DE2235503C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstel
len eines flexiblen Schleif- oder Polierwerkzeugs, bei
welchem Schleifkornträger in ein flexibles Grundmaterial
so eingebettet werden, daß die das Schleifkorn aufweisen
den Stellen in gegenseitigem Abstand voneinander aus dem
Grundmaterial herausragen.
Bei einem bekannten Verfahren (DE-AS 10 25 753) zur
Herstellung von flexiblen Schleifgurten oder Schleifbän
dern werden in ein Band aus thermoplastischem Werkstoff,
das aus einer Schneckenpresse austritt, vor dessen
endgültigem Aushärten mittels einer Zuführungseinrichtung
Schleifkörper in Form von Schichtkörpern
oder Preßlingen eingebracht, die mit Faserstoffen ver
stärkt sind. Es soll so ein Band entstehen, das in
gleichmäßigen Abständen mit Schleifkörpern bestückt ist.
Die Fertigung eines solchen Schleifbandes ist verhältnis
mäßig kompliziert und erfordert einen erheblichen maschi
nellen Aufwand durch Ausrichten, Magazinieren und Zuführen der vorher gesondert hergestellten Schleifkörper, beim Ein
bringen in das aus
der Erzeugungsanlage austretende, laufende, noch weiche
thermoplastische Band.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen
eines flexiblen Schleif- oder Polierwerkzeugs anzugeben,
bei dem der Fertigungsaufwand möglichst gering gehalten
wird und auf umfangreiche Hilfseinrichtungen weitgehend
verzichtet werden kann. Dabei soll durch das Verfahren
eine gewünschte kontrollierte Verteilung
von Schleifkorn über einen bestimmten Flächenbereich des
Werkzeuges erhalten bleiben. Mit alledem in Verbindung
stehende weitere Probleme, mit denen sich die Erfindung
befaßt, ergeben sich aus der Erläuterung der aufgezeigten
Lösung.
Die Erfindung sieht vor, daß als Schleifkornträger ein
relativ dünnes Trägermaterial mit Erhöhungen und Vertie
fungen und/oder Aussparungen verwendet wird, an dessen
Erhöhungen nach dem Einbetten die Schleifkörner mittels
Bindemittel befestigt werden.
Während bei dem weiter oben erläuterten bekannten Herstel
lungsverfahren die einzelnen Schleifkörper mit umfang
reichem baulichen Aufwand dem Grundmaterial zugeführt
und in dieses eingebettet werden müssen, läßt sich bei der
erfindungsgemäßen Herstellungsweise das verwendete
Trägermaterial wegen seines Zusammenhangs leichter
handhaben und während der Herstellung auch einfacher in
das Grundmaterial einbetten. In Verbindung damit läßt
sich in vorteilhafter Weise sehr leicht auch eine bestimm
te, kontrollierte Verteilung von Schleifkörnern über
einen gegebenen Flächenbereich erzielen. Bei alledem
ermöglicht das Verfahren die Herstellung eines Werkzeuges
mit geringer Dicke und größerer Flexibilität.
Das Trägermaterial kann ebenflächig oder gebogen sein. So kann
z. B. aus einem bogen- oder blattförmigem Trägermaterial
ein Rohr oder ein Zylinder geformt sein, der mit dem
Grundmaterial vereinigt und mit Schleifkörnern versehen
wird, um entweder ein volles zylindrisches oder ein
rohrförmiges Schleif- oder Polierwerkzeug zu bilden.
Je nach der gewünschten Verwendung kann das Trägermate
rial für die Schleifkörner metallisch oder nichmetallisch
sein. Es kann durchbrochen bzw. perforiert sein und
dabei mit einem eingeprägten Muster versehen sein oder
gerieft, geriffelt, gerippt oder gewellt sein, um eine
entsprechend diskontinuierliche Oberfläche zu bilden.
Als Beispiele für geeignete Trägermaterialien lassen
sich metallische oder nichtmetallische Gitter, Geflechte
siebartige Gebilde, Schirme od. dgl. oder perforierte,
durchbrochene oder nach Art von Streckmetall ausgebildete
Bleche, Bögen, Blätter od. dgl. nennen.
Das flexible Grundmaterial kann einen Kunststoff oder
natürliches Material wie z. B. Gummi oder Latex enthalten
bzw. durch einen solchen Stoff gebildet sein. Als Bei
spiele für geeignete Werkstoffe für das Grundmaterial
können Polypropylen, Acryl-Butadien-Styrol, Styrol-
Acryl-Nitrid, ferner unter den Handelsnamen Delvin,
Nylon, Surlyn bekannte Werkstoffe, weiterhin auch Glas
faser- oder Harz-Zusammensetzungen od. dgl. genannt
werden.
