DE2225513C3 - Stabilisierte Methylenchlorid-Zusammensetzung - Google Patents
Stabilisierte Methylenchlorid-ZusammensetzungInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/38—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C17/42—Use of additives, e.g. for stabilisation
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- Detergent Compositions (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Methylenchlorid, das gegen Zersetzung stabilisiert ist wenn es als Reinigungsmittel
beim Siedepunkt und im Dampfzustand verwendet wird.
In den letzten Jahren hat Methylenchlorid für spezielle Reinigungsvorgänge Verwendung gefunden,
die in Reinigungsanlagen verwende!: werden, welche mit Dampf oder siedender Flüssigkeit und Dampf arbeiten
und welche denjenigen ähnlich sind, die mit Trichloräthylen und Perchloräthylen verwendet werden, beispielsweise
zum Reinigen von wärmeempfindlichen Gegenständen, zur Behandlung von Werkstücken, die
unmittelbar nach dem Verlassen der Anlage behandelt werden sollen, und zum Reinigen in temperaturgesteuerten
Umgebungen, bei denen der Wärmeverlusl aus der Reinigungsanlage so niedrig wie möglich gehalten
werden soll. Methylenchlorid ist ein vorzügliches Lösungsmittel für öle, Fette, Wachse, Teere, bituminöse
Materialien, Gummi, viele Harze und Lacke und andere organische Verbindungen. Wegen des verhältnismäßig
niedrigen Siedepunktes (annähernd 4O0C) ist die Temperatur in der Anlage und die Temperatur der die
Anlage verlassenden Werkstücke niedrig. Methylenchlorid kann deshalb das Lösungsmittel der Wahl für die
oben erwähnten speziellen Reinigungsvorgänge sein.
Während der Reinigungsvorgänge mit Lösungsmitteldampf oder mit siedender Flüssigkeit und Dampf
werden das heiße Lösungsmittel und der heiße Lösungsmitteldampf lange Zeiten einer Sauerstoffatmosphäre
und der Raumbeleuchtung ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen kann unstabilisiertes Methylenchlorid
oxydiert werden, was zur Bildung von sauren Produkten führt. Die gebildeten Säuren können
metallische Werkstücke, · welche gerade gereinigt werden, und auch die Reinigungsanlage selbst angreifen.
Außerdem kann die Zersetzung des heißen Lösungsmittels auch durch reaktive Metalle katalysiert werden,
insbesondere durch Aluminium und Aluminiumlegierungen, wie sie oftmals in die Reinigungsanlagen eingeschleppt
werden. Die vorliegende Erfindung schafft nun Methylenchlorid-Zusammensetzungen mit einer verbesserten
Beständigkeit gegen Oxydation und gegen metallkatalysierte Zersetzung.
Gemäß der Erfindung wird also eine stabilisierte Methylenchlorid-Zusammensetzung geschaffen, welche
als Inhibitoren gegen Oxydation und metallkatalysierte Zersetzung des Methylenchlorids 0,01 bis 2,0 Gew.-%
Propylenoxyd und 0,01 bis 2,0 Gew.-% Butylenoxyd enthält
ίο . Gemäß der Erfindung wird es auch bevorzugt als
zusätzlichen Stabilisator in die im vorhergehenden Absatz definierten Zusammensetzungen 0,1 bis 10
Gew.-% eines Alkanols mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen je Molekül einzuverleiben. Zusammensetzungen, die 0,2
:bis 1,0 Gew.-% eines der genannten Alkanole enthalten,
werden bevorzugt Das bevorzugte Alkanol ist Methanol. Eine besonders brauchbare Zusammensetzung,
welche sowohl sehr lange stabil ist und welche auch bezüglich der Kosten der Inhibitoren wirtschaftlich ist,
ist eine solche, die als Inhibitoren ungefähr 0,1 Gew.-°/o
Propylenoxyd, ungefähr 0,1 Gew.-% Butylenoxyd und 0,2 bis 1,0 Gew.-% Methanol enthält
In den erfindungsgemäßen stabilisierten Zusammensetzungen kann die Butylenoxydkomponente aus
irgendeinem der isomeren Butylenoxyde oder aus einer Mischung derselben bestehen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert
Beispiele Ibis6
Proben von unstabilisiertem Methylenchlorid und von gemäß der Erfindung stabilisiertem Methylenchlorid
wurden auf ihre Oxydationsbeständigkeit unter Rückflußbedingungen geprüft, und zwar durch das Verfahren
des Anhangs F von British Standard 580: 1963, herausgegeben von der British Standards Institution.
