DE2234464A1 - Verfahren zum faerben und bedrucken von polyestermaterialien - Google Patents

Verfahren zum faerben und bedrucken von polyestermaterialien

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DE2234464A1
DE2234464A1 DE2234464A DE2234464A DE2234464A1 DE 2234464 A1 DE2234464 A1 DE 2234464A1 DE 2234464 A DE2234464 A DE 2234464A DE 2234464 A DE2234464 A DE 2234464A DE 2234464 A1 DE2234464 A1 DE 2234464A1
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/0048Converting dyes in situ in a non-appropriate form by hydrolysis, saponification, reduction with split-off of a substituent

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

II. f. IHO CIPUK. O. SWPF
PATENTANWÄLTE I MÖNCHEN 80, MAÜKHKHEiSTI.45
jknwaltsakte 22 598 ( ίο
CIBA-GEIOY AG
Basel / Schweiz
Verfahren zum Färben und Bedrucken von Polyestermaterialien
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von Polyestermaterialien mit intermediär wasserlöslichen Dispersionsfarbstoffen, ein Verfahren zur Herstellung dieser intermediär wasserlöslichen Dispersionsfarbstoffe sowie neue wasserlösliche Farbstoffe.
Polyestermaterialien färbt man bekanntlich mit Dispersionsfarbstoffen. Es handelt sich dabei um farbige organische Verbindungen, die nur spurenweise in Wasser löslich sind und Über eine molekular-dispers gelöste Phase auf das Polyestermaterial aufziehen. Die Dispersionsfarbstoffe müssen zu .diesem Zweck vor dem eigentlichen Färbeprozess sehr fein gemahlen und durch Zugabe von grossen Mengen Dispergatoren stabilisiert werden. Während des Färbens liegt der Farbstoff nicht in Lösung, sondern als Dispersion vor. Dadurch ergeben sich in der Praxis häufig grosse Schwierigkeiten, denn diese Farbstöffdispersionen sind oft unstabil und der Farbstoff kristallisiert oft aus, was wiederum zu unegalen Färbungen führt. Insbesondere in der Hochtemperatur-Färberei macht sich eine ungenügende Dispersionsstabilität durch Filtrationserscheinungen bei dichtem Material, etwa auf Kreuzspulen und in der Baumfärberei nachteilig bemerkbar. Ferner können die Dispergatoren in grossen Färbeapparaten zu Schumbildung führen und stellen, da meist giftig, eine grosse Belastung für das Abwasser dar. Beim Färben von Mischgeweben ergeben sich ebenfalls Schwierigkeiten, da wasserlösliche Farbstoffe sich mit
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den Dispergatoren der Dispersionsfarbstoffe häufig schlecht vertragen.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, welches es erlaubt, unter Vermeidung der genannten Schwierigkeiten Polyestermaterialien zu färben. Das neue Verfahren besteht darin, dass man in einer schwach sauren, neutralen oder alkalischen wässrigen Lösung mindestens eines abgewandelten intermediär wasserlöslichen Dispersionsfarbstoffes, welcher eine über ein Sauerstoffatom gebundene, unter den Färbebedingungen abspaltbare Carbacylgruppe enthält, die mindestens eine wasserlöslichmachende Gruppe trägt, färbt.
