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Vorrichtung zum Längsspannen von bahnförmigem-Material Die Erfindung
bezieht sich - auf -eine Vorrichtung zum Längsspannen von bahnförmigem Material,
insbesondere Papiermaschinenfilzen,. auf genaue Längen mit vorzubestimmender Spannung
mittels eines über Zahnstangen entlanglaufenden, eine Walzenlagerung, tragenden
Spannwagens, der durch in Zahnstangen eingreifende Zahnräder hin- und herbewegt
wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei Anwendung eines durch Flüssigkeit
beaufschlagten Kolbens zum Spannen der Materialbahn für die Bewegung des Spannwagens
eine weitere, aber verschiebbare Zahnstange vorgesehen ist, die vom Kolben betätigt
wird, wobei- der Spannwagen in der jeweiligen Spannstellung durch Sperrklinken gesichert
wird.
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Eine weitere erfindungsgemäße Bauform sieht vor, daß die auf einer
gemeinsamen Welle aufgenommenen Sperrklinken mittels einer nachgelagerten Nokkenwelle
über Nocken steuerbar sind. -Es ist eine Vorrichtung zum Spannen des Filzes von
Papier- und Zellstoffentwässerungsmaschinen bekannt, die für begrenzte Wege von
etwa einem bis drei Meter Spannlänge, wie sie bei Papiermaschinen üblich ist, geeignet-ist.
Es werden dabei Seil- oder Kettenzüge verwendet und ein hydraulischer oder pneumatischer
Kolben, der nach beiden Seiten bewegt werden kann, wobei an den Enden der nach nach
außen gehenden. Kolbenstangen Gabelköpfe angebracht sind, in denen eine oder mehrere
Rollen gelagert sind. Dadurch wird ein Seilzug mit mehrfacher Übersetzung gebildet,
der aber an den beweglichen Lagern sehr viel Platz beansprucht. Es kann also eine
solche bekannte Einrichtung nur dann herangezogen werden, wenn es sich um eine Papiermaschine
handelt, in der der Filz lange Zeit nicht ausgewechselt wird und dann auf kurzem
Wege gespannt werden soll. Es sind auch Streckwagen bei Trockenmaschinen zur Ausführung
der Längsstrekkung von Geweben aller Art bekannt, wobei die Spannwagen mit Hilfe
von Zahnstangen und entsprechenden Zahnrädern weiterbewegt werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient z. B. dazu, schwere, endlose
Filze, Filztücher bzw. gewebte Filze, wie sie in der Papierindustrie gebraucht werden,
nach Maß zu spannen. Bei der Herstellung derartiger Filze ist es notwendig, dieselben
auf lange Wege zu spannen, da sie mit vorgeschriebenem Druck auf die gewünschten
Maße gebracht werden müssen. Die beiderseits angeordneten Spannwagen sind nicht
zwangläufig miteinander verbunden, wobei man die Wagen mit einem gewöhnlichen Handrad
über ein Ritzel frei auf den beiden Zahnstangen hin-und herbewegen kann, z. B. bis
zu jenem Punkt, wo der Filz eingelegt wird und dann bis zu dem Beginn des eigentlichen
Spannprozesses, so daß für das eigentliche Spannen nur etwa noch ein oder zwei Kolbenhübe
benötigt werden. Da in der Praxis bei einer Maschine mehrere solcher Spannwagen=Paare
übereinanderliegen, kann von einem Kommandostand der Spannvorgang über ziemliche
Entfernungen hinweg gesteuert werden, wozu noch kommt, daß die Walzen leicht aus
ihren Lagern herausgenommen werden können, um die Filze, die endlos sind, leicht
einzuspannen bzw. wieder herauszunehmen. Durch die hydraulischen'Zylinder wird die
Spannkraft jedes einzelnen Wagens nach Bedarf eingestellt, abgesehen davon, daß
auch die Spannkraft automatisch, bei Erreichen der Höchstkraft, abgeschaltet werden
kann. Durch eine entsprechende Auslösung der Klinken kann jeder beliebige Wagen
sehr schnell in jede beliebige Stellung auf der Fahrbahn gebracht werden, so daß
für die Spannstellung jeweils nur ein geringer Weg gebraucht wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt in schemtischen Skizzen F i g. 1 eine Ansicht des Spannwagens im
Aufriß, F i g. 2 einen Grundriß von F i g. 1 und F i g. 3 eine Seitenansicht von
F i g. 1.
