AT232468B - Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien - Google Patents

Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien

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AT232468B
AT232468B AT617561A AT617561A AT232468B AT 232468 B AT232468 B AT 232468B AT 617561 A AT617561 A AT 617561A AT 617561 A AT617561 A AT 617561A AT 232468 B AT232468 B AT 232468B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die erfindungsgemäss verwendeten Färbeflotten bzw. Druckpasten reagieren wegen ihres Gehaltes an   freien Carbonsäuren   bei Raumtemperatur sauer und weisen pH-Werte unterhalb PH 6 bis herab zu etwa PH 4 auf. 



   Diese sauer eingestellten Zubereitungen sind bei Raumtemperatur oder wenig erhöhter Temperatur praktisch unbeschränkt haltbar ; erst bei hohen Temperaturen tritt unter Freisetzung von   Alkali-bzw. Erd-   alkalicarbonaten und unter Abspaltung eines flüchtigen oder aus dem Textilgut auswaschbaren Spaltproduktes eine Zersetzung der genannten Salze ein. 



   Als Alkali-oder Erdalkalisalze von Carbonsäuren der vorstehend genannten Art seien beispielsweise folgende Verbindungen erwähnt : a) Alkali- und Erdalkalisalze von Trihalogenderivaten der Essigsäure der allgemeinen Formel 
 EMI2.1 
 wobei Hal Halogen vom Atomgewicht von 35 bis 127 und Me ein   Alkali- oder Erdalkalimetalläquivalent   bedeuten. b) Alkali-und Erdalkalisalze von ungesättigten Carbonsäuren, deren die Carboxylgruppe tragendes Kohlenstoffatom durch eine dreifache Bindung an das benachbarte Kohlenstoffatom gebunden ist und die der allgemeinen Formel   R-CC-COO-Me   entsprechen.

   Hiebei bedeuten R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, insbesondere einen niedermolekularen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest und Me ein   A1kali- oder Erda1kalimetalläquiva-   lent. c) Alkali-und Erdalkalisalze von Oxalsäure sowie   Dicarbonsäüren   und deren Derivate der allgemeinen Formel 
 EMI2.2 
 worin x = 1, 4,5, 6,7 oder 8, die Reste R und   R Wasserstoffatome   oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeuten, wobei mindestens einer der beiden Reste ein Wasserstoffatom bedeuten muss, wenn x > 1 ist, 
 EMI2.3 
 
 EMI2.4 
 
 EMI2.5 
 

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   - oder Erda1kalimetalläquivalentMe-OOC-C=C-COOMe   wobei Me ein   Alkali - oder Erdalkalimetalläquivalent   bedeutet.

   
 EMI3.1 
 
 EMI3.2 
 
 EMI3.3 
 g) Alkali- und Erdalkalisalze von Ketodicarbonsäuren und deren Derivaten der allgemeinen Formel 
 EMI3.4 
 worin x und y eine kleine ganze Zahl und Me ein Alkali- oder Erdalkalimetalläquivalent bedeuten. h) Alkali- und Erdalkalisalze von stickstoffhaltigen Carbonsäuren und deren Derivaten der allgemeinen Formel 
 EMI3.5 
 in der R und   R2   Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffreste, insbesondere niedermolekulare Kohlenwasserstoffreste der aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Reihe und Me ein Alkali- oder Erdalkalimetalläquivalent bedeuten. 



   Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der unter a) und b) genannten Salze. 



   Als Beispiele derartiger Alkali-oder Erdalkalisalze von Carbonsäuren, die beim Erhitzen Alkalioder Erdalkalicarbonate liefern, seien   genannt : Natrium- oder Kaliumtrichloracetat, Natrium- und   Kaliumtribromacetat sowie die Natrium-und Kaliumsalze der folgenden Carbonsäuren : Lävulinsäure, Propiolsäure, Tetrolsäure, Malonsäure, Dichlormalonsäure, Acetondicarbonsäure, Cyclobutandicarbonsäure, Acetessigsäure, Äthantricarbonsäure, Acetylendicarbonsäure,   ss-Aldehydpropionsäure. M. esoxalsäureund     Carbamidsäure.   Bei den genannten Alkali- oder Erdalkalisalzen handelt es sich um neutrale Verbindungen, die in den Klotzflotten und Druckfarben bei saurem Medium bei Temperaturen bis zu 400C beständig sind. 



