwagen« dar, welcher unter geringfügigen Modificationen für alle Arten von Trockenmaschinen anwendbar ist. Dieser Streckwagen besteht aus einem Gestell F mit Laufrädern B, die auf den Schienen 5 laufen. In der in Fig. 1 vorgeführten Ausbildung des Streckwagens ist ein Zahnrad C an jeder Seite vorgesehen, welches in die Zahnstange E ■·· eingreift und bei geeigneter Rotation den Wagen nach sich zieht. Es sei hier gleich bemerkt, dafs die Bewegung des Wagens geschehen kann durch Hand oder mechanischen Betrieb, und dafs an Stelle des Zahnrad- und Zahnstangenbetriebes viele andere Constructionen der Bewegungsertheilung möglich und passend werden. Auf dem Streckwagen befindet sich die Trommel A, um welche herum das zu streckende Gewebe genommen wird. Letzteres wird horizontal getragen durch Leitwalzen b, und an den Säumen begrenzt durch Rollen a.

Die Trommel A erhält eine von der Bewegung des Wagens unabhängige Bewegung von einem Vorgelege her oder durch Seil- bezw. Schnurenbetrieb. Indessen können für gewisse Fälle und besonders für mechanischen Betrieb die Trommelbewegung und Wagenbewegung in Relation gebracht werden. Am Wagen ist ein Zeiger H angebracht, welcher an einer Scala die Reckung in Metern und deren Theilmafse anzeigt. Dieser Zeiger kann benutzt werden, um, bei Erreichung der Streckungsgröfse gegen einen Hebel stofsend, die Bewegung des Zahnrades C abzustellen, somit den Streckwagen zum Stillstand zu bringen.

Die Trommel D, als zweite Strecktrommel, hat für Maschinen mit Doppelanordnung Werth und wird dann bei Rückgang des Wagens wirksam nach der anderen Hälfte der Maschine hin. Die Gröfse der Trommel kann natürlich wechseln.

In Fig. 2 ist nun für eine sogenannte Universaltrockenmaschine mit langem horizontalen' Trockenkasten die Anwendung des Streckwa'gens deutlich gemacht. Die Waare wird vom Waarenbaum JV herunter feucht über die ganze Maschine gezogen, um die Trommel A des Streckwagens herumgenommen und nach der festen Trommel O zurückgeführt, Stellung No. 1. Darauf werden beide Enden der Waare zusammengenäht. Nun wird A in Bewegung gesetzt und der Wagen auf den Rollen B herausgefahren, so dafs also während der Streckung alle Theile des Gewebes um OAm gleiche Lage versetzt werden, Stellung No. '2.

Ist der bestimmte Grad der Streckung erreicht, so stellt man den Wagen fest und löst die Naht. Nun kann man entweder das Gewebe nach R aufwickeln oder aber gleich auf die Nadelketten P der Trockenmaschine (über m n) aufbringen und dem Trockenprocefs aussetzen, Stellung No. 3.

In Fig. 3 ist die Anwendung des Streckwagens für eine eincylindrige Trockenmaschine vorgeführt, und zwar in Wirksamkeit für Schläuche und während des Trockenprocesses. Die gleiche Anordnung ist passend für dicke Gewebe und Filze. Wenn der Wagen stillsteht, bewegt sich die Trockenmaschine U weiter und die Waare

läuft über XYWTVD und nach X zurück, bis sie trocken ist. Es wird also hier die Streckung constant während des Trocknens festgehalten.'

Die Betrachtung dieser Constructionen, welche in ähnlicher Weise bei allen bestehenden Trockenmaschinenconstructionen verwendet werden können, unter geeigneten Modificationen der Details am Streckwagen, lehrt, dafs, wenn diese Längsstreckung bei gleichen Qualitäten und Stücklängen der Gewebe angewendet wird, sich ein constantes Mafs der Streckung ergiebt und dann die Streckwagenbewegung sehr vortheilhaft mechanisch (Zahnrad und Zahnstange, Kurbel, Schneckengetriebe, Mangelrad, Schnecken oder Rollen mit Seil u. s. w.) erwirkt werden kann. Bei sehr variablen Längen und Qualitäten der Gewebe wird die Streckwagenbewegung wohl zweckmäfsiger durch Handbetrieb besorgt, während die Bewegung der Trommel A in allen Fällen mechanisch geschehen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Trockenmaschinen die Anwendung eines Streckwagens zur Ausführung der Längsstreckung der Gewebe aller Art, ebenso in Streckmaschinen und Streckrahmen. Die Construction und Bewegung des Streckwagens und der Trommel.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.