Dieses Verfahren ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
Ein mindestens eine Hydroxylgruppe aufweisender Dispersionsfarbstoff wird mit einer den Rest -CO-R einfuhrenden Verbindung, worin R einen beliebigen gegebenenfalls weitersubstituierten aliphatischen, cycloaliphatischen, carbocyclischen oder heterocyclischen Rest mit mindestens einer ionisch wasserlöslichmachenden Gruppe oder in eine solche Uberflihrbare Gruppe, wie beispielsweise eine Sulfonsäurechloridgruppe, die in Wasser zu einer Sulfonsäuregruppe hydrolysiert, bedeutet, acyliert. Dabei wird ein saurer oder auch basischer wasserlöslicher Farbstoff, d.h. dieser Dispersionsfarbstoff in wasserlöslicher Form, erhalten. Unter geeignet gewählten Färbebedingungen, wie erhöhte Temperatur von etwa 80 bis 1300G und einem pH-Wert von ca. 4 bis 8, insbesondere 7, findet durch Hydrolyse an der Carbacylgruppe eine Rückbildung des ursprünglichen Dispersionsfarbstoffes statt, welcher nun auf das Polyestermaterial aufzieht. Bei optimalen Verhältnissen stehen dabei die Hydrolyse- und Aufziehgeschwindigkeit des wasserlöslichen bzw. Dispersionsfarbstoffes in einem solchen Verhältnis, dass der freie Dispersionsfarbstoff sich nicht ansammeln kann, d.h. dass dieser sofort aufzieht; das Färbebad bleibt klar und die Färbung kann ohne Dispergator und weitere Hilfsmittel durchgeführt werden, womit auch ein Beitrag zum·
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Abwasserproblem geleistet ist, indem durch Nichtanwesenheit von Dispergatoren das Abwasser weniger stark belastet wird. Im Formelbild ausgedrückt handelt es sich z.B. um folgenden Vorgang:
CL
F - OH +
(D
F - 0OC
C-R
(II)
Synthese
- R
(intermediär wasserlöslicher Dispersionsfarbstoff)
F- OH+* HOOC - R Färbebad
(D
F einen Dispersionsfarbstoff und
R die weiter oben angegebene Bedeutung hat.
Die als Ausgangsfarbstoffe dienenden mindestens eine Hydroxylgruppe aufweisenden Dispersionsfarbstoffe der Formel I sind bekannt und können nach bekannten Methoden hergestellt werden. Diese Dispersionsfarbstoffe können beliebigen Farbstoff· klassen angehören. Es handelt sich dabei beispielsweise um gegebenenfalls metallhaltige Mono- oder Polyazofarbstoffe, wozu auch Formazanfarbstoffe zählen, um Anthrachinonfarbstoffe, um Nitro-, Methin-, Styryl-, Naphthoperinon-, Chinophthalon-, Oxazin-,und Phthalocyaninfarbstoffe. Metallfreie Azo- und Anthrachinonfarbstoffe sind bevorzugt. Beispiele hierfür sind: a) Monoazofarbstoffe
irtViV/ O1-' \
N-ZV--N;
C2H5 /— C0H7OH
CH
2H4
^C2H4OH
209884/13.48
CN
ON
Cl
ON-/ Vn-N-/ V N7 2 4 X/ X/
CH,
C2H4OH
OCH
NO2 CH3
C2H4OH
jr\ /C2
NHC-CH 11
CH0-CH-CH0-OH OH
°2N
■IK S
N=N
C2H4OH
Il
OH
.Hc
D J
209884/1348
CN
O2N
O2N
2—CH-CHq OH
-tv/ ^
/ ^ /C2H<i
OH
HOH4C2-SO2
v3.CN
=N-O-'
HOC0H, S0,r<f >-N=N
Cl
NH
NHC2H5
b) Disazofarbstoffe
OCH,
CH,
CH.
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223U64
OH
OCH,
OH
CH.
c) Anthrachinonfarbstoffe
O NH
O OH
NH2 O
OH
NO2 0
NIL
OC2H4-OC2H4OH
O OH
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Als den Rest -CO-R einführende Verbindung, sogenannte Acylierungmittel der Formel II, kommen solche in Betracht, die neben der die Acylierung bewirkenden Gruppen mindestens einen Substituenten enthalten, der die Löslichkeit der Farbstoffe, insbesondere in Wasser, bewirkt, wie beispielsweise eine SuIfonsäuregruppe, eine Carboxylgruppe, eine Phosphatgruppe, oder eine Ammoniumgruppe, wie eine Trimethylammonium- oder Pyridiniumgruppe. Beispielsweise handelt es sich bei diesen Acylierungsmitteln um Säurehalogenide, insbesondere Chloride von aromatischen Carbonsäuren oder auch um Säureanhydride. Die die· Wasserlöslichkeit bewirkenden Substituenten können nach der Einwirkung der Acylierungsmittel auf den Dispersionsfarbstoff in die Alkalimetallverbindungen, z.B. in das Natriumsalz der SuIfonsäure, Übergeführt werden.