   Als zusätzlich mitzuverwendende organische Säuren kommen zweckmässigerweise die gleichen oder eine schwächere organische Säure als die den genannten Salzen zugrunde liegende Säure zur Anwendung. 



  Vorzugsweise werden niedere Mono- oder Dicarbonsäuren mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen verwendet. 



  In erster Linie kommen leicht flüchtige Säuren, wie z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure u. dgl. in Betracht. Es können jedoch auch schwer-oder nichtflüchtige organische Säuren, wie   z. B. Buttersäure,   Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Malonsäure   u. dgl.   zur Anwendung kommen. Vonden zusätzlich 

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 verwendeten organischen Säuren kommen zweckmässigerweise stöchiometrisch geringere Mengen zum Einsatz als Alkali aus dem verwendeten Alkalispender freigesetzt werden kann. Vorzugsweise kommen pro Äquivalent Alkali 0,   05-0, 2   Äquivalent der freien organischen Säuren zur Anwendung.

   Die flüchtigen organischen Säuren werden im allgemeinen schon beim Trocknen der gedruckten oder gefärbten Ware entfernt ; nicht oder schwer flüchtige Säuren werden während des Dämpfprozesses neutralisiert und bei der nachfolgenden Wäsche ausgewaschen. 



   Als alkalisch fixierbare Farbstoffe, sogenannte Reaktivfarbstoffe, seien beispielsweise Farbstoffe, die folgende funktionelle Gruppen ein-oder mehrmals enthalten, genannt : 
 EMI4.1 
 
R = Wasserstoff, Alkyl, Halogen
B = Farbstoffrest mit löslichmachenden Gruppen,   z. B. SO H, COOH,   der durch ein Kohlenstoff- oder über ein Stickstoffatom mit der funktionellen Gruppe verknüpft ist. 



   Farbstoffe, die diese Gruppen enthalten. werden   z.     B. in der USA-Patentschrift Nr. 2, 657, 205 be-   schrieben. 
 EMI4.2 
 



   R = Wasserstoff, Alkyl, Halogen
RI = Wasserstoff, Alkyl
X = Halogen
B = Farbstoffrest mit löslichmachenden Gruppen, z. B. SO H, COOH, der durch ein Kohlenstoffoder über ein Stickstoffatom mit der funktionellen Gruppe verknüpft ist. 



   Farbstoffe, die diese Gruppen enthalten, werden   z.     B. in der USA-Patentschrift Nr. 2, 670, 265 be-   schrieben. 
 EMI4.3 
 



   R,   Rl,     R   = Wasserstoff oder niedrigmolekulares Alkyl
Z = Rest einer mehrbasischen anorganischen Säure oder einer ein-oder mehrbasischen organischen Säure. 



   B = gegebenenfalls löslichmachende Gruppen enthaltender Farbstoffrest, der über ein Kohlenstoffoder über ein Stickstoffatom mit der funktionellen Gruppe verbunden ist. 



   Farbstoffe, die diese Gruppen enthalten, werden   z.     B. in der USA-PatentschriftNr. 2, 670, 265 be-   schrieben. 
 EMI4.4 
 



     Rund R1   = aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste, die auch zusammen mit dem Stickstoffatom den Rest eines hydrierten heterocyclischen Ringsystems bilden können. 

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 EMI5.1 
 
B. SO H,-COOH-,lenstoff-oder ein Stickstoffatom mit der funktionellen Gruppe verknüpft ist. 



   Farbstoffe, die diese Gruppen enthalten, werden z. B. in der franz. Patentschrift Nr.   l.   238.556 be- schrieben.   ie)B-SO F    
B = Farbstoffrest, der löslichmachende Gruppen enthält und über ein Kohlenstoffatom mit der funk- tionellen Gruppe verknüpft ist. 



   Farbstoffe, die diese Gruppen enthalten, werden z. B. in der belgischen Patentschrift Nr. 578517 be- scnrieben. f) B-CO-R-X 
R = gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen, besonders der Äthylenrest
X = Halogenatom
B = Farbstoffrest, der löslichmachende Gruppen enthält und vorzugsweise über ein Stickstoffatom mit dem Acylrest verknüpft ist. 



