DE2223989B2 - Kolloid-disperse Gemische - Google Patents
Kolloid-disperse GemischeInfo
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Description
Gemische aus Magnesiumoxid und ungesättigten Polyesterharz-Lösungen in anpolymerisierbaren Monomeren sind aus der US-Patentschrift 2628209 bekannt. Derartige Gemische, beispielsweise solche aus
1.5% Magnesiumoxid und einem ungesättigten Polyester (U. P.) mit einer Säurezahl von 20 in styrolischer
Lösung, zeigen bei Lagerung eine starke Viskositätserhöhung, die innerhalb von 7 bis 14 Tagen auf etwa
100000 Pas ansteigen kann. Hieraus entwickelte sich die technisch sehr bedeutende »Harzmattentechnik«
(vgl. dazu DIN 16913). Bei diesem Verfahren werden Glasseidenmatten, Glasseidenrovingsabschnitte oder
auch Glasgewebe mit einer Mischung von ungesättigten Polyesterharzen in styrolischer Lösung, Füllstoffen (z. B. Kaolin, Kreide, Talkum), organischen Peroxiden (z. B. Benzylperoxid, tert. Butylperbenzoat)
und einem anorganischen Eindickungsmittel, insbesondere Magnesiumoxid, imprägniert. Das flächige,
noch pastöse Gebilde wird zwischen zwei Polyäthylenfolien aufgewickelt, in Aluminiumfolie gegen Licht
geschützt, einige Tage bis einige Monate gelagert. Nachdem die Mischung eine Viskosität (einen »Eindickungsgrad«) von etwa 10000 Pas erreicht hat,
kann nach Entfernung der Schutzfolie die »Harzmatte« in beheizten Stahlwerkzeugen mit Drücken
von z. B. etwa 100 bar und bei Temperaturen von mehr als 100° C zu Formteilen verpreßt werden.
Als anorganische Eindickungsmittel eignen sich außer Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Calciumoxid, Cylciumhydroxid, Zinkoxid, Aluminate, Titanate, Aluminiumoxide und dessen Mischoxide sowie
Mischungen der genannten Produkte, weiterhin Portlandzement. Bevorzugt sind die Oxide und Hydroxide
der Elemente der 2. und 3. Gruppe des periodischen Systems; insbesondere Magnesiumoxid.
Die Geschwindigkeit und der Grad der Eindickung sind weitgehend abhängig von der Art der Zubereitung der genannten Metalloxide und Hydroxide.
Ebenfalls spielt die Art der Vermischung dieser Produkte mit dem U. P.-Harz eine Rolle. Nachteilig ist
die Reaktionsmöglichkeit der Oxide, Hydroxide mit der Kohlensäure der Luft bei Lagerung. Um eine optimale Benetzung und Reaktion der Oxide und/oder
Hydroxide mit dem U. P.-Harz zu erhalten, hat es sich
in vielen Fällen als erforderlich erwiesen, die Gemische gegebenenfalls nach Zusatz von Füllstoffen auf
einem Walzstuhl anzureiben.
Um diese Unsicherheitsfaktoren zu vermeiden, die s Dosierung zu vereinfachen und das Vermischen zu erleichtern, hat man in der Vergangenheit verschiedentlich versucht, die Eindickungsmittel in Form von Dispersionen oder Pasten anzuwenden. Als Bindemittel
für solche kolloiden Gemische wurden übliche Weich
macher, z. B. Dioctylphthalat, Dimethylphthalat, Di-
butylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Gemische der genannten Produkte und ferner Phosphorsäureester
eingesetzt. Solche kolloiden Gemische zeigten jedoch den Nachteil der geringen Stabilität und eines relativ
is starken Absetzens.
Es wurde nun gefunden, daß kolloid-disperse Gemische der genannten Eindickungsmittel, insbesondere von Oxiden und/oder Hydroxiden der Elemente
der 2. und 3. Gruppe des periodischen Systems mit
Polyesterharzen (ohne anpolymerisierbare Monomere) mit einer Säurezahl von S bis SO, vorzugsweise
IS bis 30, und einer OH-Zahl von 100 bis 300, vorzugsweise ISO bis 270, die oben beschriebenen Nachteile nicht oder in weit geringerem Maße aufweisen.
Polyester im vorliegenden Sinne sind Kondensationsprodukte aus Dicarbonsäuren und Diolen (Glykolen). Als Dicarbonsäuren kommen in Betracht: gesättigte, aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Dicarbonsäuren (z. B. Bernsteinsäure, Ortho-
phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Adipinsäure, Hexahydrophthalsäure) und als ungesättigte
Dicarbonsäuren z. B. Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Tetrahydrophthalsäure, Endometnylentetrahydrophthal-
säure, HET-Säure. Als Diole (Glykole) sind geeignet:
Äthylenglykol, Propylenglykol, ButandioI-1,3; Butandiol-1,2; Butandiol-2,3 und Butandiol-1,4 sowie
Neopentylglykol, Hexandiole (z. B. -1,6) und insbesondere Oligomere von Äthylenoxid, Propylenoxid
und Butenoxid, insbesondere Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol und Dipropylenglykol, Tripropylenglykol sowie entsprechende Oligomere von den verschiedenen Butenoxiden. Die genannten Glykole können ähnlich wie die genannten
Dicarbonsäuren einzeln oder im Gemisch miteinander als Kondensationskomponenten zum Einsatz kommen. Außerdem können in beschränktem Maße (maximal bis 10Gew.-%) Dicarbonsäuren durch Tri-
und/oder Tetracarbonsäuren, z. B. Trimellithsäure
so und Benzoltetracarbonsäure, ersetzt werden. Entsprechendes gilt für den Ersatz von Diolen durch höherwertige Alkohole, z. B. Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Sorbit. Die maximale Menge
dieser höherfunktionellen Verbindungen beträgt
ebenfalls 10 Gew.-%.
