DE2229800B2 - Glanzstabilisierte Fasern und Filme aus Acrylnitrilcopolymerisaten - Google Patents
Glanzstabilisierte Fasern und Filme aus AcrylnitrilcopolymerisatenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind vakuolenfreie Fäden und Filme aus einer Polymermischung aus einem
Acrylnitrilcopolymerisat mit einem Polymeren aus einem Polyacrylsäureester und Dimethylamin.
Aus Acryl- und Modacrylpolymeren hergestellte Filme, Fasern und Fäden verlieren oft ihren Glanz und
erscheinen matt, wenn sie mit heißem Wasser oder mit Wasserdampf bei erhöhter Temperatur in Berührung
kommen. Dies trifft in besonderem Maße für die aus Acrylnitril/Vinylidenchlorid-, aus Acrylnitril/Vinylchlorid-
und aus Acrylnitril/Vinylbromid-Copolymeren hergestellten Fasermaterialien zu, die für die Fertigung
schwerentflammbarer Artikel von Bedeutung sind. Die unerwünschte Mattierung wird durch kleinste Hohlräume,
sogenannte Vakuolen, hervorgerufen, die sich im Inneren der Formkörper unter den erwähnten äußeren
Bedingungen ausbilden. Zwangsläufig werden Formartike! wie Fäden bei Verarbeitungsprozessen der Einwirkung
heißen Wassers oder Wasserdampfs ausgesetzt, z. B. Fäden beim Verstrecken und Kräuseln, die daraus
erhaltenen Garne z. B. bei Färbeprozessen und das fertige Gewebe beim Waschen und Bügeln. Die durch
Vakuolen bedingte Mattierung ist unkontrollierbar und offensichtlich stark von den äußeren Bedingungen
abhängig, d. h. von der Intensität und der Temperatur, mit der das Wasser zur Einwirkung gelangt, so daß die
aus den Fäden oder Filmen gefertigten Stücke ein ungleichmäßiges Warenbild zeigen.
Es wurde nun gefunden, daß bei Fasern oder Filmen aus Cöpolymerisaten des Acrylnitril mit 20 — 80
Gew.-% Vinylidenchlorid und/oder Vinylchlorid und/oder Vinylbromid die Ausbildung von Vakuolen
bedeutend verringert oder auch ganz vermieden werden kann, wenn man den Spinnlösungen aus den
Acrylnitrilcopolymerisaten und organischem Lösungsmitte! Ν,Ν-Dimethylacrylamid-haltige Polymerisate zu-
40
45
50
55
60
65 mischt, die durch polymeranaloge Umsetzung von
Polyacrylsäureestern, insbesondere von Polyacrylsäuremethylester, mit Dimethylamin erhalten werden. Diese
glanzstabilisierend wirkenden Zusätze können 40 — 90 Mol-% N,N-Dimethylacrylamid-Einheiten in der Polymerkette
enthalten und entfalten ihre Wirksamkeit, wenn sie den film- und faserbildenden Acrylnitrilcopolymeren
in einer Menge von 4—20 Gew.-% zugemischt werden.
Die Erfindung betrifft daher vakuolenfreie Fasern und Filme aus einer Polymerisatmischung aus
A: einem Copolymerisat des Acrylnitril mit 20 bis 80
Gew.-°/o Vinylidenchlorid und/oder Vinylchlorid und/oder Vinylbromid und gegebenenfalls mit bis zu
5 Gew.-% eines Monomeren mit funktionellen sauren und/oder basischen Gruppen und
B: einem Ν,Ν-Dimethylacrylamideinheiten enthaltenden
Copolymerisat,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung als B auf 80 bis 96 Gewichtsteile A 4 bis 20 Gewichtsteile eines 40 bis
90 Mol-% Ν,Ν-Dimethylacrylamideinheiten enthaltenden Polymerisates enthält, wobei die Ν,Ν-Dimethylacrylamideinheiten
durch Umsetzung von polymerisierten Acrylsäureestern mit Dimethylamin erhalten worden
sind sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser vakuolenfreien Fasern und Filme, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Polymerisatmischung aus den Komponenten A und B in einem polaren organischen
Lösungsmittel gelöst wird und die Lösung zu Fäden oder Filmen verformt wird.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß zugesetzten
amidhaltigen Copolymerisate kann in weiten Grenzen schwanken. Ganz allgemein sind Polymerisate
mit K-Werten (nach. H. Fikentscher, Celiulosechemie 13 [1932], S. 58) zwischen 10-100 wirksam.
