DE2225365B2 - Verfahren zur Herstellung von organischen Mono- und Polyisocyanaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von organischen Mono- und PolyisocyanatenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C263/00—Preparation of derivatives of isocyanic acid
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Description
R(NHCONRZR"),,
in der R' einen gegebenenfalls substituierten einwertigen aliphatischen oder aromatischen Rest
und R" einen gegebenenfalls substituierten einwertigen aliphatischen Rest bedeuten oder in der R' und
R" zusammengenommen einen gegebenenfalls substituierten zweiwertigen Rest bilden, in welchem
mindestens eines der beiden mit dem Stickstoffatom der Harnstoffgruppe verbundenen Kohlenstoffatome
aliphatisch ist bei erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zersetzung in Gegenwart von Chlorwasserstoffgas
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Chlorwasserstoffgas im
Überschuß einsetzt .
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von organischen Mono- und Polyisocyanaten aus
trisubstituierten Harnstoffen.
Neben der Dampfphasenzersetziing von substituierten
Harnstoffen zu Isocyanaten, die in der Literatur mehrfach beschrieben ist, sind auch einige Verfahren
bekannt, die die Herstellung von Isocyanaten aus substituierten Harnstoffen in Lösung betreffen. Insbesondere
in der FR-PS 14 73 821 werden die Nachteile geschildert, die bei der Durchführung der Zersetzung
von substituierten Harnstoffen bei Temperaturen oberhalb 200° C auftreten, wobei insbesondere auf die
bei solchen Temperaturen erfolgende Anhäufung von unerwünschten Zersetzungs- und/oder Polymerisationsprodukten
hingewiesen wird. Gemäß dem in dieser französischen Patentschrift beschriebenen Verfahren
werden daher Harnstoffe, insbesondere trisubstituierte Harnstoffe, bei Temperaturen unterhalb 200° C in einem
Lösungsmittel unter Bildung von Isocyanaten zersetzt, gegebenenfalls in Gegenwart bestimmter Katalysatoren,
beispielsweise von tertiären Aminen oder Essigsäure. Das Lösungsmittel soll dabei eine Dielektrizitätskonstante
(20" C) von weniger als 40, vorzugsweise weniger
ίο als 10, aufweisen. Dieses Verfahren besitzt jedoch den
lange Reaktionszeiten (6 bis 35 Stunden gemäS den
verbessertes Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten aus trisubstituierten Harnstoffen zur Verfügung zu
stellen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von organischen Mono- oder Polyisocyanaten
der allgemeinen Formel
R(NCO)n
in der R einen substituierten oder nichtsubstituierten aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder
heterocyclischen Rest bedeutet und π eine ganze Zahl darstellt, durch Zersetzen von in organischen Lösungsmitteln
gelösten trisubstituiertem Mono- oder PoIyharnstoff
der allgemeinen Formel
R(NHC0NR'R")„
30 in der R' einen substituierten oder nichtsubstituierten einwertigen aliphatischen oder aromatischen Rest und
R" einen substituierten oder nichtsubstituierten einwertigen aliphatischen Rest bedeuten oder in der R' und R"
zusammengenommen einen substituierten oder nichtsubstituierten zweiwertigen Rest bilden, in welchem
mindestens eines der beiden mit dem Stickstoffatom der Harnstoffgruppe verbundenen Kohlenstoffatome aliphatisch
ist bei erhöhten Temperaturen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Zersetzung in
Gegenwart von Chlorwasserstoffgas durchführt.
Spezielle Beispiele für geeignete Substituenten des Restes R sind Halogenatome, Nitrogruppen, Alkylreste
und heterocyclische Reste, für Substituenten des Restes
sowie heterocyclische Reste und für Substituenten des
heterocyclische Reste.
gende Umsetzung läßt sich durch das nachstehende Reaktionsschema veranschaulichen.
