DE2232831C3 - Schwingvorrichtung für Schwingförderund -siebanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schwingvorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruches.

Eine derartige Schwingvorrichtung ist bekannt, wobei die Unwucht-Erregereinheiten in geringem Maße verstellbar sind.

Bei einer durch die US-PS 23 12 477 bekannten Schwingvorrichtung wird das Gerüst mit den beiden mechanisch gekoppelten Unwucht-Erregereinheiten nach der Herstellung der Schwingvorrichtung auf deren Schwerpunkt — durch Längsverschieben des Gerüstes auf der Förder- und Siebanlage — hin verstellt und in dieser Stellung ein für allemal festgelegt; bei der Herstellung mehrerer Schwingvorrichtungen derselben Bauart mit einer bekannten Stellung des Gerüstes entfällt die Verstelleinrichtung, da sie dann nicht benötigt wird. Die Erreger-Wirkungslinie schneidet dort die Ebene, in der die beiden Unwuchtwellen liegen, in der Mitte zwischen diesen in einem Winkel von 90°.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Schwingvorrichtung dahingehend zu verbessern, daß sie eine Umkehr der Förderrichtung gestattet und weitestgehend anpaßbar wird einerseits an unterschiedliche Förder- und Siebgüter und andererseits an unterschiedliche Aufteilung der Schwingbewegung auf Förder- und Siebungs-Komponenten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruches.

Die Erfindung bringt den wesentlichen technischen Fortschritt mit sich, daß jederzeit eine Anpassung an die unterschiedlichen Gegebenheiten — sei es an unterschiedliche Arten des Gutes, sei es auf dessen Behandlungsweise — in einfacher Weise rasch möglich ist lediglich durch entsprechendes Verschieben des Gerüstes mit den beiden Unwuchl-Erregereinheiten auf der Förder- bzw. Siebanlage in deren Längsrichtung. Eine derart weitgehende Hinstellmöglichkeit wird erst dadurch möglich, daß die Erreger-Wirkungslinie nicht mehr an einen Winkel von 90 gebunden ist. in dem sie die Ebene, in der die beiden Unwuchtwellen liegen, in der Mitte zwischen diesen schneidet; vielmehr kann dieser Winkel auch erheblich von 90° abweichen. Dadurch wird es u.a. auch möglch, an beiden Enden der Ford er- bzw. Siebanlage unterschiedliche Schwingamplituden einzustellen, wodurch bei empfindlichem Gut insbesondere die Verklumpung verhindert werden kann, ohne daß die beiden Erregereinheiten auseinandergebaut werden müssen.

Eine Anpassung an !'nterschiedlkhe Gegebenheiten ist zwar durch die US-PS 30 53 3/9 bekannt; indessen müssen dort hierzu die voneinander unabhängigen Unwucht-Erregereinheiten zur Veränderung ihrer Stellung relativ zum Schwerpunkt des Systems einzeln ausgebaut und an anderer Stelle wieder eingebaut werden, wodurch eine rasche Umstellung, z. B. auf unterschiedliches zu förderndes oder zu siebendes Material, nicht möglich ist. Die Einstellmöglichkeit ist dort auch begrenzt durch die Einhaltung eines 90°-Schnittwinkels der durch den Schwerpunkt gehenden Erreger-Wirkungslinie.

Aus der DE-PS 6 07 374 ist eine Schwingvorrichtung mit gegensinnig rotierenden, mechanisch gekoppelten Unwucht-Erregereinheiien bekannt, die in einem Gehäuse untergebracht und derart an einem schwingenden Sieb befestigt sind, daß sie um 360° um ihren Befestigungspunkt drehbar und in verschiedenen Drehstellungen arretierbar sind. Die Erreger-Wirkungslinie ist dabei immer senkrecht zur Verbindungslinie der Drehachsen der beiden Unwucht-Erregereinheiten und geht zwangsläufig durch den Befestigungs- bzw. Drehpunkt des Gehäuses am Sieb.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 e;ne Seitenansicht einer Schwingvorrichtung, F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in der F i g. 1, F i g. 3 eine Ansicht der Unwucht-Erregereinheiten,

F i g. 4 bis 6 die veränderbare Lage der Wirkungslinie der Unwucht-Erregereinheiten bei deren unterschiedlichen Stellungen auf der Förder- bzw. Siebanlage.