Besonders günstig sind Polymerisate mit einem K-Wert von 30-60. »
Die Zusatzmenge, die eine ausreichende Glanzstabilisierung des film- und faserbildenden Grundmaterials a)
bewirkt, ist in entscheidendem Maße von N,N-Dimethylacrylamid-Gehalt
der polymeren Zusatzkomponente b) abhängig: der erforderliche Anteil lieg^jum so
niedriger, je höher der Gehalt an Ν,Ν-Dimethylacrylamid-Gruppierungen
im Polymerisat gefunden wird. Das Optimum an Wirksamkeit, das in geringerem Maße
von der Zusammensetzung des Grundmaterials a) abhängig ist, wird bei den Polymerisaten b) mit einem
Amidgehalt von 60 — 90 Mol-°/o erreicht. In diesen Fällen erhält man schon mit 4 —10 Gew.-% des Zusatzes
von Vakuolen freie Fäden und Filme.
Als geeignete organische Lösungsmittel, die man bei der Herstellung der Spinnlösungen der erfindungsgemäßen
Mischungen verwenden kann, seien die üblichen polaren Lösungsmittel für Polyacrylnitril genannt, wie
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Äthylencarbonat, y-Butyrolacton, Dimethylsulfoxid, Hexamethylphosphorsäuretriamid;
zusätzlich kommen auch noch z. B. Aceton, Cyclohexanon und Tetrahydrofuran als Lösungsmittel in Frage.
Es ist zwar bekannt, daß durch Zusatz von 5 — 30 Gew.-Teilen eines Homopolymerisate aus einem
(Meth) Acrylamid der allgemeinen Formel
CH2=C-CO-NR2R3
in der
Ri Wasserstoff und CHi
R> und Ri Wasserstoff oder Alkyl mit Ci bis Ch
bedeuten,
bzw. durch Zusatz mindestens 50%iger Copolymerisate derartiger (Meth-)Acrylamide zu 70—95 Gew.-Teilen
von Copolymerisaten des Acrylnitrils mit Vinylidenchlorid, bzw. Vinylchlorid die Hydrophilie und die
Anfärbbarkeit von Fäden und Fasern aus derartigen Polymerisatmischungen verbessert wird. Eine glanzstabilisierende
Wirkung dieser amidhaltigen Polymerisate, d. h. die Ausschaltung der nachteiligen Vakuolenbildung
bei der Behandlung von Filmen und Fäden aus Modacrylpolymeren mit heißem Wasser oder Wasserdampf
wird in DT-AS 10 59 614 nicht erwähnt und wird
auch keineswegs mit der Mehrzahl der beschriebenen amidhaliigen Polymerisate erreicht, sondern ist für
Dimethylacrylamid-Homopolymerisate und einige spezielie
Dimethylacrylamid-Copolymerisate charakteristisch.
Auch Pfropfpolymerisate, beispielsweise aus Acrylnitril und Acrylamiden ergeben als solche, bzw. als Zusatz
zu faserbildenden Acrylnitrilpolymerisaten, nicht den ausreichenden technischen Effekt, der erfindungsgemäß
durch den Zusatz von durch polymeranaloge Umsetzung erhaltenen N.N-Dimethylacrylamid-Copolyperisaten
erzielt wird. Die Filme und Fäden aus Polymerisatgemischen entsprechend vorliegender Erfindung unterscheiden
sich von Filmen und Fäden aus bekannten Polymerisaten grundsätzlich, da die erfindungsgemäßen
Filme und Fäden aus Polymerisatmischungen bestehen, die kein Pfropfpolymerisat enthalten.
Weiterhin ist es bekannt, Homo- bzw. Copolymerisate des Ν,Ν-Dimethylacrylamids mit 0-80 Mol-%
Acrylnitril als glanzstabilisierend wirkende Zusätze für Copolymerisate des Acrylnitrils mit 20—80 Gew.-%
Vinylidenchlorid und/oder Vinylchlorid einzusetzen, wobei auf deren spezifische Wirksamkeit innerhalb der
Gruppe von Polymerisaten, die N-mono- oder disubstituierte (Meth-)Acrylamide enthalten, hingewiesen wird.