Zu Isocyanaten, welche beispielsweise nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt werden
können, gehören
3-Chlorphenylisocyanat,
4-Chlorphenylisocyanat,
3,4-Dichlorphenylisocyanat,
4-Toluylisocyanat,
4-Nitrophenylisocyanat, 1 -Naphthylisocyanat,
1-Butylisocyanat,
1-Decylisocyanat,
3-Isocyanatofuran,
1 -Isocyanatodec-iJ-en,
p-Phenylendiisocyanat,
2,4-Toluylendiisocyanat,
1,5-Naphthylendiisocyanat,
4,4'-Stilbendiisocyanat,
m-Xylylendiisocyanat,
2,5-Bis-(2-isocyanatoäthyl)-furan,
2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat,
2,6-Diisopropylphenylisocyanat und
13-Cyclobutandiisocyanat
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert gute Ausbeuten an Isocyanat innerhalb einer kurzen Reaktionszeit
Die Isocyanatausbeute beträgt im allgemeinen 80 bis 90 Prozent, wobei etwas höhere Ausbeuten für
Monoisocyanate als für Polyisocyanate erzielt werden können.
Die Reaktionstemperatur muß mit Rücksicht auf den jeweils eingesetzten trisubstituierten Harnstoff gewählt
werden. Im allgemeinen erfordert die Herstellung von aliphatischen Isocyanaten eine höhere Temperatur als
die von aromatischen Isocyanaten; in allen Fällen liegt die Reaktionstexiperatur jedoch vorzugsweise im
Bereich von 100 bis 200° C Die Abhängigkeit der bevorzugten Reaktionstemperatur von der Harnstoffart
wird anhand der nachstehenden Beispiele noch deutlicher dargelegt
Die für einen vollständigen Ablauf der Reaktion erforderliche Zeit hängt von mehreren Faktoren ab und
kann zwischen drei Minuten und einer Stunde betragen. Um einen vollständigen Reaktionsablauf zu gewährleisten,
wird Chlorwasserstoff im Oberschuß eingesetzt. Ein Inertgas, wie Stickstoff oder Kohlendioxyd, wird
vorzugsweise zusammen mit dem Chlorwasserstoff durch das Reaktionsgemisch hindurchgeleitet werden,
wobei es als gasförmiges Verdünnungsmittel wirkt. Nachdem man mit dem Hindurchleiten von Chlorwasserstoff
aufgehört hat, hält man den Inertgasstrom vorzugsweise noch einige Zeit aufrecht, um restlichen
Chlorwasserstoff aus dem Reaktionsgemisch auszutreiben. Diese Maßnahme ist insbesondere in jenen Fällen
wichtig, bei denen das Isocyanat eine ausgeprägte Tendenz zur Reaktion mit Chlorwasserstoff unter
Die Dielektrizitätskonstante des Lösungsmittels stellt im erfindungsgemäßen Verfahren keinen ausschlaggebenden
Faktor dar. Das Lösungsmittel wird hauptsächs lieh auf Grund seines Siedepunkts gewählt, welcher
höher sein soll als die Reaktionstemperatur, sofern die Reaktion nicht unter Druck durchgeführt wird. Ferner
ist es zur leichteren Isolierung des Isocyanats häufig vorteilhaft, wenn das Lösungsmittel einen solchen
ίο Siedepunkt aufweist, daß es leicht vom Umsetzungsprodukt
abdestilliert werden kann. Der letztere Gesichtspunkt kann außer Betracht bleiben, wenn das Isocyanat
in Lösung vorliegen soll, bevor es mit einer weiteren Komponente zu einem gewünschten Produkt umgesetzt
is wird. Das Gewichtsverhältnis des trisubstituierten
Harnstoffs zum Lösungsmittel beträgt im erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise 1:2 bis 1 :15.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bildet sich ein sekundäres Amin-hydrochlorid als Nebenprodukt
Wenn die Unlöslichkeit dieses Hydrochlonds im gewählten Lösungsmittel in der Kälte gewährleistet ist
kann es durch Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt werden. Ist dies nicht der Fall, kann das Isocyanat vom
Amin-hydrochlorid durch Lösungsmittelextraktion im
verwendeten Lösungsmittels abgetrennt werden. Das freie Amin kinn quantitativ durch Umsetzen des