   Farbstoffe, die diese Gruppen enthalten, werden z. B. in der belgischen Patentschrift Nr.   570437   be- schrieben. 
 EMI5.2 
 
 EMI5.3 
 
B = Farbstoffrest mit löslichmachenden Gruppen, der vorzugsweise über ein Stickstoffatom mit der funktionellen Gruppe verknüpft ist. h)    B-SO -NH-R-X   
R = Alkylenrest mit   2-3   C-Atomen
X = Halogen, -O-SO2H, -O-PO3H2, -O-SO2-Alkyl, -O-SO2-Aryl
B = gegebenenfalls löslichmachende Gruppen enthaltender Farbstoffrest, der über ein Kohlenstoffatom mit der funktionellen Gruppe verknüpft ist. 
 EMI5.4 
 



   B = gegebenenfalls löslichmachende Gruppen enthaltender Farbstoffrest
B'= gegebenenfalls löslichmachende Gruppen enthaltender Farbstoffrest oder gegebenenfalls substituierter Arylrest, der löslichmachende Gruppen enthalten kann. 

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 EMI6.1 
 
X = Halogen in   a- oder 13-Stellung   der Acylgruppe n = eine ganze Zahl
Farbstoffe, die diese Gruppen enthalten, werden z. B. in der belgischen Patentschrift Nr. 582072 beschrieben. 
 EMI6.2 
 oder 
 EMI6.3 
 
A = Farbstoffradikal, das löslichmachende Gruppen enthält. 



   Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des Verfahrens der Erfindung auf die unter a), b) und c) genannten Farbstoffe. 



   Die Herstellung von Druckpasten unter Verwendung der erfindungsgemässen Fixierungsmittel erfolgt in an sich bekannter Weise durch Lösen der Farbstoffe, wobei Harnstoff mitverwendet werden kann. Man kann zunächst eine Mischung aus dem Farbstoff und Harnstoff herstellen und das Gemenge gemeinsam in Wasser lösen. Man kann jedoch auch die Komponenten gesondert auflösen und die Lösungen vereinigen. Der Farbstofflösung wird dann in beliebiger Reihenfolge eine neutrale Verdickung, die organische Säure und der neutrale Alkalispender zugesetzt. Als Verdickungsmittel kommen beispielsweise Alginate, Celluloseäther, verätherte Johannisbrotkernmehle sowie Benzinemulsionen, vorzugsweise vom Öl-in-WasserTyp, in Betracht. 



   Die Zusammensetzung der Klotzflotten entspricht denen der Druckfarben, wobei jedoch auf die Mitverwendung eines Verdickungsmittels ganz oder teilweise verzichtet werden kann. 



   Die Wahl der Alkalispender ist abhängig von den übrigen zum Einsatz gelangenden Komponenten. 



  Im allgemeinen wird man die Alkalisalze der beanspruchten Carbonsäuren verwenden, da hiebei die Bildung unlöslicher Ausfällungen weitgehend vermieden wird. Darüber hinaus können bei Verwendung der Alkalisalze die Dämpfzeiten im allgemeinen kürzer gehalten werden als beim Einsatz von Erdalkalisalzen. Als Alkalisalze wird man vorzugsweise schon aus wirtschaftlichen Gründen die Natriumsalze oder gegebenenfalls auch die Kaliumsalze verwenden, doch können ebenso auch die übrigen Alkalisalze eingesetzt werden. Als Erdalkalisalze kommen bevorzugt die Magnesiumsalze in Betracht. 



   Als Fasermaterial kommen Oxy- oder Carbonamidgruppen enthaltende Natur- und Synthesefasern in Frage, beispielsweise Fasern aus nativer oder regenerierter Cellulose, wie Baumwolle, Leinen, Viskoseund Kupferreyon, Zellwolle, ferner Wolle, Naturseide und Polyamidfasern sowie Mischungen, die diese Fasern enthalten. 



   Die Fixierung der getrockneten Drucke oder Klotzungen erfolgt entweder durch neutrales Dämpfen, 
 EMI6.4 
 schen 100 und   200 C,   vorzugsweise 140 und 160 C. Die Fixierzeiten halten sich hiebei in Grenzen zwischen etwa 15 sec und 8 min. 