Um die Materialien in der Weise zu vereinigen, daß nur
Teile oder Bereiche des Trägermaterials auf einer Ober
fläche des Grundmaterials freiliegen, lassen sich ver
schiedene Verfahren anwenden. So kann das Einbetten des
Trägermaterials in das Grundmaterial durch Pressen oder
durch Strangpressen erfolgen, wobei auch ein Vulkanisieren
bewirkt werden kann. Das Einbetten kann weiterhin auch
durch Aufschmelzen erfolgen. Auch läßt sich das Trägerma
terial mit dem Grundmaterial überziehen oder besprühen,
oder Trägermaterial kann in geschmolzenes Grundmaterial
getaucht werden oder auch einfach mit einem Lösungsmittel
oder einem Kleber an dem Grundmaterial festgelegt werden.
Als Schleifkorn können natürliche oder synthetische
Diamantpartikel, kubisches Bornitrid, Wolfram-Karbid,
Glas, Sand oder ein sonstiges Schleifmittel oder eine
Kombination solcher Stoffe in Frage kommen. Das Schleif
korn kann aber auch Konglomerate von abrasiven Partikeln
umfassen, die in ein Trägermedium eingearbeitet sind. Um
Schleifkorn lediglich an freiliegenden Teilen oder
Bereichen des Trägermaterials anzulagern, ist es vorteil
haft, namentlich bei einem Diamant-Schleifkorn, das sich
als besonders zweckmäßig für Schleif- oder Polierwerkzeuge
nach der Erfindung ansehen läßt, das Schleifkorn auf das
Trägermaterial durch übliche Elektroplattier-Verfahren
aufzubringen. Dabei wird ein metallisches Trägermaterial
mit einem nichtleitenden Grundmaterial verwendet. Es ist
auch möglich, bei einem nichtmetallisches Trägermaterial
zunächst auf chemischem Wege ein Metall an den freilie
genden Stellen des Trägermaterials niederzuschlagen oder
anzulagern und dann das Befestigen der Schleifkörner
durch Elektroplattieren vorzunehmen.
Nachstehend wird die Erfindung in Form von Beispielen
mit Bezugnahme auf die Zeichnung weiter
erläutert. Alle Figuren derselben zeigen Querschnitte
durch verschiedene Formen von Schleif- oder Polierwerk
zeugen.
Fig. 1 zeigt ein Trägermaterial in Form eines flachen
Körpers aus Drahtgeflecht 1, der in ein z. B. aus Kunst
stoff bestehendes Grundmaterial 2 in der Weise eingebettet
ist, daß nur die regelmäßigen Abstand voneinander aufwei
senden Erhöhungen 3 oder Scheitel des Geflechts an den
Kreuzungsstellen auf der Oberseite des Grundmaterials
freiliegen. Diese freiliegenden Teile des Drahtgeflechts
sind mit Schleifkörnern 4 besetzt. Eine solche Ausfüh
rungsform ist von Vorteil für Schleifscheiben oder als
Schleifband.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist ein Trägermaterial in
Form von perforiertem Blech 5 od. dgl. mit raspelartigem
Querschnitt in ein Grundmaterial 6 so eingebettet, daß
nur die die Durchbrechungen umgebenden Bereiche des Bleches
an der Oberseite des Grundmaterials freiliegen. Nur
diese unbedeckten Bereiche sind mit Schleifkörnern 7
besetzt, z. B. mit Diamantpartikeln.
Fig. 3 zeigt eine rohrförmige Ausführung eines Schleif-
oder Polierwerkzeugs, so z. B. eine Schleifrolle oder eine
rohrförmige Perle od. dgl., die beispielsweise auf einen
Sägedraht aufgereiht werden kann. Bei dieser Ausführung
ist in ein rohrförmiges Grundmaterial 8 ein Rohr 9 aus
Drahtgeflecht als Trägermaterial so eingebettet, daß nur
einzelne Teile des Geflechts an den erhöhten Kreuzungspunkten desselben
an der äußeren Umfangsfläche des Grundmaterials 8 unbedeckt
sind und freiliegen. Diese freiliegenden Bereiche sind
mit Schleifkörnern 10 besetzt. Das Geflecht kann in das
Grundmaterial eingepreßt sein, oder das Grundmaterial
kann zusammen mit dem Geflecht extrudiert sein.