Es wurde nun gefunden, daß auch andere Copolymerisate des Ν,Ν-Dimethylacrylamids, vor allem solche
durch Copolymerisation mit (Meth-)Acrylsäureestern erhaltene Materialien, von Vakuolen freie Filme und
Fäden liefern, wenn sie in höheren Konzentrationen dem film- oder faserbildenden Grundmaterial zugemischt
werden. So kann ein ausreichender Effekt mit N.N-Dimethylacrylamid/Acrylsäuremethylester-Copolymeren,
die 70 — 90 Mol-% der Amidkomponente enthalten, erzielt werden, wenn die Zusatzrate mindestens
15 Gew.-% beträgt.
Es war jedoch überraschend, daß Polymerisate, die durch polymeranaloge Umsetzung von Polyacrylsäureestern,
insbesondere von Polyacrylsäuremethylester, mit Dimethylamin gewonnen werden, bei vergleichbarem
Amidgehalt schon in einer wesentlich geringeren Konzentration von 5—10 Gew.-% die gewünschte
Glanzstabilisierung bewirken.
Dieser Effekt muß auf eine unterschiedliche Polymerisatstruktur der durch poiymeranaloge Umsetzung
erhaltenen Produkte zurückgeführt werden. Deren besondere Wirksamkeit kann nicht von charakteristischen
chemischen Strukturen im Polymerisat herrühren, da sich die Produkte von entsprechenden, durch
Copolymerisation gewonnenen Materialien IR-spektroskopisch
nicht unterscheiden. Die Umsetzungsprodukte aus Polyacrylsäurealkylestern und Dimethylamin
besitzen jedoch, wie Fraktionierungsversuche zeigen,
keine hohe chemische Einheitlichkeit. So nimmt der Amidgehalt in den höhermolekularen Fraktionen
deutlich ab, d. h. der Umsetzungsgrad der höhermolekularen
Polyacrylsäureester-Anieile ist merklich geringer. Eine derartige Polymerisationszusammensetzung ist
durch Copolymerisation der Monomeren nach üblichen Verfahrensweisen nicht einstellbar. Sie wird im allgemeinen
auch nicht angestrebt, sie muß aber im vorliegenden Fall als günstig angesehen werden, da auf
diese Weise von Vakuolen freie Filme und Fäden schon mit wesentlich geringeren Zusatzmengen hergestellt
werden können.
Die vielfach nicht ausreichende Anfärbbarkeit der beanspruchten Fäden und Filme kann in bekannter
Weise im vorliegenden Grundmaterial durch Copolymerisation geringei Mengen, im allgemeinen etwa
1—3 Gew.-°/o, eines Monomeren mit sauren oder basischen Gruppen, z. B. Styrolsulfonsäure, einem
Disuffonimid, Vinylpyridin oder einem Sul/bbetain,
erreicht werden.
Eine nachteilige Beeinflussung der Film und Fasereigenschaften, z. B. ein erhöhter Schrumpf oder eine
verminderte Flammfestigkeit der Materialien, wird durch die Zumischung der durch polymeranaloge
Umsetzung erhaltenen N.N-Dimethylacrylsmid-Copolymerisate
nicht beobachtet und muß als weiterer Vorteil des anwendungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung vakuolenfreier Filme und Fäden angesehen werden.
Die Ausprüfung der Ν,Ν-Dimethylacrylamid-haltigen
Polymerisate auf ihre Wirksamkeit gegen Vakuolenbildung kann an Filmmaterialien vorgenommen werden.
Die bei der Faserherstellung durchlaufenen Nachbehandlungsstufen werden in folgendem Test weitgehend
simuliert.
1) Filmbildung aus Dimethylformamid-Lösung(50°C)
2) Verstrecken des Filmmaterials in siedendem Wasser im Verhältnis 1 :4
3) Auskochen der auf Rahmen gespannten Filmstreifen in siedendem Wasser (1 Stunde)
4) Trocknen der Probestreifen bei 50°C(1 Stunde)
5) Tempern der Filmstreifen bei 140°C(20 Minuten)
6) Auskochen der Filme in siedendem Wasser (1 Stunde)
7) Trocknen der Filmstreifen bei 50°C (30 Minuten)
Glanzstabile Filmmaterialien dürfen nach den beiden letzten Behandlungsstufen (6 und 7) keine Trübung
mehr aufweisen und sollen klar durchsichtig und glänzend erscheinen. Die Filrnqualität wird nach einer
willkürlichen Skala beurteilt, in der 0 keine sichtbare, durch Vakuolen bedingte Trübung, 8 eine sehr starke
Trübung durch zahlreiche Vakuolen bedeutet.