Diese Acylierungsmittel sind ebenfalls bekannt und können nach bekannten Methoden hergestellt werden. Beispielsweise erhält man sie durch Halogenierung, insbesondere Chlorierung, der entsprechenden Carbonsäuren, z.B. mit Phosgen, Phosphoroxychlorid, Phosphorpentachlorid oder vorzugsweise Thionylchlorid, oder auch dadurch, indem man die entsprechenden Carbonsäuren mit Chlorsulfonsäure umsetzt.
Die Veresterungs- bzw. Acylierungsreaktion zwischen dem Dispersionsfarbstoff der Formel I und dem Acylierungsmittel der Formel II erfolgt nach üblichen Methoden, z.B. durch Erhitzen der Dispersionsfarbstoffe mit dem Acylierungsmittel in Gegenwart von tertiären Basen, wir z.B. Dialkylaminobenzolen, und insbesondere von cyclischen tertiären Basen, wie Pyridin.
Man erhält dabei in Wasser leicht lösliche Farbstoffe der Formel III (wasserlöslich gemachte Dispersionsfarbstoffe), welche im wässrigen Bad unter den eingangs genannten geeigneten Färbebedingungen zum Dispersionsausgangsfarbstoff an der Carbacylgruppe hydrolysieren und welche dann auf das Polyestermaterial aufziehen.
Diese wasserlöslichen Dispersionsfarbstoffe der Formel III sind grösstenteils neu. Besonders interessante Verbindungen
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entsprechen folgender Konstitution:
N=N-
fl
o-c
CIL
oö Na
CH,,
C=CH
CoH.O-C-6,,
° NH2 ΓΛ ° 1X=/ °"c
O OH
NH2O
OH O MH,
209884/1348
Cl
H CO S-/
ρ it
_<cl
.C0H, CN
CN
o„N-f Vn=I
2 X^
Cl
'6"5
O .. - C-CH2-CH2-COOK
-C2H4OH
O3Na
cia
C2H4CN
CN
,C2H4CN
o-c-
Il
CN
O9N
C2H4CN
CII3 O
H0C-N-H9C-C-OC0II7-C tfr 2 2
CH3
Cl?
OCII
CH,
209884/1348
.Co11C; 0 ^Y2
Ό tr 2
CH.
Cl
O2N
0CH,
V
NkCOCH
CH
OH 0
NO0O
0 NH-/ \-CoH,0-C
C=O
CN
O2N
.■κ -
S N=N-
/C0H7-OH /24 Μ
HlIC-OIL1
It »
ί) ϋ 8 » 4 / 1 )
- li -
.JUn=
V/ 2 4
so.
CH0-CH-CH0-C-C ζ. ι ζ
OH
CHo ι J
C-CH0-N-CHo ζ ι ο
CN
CH2-CH2-O-OC
SO,
A-O-(Vh=I
OCH3
Cl
CH, CH,
NH,
OH
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Als Polyestermaterialien kommen z.B. Polyäthylenterephthalate oder Kondensatio'nsprodukte von Terephthalsäure und 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan, in Frage.
Diese Polyestermaterialien können dabei in den verschiedensten Verarbeitungsformen, wie Gespinste, Gewirke, Gewebe, Garne oder Fasern, vorliegen.
Man färbt diese Polyestermaterialien mit den Farbstoffen der Formel III unter solchen Bedingungen, dass die Carbacylgruppe im Färbebad wieder abgespalten wird, d.h. dass eine Verseifung eintritt, wobei der ursprüngliche, wasserunlösliche Dispersionsfarbstoff entsteht, der als solcher auf das Polyestermaterial aufzieht.
Dies geschieht derart, dass man dieses Material bei erhöhter Temperatur, beispielsweise bei 80 bis 1300C, gegebenenfalls unter Druck in einem schwach sauren, neutralen oder schwach alkalischen Bad, d.h. bei einem pH-Wert von ca. 4 bis 8, vorzugsweise 6 bis 8, und insbesondere 7, während etwa 50 bis 100, vorzugsweise 60 Minuten, färbt; gegebenenfalls werden diesem Färbebad noch Puffer, wie Dinatriumphosphat, zugesetzt. Das Fä'rbebad wird dabei in den meisten Fällen vollständig ausgezogen.