   Durch Verwendung der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Kombination aus den vorstehend genannten carbonsauren Salzen und freien organischen Säuren wird, im Vergleich zu den bisher benutzten Alkali- 

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 spendern, eine wesentliche Verbesserung der Haltbarkeit der Klotzflotten und Druckfarben sowie eine geringere   Luftempfindlichkeit   unfixierter Drucke und Färbungen erzielt. Ferner erhält man mit den be- anspruchten carbonsauren Salzen in Anwesenheit freier organischer Säuren gegenüber der Verwendung an- organischer Fixiermittel vor allem auf Fasern aus Regeneratcellulose meist wesentlich bessere Farbstoff- ausbeuten.

   Ein weiterer technischer Vorteil liegt in der geringeren Empfindlichkeit der Drucke gegen- über längeren Dämpfzeiten, was sich beispielsweise in einer besseren Reproduzierbarkeit der Färbungen besonders bei Verwendung von Farbstoffmischungen auswirkt. 



   Auf Celluloseregeneratfasern erhält man mit den beanspruchten carbonsauren Salzen in Verbindung mit freien organischen Säuren bei Verwendung von Farbstoffen mit zwei funktionellen Gruppen der be-   I schriebenen   Art weichere Drucke als bei den bisher bekannten Verfahren. Bei dem erfindungsgemässen
Verfahren unter Verwendung der genannten carbonsauren Salze in Verbindung mit freien organischen
Säuren ist es möglich, den Alkalispender auch vor restloser Abkühlung der Mischung der übrigen Bestand- teile auf Raumtemperatur zur Druckpaste bzw. Klotzflotte zu geben, was für die Anwendung in der Pra- xis eine wesentliche Vereinfachung und Zeitersparnis bedeutet.

   Ohne Mitverwendung freier organischer Säuren und noch eher bei Verwendung anorganischer Alkalispender, beispielsweise Natriumbicarbonat, führt eine derartige Arbeitsweise zu vorzeitiger Zersetzung des Farbstoffes und damit zu   farbschwächerem  
Ausfall der Färbung. 



   Bei Verwendung der beanspruchten carbonsauren Salze in Gegenwart freier organischer Säuren beim
Färben aus langer Flotte kann auch bei empfindlichen Farbstoffen, die in neutraler oder schwach alkali- scher Lösung bei höheren Temperaturen eine Zersetzung erleiden, bei Temperaturen bis 1000C gefärbt werden, wobei man eine bessere Durchfärbung des Textilmaterials als beim Färben bei tieferen Tempe- raturen erzielt. 



     Beispiel l :   40 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI7.1 
 werden mit 75 Gew.-Teilen Harnstoff verrührt und das Gemenge in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Danach wird die Lösung mit 400 Gew.-Teilen einer   4'%/eigen   neutralen Alginat-Verdickung versetzt, 6   Gew. -Teile 15o/oige   Essigsäure und   80 Gew.-Teile   einer 50%igen wässerigen Lösung von mit Soda oder Natronlauge auf PH 7 eingestellter Trichloressigsäure zugegeben. Am Schluss wird die Druckfarbe auf 1000 Gew.-Teile mit Wasser oder neutraler Alginat-Verdickung eingestellt. Die Druckfarbe wird wie üblich auf Baumwollgewebe gedruckt, das bedruckte Gewebe getrocknet,   8 - 10   min lang neutral gedämpft, anschliessend gespült, heiss geseift und nochmals gespült.

   Diese Arbeitsweise gibt hinsichtlich Farbstärke und Waschechtheit ein gleichwertiges Ergebnis wie die Drucke mit üblichen Alkalien (Alkalibicarbonaten, Alkalicarbonaten). Die Haltbarkeit der vorstehend beschriebenen Druckfarbe beträgt bei Verwendung von Essigsäure und trichloressigsaurem Natrium mehr als 6 Wochen, dagegen bei Verwendung von Alkalicarbonaten nur   2 - 3   Tage. 

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   Beispiel 2 :   30 Gew. -Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI8.1 
 und 10 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI8.2 
 i werden mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff verrührt und das Gemisch in 300 Teilen heissem Wasser gelöst. 