Note | Aussehen der Filmproben |
stark weiß, ohne Glanz | |
7 | weiß, ohne Glanz |
60 6 | schwach weiß, ohne Glanz |
5 | durchsichtig, noch getrübt, noch ohne |
Glanz | |
4 | durchsichtig, noch schwach getrübt, mit |
geringem Glanz | |
65 3 | fast klar, mit geringem Glanz |
2 | fast klar, glänzend |
1 | klar, glänzend |
0 | klar, mit hohem Glanz |
Die in den folgenden Beispielen aufgeführten K-Wcrte der Polymerisate wurden bei 25"C in 0,5%iger
Dimethylformamidlösung nach Fikent scher, CeIIulosechemic
13 (1932), S. 58 bestimmt.
Herstellung eines N.N-Dimethylacrylamid/Acrylsäure-
methylester-Copolymerisats
durch polymeranaloge Umsetzung
durch polymeranaloge Umsetzung
_240 g Polyacrylsäuremethylester (Molgewicht M1 =250000), in 1360 g Dimethylformamid gelöst,
werden mit 140 g Dimethylamin in einem 3-l-Titan-Schüttelautoklav
umgesetzt. Der molare Überschuß an Dimethylamin beträgt 10%. Bei einer Reaktionstemperatur
von 1800C steigt der Innendruck in Reaktionsgefäß zunächst auf 20 atü an und fällt dann mit
zunehmendem Umsetzungsgrad auf ca. 10 atü ab. Nach 8 Stunden isoliert man eine schwachgelbgefärbte
Reaktionslösung, aus der ein Polymerisat mit einem Stickstoffgehalt von 11,4% gewonnen wird. Das
entspricht einem Acrylsäureamid/Acrylsäuremethylester-Copolymerisat,
das zu 80 Gew.-% aus N.N-Dimethylacrylamid-Einheiten
aufgebaut ist. Das Umsetzungs-
10 produkt ist in Methanol und Wasser klar löslich und
besitzt einen K-Weri von 73,5.
Aus den folgenden Polymerisauonsgemischen. bestehend
aus einem Copolymerisat (A) aus 58.5 Gew.-% Acrylnitril, 38,5 Gew.-% Vinylidenchlorid und 3Gew.-%
Methacrylaminobenzol-benzoldisulfonimid mit einem K-Wert von 92,5 sowie der im Beispiel 1 beschriebenen
polymeren Zusatzkomponente (B) wurden 10%ige Lösungen in Dimethylformamid hergestellt.
II
III
IV
Gew.-% (A) | 100 | 95 | 90 | 85 | 80 |
Gew.-% (B) | 0 | 5 | 10 | 15 | 20 |
15 Nach der auf Spalte 6 erläuterten Testmethode wird die glanzstabilisierende Wirkung der Komponente (B)
festgestellt. Das Aussehen der Filme nach den verschiedenen Behandlungsstufen kann wie folgt
beurteilt werden.
Filme 1 feucht |
Std. gekocht getrocknet |
Bei 1400C getempert |
1 Std. gekocht feucht |
getrocknet | |
I | 8 | 8 | 5 | 8 | 8 |
II | 7 | 7 | 3 | 5 | 5 |
III | 6 | 6 | 1 | 2 | 2 |
IV | 4 | 3 | 1 | 1 | 1 |
V | 2 | 2 | 0 | 1 | 0 |
F.in von Vakuolen freier, glänzender Film kann mit 10% der durch polymeranaloge Umsetzung gewonnenen
Komponente (B) erhalten werden.
40
Vergleichsbeispiel 1
Herstellung eines N.N-Dimethylacrylamid-Acrylsäure-
methylester-Copolymerisats
In 100 Vol.-Teilen tert.-Butanol werden 16,5 Gew.-Teile
Ν,Ν-Dimethylacrylamid und 3,5 Gew.-Teile
Acrylsäuremethylesler mit Hilfe von 0,03 Gew.-Teilen Azodiisobuttersäuredinitril bei 8O0C unter Stickstoff 8
Stunden polymerisiert. Die viskose Lösung wird mit 100 Vol.-Teilen Methanol verdünnt. Das Polymerisat wird
durch Ausfällung aus Petroläther isoliert. Man erhält ein N.N-Dimethylacrylamid/Acrylsäuremethylester-Copolymerisat
mit 81 Gew.-% Amidanteil. K-Wert: 71,0, Ausbeute: 89%.