Das Verfahren besitzt den Vorzug, dass es ausserordentlich einfach zu handhaben ist. Sowohl der Färbe- als auch der Druckvorgang können nach den gebräuchlichen Arbeitsmethoden erfolgen, und es werden ausser den zum Teil neuen Farbstoffderivaten keine ungebräuchlichen Substanzen, keine unverhältnismässig grossen Mengen an Hilfsstoffen und auch keine besonderen Apparaturen benötigt.
Dieses Verfahren bringt gegenüber der üblichen Dispersionsfärberei einige, eingangs schon genannte entscheidende Vorteile, nämlich die Farbstoffe müssen nicht als Dispersion vorliegen; die komplizierten Mahlprobleme der Dispersionsfarbstoffe fallen weg; man braucht keine meist giftigen, abwasserbelastende Dispergatoren, womit auch die in Grossfärbeapparaten lästigen Schaumprobleme wegfallen.
20988A/1348
Die Erfindung betrifft weiterhin neue wasserlösliche Farbstoffe der Formeln IHa
und IHb
F1-O-CO-R
F2-O-CO-R
F, den Rest eines von Azogruppen und in Wasser sauer dissoziierenden Gruppen freien organischen Dispersionsfarbstoffes, insbesondere aus der Klasse der Anthrachinonfarbstoffe, und
F„ den Rest eines von o-ständigen phenolischen Hydroxylgruppen, von diäthylenöxygruppenhaltigen Anilingruppierungen und von in Wasser sauer dissoziierenden Gruppen freien dispersen Azofarbstoffes und
R einen gegebenenfalls weitersubstituierten aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Rest mit mindestens einer ionisch wasserlöslichmachenden Gruppe, insbesondere einer Sulfonsäuregruppe, Carboxyl-, gruppe oder Ammoniumgruppe> wie Trimethylammoniumgruppe oder die Pyridiniumgruppe, oder in eine solche liberfUhrbare Gruppe
bedeutet,
R in der Bedeutung eines aliphatischen Restes stellt beispielsweise einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie den Methylen- oder Aethylenrest, dar; in der Bedeutung eines aromatischen Restes einen Naphthyl- insbesondere den Phenylrest, der durch Halogen, nieder Alkyl- oder nieder Alkoxygruppen weitersubstituiert sein kann, in der Bedeutung eines heterocyclischen Restes einen Furan- oder Thiophenrest, und in der Bedeutung eines cycloaliphatischen Restes einen Cyclohexylrest, der definitionsgemäss durch mindestens eine Sulfonsäure-, Carboxyl- oder Trimethylammoniumgruppe oder Pyridiniumgruppe substituiert ist.
Man erhält diese Farbstoffe der Formeln IHa bzw. IHb, indem man entsprechende Dispers ions farbstoffe der Formeln Ia
209884/13 4 8"
' F1-OH
bzw. Ib
F2 - OH
mit einer den Rest R-CO- einführenden Verbindung, beispielsweise einem Säurehalogenid wie -chlorid der Formel R-COCl oder einem Säureanhydrid, gemäss den vorgängig geraachten Angaben umsetzt.
Von besonderem Interesse sind dabei diejenigen Farbstoffe der Formeln IHa und IHb, in denen R einen sulfonierten aromatischen Carbonsäurerest, insbesondere einen Benzolsulfonsäurerest, und F. einen Anthrachinonrest bedeutet.
Man kann diese wasserlöslichen Farbstoffe der Formeln IHa bzw. IHb z.B. zum Färben von Polyestermaterialien unter Hydrolyse derselben im Färbebad, verwenden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie darauf zu beschränken. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
20 9 8ÜA/1348
Beispiel 1 _ .
In einem Druckfärbeapparat werden 0,5 g des Anthrachinonfarbstoffes der Formel
CH2CH2O-CO
SO3Ka
SO3Ka
in 600 g Wasser gelbst. Die Lösung wird dann mittels eines Dinatriumphosphatpuffers auf einen pH-Wert von 7 eingestellt, auf 40° erwärmt und 30 g Polyglykolterephthalatgarn eingeführt. Sodann erhitzt man das geschlossene Bad in 30 Minuten auf 130° und färbt während 60 Minuten bei dieser Temperatur unter Druck. Während des Färbens wird die wasserlöslichmachende Carbacylgruppe mittels Hydrolyse abgespalten und die Faser mit dem anthrachinoiden Dispersionsfarbstoff gefärbt. Die erhaltene Ausfärbung wird dann mit Wasser gespült und getrocknet. Man erhält eine brillante rote Färbung, die gut licht-, reib-, schweiss- und sublimationsecht ist.
