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Decken- oder Wandbespannung sowie Werkzeug zur Ausführung der Bespannung
Die Erfindung betrifft eine Decken- oder Wandbespannung, bei der der Bespannungsstoff
an seinen Kanten um einen Befestigungsstreifen, beispielsweise einen Holzfiberplattenstreifen,
umlegt wird, der mit der um ihn gewickelten Kante des Bespannungsstoffes in einer
Tasche einer an der Wand oder der Decke befestigten Tragleiste gehalten wird, wobei
die Tragleiste in bekannter Weise zum Halten des Befestigungsstreifens drei Anschlagflächen
besitzt, namlich eine erste Anschlagfläche, die so gelegen ist, daß sie die von
dem Bespannungsstoff in der Richtung des von der Tragleiste ausgehenden Bespannungsstoffes
ausgeübtetraft unter mittelbarem oder unmittelbarem Zusammenwirken mit dem Befestigungsstreifen
an der einen Kante desselben aufnimmt, eine zweite Anschlagfläche, die eine Verschiebung
der gegen die erste AnschlagflE¢he anliegenden Kante des Defestigungastreifens in
Richtung von dem Bespannungsstoff weg verhindert, sowie eine dritte Anschlagfläche,
die hinter der ersten Anschlagfläche von dem außerhalb der Tragleiste
gelegenen
Teil des Bespannungsstoffes gesehen, gelegen ist, und so angeordnet ist, daß sie
durch Zusammenwirken mit einer Seitenfläche des Befestigungsstreifens auf diese
eine das Umkippen des Befestigungsstreifens um die erste Anschlagfläche verhindernde
Kraft ausüben kann.
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Decken- oder Wandbespannungen sind in verschiedenen Formen bekannt
(DT-AS 1 021 558, DT-AS 1 228 047, norwegische PS 104 136, schwedische PS 208 212,
schwedische PS 309 841, schwedische PS 310 250, schwedische PS 331 184).
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Die bekannten Ausführungen der Decken- bzw. Wandbespannungen werden
durch Spannverfahren hergestellt, durch die eine Kunststoff-Folie faltenlos über
große Flächen ausgespannt werden kann. Einige der Spannverfahren erlauben ein sehr
schnelles Aufspannen der Bekleidung, sind Jedoch mit gewissen Nachteilen verbunden.
Bei solchen Ausführungen, beispielsweise derJenigen der deutschen Patentschrift
1 228 047, ist ein Befestigungsstreifen, um den eine Kante einer Kunststoff-Folie
umgewickelt ist, an der betreffenden Decken- oder Wandfläche festgenagelt, oder
der Streifen ist mit der um denselben gewickelten Kante der Folie in einer mit ihrer
Orfnung in Richtung auf die Wand offenen Tasche einer Tragleiste eingelegt, ist
zwar ein sehr schnelles Montieren der Folie mBglich, Jedoch ist es mit ziemlich
großen Schwierigkeiten verbunden, bei Bedarf eine Folie, die später wieder montiert
werden soll, ohne Zerstdrung derselben abzumontieren.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Decken- bzw. Wandbespannung
zu schaffen, bei der die genannten Nachteile im wesentlichen behoben sind, wobei
auch der einen Teil der
Bespannung bildenden, an die Wände oder
die Decke zu befestigenden Tragleiste eine für die Herstellung derselben geeignete,
einfache Form gegeben werden kann, sodaß sie, ohne daß die Kosten für die Tragleiste
das Enderzeugnis allzu sehr belasten, aus Metall, vorzugsweise Aluminium, oder Holz
hergestellt werden können. Ein Nachteil der früher bekannten Unterdeckenausführungen,
bei denen Kunststoff-Folien an ihren Kanten von bei erhöhter Temperatur erweichendem
Kunststoff ausgeführten Tragleisten gehalten werden, liegt nämlich darin, daß die
Deckenfolie nicht nur bei Feuer, sondern sogar auch bei erhdhter Zimmertemperatur
durch Verformung der Tragleiste von dieser sich löst, was insbesondere bei Feuergefahr
große Schäden zur Folge haben kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Decken- und Wandbespanming
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß zwischen der ersten Anschlagfläche
und der dritten Anschlagfläche eine de ganze Tragleiste entlang verlaufende offnung
vorhanden ist, durch die sich der Bespannungsstoff von der gegen die dritte Anschlagfläche
anliegenden Seitenfläche des Befestigungsstreifens hinaus und von der Tragleiste
hinweg erstreckt.
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Die erfindungsgemäße Decken- bzw. Wandbespannung läßt sich sehr einfach
und schnell montieren und demontieren. Im Vergleich zu den erwähnten bekannten Ausführungen
wird hierbei erreicht, daß beim Aufspannen und Einführen des Befestigungsstreifens
in die oeffnung der Tragleiste der Bespannungsstoff praktisch nur so weit gespannt
werden muß - nachdem sie zuvor an der entgegenstehenden Kante durch Einlegen des
dort vorhandenen Befestigungsstreifens in die Tragleiste eingehakt
ist
- als sie im fertigen Zustand von den einander gegenüberliegenden Tragleisten unter
Spannung gehalten wird.