Vergleichsbeispiel 2
Aus den folgenden Polymerisatgemischen, bestehend aus einem Copolymerisat (A) aus 58,5 Gew.-%
Acrylnitril, 38,5 Gew.-% Vinylidenchlorid und 3 Gew.-% Methacrylaminobenzol-benzoldisulfonimid mit einem
K-Wert von 92,5 sowie dem im Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen Copolymerisat (B) werden 10%ige
Lösungen in Dimethylformamid hergestellt.
II
III
IV
Gew.-% (A)
Gew.-% (B)
Gew.-% (B)
100 95
0 5
90
10
10
85
15
15
80
20
Nach der auf Seite 7 erläuterten Testmethode wird die glanzstabilisierende Wirkung der durch Copolymerisation
erhaltenenen Komponente (B) festgestellt. Das Aussehen der Filme nach den verschiedenen Behandlungsstufen
kann wie folgt beurteilt werden.
Filme 1 feucht |
Std. gekocht getrocknet |
bei 140X getempert |
1 Std. gekocht feucht |
getrocknet | |
I | 8 | 8 | 6 | 8 | 8 |
II | 8 | 8 | 5 | 8 | 8 |
III | 7 | 7 | 3 | 4 | 4 |
IV | 4 | 4 | 1 | 2 | 1 |
V | 2 | 2 | 0 | 1 | 0 |
7 8
Das durch Copolymerisation von Ν,Ν-Dimethylacrylamid und Acrylsäuremethylester erhaltene Produkt
bewirkt erst bei einem Zusatz von 15% einen ausreichenden glanzstabilisierenden Effekt.
Es werden entsprechend Beispiel 1 durch polymer- 5 stellt, die sich in ihrem Ν,Ν-Dimethylacrylamid-Geliali
analoge Umsetzung von Polyacrylsäuremcthylester mit unterscheiden. Sie können wie folgt charakterisier!
variablen Mengen Dimethylamin Polymerisate herge- werden:
N.N-Dimethylacrylamid-Gehalt | K-Wert | |
[Gew.-%J | ||
(B) | 52 | 65 |
(C) | 68 | 66 |
(D) | 86 | 70 |
(E) | 94 | 68 |
Polymerisatgemische, bestehend aus einem Copo- 20 werden in Dimethylformamid zu IO%igen Lösunger
lymerisat (A) aus 58,5 Gew.-% Acrylnitril. 38,5 Gew.-% Vinylidenchlorid und 3 Gew.-% Methacrylaminobenzolbenzol-disulfonimid
(K-Wert 92,5) mit jeweils 5 und 10 Gew.-% der polymeren Zusätze (B), (C), (D) und (E).
verarbeitet. Die Mattierung der aus den Lösunger hergestellten Filme wird nach dem auf Spalte
beschriebenen Test wie folgt beurteilt.
beschriebenen Test wie folgt beurteilt.
Filme 1 | Std. gekocht | bsi 1400C | 1 Std. gekocht | getrocknet | |
getempert | 8 | ||||
feucht | getrocknet | feucht | 8 | ||
Ohne Zusatz | 8 | 8 | 5 | 8 | 5 |
Mit 5% (3) | 8 | 8 | 5 | 8 | 4 |
Mit 10% (B) | 6 | 6 | 4 | 5 | 2 |
Mit 5% (C) | 6 | 6 | 4 | 5 | 4 |
Mit 10% (C) | 5 | 4 | 2 | 3 | 1 |
Mit 5% (D) | 6 | 6 | 2 | 5 | 2 |
Mit 10% (D) | 5 | 4 | 1 | 2 | 0 |
Mit 5% (E) | 5 | 5 | 2 | 2 | |
Mit 10% (E) | 2 | 2 | 0 | 1 | |
Beispiel 4
Aus einem durch Emulsionspolymerisation gewönne- 45 gen in Dimethylformamid hergestellt. Die Qualität der
Aus einem durch Emulsionspolymerisation gewönne- 45 gen in Dimethylformamid hergestellt. Die Qualität der
nen Copolymerisat aus 55 Gew.-% Vinylchlorid und 45 Gew.-% Acrylnitril mit einem K-Wert von 68 werden
ohne und mit Zusatz von 5,10,15 und 20Gew.-% des im
Beispiel 1 beschriebenen Polymerisats 10%ige Lösun-
aus diesen Lösungen bereiteten Filme wird nach Durchlaufen der auf Seite 7 erläuterten Testmethode
wie folgt beurteilt:
Filme 1 feucht |
Std. gekocht getrocknet |
bei 1400C getempert |
1 Std. gekocht feucht |
getrocknet | |
Ohne Zusatz | 6 | 6 | 4 | 5 | 5 |
Mit 5% | 6 | 6 | 3 | 4 | 4 |
Mit 10% | 5 | 5 | 2 | 3 | 2 |
Mit 15% | 4 | 3 | 1 | 1 | 1 |
Mit 20% | 2 | 2 | 0 | 0 | 0 |
Aus den folgenden Polymerisatgemischen, bestehend aus einem Copolymerisat (A) aus 58 Gew.-% Acrylnitril,
27 Cjcw.-% Vinylidenchlorid, 12 Gcw.-% Vinylbromid und 3 Gcw.-% Methacrvlaminoben/ol-bcnzol-disiilfon-
imid mit einem K-Weri von 93,5 sowie der im Beispiel I
beschriebenen polymeren Zusatzkomponente (B) winden IO%ige Lösungen in Dimethylformamid hergestellt.