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Der bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete Spannwagen besteht
aus zwei Längswänden 1 und 2, die durch wenigstens zwei abstandsbestimmende Bolzen
3 und 4 parallel zueinander gehalten sind. Diese Bolzen 3 und 4, von denen der Bolzen
3 zwischen den Wellen 19 und 12 angeordnet ist, können mit
Stützrollen 5 versehen sein, die auf Gleitbahnen 6 die Bewegung des Wagens erleichtern.
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Als Gleitbahn 6 dient jeweils der Steg zweier fest gelagerter Zahnstangen
7 und B. Statt Zahnstangen können z. B. Ketten Verwendung finden.
Zur
Fortbewegung des Wagens ist etwa mittseits eine Welle 12 vorgesehen, die mit einem
auf einem Wellenstumpf 11 sitzenden Handrad zu betätigen ist. Auf der Welle 12 sind
zwei der Ausbildung der Zahnstangen 7, 8 entsprechende Räder, z. B. Triebstockräder
13, vorgesehen, während auf dem vorderen Teil des Wagens Walzenlagerträger oder
z. B. eine Spannöse 14 angeordnet sind. Über das hintere Ende des Wagens stehen
auf der gleichen Welle 18 angeordnete Sperrklinken-15. und 16 zeit den Zähnen oder
Triebstöcken der Zahnstange 7, 8, 9 in Wirkstellung. Die Zahnstange 9 ist beweglich,
ihr ist die mittlere Klinke 16 zugeteilt. Diese ist gegenüber den äußeren Klinken
15 länger ausgebildet,- so daß die erstere in einen Zahn oder Triebstock mit ihrer
Ausnehmung 17 eingreift, während die mittlere Klinke 16 noch in der. nachfolgenden
Lücke zwischen zwei Zähnen oder Triebstöcken liegt und durch die Zahnstange 9 der
Wagen mitgenommen wird.
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Parallel zur Welle 18 ist schließlich eine Nockenwelle 19 mit Handhebel
20 eingebaut,- deren äußere Nocken 21 versetzt exzentrisch gegenüber dem
mittleren Nocken 22 aufgebracht sind. Die Nockenwelle 19 dient somit zum.
Abheben der Klinken und steuert die Funktionen Spannen und Entspannen.
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Während die äußeren Triebstockzahnstangen 7 und 8 fest gelagert sind,
ist die mittlere Stange 9 längsbeweglich, z. B. mittels einer hydraulischen Einrichtung.
Wird ein außerhalb des Wagens festgelegter Strang in die Öse 14 mit dem freien Ende
eingehängt, so kann durch Betätigen des Handrades 10 eine Vorspannung aufgegeben
werden. Diese Vorspannung kann in einem jeweiligen Stand der Fortbewegung durch
die Klinken 15 gesichert werden. Wird nun die Höchstspannung aufgegeben, so zieht
die Hydraulik od. dgl. die mittlere Zahnstange 9 auf das vorgesehene Maß, wobei
die Sperrklinke 16 von Zahn zu Zahn bzw. Stock zu Stock die erreichte Stellung sichert.
Auf diese Weise kann der Strang gespannt, gestreckt oder bis zum Zerreißen gebracht
werden. Der erreichte Wert kann dabei über ein Meßgerät festgestellt werden.
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. Zum Spannen von bahnförmigem Werkstoff, z. B. Geweben, .Filzen od:
dgl. wird dieser Werkstoff auf Walzen aufgebracht, die auf parallel zueinander verlaufenden
Bahnen innerhalb geschlossener Rahmen in oberer und unterer Anordnung gespannt werden.
Hierbei kommen dementsprechend mehrere Spannwagen zur Anordnung. Mittels dieser
Spannwagen ist eine genaue Abgleichung der Längen bzw. des parallelen Verlaufes
der Gewebeflächen möglich.
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Das Entspannen geht in allen Anwendungsfällen in umgekehrter Reihenfolge
vor sich, d. h., über die Nockenwelle 19 und die Nocken 21, 22 wird mittels des
Handhebels 20 die Auslösung der Klinken 15, 16 herbeigeführt.
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Im Ausführungsbeispiel sind drei Zahn- oder Treibstock-Bahnen oder
-Stangen vorgesehen. Es ist selbstverständlich, daß an. sich zwei Bahnen ausreichen,
von denen die eine fest und die andere beweglich ausgebildet ist. _.