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Die Tragleiste für die Decken- bzw. Wandbespannung ist dadurch gekennzeichnet,
daß ihrttuerschnittsform im wesentlichen ein flaches U bildet, dessen einer und
im fertigen Erzeugnis hinterer Schenkel eine nach innen im Querschnitt auf den zweiten
Schenkel gerichtete, vorzugsweise von dem Boden des U-Querschnitts etwas schräg
nach außen verlaufende Nase aufweist. Dabei kann sich die hintere, im Querschnitt
den Schenkel bildende Wand der Tragleiste über die davon nach innen hinausragende
Nase mit einer zur Befestigung der Tragleiste an einer Wand geeigneten Partie hinaus
erstrecken.
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Ein für die Montage der Decken- bzw. Wandbespannung geeignetes Werkzeug
ist dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Schiene, die einen Absatz aufweist,
und einer zweiten, auf der Schiene anliegenden, verschieblichen Schiene gebildet
wird, wobei die zweite Schiene im Ruhrezustand des Werkzeuge von einer Feder gegen
einen Anschlag in einer Lage gehalten wird, in der die zweite Schiene über die den
Absatz bildende Kante der ersten Schiene hinausragt, so daß zwischen den Schienen
eine Rinne gebildet wird, und gegen die Wirkung der Feder in eine Lage verschoben
werden kann, in der sie sich nicht über die genannte Kante hinaus erstreckt.
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Bei diesem Werkzeug kann die den Absatz der ersten Schiene begrenzXende
Fläche in Richtung von der Kante und vom Boden des Absatzes weg abgeschrägt sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Werkzeug wird durch Zusammenwirken
zwischen
der verschieblichen Schiene und der äußeren, die oben genannte erste Anschlagfläche
aufweisende Kante der Tragleiste die verschiebliche Schiene des Werkzeugs gegen
die Federwirkung zurückgeschoben, bis der Befestigungsstreifen mit umgewickelter
Bekleidungskante zur Anlage gegen die erwähnten drei Anlageflächen in die Tragleiste
herunterfällt.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 perspektivisch und im Durchschnitt eine bevorzugte Ausführungsform
einer Bespannung nach der Erfindung, Fig. 2 eine Ausführung eines für das Aufspannen
geeigneten Werkzeugs, perspektivisch von unten in einer Lage gesehen, in der es
beim Aufspannen einer Deckenfolie gehalten wird, und Fig. 3 ein Durchschnitt senkrecht
auf die Längsrichtung der beiden das Werke zug bildenden Schienen der Linie III-III
in Fig. 2 entlang.
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Unter einer Decke 1 ist eine Unterdecke in Form einer Kunststoff-Folie
2 aufgespannt. Die Folie 2 wird von an den Wänden 3 befestigten Tragleisten 4 an
ihren Kanten gehalten. Die Tragleiste 4 weist als für die Ausführung wesentliche
Teile in bekannter Weise einen Flansch 5 auf, der eine erste, senkrechte Anschlagfläche
6 besitzt, sowie eine Partie 7, die nahe an der senkrechten Anschlagfläche 6 eine
horizontale, zweite Anschlagfläche 8 bildet. Die Anschlagflächen 6 und 8 wirken
mit
der vorderen Kante eines Befestigungsstreifens 9, beispielsweise eines Faserplattenstreifens,
um den die Kante der Folie 2 gewickelt ist, derart zusammen, daß diese Kante in
horizontaler Richtung, in der der Befestigungsstreifen 9 von der Folie 2 beansprucht
wird, von der Anschlagfläche 6 gehalten wird, währenddem das Herabgleiten der vorderen
Kante der Tragleiste 4 durch die Anschlagfläche 8 verhindert wird.
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Die Tragleiste 5 besitzt desweiteren eine dritte Anschlagfläche 10,
die nach Einlegen des Befestigungsstreifens 9 mit der um diesen gewickelten Kante
der Folie 2 in an sich bekannter Weise den Befestigungsstreifen 9 davor verhindert,
unter Einwirkung der durch die Folie auf den Befestigungsstreifen 9 ausgeübte Kraft
und des dadurch auf den Befestigungastreifen 9 ausgeübten Drehmonents umzukippen,
so daß der Befestigungsstreifen 9 und damit die Kante der Folie in der Tragleiste
4 festgehalten wird.