Eine Schleifscheibe wurde aus einem Unterlagkörper aus Acryl-
Butadien-Styrol (ABS) und einem Werkzeug gemäß der
Erfindung als Belag hergestellt. Zu diesem Zweck
wurde als Trägermaterial ein Geflecht aus Flußstahl mit
einer Dicke von 1,588 mm mit 14 Öffnungen pro
25,4 mm und einem Drahtdurchmesser von
0,457 mm in ein bogen- oder streifen
artiges Stück Grundmaterial eingebettet, das
1,588 mm dick war und ebenfalls aus ABS bestand. Das
Einbetten erfolgte in einer Presse mit beheiztem Tisch
und wurde so lange durchgeführt, bis die Oberfläche des
Geflechts und des Grundmaterials im wesentlichen in
gleicher Ebene oder bündig lagen. Dann wurde das Grund
material mit dem eingebetteten Geflecht mit Hilfe eines
Lösungsmittels an dem Unterlag-Körper festgeklebt,
und die Arbeitsfläche wurde mit einer üblichen Schleif
scheibe abgerichtet, um auf diese Weise zu erreichen,
daß nur einzelne, Abstand voneinander aufweisende Teile
des Geflechts an Kreuzungspunkten desselben von dem
Grundmaterial freigelegt werden. Nach Anlegen einer
Elektrode an das Geflecht wurde die Einheit dann einem
üblichen Nickel-Elektroplattier-Bad ausgesetzt, das
Diamant-Partikel mit einer Korngröße von 170/200 enthielt.
Auf diese Weise wurde das Schleifkorn nur auf die frei
liegenden Stellen des Geflechts aufplattiert.
Um ein flexibles Werkzeugmaterial zu erhalten, das
beispielsweise günstig als Überzug am Umfang einer
Schleifscheibe oder als Belag für einen flexiblen
Schleifteller verwendbar ist, wurde ein Metallgeflecht
der im Beispiel I angegebenen Art in ein Grundmaterial
von 1,588 mm Dicke aus flexiblem Kunststoffmate
rial, in diesem Fall Polypropylen, in derselben Weise
wie im Beispiel I eingebettet. Die Arbeitsfläche wurde
dann wiederum abgerichtet, um die richtigen Stellen des
Geflechts freizulegen, worauf das sich damit ergebende
Überzugmaterial in einem Elektroplattier-Bad der im
Beispiel I angegebenen Art behandelt wurde, um nur die
freiliegenden Stellen des Geflechts mit Diamantpartikeln
zu besetzen. Ein solcher flexibler Überzug kann dann mit
einer kompressiblen Unterlage z. B. aus Gummi,
oder Metall zu
einer Schleifscheibe od. dgl. vereinigt werden.
Es ist besonders hervorzuheben, daß die Erfindung es
sehr einfach ermöglicht, die Verteilung von Schleif
körnern über einen gewünschten Bereich ganz genau und in
kontrollierter Weise einzustellen, und zwar dadurch, daß
mit dem Trägermaterial definierte Punkte geschaffen
werden, an denen dieses vom Grundmaterial unbedeckt und
frei ist, was durch geeignete Wahl der Konfiguration des
Trägermaterials geschehen kann. Ist es weiterhin er
wünscht, auf einer abrasiven Oberfläche nichtabrasive
Bereiche vorzusehen, so läßt sich dies ohne weiteres
durch Anwendung üblicher Masken-Techniken während des
Plattierungs- oder Aufbringungsvorganges erreichen.
Wenn in der vorliegenden Beschreibung lediglich Gegen
stände beschrieben sind, die nur auf einer Seite Schleif
korn aufweisen, so ist dies nicht einschränkend zu
verstehen. Es liegt vielmehr auch im Bereich der Erfin
dung, einen Gegenstand vorzusehen, der an zwei oder mehr
Flächen freiliegende Teile von Trägermaterialien aufweist
und an diesen freiliegenden Stellen mit Schleifkorn
besetzt ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines flexiblen Schleif-
oder Polierwerkzeugs, bei welchem Schleifkornträger
in ein flexibles Grundmaterial so eingebettet werden,
daß die das Schleifkorn aufweisenden Stellen in
gegenseitigem Abstand voneinander aus dem Grundmaterial
herausragen, dadurch gekennzeichnet, daß als Schleif
kornträger (1, 5, 9) ein relativ dünnes Trägermaterial
mit Erhöhungen und Vertiefungen und/oder Aussparungen
verwendet wird, an dessen Erhöhungen nach dem Einbetten
die Schleifkörner mittels Bindemittel befestigt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einbetten durch Pressen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einbetten durch Strangpressen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einbetten durch Aufschmelzen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial ein
Metall ist und das Befestigen der Schleifkörner durch
Elektroplattieren erfolgt.
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