Bei diesem Test wird eine Probe von 200 ml Lösungsmittel in einen konischen Kolben eingebracht
Ein Weichstahlstreifen wird in das flüssige Lösungsmittel eingetaucht, und ein anderer Weichstahlstreifen wird
in den Dampfraum über der Flüssigkeit eingebracht Die Probe wird 48 Stunden unter einem Rückflußkühler am
Sieden gehalten, währenddessen sie durch eine 150-Watt-Lampe bestrahlt wird und mit Wasser bei 20
bis 30° C gesättigter Sauerstoff kontinuierlich durch die siedende Flüssigkeit geblasen wird.
Die Menge der während dieses Versuchs entwickelten Azidität wird dadurch bestimmt, daß 20 ml der
abgekühlten Probe entnommen, mit 20 ml neutralisiertem destilliertem Wasser geschüttelt und mit 0,1 η Natriumhydroxydlösung
titriert werden. Die Azidität, ausgedrückt als mg HCl in der gesamten Probe, ist in der
folgenden Tabelle sowohl für das unstabilisierte Methylenchlorid (Beispiell) als auch für das gemäß der
Erfindung stabilisierte Methylenchlorid (Beispiele 2 bis 6) angegeben. Wo angegeben, wurden auch Duplikatversuche
ausgeführt.
Beisp.
Stabilisator, Art und Menge in Gew.-°/o
Aussehen und Geruch nach dem Test
Entwickelte Menge HCL in mg
1. Test Duplikat
test
Nichts
Propylenoxyd
u. Butylenoxyd
u. Butylenoxyd
Propylenoxyd
u. Butylenoxyd
u. Methanol
u. Butylenoxyd
u. Methanol
Propylenoxyd
u. Butylenoxyd
u. Äthanol
u. Butylenoxyd
u. Äthanol
Propylenoxyd
u. Butylenoxyd
u. Isopropanol
u. Butylenoxyd
u. Isopropanol
Propylenoxyd
u. Butylenoxyd
u. t-Butanol
u. Butylenoxyd
u. t-Butanol
Lösungsmittel gelb. Starker Geruch 131,4 94,9
nach Phosgen. Stahlstreifen korrodiert
Lösungsmittel klar. Kein Geruch. 8,3 —
Stahlstreifen nicht matt
Lösungsmittel klar. 0,5 0,5
Kein Geruch.
Stahlstreifen nicht m?tt
Stahlstreifen nicht m?tt
Lösungsmittel klar. 0,4 0,4
Kein Geruch.
Stahlstreifen nicht matt
Stahlstreifen nicht matt
Lösungsmittel klar. Nicht festzustellen
Kein Geruch.
Stahlstreifen nicht matt
Stahlstreifen nicht matt
Lösungsmittel klar. 5,0 4,3
Kein Geruch.
Stahlstreifen nicht matt
Stahlstreifen nicht matt
Beispiele 7und8
Unstabilisiertes Methylenchlorid und gemäß der Erfindung stabilisiertes Methylenchlorid wurden einem
Langzeitversuch in einer Flüssigkeits/Dampf-Reinigungsanlage (kleines »Bench-Modell«) unterworfen.
Diese Anlage, die aus rostfreiem Stahl hergestellt ist, besitzt zwei Räume mit den Abmessungen
19 cm χ 21,5 cm und mit einer Tiefe von 21,5 cm. Das
Lösungsmittel, welches in diese Anlage eingebracht wird, wird mit Hilfe von elektrischen Heizern zum
Kochen gebracht, die an der Unterseite eines jeden
Raumes befestigt sind. Der aus den beiden Räumen entwickelte Lösungsmitteldampf wird an einem oberen
wassergekühlten Teil der Anlagenwandungen kondensiert und kontinuierlich zum Raum mit siedender
Flüssigkeit zurückgeleitet, von wo aus das überschüssige Lösungsmittel in den Sumpf des Dampfraumes überfließt,
der nur teilweise mit flüssigem Lösungsmittel
30 gefüllt ist.