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Gemäß der Erfindung ist diese dritte, das Umkippen des Befestigungsstreifens
9 verhindernde Anschlagfläche 10 so angeordnet, daß zwischen dieser und der ersten
Anschlagfläche 6 eine sich in der Längsrichtung der Tragleiste 4 erstreckende Öffnung
11 gebildet wird, durch die der Befestigungastreifen 9 mit der um denselben gewickelten
Kante der Folie 2 hineingelegt werden kann, wobei der Befestigungsstreifen 9 nur
so weit hineingeschoben wird, daß seine nach außen gerichtete Kante gerade über
den Flansch 5 in die Tragleiste 4 hineinschlüpfen kann. Es ist somit nicht, wie
bei einer der eingangs erwähnten Ausführungen, erforderlich, den Berestigungsstreifen
so weit in die Tragleiste hineinzuführen, daß er in eine nach oben geschlossene
und nach innen offene Tasche hineingeführt werden kann, für welchen Zweck die Tragleiste
4 außerdem
erheblich breiter als bei einer Ausführung nach der
Erfindung ausgeführt werden muß.
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Zu diesem Zweck ist die genannte dritte Anschlagfläche 10 auf eine
im wesentlichen in Richtung der Folie 2 von einer hinteren Wand 12 der Tragleiste
4 hinausragenden Nase 13 angeordnet.
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In der gezeigten bevorzugten Ausführung bildet somit die Tragleiste
4 im wesentlichen ein flaches U, dessen einer und im fertigen Erzeugnis hinterer
Schenkel die nach innen gerichtete Nase 13 aufweist, so daß zwischen dieser Nase
13 und dem vom Flansch 5 gebildeten zweiten Schenkel der U-Schiene die sich der
Leiste entlang erstreckende dffnung 11 gebildet wird, durch die der Befestigungsstreifen
9 mit umgewickelter Folie 2 wie beschrieben eingelegt werden kann.
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Vorzugsweise ist dabei der die Nase 13 bildende Flansch unter Beibehalten
einer geeigneten Lage der dritten Anschlagfläche 10 zur Erleichterung des Einführens
des Befestigungsstreifens ein wenig schräg von der Partie 7 weg angeordnet.
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Zur Vereinfachung der Montage der Tragleiste 4 an eine Wand erstreckt
sich vorzugsweise die hintere Wand 12 der Tragleiste 4 mit einer Partie 14 über
die nach innen ragende Nase 11 hinaus. Im Bereich der Partie 14 der Tragleiste 4
kann diese an die Wand mit geeigneten Befestigungsmitteln 15 befestigt werden.
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Wenn aus irgendeinem Grund der Wunsch bestehen sollte, die Deckenfolie
2 wieder abzumontieren, geschieht dies einfach
durch Einführen eines
flachen, am einen Ende einen etwa so großen Haken wie die Höhe des Flansches 5 aufweisenden
Werkzeugs zwischen den Flansch und die Folie 2, wonach mit dem Haken zwischen dem
Flansch 5 und dem Befestigungsstreifen 9 der Befestigungsstreifen 9 leicht aus der
Tragleiste 4 gekippt werden kann.
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Eine Ausführungsform eines für die Montage der Folie 2 geeigneten
Werkzeugs ist in Fig. 2 und 3 dargestt. Das Werkzeug besteht aus einer Schiene 21,
die einen Absatz 22 aufweist, deren Tiefe 23 so gewählt ist, daß der Befestigungsstreifen
9 mit umgewickelter Folie 2 in der zwischen der Bodenfläche des Absatzes 22 und
einer weiteren, auf der Schiene 21 anliegenden, verschieblichen Schiene 24 gebildeten
Rinne eingelegt werden kann, wobei der Streifen 9 von den zwei Schienen 21, 24 so
gehalten wird, daß der Streifen 9 beim Spannen der Folie 2 in seiner Lage in die
Tragleiste 4 hineingebracht werden kann. Dabei erstreckt sich die Folie 2 über die
vordere Kante 25 des Absatzes und die Rückseite 26 des Werkzeuges hinweg, wie in
Fig. 3 angedeutet. In der gezeigten Ausführung ist die verschiebliche Schiene 24
mit Halterungen 27 an der Schiene 21 gehalten, wobei Öffnungen 28 in der Schiene
24 die Verschieblichkeit derselben gewährleisten, und zwar so weit, daß die äußere
Kante 29 der Schiene 24 gegen die Wirkung einer bei Halterungen 30 gehaltenen, auf
die Schiene 24 einwirkende Feder 31 so weit zurUckgeschoben werden kann, daß der
Befestigungsstreifen 9 zur Seite abrutschen kann und dabei in seine beabsichtigte
Lage in der Tragleiste 4 einfallen kann. Zur Erleichterung des Abrutschens ist die
deren Absatz 22 begrenzende Fläche 73 abgeschrägt. Das Werkzeug besitzt selbstverständlich
auch einen nicht näher gezeigten Handgriff 32 oder dergl. für die Handhabung.