   Danach werden in üblicher Weise eine neutrale Verdickung, 8   Gew. -Teile 15%ige   Essigsäure und 40 Gew. -
Teile trichloressigsaures Natrium zugesetzt und auf 1000 Gew.-Teile aufgefüllt. Nach dem Drucken auf
Zellwolle, Trocknen des bedruckten Gewebes, 8 min neutralem Dämpfen bei 1010C und üblichem Spül- und Waschprozess erhält man einen gut waschechten grünen Druck. 



   Bei der Wiederholung nach mehr als 6wöchigen Stehenlassen der Druckfarbe erhält man einen Druck mit praktisch dem gleichen Farbton und der gleichen Farbstärke wie mit der frisch angesetzten Druck- farbe, während zum Vergleich mit Natriumbicarbonat als Alkalispender angesetzte Druckfarben sonst gleicher Zusammensetzung schon nach einigen Tagen farbschwächere und im Farbton veränderte Drucke und mit trichloressigsaurem Natrium aber ohne freie Essigsäure angesetzte Druckfarben nach 2 Wochen im Farbton veränderte Drucke ergeben. 



   Beispiel 3 : 6 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI8.3 
 

 <Desc/Clms Page number 9> 

 und 3 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI9.1 
 und 3 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI9.2 
 werden mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff verrührt und das Ganze in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Danach werden die neutrale Verdickung, 3 Gew.-Teile Weinsäure und 30 Gew.-Teile trichloressigsaures Natrium zugesetzt und auf 1000 Gew.-Teile eingestellt. Die Druckfarbe wird wie üblich auf Baumwollgewebe gedruckt und danach einzelne Stücke des gedruckten Gewebes 5,10, 15 und 25 min lang gedämpft. Danach wird wie üblich gespült, geseift und getrocknet. Die Drucke zeigen einen vollkommen gleichmässigen Farbton unabhängig von der Dämpfzeit.

   Dagegen zeigen Drucke mit Druckfarben, die mit Natriumbicarbonat angesetzt sind, bei zunehmender Dämpfzeit eine allmähliche Abschwächung der Rotkomponente, so dass eine Änderung des Farbtons eintritt. 



   Beispiel 4 : 40   Gew.-Teile   des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI9.3 
 werden mit 30   Gew.-Teilen Harnstoff verrührt   und das Gemenge in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser ge- 
 EMI9.4 
 Wasser verdünnt, 6   Gew. -Teile 15o/tige Essigsäure   und 40 Gew.-Teile trichloressigsaures Natrium zugesetzt. Das Färbegut (Baumwolle und Zellwolle) wird danach mit der Lösung foulardiert, gleichmässig ge- 

 <Desc/Clms Page number 10> 

 trocknet,   5 - 10   min gedämpft oder 5 min bei 150 C lang hitzefixiert und wie üblich gespült und geseift.
Diese Arbeitsweise gibt ein in vieler Hinsicht besseres Ergebnis als die Klotzfärbung mit den üblicher- weise verwendeten Alkalien (Alkalibicarbonate, Alkalicarbonate). Das Färbegut ist   z.

   B.   bei Verwendung von trichloressigsaurem Natrium gegen Belüftung nicht bzw. kaum empfindlich, während bei Natriumbicarbonat eine   l-bis   2tägige Belüftung einen deutlich farbschwächeren Druckausfall infolge geringerer
Fixierung verursacht. Ausserdem zeigen die fertiggestellten Färbungen auf Zellwolle mit trichloressig- saurem Natrium und freien organischen Säuren einen wesentlich brillanteren Farbton und eine stärkere
Färbung als solche mit Alkalicarbonat. 



   Beispiel 5 : 30 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI10.1 
 werden mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff verrührt und das Gemisch in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Danach werden in üblicher Weise eine neutrale Verdickung, 3 Gew.-Teile einer   50% eigen   Milchsäure-Lösung und 40   Gew.-Teile trichloressigsauresNatrium   zugesetzt und die Druckfarbe auf 1000 Gew.Teile eingestellt. Dann wird ein Zellwollgewebe in üblicher Weise bedruckt, gedämpft und fertiggewaschen. Der Farbstoff gibt einen schönen kräftigen Rotton. 