Der in diesem Beispiel verwendete wasserlösliche Anthrachinonfarbstoff wird wie folgt hergestellt:
6,8 g des Dispersionsfarbstoffes der Formel
OCH2CH2OH
OH
werden in 50 ml trockenem Pyridin gelöst. Zu dieser Lösung gibt man bei einer Temperatur von -10 bis 0° portionenweise 6,4 g Benzoesäüre-SjS-disulfochlorid.. Man rührt 30 Minuten bei dieser Temperatur und entfernt das Pyridi.n anschliessend unter vermindertem Druck am Rotationsverdampfer. Der zurückbleibende Festkörper wird in 200 ml Wasser aufgenommen und zweimal mit Essigsäureäthylester ausgeschüttelt. Aus der wässrigen Lösung wird der wasserlösliche Anthrachinonfarbstoff hierauf durch Zugabe
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von Kochsalz gefällt, filtriert und im Vakuum getrocknet.
Verfährt man wie im obigen Färbebeispiel angegeben, verwendet jedoch anstelle der 0,5 g des wasserlöslichen Anthrachinonfarbstoffes äquivalente Mengen der aus den Dispersionsfarbstoffen in folgender Tabelle, Kolonne II, und den Säurechloriden bzw. Säureanhydriden der Kolonne III gemäss den obigen Angaben erhältlichen wasserlöslichen Farbstoffe, so erhält man ebenso gute Ausfärbungen auf Polyglykolterephthalatgarn mit den in Kolonne IV angegebenen Farbtönen, wobei die Ausfärbungen infolge Hydrolyse dieser wasserlöslichen Farbstoffe im Färbebad mit den in Kolonne II aufgezeigten Dispersionsfarbstoffen gefärbt sind.
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Tabelle
II III
IV
H C-O-C-NlI-3
? V-
CH ClOC
Na
SO Na
orange
CH
NC7 ^C H OH
1310C---/ \-SO Na
griin-
stichig
gelb
Cl
SO Na
brillant gelb
O NH
0-/V
OH
.0 OH Cl
SO. Na
SO Na
brillant rot
JH O OH
OH O NH Cl
SO Na
Na
blau
.Cl
CH ei
seharlach
Nf_
OC
schailach
CIl
N^ V
H1OH CH -CH
I2I2
O=C C=O
^0
rot
209884/1348
- ΐδ -
II
III
IV
Cl
K
24
H, OH 2 f JlOC
rot
SO Ka
OH
c-HIi-V V-N=N-
ClOC-CH N ).
V=/ Cl
gelb
C H1CN 2 U
CN
v<3-»-ö-
CH -CH-CH OH
-Q-V :iOC_jj^
rot
SO Na
CN
G H ./ 2 I
CN
C II OH
2 k ilOC-CH - CH -SO Na
2. .3
rot
HOC H1 ^
CH
CH
3
!1OC -CH-N-CH
j© 3
CH3 CL"
orange
H1OH
CH
CO
■oi
blau
SO Na
Cl
NO
C H, OH NHCOCH ■ 2 if CH
3
marine· blau
Cl
OH
NO O NH -K y—C H1OH V-/ 2 4
SO Na
SO-Na
blau
209884/1348
II III
JBL
HOH C -SO 4 2
CN ClOC-\ γ— SO Ka
gelb
19 HOC H1 -SO-f \- K=K-T;—n-CH
• ZU- 2W Jl »
HO "^N Cl
gelb
SO Na
O H
2
N=N
η O OC
OC
blau
N -A. JJ-K=H
2 S
CH
*CH CH-CH OH 2I ClOC
O Na
SO Na
blau
C H ,/ 2
C H1OH 2 h ClOC-CH -N-CH3
blau
CH
Cl-
Ha
3
gelb
CN
C H1 - CN
2 * ClOC
_ OH
SO Na
SO Ha
rot
209884/1348
II
0CH3
OH
III
CH
CH
Cl
■"
IV
orange
O . HH It
0-C H -0-C H1 -OH - 2k 2
0 OH ClOC
SO Ka
SO Na
rot
OH
CH do
gelb
do CIOC—V 7~SO Na
gelb
do ClOC -Η /-SO Na
3
gelb
do Cl
ClOC-C-SO Na
H 3
gelb
do ClOC-CH0-SO Na
gelb
do ClOC
gelb
SO Na
do gelb
2
\ CH-SO Na
0
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II III
IV
ν- KHSO-H^ y-τΝΆ-^ A-H=N-^
H^
N0_ ClOC
SO Na
SO Na
gelfc
-OH o«.