erzielt, wenn der Rest R ein Arylrest und die Reste R' und R" gesättigte aliphatische Reste sind. Beispielsweise
liefert die Umsetzung von l,l'-(Methylen-di-p-phenylen)-bis-3,3-di-n-butylharnstoff
mit Chlorwasserstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Methylen-dip-phenylendiisocyanat
(MDI) gemäß nachstehender Reaktionsgleichung:
(C4Hj)2NCONH
OCN
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel 1
30 g l,l-Diäthyl-3-phenylharnstoff löst man in 90 g 1-Chlornaphthalin, das vorher über Calciumchlorid
getrocknet wurde, in einem mit Rückflußkühler ausgestatteten Kolben und erhitzt die Lösung auf
130° C. Anschließend leitet man ein Gemisch aus wasserfreiem Chlorwasserstoffgas und Kohlendioxyd
so lange durch die Lösung, bis die IR-Analyse die
vollständige Umsetzung des Harnstoffderivats; zum Isocyanat anzeigt Die bis zum vollständigen Ablauf der
Umsetzung erforderliche Zeit hängt von der Zufuhrgeschwindigkeit des Chlorwasserstoffs ab und betrügt im
vorliegenden Falle 10 Minuten. Zu diesem Zeilpunkt hört man mit dem Heizen auf und unterbricht die
Chlorwasserstoffzufuhr. Dann leitet man während einer 25minütigen Abkühlungsstufe Kohlendioxyd durch die
Lösung und unterwirft anschließend das Reaktionsgemisch einer fraktionierenden Destillation. Man erhält
dabei 16,5 g Phenylisocyanat, entsprechend einer Ausbeute von 89 Prozent der Theorie. Das als
Nebenprodukt gebildete Diäthylamin-hydrochlorid wird in 99prozentiger Ausbeute isoliert indem man die
Lösung abkühlt und anschließend das Hydrochlorid so abfiltriert.
6 g l,l-DiäthyI-3-phenylharnstoff werden in 66 g wasserfreiem !^-Dichlorbenzol gelöst und gemäß
Beispiel 1 bei 140° C mit Chlorwasserstoff umgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion (nach 5 Minuten) und
des Hindurchleitens von Kohlendioxyd wird die Lösung
in einer Trockeneis/Aceton-Gefriermischung abgekühlt, und anschließend wird Diäthylamin-hydrochlorid
(3,5 g; Ausbeute =100 Prozent der Theorie) daraus abfiltriert. Die als Filtrat erhaltene Lösung enthält, wie
die Umsetzung zu Methyl-N-phenylcarbamat zeigt, 3,2 g Phenylisocyanat entsprechend einer Ausbeute von
85 Prozent der Theorie.
5 g l,l'-(Methylen-di-p-phenylen)-bis-3,3-di-n-butylharnstoff werden in 50 e wasserfreiem 1.2-Dichlorben-
zol gelöst Die Lösung wird auf f.50°C erhitzt, und
Chlorwasserstoffgas wird so lange hindurchgeleitet, bis
das Harnstoffderivat vollständig (bestimmt durch IR-Analyse) zum Isocyanat umgewandelt ist; dies ist
nach 6 Minuten der FaIL Das Lösungsmittel wird dann bei vermindertem Druck abdestilliert und der Rückstand
bei Raumtemperatur mit wasserfreiem Petroläther extrahiert, wobei eine geringe Menge eines
ölartigen isocyanathaltigen Rückstands übrigbleibt Die erhaltene Extrakt-Lösung wird dann eingedampft,
wobei man 2,1 g Methylen-di-p-phenylendiisocyanat
(MDI) vom Fp. 37 bis 380C erhält; Ausbeute=85 Prozent
der Theorie. Di-n-butylamin-hydrochlorid wird in
lOOprozentiger Ausbeute gewonnen.
4 g l,l'-(Naphthalin-l,5)-bis-33-di-n-butylharnstoff
werden in 40 ml wasserfreiem 1 ^-Dichlorbenzol gelöst und bei 150° C mit wasserfreiem Chlorwasserstoff
vollständig umgesetzt Die Reaktion ist nach 15 Minuten
beendet Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches wird das ausgefallene Di-n-butylamin-hydrochlorid
abfiltriert; Ausbeute=100 Prozent der Theorie. Der nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels erhaltene
Rückstand wird mit warmem Petroläther extrahiert Der Petrolätherextrakt wird eingedampft, wobei man
2,4 g 1,5-Naphthalindiisocyanat (NDI) erhält; Fp. 121 bis
124° C; Ausbeute=86 Prozent der Theorie.