   Beispiel 6: 30 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI10.2 
 werden mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff verrührt und die Mischung in 200 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Danach werden in üblicher Weise ein Verdickungsmittel sowie 3 Gew.-Teile Buttersäure und 400 Gew.-Teile von   loger   wässeriger   acetessigsaurer Natrium-Lösung zugesetzt   und die Paste mit Wasser auf 1000 Gew.-Teile eingestellt. Dann wird ein Baumwollgewebe bedruckt, gedämpft und fertiggestellt. Es resultiert ein kräftiger Rotton. 



   Beispiel 7 : 30 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI10.3 
 werden mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff in 300 Gew.-Teilen Wasser gelöst. Nach Zugabe eines Verdikkungsmittels, 3 Gew.-Teilen Zitronensäure und 40 Gew.-Teilen trichloressigsauren Natriums wird die Paste mit Wasser auf 1000 Gew.-Teile eingestellt. Dann wird wie üblich auf Viskosereyongewebe gedruckt, gedämpft und gewaschen. Der Farbstoff gibt einen schönen Orangeton. 

 <Desc/Clms Page number 11> 

 



    Be is pie 1 8 : 30 Gew. -Teile   eines Farbstoffes der Konstitution 
 EMI11.1 
 werden mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff vermischt und die Mischung in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Danach wird wie üblich verdickt, 8   Gew. -Teile 15o/aige   Essigsäure und 40 Gew.-Teile von tri-   bromessigsaurem   Natrium zugesetzt und auf 1000 Gew.-Teile eingestellt. Dann wird wie üblich auf Baumwollgewebe gedruckt, gedämpft und gewaschen. Es resultiert ein schöner Gelbton. Die Haltbarkeit der Druckfarbe beträgt mit Natriumbicarbonat etwa 1 Woche, mit Essigsäure und tribromessigsaurem Natrium dagegen mehr als 8 Wochen. 



   Beispiel 9 : 80 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI11.2 
 werden nach Vermischen mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Danach wird eine neutrale Alginat-Verdickung zugegeben, 6   Gew. -Teile 15o/aige   Essigsäure und 30 Gew. Teile von trichloressigsaurem Natrium zugesetzt und die Paste auf 1000 Gew.-Teile durch Zugabe von Wasser eingestellt. Dann wird ein Zellwollgewebe bedruckt, gedämpft und in üblicher Weise gewaschen. 



  Die Drucke, die unter Verwendung von Essigsäure und trichloressigsaurem Natrium erhalten werden, ergeben einen weicheren Griff als solche mit Natriumbicarbonat. 



     Beispiel 10 :   30 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI11.3 
 

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 werden nach Vermischen mit 30 Gew.-Teilen Harnstoff in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Man setzt ein Verdickungsmittel sowie 3 Gew.-Teile einer   gen   Milchsäure-Lösung und 40   Gew.-Teile   trichloressigsaures Natrium zu und stellt die Paste durch Wasserzugabe auf 1000 Gew.-Teile ein. Beim Bedrucken von Baumwoll- oder Zellwollgeweben, Dämpfen und Waschen resultiert ein schöner türkisblauer Druck. 



   Beispiel 11 : 30 Gew. -Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI12.1 
 und 100 Gew.-Teile Harnstoff werden in 300 Gew.-Teilen heissen Wassers gelöst. Es werden dann das Verdickungsmittel, 3 Gew.-Teile einer   50% eigen   Milchsäure-Lösung und 40 Gew.-Teile tribromessigsaures Natrium zugesetzt und die Paste durch Wasserzugabe auf 1000 Gew.-Teile eingestellt. Mit dieser Paste wird ein Baumwollgewebe bedruckt, gedämpft und gewaschen. Es resultiert ein gelber Druck. 



   Beispiel 12: 30 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI12.2 
 und 30 Gew.-Teile Harnstoff werden in 300 Gew.-Teilen heissen Wassers gelöst. Durch Zugabe eines Verdickungsmittels, 3   Gew.-Teilen Buttersäure   und 20 Teilen acetessigsaurem Natrium und Wasser werden 1000 Gew.-Teile Druckpaste hergestellt, die auf Zellwollgewebe beim Drucken, Dämpfen und Waschen rotstichig blauen Druck liefert. 