HI
IV
Gew.-% (A)
Gew.-% (B)
Gew.-% (B)
100
0
0
95
5
5
90
10
10
85
15
15
80
20
20
Nach der auf Spalte 6 erläuterten Testmethode wird die glanzstabilisierende Wirkung der Komponente (B)
festgestellt. Das Aussehen der Filme nach den verschiedenen Behandlungsstufen kann wie folgt
beurteilt werden:
Filme 1 Std. gekocht
feucht getrocknet
feucht getrocknet
bei 1400C
getempert
getempert
1 Std. gekocht
feucht getrocknet
II
III
IV
8
7
6
5
3
7
6
5
3
8
7
6
4
3
7
6
4
3
Aus einem Copolymerisat (A) aus 58,7 Gew.-%
Acrylnitril, 38,3 Gew.-% Vinylidenchlorid und 3 Gew.-% Methacrylaminobenzol-benzol-disulfonimid mit einem
K-Wert von 93,5 sowie einem entsprechend Beispiel I erhaltenen Polymerisat (B) mit 81 Gew.-°/o N,N-Dimethylacrylamid
und einem K-Wert von 75,0 werden in Dimethylformamid 30%ige Spinnlösungen der folgenden
Zusammensetzung hergestellt.
Gew.-Teile | Gew.-Teile | Gew.-Teile | |
(A) | (B) | DMF | |
I | 3000 | 0 | 7000 |
II | 2775 | 225 | 7000 |
HI | 2700 | 300 | 7000 |
IV | 2625 | 375 | 7000 |
Diese Lösungen werden in bekannter Weise aus einer Spinndüse mit 120 Loch/0,25 mm Durchmesser in einem
auf 165°C beheizten Spinnschacht zu Fäden mit einem Spinntiter von 9,4 dtex versponnen, mit einer Geschwindigkeit
von 200 m/min, abgezogen und aufgewickelt. Die erhaltenen Fäden werden in kochendem Wasser im
Verhältnis 1 :3,7 verstreckt, durch ein Waschwasserbad
von 8O0C und ein Präparationsbad von 6O0C geführt
und anschließend in einem Heißlufttrockner bei 1400C getrocknet und aufgewickelt. Es v/erden Fäden von
rundem Querschnitt und glänzendem Aussehen erhallen. Beim Eintauchen des Fadenbündels in eine
Mischung aus 30 Gew.-Teilen Chlorbenzol und 70 Gew.-Tcilen o-Nitrotoluol werden die Fäden durchsichtig
und die Mischung erscheint homogen, d. h., daß in den Fäden keine Vakuole enthalten sind.
Bei der Prüfung auf Glanzstabilität werden Proben der vorstehend erhaltenen Fäden in einem siedenden
Wasserbad 30 Min. lang ausgekocht, danach zwischen Filtrierpapier abgepreßt und 1 Stunde lang im
Umlufttrockenschrank bei 500C getrocknet. Die Proben werden nach dem Aussehen visuell beurteilt und zur
Erkennung des Vakuolcngchallcs in die Mischung uns 30% Chlorbenzol und 70% Nitrotoluol getaucht. Die
auf diese Weise sichtbar gemachte Fadcntrübung wird mit den Noten 0-10 beurteilt, wobei 0 völlige
Transparenz und 10 völlige Trübung bedeutet.
