DE2228963C3 - Hebe- und Transportgerät für behinderte Personen - Google Patents

Description

Es ist ein Hebe- und Transportgerät für behinderte Personen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt (DE-OS 19 30 886), bei dem der Sitz des Gerätes als hängender Gurt und ebenfalls die Rückenlehne als hängender Gurt ausgebildet ist. Zur Entfernung des in dem Gerät sitzenden Patienten aus dem Gerät heraus muß zumindest der Rückengurt gelöst werden, wodurch der Patient keinen sicheren Halt mehr findet, und das Herausziehen außerordentlich schwierig ist

Mit den US-PS 26 14 267, 29 62 730 sind weitere Hebe- und Transportgeräte bekannt geworden, bei denen es sich allerdings um schwerfällige, material- und verarbeitungsseitig aufwendige Geräte handelt, die aus konstruktiven Gründen einen sehr eingeschränkten Anwendungsbereich haben, und für ihre Handhabung eine eigene und meistens kräftige Bedienungsperson brauchen.

Wegen des bei diesen Geräten durchwegs großen Abstandes des Sitzes von der lotrechten Haltesäule muß der Stützapparat dieser Geräte sehr massiv ausgeführt werden, wodurch das Verschieben oder Verfahren solcher Geräte einen großen Kraftaufwand erfordert Es handelt sich dort überdies um reine Sitzgeräte, die für eine andere Verwendung ungeeignet sind.

Durch deren starre, unbewegliche Armstützen kann man bei diesen Vorrichtungen nur von einer Seite zum Sitz gelangen.

Die Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, ein Hebe- und Transportgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so weiterzubilden, daß eine universell verwendbare Stütz- und Transporteinrichtung geschaffen wird, die bereits bei Vorhandensein geringer Kräfte der zu befördernden Personen von diesen selbst betätigt und fortbewegt werden kann.

Die Lösung der gestellten Aufgabe ist mit der technischen Lehre des Anspruchs 1 gegeben.

Mit dem Hebe- und Transportgerät nach der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die höhenverstellbare Säule mit Sitz unmittelbar neben der höhenverstellbaren Säule an dieser abnehmbar und/oder zur Säule ίο klappbar angeordnet ist, und an dieser Säule ein Träger mit zwei Führungen für die Aufnahme von Armstützen und am oberen Ende der Säule ein Hebel für die Höheneinstellung der zweiten Säule gelagert ist, dessen Griff oberhalb des Trägers im Griffbereich der beförderten Personen liegt Durch den geringen Abstand des Sitzes von der ihn tragenden Säule ergibt sich eine große Stabilität des Gerätes und wegen der dabei möglichen kurzen Armstützen bleibt das Gewicht des Gerätes verhältnismäßig gering.

Nach dem Umklappen des Sitzes kann das Gerät als Gehstütze dienen, wobei sich der Benutzer des Gerätes unmittelbar neben der höhenverstellbaren Säule befinden kann, was ihm die Betätigung des Hebels für die Höhenverstellung erleichtert Überdies kann der Patient von beiden Seiten gleich gut an das Gerät herangebracht werden.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Durch die Verschiebbarkeit der Haltegriffe gemäß v> Anspruch 3 kann das Gerät der Körpergröße und insbesondere den Abmessungen der Gliedmaßen der Patienten angepaßt werden. Außerdem kann durch zeitweiliges Zurückschieben der Haltegriffe die Zugänglichkeit zum Gerät erleichtert werden.

Ein Gurt, nach Anspruch 4 ausgebildet der den Rücken des auf dem Gerät sitzenden Patienten umspannt, dient als Rückenlehne, die zugleich die Sicherheit der Benutzung des Gerätes wesentlich vergrößert indem sie den Oberkörper des Patienten in der Sitzstellung stützt und hält.

Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.

F i g. 1 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Erfindung in «5 der Seitenansicht,

F i g. 2 dieselbe Einrichtung im Grundriß, während in den

F i g. 3 und 4 ein etwas abgeändertes Gerät in den den F i g. 1 und 2 entsprechenden Darstellungen wiedergegeben ist.

In beiden Beispielen besteht das Gerät aus der auf einem niedrigen, auf Rollen 2 beweglichen, z. B. aus Rohren gebildeten Untergestell aufgebauten lotrechten Säule 3, auf oder in der eine zweite Säule 4 der Höhe nach verstellbar geführt ist Mit der Säule 4 ist vermittels eines Armes der Sitz 5 verbunden, der gegenüber der Säule 4 verstellbar ist; dies kann durch eine scharnierartige Lagerung des Sitzarmes oder durch eine hakenförmige Steckverbindung 7 desselben mit der Säule 4 erreicht werden, wodurch der Sitz nach oben geklappt bzw. ausgehängt werden kann. An der beweglichen Säule sind oben zwei Armstützen angebracht.

Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Gerät besteht das Untergestell aus dem Vorderteil 12, der durch die Arme 13a und 136 ergänzt wird, die um vertikale Achsen 14 schwenkbar sind und an deren einem Ende je eide weitere Rolle gelagert ist. Die Arme 13a und 136 sind normalerweise durch eine nicht

dargestellte Sperre in der in susgezogenen Unien veranschaulichten Stellung gehalten, wobei die Arme parallel zueinander liegen. Durch Auslösen der Sperre werden die Arme nach außen geschwenkt, beispielsweise in die in gestrichelten Linien dargestellte Stellung. Hierdurch kann das Hebe- und Transportgerlt z, B, näher an ein Wasserklosett od. dgl, als bei normalem Abstand zwischen den zwei Radarmen herangeschoben werden. In der veranschaulichten Ausführungsform bilden die Säulen 3 und 4 den Kolben bzw. den Zylinder to eines Hebegerätes, das durch ein unter Druck stehendes Medium betätigt wird. Ein Pumpenarm 15 wird für die Verschiebung der beweglichen Säule verwendet, wobei der Arm zweckmäßigerweise dem Patienten zugänglich ist

Um das seitliche Ausrichten und den Zutritt des Patienten zum Sitz 5 zu erleichtern, sind die Armstützen einzeln verstellbar. Hierzu sind an dem oberen Teil der Säule 4 zwei Muffen 16 im Abstand voneinander vorgesehen, wobei die Muffen die die Armstützen bildenden Rohre 17 aufnehmen, die verschiebbar und feststellbar angebracht sind. Die zwei Bohre weisen an ihren Enden Handgriffe 18a, 186 auf, die ^für den Transport des Hebe- und Transportgerätes in verschiedenen Richtungen vorgesehen sind. Wenn nötig, ist eine Befestigung 19 zum Halten von Gurten 20 od. dgl. auf den Rohren 17 vorgesehen, die verhindern, daß der Patient nach vorn oder rückwärts kippt, wenn er Schwierigkeiten hat seine Bewegungen zu steuern. Diese Befestigung ist auch einstellbar, um die geeignetste Stellung zu erreichen. Ein Tisch 21 ist zwischen den Muffen 16 oder den Rohren 17 vor dem Patienten vorgesehen, wobei dieser Tisch vorzugsweise verschiebbar und kippbar oder lösbar zwischen die zwei Rohre 17 geklemmt ist

Bei der in Fig.3 und 4 veranschaulichten Ausführungsform verfügt der Patient auch über eine Stütze für seine Füße, wodurch das Aufsuchen der Toilette beträchtlich erleichtert wird. For diesen Zweck sind Fußstützen vorgesehen, die sieh zusammen mit der Sitzfläche heben und senken und der Sitz ist als ein Sattel geformt, während das Grundgestell einen Wasserklosett-Sitz aufnimmt, der im wesentlichen wie ein Hufeisen geformt ist

Bei diesem Gerät sind die quer angeordneten Fußstützen 23 wesentlich, die am unteren Ende eines Rohres oder einer Stange 24 angebracht sind, wobei die Stange in dem längeren vertikalen säulenförmigen Schenkel 25 eines im wesentlichen L-förmigen Stützrahmens teleskopartig verschiebbar ist und von welchem ein kürzerer horizontaler Schenkel 26 mit dem oberen Ende der Säule 4 verbunden ist Die untere Schenkelsäule 25 greift über eine Auflage 27 an ihrem unteren Ende an einem axialen, stützenden und gleitenden Band 28 an der äußeren Hülle des Hydraulikzylinders 3 an. Die Befestigung 7 für den Sitz 5 erstreckt sich radial durch einen verlängerten axialen Schlitz oder eine nicht dargestellte Vertiefung in der Säule 25. Das Rohr oder die Stange 24 wird an der Säule 35 durch einen Handgriff oder einen Knebel 29 derart ebgestellt daß die Sitzfläche in entsprechender Entfernung über der Fußstütze liegt und beide zusammen in der Höherrichtung auf eine geeignete Anfangstellung einstellbar sind, ungeach'st der Lage des Kolbens 4 von der des Zylinders 3.

Der vertikale Abstand der Sitzfläche von der Fußstütze ist auf eine nicht dargestellte Weise einstellbar, um das Gerät an Patienten unterschiedlicher Größe anzupassen.

Eine geeignete Stütze für die Lehne 30, die starr sein oder beispielsweise aus Gurtband bestehen kann, ist an einem oder zwei ihrer Enden lösbar mit den Enden der U-förmigen Armstütze 8 verbunden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentansprüche;

   1, Hebe- und Transportgerät für behinderte Personen, mit einem verschiebbaren Grundgestell und daran angebrachter lotrechter Säule, längs der eine weitere Säule höhenverstellbar ist, an der ein Sitz und Armstützen angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (5) unmittelbar neben der höhenverstellbaren Säule (4,25) an dieser abnehmbar und/oder zur Säule klappbar angeordnet ist und an dieser Säule ein Träger (21) mit zwei Führungen (16) für die Aufnahme von Armstützen (17) und am oberen Ende der Säule ein Hebel (15) für die Höheneinstellung der zweiten Säule gelagert ist

   Z Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (5) wenigstens annähernd die Form einas Sattels aufweist, wobei die Sitzfläche gegen die den Sitz tragende Säule (4, 25) hin zuläuft und der Sitz durch eine öffnung eines anderen Sitzes (32) absenkbar ist

   3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Armstütze (17) längsverschiebbar gelagert ist und an jedem Ende einen Haltegriff (18a, 186; trägt, der die Längsverschiebbarkeit der Armstützen (17) in ihren Führungen (16) begrenzt.

   4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ar; den Armstützen (17) wenigstens ein zwischen den Armstützen verlaufender Gurt (20, 30) anbringbar ist, wobei mindestens die Befestigung des Gurts an einer Armstütze abnehmbar ist