In den Fig. 1 und 2 weist eine Wanne 10 einen unperforierten Boden 12 und im Abstand darüber angebrachte Siebe 14 und 16 auf, die in ihrer Lage durch Querträger 18 und Winkeleisen 20 gehalten werden. Am oberen Ende der Wanne 10 ist ein in einem gemeinsamen Gerüst untergebrachtes Unwucht-Errcgersystem 22 angeordnet, das mittels Bolzen 24 und Muttern 26 in Löchern 28 in den oberen Seitenwänden der Wanne 10 zu befestigen ist. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist eine größere Anzahl von Löchern 28 vorgesehen, so daß die Lage des Unwucht-Erregersysleins 22 zur Wanne 10 wahlweise verstellbar ist. Die Wanne 10 ist mittels aufrechter Laschen 30 mit Ösen 32 zur Aufnahme von Aufhängeseilen 34 derart befestigt, daß sie frei hin und her schwingen kann.

D.is Unwuchl-Erregersystem 22 besteht aus zwei beabstandeten. voneinander unabhängigen, gegensinnig rotierenden Unwucht-Erregereinheiten 36. Gemäß Fig. 2 und 3 weist jede Einheit 36 einen Elektromotor 38 mit einer Unwuchtwelle 40 auf, an deren beiden Enden jeweils eine Unwucht 42 sitzt. Es besteht keine Verbindung zwischen den Motoren 38, weder eine elektrische noch eine mechanische, weil die beiden Unwuchtwcllen bekanntlich von selbst bestrebt sind, mit derselben Drehzahl synchron zu laufen. Da die Drehrichtung beider Einheiten 36 gegensinnig ist, wirkt an der Wanne 10 lediglich eine Gesamtkraft in den beiden Richtungen, in denen sich die Kräfte der Gewichte 42 nicht gegenseitig aufheben.

Man hat bisher angenommen, daß bei einem solchen System die Erreger-Wirkungslinie durch den Schwerpunkt immer — in der Mitte 52 zwischen den beiden Unwuchtwellen — senkrecht auf einer Ebene 50 stehen müsse, die die parallelen Unwuchtwellen 40 enthält. Bei der Erfindung liegt jedoch die Angriffsrichtung der

Kraft auf einer Linie, die von der Mitte 52 zwischen den beiden Unwuchtwellen 40 in der Ebene 50 zu dem jeweiligen Gesamt-Schwerpunkl des Einmassensystems in einem Winkel verläuft, der auch von 90° abweichen kann (vgl. Fig. 4 bis 6).

Wenn also das Unwucht-Erregersystem 22 die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien gekennzeichnete Stellung einnimmt, wird die Kraft in Richtung der Linie 56 wirksam; in der gestrichelt angedeuteten Lage des Erregersystems 22 wird die Kraft in ihrer Angriffsrichtung durch die Linie 58 angegeben. Dabei ist die Verschiebung der Lage des Schwerpunktes 54 des Einmassensystems durch die Lageänderung des Erregersystems 22 bedingt.

Die Fig.4 bis 6 veranschaulichen unterschiedliche Orientierungen, die man durch Verstellen des Erregersystems 22 auf der Wanne 10 erreichen kann. In Fig. 4 greift die Kraft auf der Linie 60 an, was dazu führt, daß das Material mit relativ großer Geschwindigkeit nach rechts gefördert wird. In F i g. 5 ist keine Förderwirkung vorhanden, sondern das Gut wird lediglich in vertikaler Richtung, dargestellt durch die Linie 62; hin- und herbewegt In Fig. 6 findet bei erheblicher Siebwirkung ein Transport mit geringer Geschwindigkeit nach links statt, was beides durch die auf der Linie 64 angreifende Kraft hervorgerufen wird. Man kann also beliebig jederzeit die Fördergeschwindigkeit ändern und die Anteile der Förder- und Sieb-Komponenten nach Bedarf einstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schwingvorrichtung für als Einmassensystem ausgebildete Schwingförder- und -siebanlagen mit zwei gleichen gegensinnig rotierenden, ungekoppelten Unwucht-Erregereinheiten, die in festem Abstand zueinander in einem gemeinsamen Gerüst angeordnet sind, das in seiner Stellung zum Schwerpunkt des Einmassen-Schwingers in dessen Längsrichtung verstellbar ist unter Konstanthaltung des Neigungswinkels der Ebene, in der die beiden Unwuchtwellen der Erreger-Motoren liegen, zum Linmassen-Schwinger, dadurchgekennzeich.net, daß das Gerüst mit den Unwucht-Erregereinheiten (36) auf der Förder- bzw. Siebanlage (10) derart verstellbar ist, daß die Mitte (52) der die beiden Unwuchtwellen (40) verbindenden Ebenj (50) über den Ge-" samtschwerpunkt (54) des Systems (10, 22) hinweg verstellbar ist.