Bei einem analogen Versuch, bei dem jedoch das entsprechende Dimethylharnstoffderivat eingesetzt
wird, wird das erhaltene Produkt aus Petroläther umkristallisiert; dabei erhält man 1,5-Naphthalindiisocyanat
vom Fp. 129 bis 1310C; Ausbeute=79 Prozent der Theorie.
4,8 g l,l'-(ToIuylen-2,4)-bis-3,3-diäthylharnstoff werden
in 50 ml wasserfreiem Monochlorbenzol gelöst, und die Lösung wird auf 1100C erhitzt Dann werden
wasserfreier Chlorwasserstoff und Kohlendioxyd durch die Lösung bis zur Beendigung der Reaktion hindurchgeleitet;
dies ist nach 12 Minuten der Fall. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt und filtriert; als
Filterrückstand erhält man Diäthylamin-hydrochlorid in lOOprozen tiger Ausbeute. Aus dem Ritrat wird das
Lösungsmittel bei vermindertem Druck abdestilliert und der erhaltene Rückstand bei Raumtemperatur mit
wasserfreiem Petroläther extrahiert Der Petrolätherextrakt wird dann eingedampft, wobei man 2,2 g
4,4-Toluylendiisoeyanat (TDI) vom Fp. 18° C erhält;
Ausbeute=84 Prozent der Theorie.
10 g l-(3,4-Dichlorphenyl)-3,3-dimethylharnstoff werden
in 100 ml wasserfreiem Xylol gelöst, und die Lösung wird auf 135°C erhitzt Anschließend wird wasserfreier
Chlorwasserstoff durch die Lösung bis zur Beendigung der Reaktion hindurchgeleitet; dies ist nach 5 Minuten
der Fall. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt und filtriert; als Filterrückstand erhält man Dimethylamin-hydrochlorid
in lOOprozentiger Ausbeute. Die als Filtrat erhaltene Lösung enthält, wie die Umsetzung zu
Isopropyl-N-(3,4-dichlorphenyi)-carbamat zeigt, 7,4 g
3,4-Dichlorphenylisocyanat, entsprechend einer Ausbeute
von 92 Prozent der Theorie.
Man löst 5 g l-[3-(3r3-Diäthylureidomethyl)-3,5,5-»rimethylcyclohexyl]-33-diäthylharnstoff
in 5 g wasserfreiem 1 ^-Dichlorbenzol, erhitzt die Lösung auf 165°C und
leitet wasserfreien Chlorwasserstoff und Kohlendioxyd durch die Lösung bis zur Beendigung der Reaktion; dies
ist nach 15 Minuten der Fall. Der Kohlendioxydstrom wird 30 Minuten lang während des Abkühlens des
Reaktionsgemisches aufrechterhalten. Das ausgefallene Diäthylamin-hydrochlorid wird abfiltriert (Ausbeute
=100 Prozent der Theorie), und vom Filtrat wird bei vermindertem Druck das Lösungsmittel abdestilliert
Der Rückstand wird mit Petroläther extrahiert, und die erhaltene Extrakt-Lösung wird eingedampft. Dabei
erhält man 2,5 g S-Isocyanatomethyl-S.S.S-trimethylcyclohexylisocyanat
(Isophorondiisocyanat); Ausbeute = 83 Prozent der Theorie.
5 g U'-[2,2,4(2,4,4)-Trimethylhexamethylen]-bis-3,3-diäthylharnstoff
werden in wasserfreiem 1 ^-Dichlorbenzol gelöst, und die Lösung wird auf 17O0C erhitzt.
Unter Anwendung des in Beispiel 7 beschriebenen Verfahrens werden 23 g 2,2,4-(2,4,4)-TrimethyIhexamethylendiisocyanat
erhalten; Ausbeute = 79 Prozent der Theorie.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von organischen Mono- oder Polyisocyanaten der allgemeinen
Formel
R(NCO)n
in der R einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder
heterocyclischen Rest bedeutet und π eine ganze Zahl darstellt, durch Zersetzen von in organischen
Lösungsmitteln gelösten trisubstituierten Mono- oder Polyharnstoffen der allgemeinen Formel
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