ClOC-L JfSO Na
gelb
36 H CO-^ \- N=N-e
6h
ClOC
Ha
SO Na
orange
0 N^
CH
H=K do
orange
0 N -^JVn=B-V ^>— N=N —V V— OH
CH
do
orange
CH_ 3H
ClOC-CH-N-CH
-N-CH
blau
do
cioc-cir-ir' 7
tlau
H. CSO
,Cl
Vn=*
-v_y- ν
c 2\0H do
seharlach
P1
ο ν -^y- Ν=Ν-<
K 2
H. CN ClOC-CH^N-CH
CH 3
CH,
•do
209884/
I O N- NO, Γ /~ OCH NHCOCH II / 2 -CH-CH 2 __ Cl III do ,-CH,
Qi J
IV
CT ^CH 2 I 2
OH
ClOC-CH-N-CH
43 / V= do ClOC-CH -N /f-\ 2 ι 3 λ " rot
=i/ 2 >v—Ci^
O N- /Cl , NHCOCH
3
N^ 2 -CH-CH
2 V-N=N-^ /OCH \h 2OH 2 do
1)4 _/ braun
Cl μ N=N-^-Z VV-N ~^~~/ -CH-CH -0
OR
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2 \=3 ^.CH do
45 / 2 marine
H CN blau
,-J
ON-nf^
2 \ — / 5,C H
46 2 do
XC H
2
47 do
j/
X=:
Cl
c
2Q9884/1348
eispiel 48
0,1 g des· Farbstoffes der Formel
SO3Ka
- 0-CO
werden in 400 g Wasser gelöst. Zu dieser Lösung gibt man 0,5 g ο-Pheny!phenol und stellt den pH-Wert mittels eines Dinatriumphosphatpuffers auf 7 ein.
Man geht nun mit 10 g Polyglykolterephthalatgewebe bei 40° ein, erhitzt innerhalb von 30 Minuten auf 100° und färbt während 90 Minuten bei dieser Temperatur. Das Färbebad wird dabei weitgehend erschöpft. Während des Färbens wird die wasserlöslichmachende Caracylgruppe mittels Hydrolyse abgespalten und die Faser mit dem dispersen Disazofarbstoff gefärbt. Die erhaltene Färbung wird mit Wasser gespült und anschliessend während 15 Minuten bei 95° mit 0,5 g eines sulfonierten Fettsäurekondensationsproduktes geseift. Abschliessend wird das gefärbte.Material mit Wasser gespült und getrocknet. Man erhält eine orangerote Färbung, die hervorragend licht-, sublimier- und waschecht ist.
Der in diesem Beispiel verwendete wasserlösliche Farbstoff wird wie folgt hergestellt:
12 g des Dispersfarbstoffes der Formel
werden in 150 ml trockenem Pyridin gelöst. Zu dieser Lösung gibt man bei 40° bis 50° in Portionen 10,90 g Benzoesäure-3,5-disulfochlorid. Man rührt 2 Stunden bei dieser Temperatur und entfernt das Pyridin anschliessend unter vermindertem Druck
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am Rotationsverdampfer. Der zurückgebliebene Festkörper wird in 250 ml Wasser aufgenommen und mit Essigsäureätherester ausgeschüttelt. Durch Zugabe von Kochsalz und Kaliumchlorid wird der wasserlösliche Farbstoff aus der Wasserlösung ausgefällt, filtriert und im Vakuum getrocknet.