Die Anlage wurde zunächst sorgfältig mit verdünnter Salpetersäure/Bariumsulfat-Paste gereinigt und dann
wiederholt mit destilliertem Wasser gewaschen, bis keinerlei Spuren von Chloridionen mehr vorhanden
35 waren. 13 I des zu testenden Lösungsmittels wurden
dann in der Anlage eingebracht, und 50 g Aluminiumspäne wurden einem jedem Raum zugesetzt. (Der
Chloridgehalt des Lösungsmittels und der Späne waren vorher bestimmt worden.) Nachdem das Lösungsmittel
40 in der Anlage während der in der folgenden Tabelle
angegebenen Zeit auf Rückfluß gehalten worden war, wurden die gesamten in der Anlage erzeugten
Chloridionen (d.h. alle, die im Lösungsmittel, auf den Spänen und den Wandungen der Anlage gefunden
45 wurden) bestimmt Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Beisp.
Stabilisator,
Art und Menge
in Gew.-%
Art und Menge
in Gew.-%
Dauer d. Tests in st
Nichts
Propylenoxyd 0,1
Butylenoxyd 0,1
Methanol 0,5
Butylenoxyd 0,1
Methanol 0,5
135
600 Aussehen des Lösungsmittels
und der Anlage nach
dem Test
und der Anlage nach
dem Test
Erzeugte Chloridionen od. Azidität
Lösungsmittel braun.
Wandungen der Anlage im
Dampfbereich mit grünen
Korrosionsprodukten
bedeckt
Wandungen der Anlage im
Dampfbereich mit grünen
Korrosionsprodukten
bedeckt
Lösungsmittel klar.
Wandungen der anlage
glänzend
Wandungen der anlage
glänzend
Lösungsmittel entwickelte Azidität. HCl im Dampf festgestellt. Mit Spänen gemischter
Rückstand war gegenüber Wasser reaktiv
5,5 mg Chloridionen. Keine freie Azidität
π · · ι 9 H 1 η 65 Berunrung m*t einer Dampfschlange aus Weichstahl, die
eis pie e un zur j7rnjtzung des Lösungsmittels in Gegenwart von
Unstabilisiertes Methylenchlorid und gemäß der Aluminiumspänen verwendet wurde, getestet Mit Hilfe
Erfindung stabilisiertes Methylenchlorid wurden unter der Dampfschlange wurde das Lösungsmittel, dem die
5
Aluminiumspäne zugesetzt worden waren, 70 Stunden sucht, und zwar mit Hilfe eines -Gasdetektorrohres. Die
in einem Glasgefäß auf Rückfluß erhitzt Der Dampf Resultate sind in der folgenden Tabelle angegeben,
wurde auf Anwesenheit von Chlorwasserstoff unterTabelle
Beisp. Stabilisator, Aussehen des Entwicklung von HCI
Nr. Art und Menge Lösungsmittels
in Gew.-% nach dem Test
9 Nichts Gelb HCl im Dampf festgestellt
Rückstand gegenüber Wasser reaktiv
10 Propylenoxyd 0,1 1
Butylenoxyd 0,1 \ Klar Kein HCl festgestellt
Methanol 0,5 j
Claims (5)
1. Stabilisierte Methylenchlorid-Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Inhibitoren gegen Oxydation und metallkatalysierte Zersetzung des Methylenchlorids 0,01 bis 2,0
Gew.-% Propylenoxyd und 0,01 bis 2,0 Gew.-°/o
Butylenoxyd enthält
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als zusätzlichen Inhibitor 0,1 bis 10 Gew.-% eines Alkanols mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen je Molekül enthält
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Alkanol im
Bereich von 0,2 bis 1,0 Gew.-% liegt
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkanol aus
Methanol besteht
5. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehalte an Propylenoxyd
und Butylenoxyd jeweils ungefähr 0,1 Gew.-% betragen und daß das Alkanol aus Methanol besteht
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1747071 | 1971-05-27 | ||
GB1747171 | 1971-05-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2225513A1 DE2225513A1 (de) | 1973-02-01 |
DE2225513B2 DE2225513B2 (de) | 1980-01-03 |
DE2225513C3 true DE2225513C3 (de) | 1980-08-28 |
Family
ID=26252700
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722225513 Expired DE2225513C3 (de) | 1971-05-27 | 1972-05-25 | Stabilisierte Methylenchlorid-Zusammensetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2225513C3 (de) |
-
1972
- 1972-05-25 DE DE19722225513 patent/DE2225513C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2225513B2 (de) | 1980-01-03 |
DE2225513A1 (de) | 1973-02-01 |
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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