   Beispiel 13 : 40 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI12.3 
 

 <Desc/Clms Page number 13> 

 werden nach Vermengen mit 100 Teilen Harnstoff in 200 Teilen heissem Wasser gelöst. Man setzt dann 500   Gew.-Teile   einer Benzin-in-Wasser-Emulsion zu, die   4%   eines Polyglykolstearinsäure-Kondensationsproduktes als Emulgator, 40% Alginat-Verdickung (4%ig), 30% Schwerbenzin und 26% Wasser enthält und ferner 3 Gew.-Teile Buttersäure sowie 20   Gew.-Teile acetessigsaures   Natrium und stellt die Paste durch Zugabe von Wasser auf 1000 Gew.-Teile ein. Mit dieser Paste wird ein Baumwollgewebe bedruckt,   5 - 10   min lang gedämpft und in üblicher Weise gespült und geseift. Man erhält einen Druck von sattem, braunstichigem Gelb. 



   Beispiel 14 : 30 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI13.1 
 und 100 Gew.-Teile Harnstoff werden in 200   Gew.-Teilen heissem   Wasser gelöst. Nach Zugabe von 500 Gew.-Teilen einer Benzin-in-Wasser-Emulsion gemäss Beispiel 13,3 Gew.-Teilen Weinsäure und 40   Gew.-Teilen tribromessigsaurem   Natrium wird mit Wasser auf 1000   Gew.-Teile   eingestellt. Mit der so hergestellten Paste wird ein Zellwollgewebe bedruckt, gedämpft und gewaschen. Es resultiert ein voller rotvioletter Druck. 



     Beispiel 15 :   Durch Lösen von 30 Gew.-Teilen des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI13.2 
 und 30   Gew.-Teilen   Harnstoff in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser, Zugabe einer neutralen Alginat-Ver-   dickung,   5   Gew.-Teilen   Malonsäure und 40   Gew.-Teilen   malonsaurem Natrium und Einstellung auf 1000 Gew.-Teile durch Zusetzen von Wasser wird eine Paste erhalten, die beim Bedrucken eines Baumwoll-oder Zellwollgewebes und 10 min langem Dämpfen und Waschen einen kräftigen roten Druck von guter Waschechtheit ergibt. 



   Beispiel 16: 30 Gew.-Teile des Farbstoffes der Konstitution 
 EMI13.3 
 

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 und 100 Gew.-Teile Harnstoff werden in 300 Gew.-Teilen heissem Wasser gelöst. Der Lösung werden eine Verdickung, 3 Gew.-Teile einer   501. gen   Milchsäure-Lösung und 40 Gew.-Teile trichloressigsaures Natrium zugesetzt und die so erhaltene Mischung mit Wasser auf 1000 Gew.-Teile eingestellt. Dann wird damit ein Baumwollgewebe bedruckt, 10 min lang gedämpft und anschliessend gewaschen. Man erhält einen brillanten gelben Druck. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von Oxy- und bzw. oder Carbonamidgruppen enthaltenden natürlichen oder synthetischen Fasermaterialien mit wasserlöslichen Reaktivfarbstoffen, welche in Gegenwart von Alkalien auf Oxy- oder Carbonamidgruppen enthaltenden Textilfasern fixiert werden können, dadurch gekennzeichnet, dass man Lösungen oder verdickte Zubereitungen der Reaktivfarbstoffe aufbringt, die Alkali- oder Erdalkalisalze von solchen, wenigstens 2 Kohlenstoffatome enthaltenden Carbonsäuren, die beim Erhitzen unter Abspaltung flüchtiger oder auswaschbarer Spaltprodukte Alkali- oder Erdalkalicarbonate liefern, sowie freie Carbonsäuren enthalten und einen pH-Wert von 4 bis 6 aufweisen und das Material anschliessend zur Fixierung auf Temperaturen von mindestens 1000C erhitzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fixierung durch Dämpfen bei 100 - 1200C vornimmt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fixierung durch trockenes Erhitzen auf Temperaturen zwischen 100 und 2000C vornimmt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Alkali-oder Erdalkalisalze, die in der Hitze Alkali-oder Erdalkalicarbonate liefern, Alkalisalze der Trichloressigsäure verwendet.
AT617561A 1960-08-11 1961-08-09 Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien AT232468B (de)

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