Beispiel 49
Aus den folgenden Komponenten wird eine Druckpaste angesetzt:
10 g des Farbstoffes der Formel
CN
jF\ /C2H4CN
= N_y/ v_N ^ <+
VTZry \ ρττ ρττ ptj (if1 TJ
2 j 2 (4) 6 5 (2) 0-C-CH0-N (CHQ)Q Cl^-
Il Z OJ
500 g 2%ige wässrige Kernmehlätherverdickung, 3 g m-Nitrobenzolsulfonsäure-Natriumsalz, 30 g Trichloressigsäure-Natriumsalz, 457 g Wasser
1000 g
Mit dieser Druckpaste wird ein Gewebe aus Polyethylenterephthalat in üblicher Weise auf einer Film- oder Rouleauxdruckmaschine gedruckt. Das Gewebe wird dann bei 120° getrocknet, anschliessend 30 Minuten bei 1,5 atü gedämpft und bei 60 bis 80° geseift.
Man erhält so einen ausgezeichnet wasch-, nass-, sublimier- und lichtechten roten Druck.
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Claims (1)

  1. / Patentansprüche
    1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von Polyestermaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass man dieses Material in einer schwach sauren, neutralen oder alkalischen wässrigen Lösung eines abgewandelten Dispersionsfarbstoffes färbt, welcher eine über ein Sauerstoffatom gebundene, unter den Färbebedingungen abspaltbare Carbacylgruppe enthält, die mindestens eine wasser-Ib'si ichmachende Gruppe trägt. - .
    2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Färbung bei einem pH-Wert von 4 bis 8, vorzugsweise 6 bis 8 und insbesondere 7, bei einer Temperatur von 80 bis 1300C-während 50 bis 100 Minuten vornimmt.
    3. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als abgewandelten Dispersionsfarbstoff einen Farbstoff der Formel III verwendet
    F-O-CO-R (III)
    in der
    F den Rest eines von in Wasser sauer dissoziierenden Gruppen freien organischen Dispersionsfarbstoffes, insbesondere eines Azo- oder Anthrachinonfarbstoffes, und
    R einen mindestens eine ionisch wasserlöslichmachende Gruppe aufweisenden, gegebenenfalls weitersubstituierten, aliphatischen, cycloaliphatischen, carbocyclischen oder heterocyclischen -Rest
    bedeuten.
    4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass R einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest bedeutet, welche Reste durch mindestens eine Sulfonsäuregruppe, Carboxylgruppe, Trimethylainmoniumgruppe oder Pyridiniuiagruppe substituiert sind.
    2 0 9 8 tU / 134 8
    5. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass F den Rest eines von diäthylenoxygruppenhaltigen Anilingruppierungen und von in Wasser sauer dissoziierenden Gruppen ,freien Azofarbstoffes bedeutet.
    6. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Formeln IHa
    F1-O-CO-R (HIa)
    und IHb · ■ '
    F2-O-CO-R (HIb)
    in denen
    F-, den Rest eines von Azogruppen und in Wasser sauer dissoziierenden Gruppen freien organischen Dispersionsfarbstoffes, und
    F2 den Rest eines von o-ständigen phenolischen Hydroxylgruppen, von diäthylenoxygruppenhaltigen Anilingruppierungen und von in Wasser sauer dissoziierenden Gruppen freien Azofarbstoffes
    bedeuten, und
    R die im Anspruch 3 angegebene Bedeutung hat, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe der Formeln Ia oder Ib
    F1 - OH (Ia) oder F2 " 0H (Ib>
    mit einer den Rest R-CO- einführenden Verbindung umsetzt.
    7. Wasserlösliche Farbstoffe der Formel IUa l
    F1-O-CO-R (HIa)
    in der F, die im Anspruch 6 und R die im Anspruch 3 angegebene Bedeutung haben.
    8. Wasserlösliche Farbstoffe der Formel IHb
    F2-O-CO-R (HIb)
    in der F~ die im Anspruch 6 und R die im Anspruch 3 angegebene Bedeutung haben.
    4/ 134
    :7 -
    9. Wasserlösliche Farbstoffe der Formeln IHa und HIb, gemäss Ansprüchen 7 und 8, In denen R einen sulfonierten aromatischen Rest bedeutet.
    10. Wasserlösliche Farbstoffe der Formeln IIIa und HIb, gemäss Ansprüchen 7 bis 9, in denen R einen Benzolsulfonsäurerest bedeutet.
    20.6.72
    Db-/sh
    0 9 8 8 4/1348
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