Trübung Aussehen
Note
Note
I | ohne Zusatz | 10 | matt weiß |
II | mit 7,5% (B) | 5 | weiß mit |
starkem Ober | |||
flächenglanz | |||
IH | mit 10,0% (B) | 3 | glänzend mit |
wenigen | |||
weißen Streifen | |||
IV | mit 12,5% (B) | 1 | glänzend |
Zur besseren Sichtbarmachung der Glanzunterschiede kann folgendes Verfahren benutzt werden: die
glänzenden Streckfäden werden auf gelochte Metallspulen umgespult, bis ca. 5 Lagen aufgebracht sind. Die
Fadenenden werden verknotet. Dann gibt man die Spulen in ein bereits siedendes Wasserbad und läßt sie
darin 30 Min. lang auskochen. Nach dem Trocknen bei 500C kann man durch die Parallellage der Fäden schon
geringe Glanzunterschiede leicht erkennen. Die visuelle Beurteilung ergibt folgendes Bild:
I matt, weiß, geringer Oberflächenglanz
I1 opaleszierend, starker Oberflächenglanz
I11 glänzend, nur noch vereinzelt trübe Kapillaren
IV völlig glänzend, wie vor dem Auskochen.
Aus einem Copolymerisat (A) aus 58,1 Gew.-% Vinylchlorid und 41,5 Gew.-% Acrylnitril mit einem
K-Wert von 70,5 sowie einem entsprechend Beispiel 1 erhaltenen Polymerisat (B) mit 79 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid-Einheiten
und einem K-Wert von 64 werden in Dimethylformamid 36%ige Spinnlösungen der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Gew.-Teile
(A)
(A)
Gew.-Teile
(B)
(B)
Gew.-Teile
DMF
DMF
II
III
III
3600 | — | 6400 |
3312 | 288 | 6400 |
3240 | 360 | 6400 |
Diese Lösungen werden entsprechend Beispiel 6 zu Fäden mit einem Spinntiter von 9,6 dtex versponnen, in
kochendem Wasser im Verhältnis 1 :4 verstreckt, gewaschen, präpariert und in einem Heißluftwalzentrockner
bei 1400C mit einer Verweilzeit von 75 see.
getrocknet. Die Fäden sind glänzend und besitzen einen runden Querschnitt.
Nach der im Beispiel 6 beschriebenen Prüfmethode wurden folgende Ergebnisse erzielt:
1) Vakuolentest in einer Mischung aus 30% Chlorbenzol und 70% Nitrotoluol.
ohne Zusatz | Trübung | Aussehen | |
mit 8% Zusatz (B) | Note | ||
I | 10 | matt, weiß | |
II | 4 | opaleszierend | |
mit starkem | |||
mit 10% Zusatz (B) | Oberflächen | ||
glanz | |||
III | 1 | glänzend | |
2) Spulen-Glanztest
I mattweiß
II opaleszierend, starker Oberflächenglanz
III glänzend.
Claims (2)
1. Vakuolenfreie Fasern und Filme aus einer Polymerisatmischung aus
A: einem Copolymerisat des Acrylnitril mit 20 bis 80 Gew.-% Vinylidenchlorid und/oder Vinylchlorid
und/oder Vinylbromid und gegebenenfalls mit bis zu 5 Gew.-% eines Monomeren mit funktioneilen sauren und/oder basischen Gruppen
und
B: einem N.N-Dimethylacrylamideinheiten enthaltenden
Copolymerisat,
15
dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung als B auf 80 bis 96 Gewichtsteile A 4 bis 20
Gewichtsteile eines 40 bis 90 MoI-% N.N-Dimethylacrylamideinheiten
enthaltenden Polymerisates enthält, wobei die Ν,Ν-Dimethylacryiamideinheiten
durch Umsetzung von polymerisierten Acryisäureestern mit Dimethylamin erhalten worden sind.
2. Verfahren zur Herstellung von vakuolenfreien Fasern und Filmen gemäß Patentanspruch I,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisatmischung aus den Komponenten A und B gemäß
Patentanspruch 1 in einem polaren organischen Lösungsmittel gelöst wird und die Lösung zu Fäden
oder Filmen verformt wird.
30
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