Bei der Herstellung der Polyesterharze werden Monocarbonsäuren mitverwendet, und zwar im allgemeinen in einer Menge von 0,3 bis 1,8, vorzugsweise
0,8 bis 1,2 Mol auf I Mol Dicarbonsäure, wobei die
Menge an eingesetzten Glykolen sich auf 1,0 bis
1,5 Mol auf 1 Mol Carbonsäuren belaufen kann. Als gesättigte Monocarbonsäuren kommen sowohl aliphatische, cycloaliphatische, aromatische und alkylaromatische Carbonsäuren in Betracht, z. B. a-
Äthylhexansäure, Stearinsäure, Kokosvorlauffettsäure, Benzoesäure, Hexahydrobenzoesäure, ptert.-Butylbenzoesäure. Vorteile in Kombination mit
ausschließlich gesättigten Dicarbonsäuren bietet die
Verwendung von α,/ϊ-äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren,
ζ. Β. Acrylsäure und Methacrylsäure. Derartige ungesättigte Carbonsäuren, insbesondere
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, einkondensiert enthaltende Polyester verursachen als
Zusätze in polymerisierbaren Systemen keine Weichmacherwirkung, da sie bei deren Härtung mit einpolymerisieri
werden können. Weitere Beispiele an ungesättigten Monocarbonsäuren sind Crotonsäure, Sorbinsäure,
ölsäure, Sojaölfettsäuren und Ricinensäure. Von Interesse sind ferner substituierte Monocarbonsäuren,
ζ. Β. Ricinolsäure und hydrierte Ricinolsäure.
Die kolloiden Gemische enthalten etwa 10 bis 80, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-% an Eindickungsmittel
der genannten Art und etwa 90 bis 20, vorzugsweise 70 bis 40 Gew.-% an den genannten speziellen
Polyestern.
Als besonders wertvoll haben sich kolloide Gemische aus 30 bis 60 Gew.-% Oxiden und/oder Hydroxiden
der 2. und 3. Gruppe des periodischen Systems, vornehmlich Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid,
und 70 bis 40 Gew.-% eines Oligo- und/oder Polyesters aus Maleinsäure und/oder Fumarsäure,
Dipropylenglykol und Äthylhexansäure mit einer Säurezahl zwischen 5 und 50, vorzugsweise IS
bis 30, und einer Hydroxylzahl zwischen 100 bis 300, vorzugsweise ISO bis 270, erwiesen.
Die erfindungsgemäßen kolloiden Gemische können außer Oxiden und/oder Hydroxiden der 2. und
3. Gruppe des periodischen Systems und den genannten speziellen Polyestern weitere Zusatzstoffe, z. B.
solche, die die Sedimentation und die Thixotropic beeinflussen, ferner Farbstoffe und/oder Farbpigmente
enthalten. Die Thixotropic und Sedimentation beeinflussen vor allem hochdisperse Kieselsäuren, Produkte
mit asbestähnlicher Silicatstruktur, z. B. A 28 von der Firma DEGUSSA, hydriertes Ricinusöl, hydrierte
Ricinusölfettsäuren, Bentone, sowie Handelsprodukte, die derartige Chemikalien in reiner oder
gemischter Form enthalten.
Weiterhin können derartige kolloide Gemische organische und/oder anorganische Füllstoffe in fasriger
und/oder pulvriger Form enthalten, z. B. Kaolin-Typen, Magnesium und Calciumcarbonat-Typen,
Quarzmehl, Asbestmehl, Thermoplastenpulver, z. B. Polyäthylenpulver, und Pulver von anderen makromolekularen
vernetzten und nicht vernetzten Produkten, die entweder völlig unlöslich oder mehr oder wenigerstark
anquellbar sind. Als vernetzte makromolekulare Substanzen kommen z. B. in Betracht:
gemahlene duromere Kunststoffe, z. B. gehärtetes ungesättigtes Polyesterharz, gehärtetes Melamin- und
Harnstoff-Formaldehyd-Harz. Fasrige Füllstoffe sind z. B. Glasfaserabschnitte, Asbestfaden!, »organische
Chemiefasern« und Naturfasern.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen kolloiden Gemische ist die Verwendung zur
Eindickung von ungesättigten Polyesterharz-Lösungen in anpolymerisierbaren Monomeren, ζ. B. in Styrol
und/oder Acrylaten und/oder Methacrylaten und/oder Styrolderivaten und/oder Allyl-Verbindungen
zur Herstellung von Harzmatten und Preßmassen. Da derartige Ansätze Peroxide, bevorzugt organische
Peroxide, enthalten müssen, um diese zu Formteilen verarbeiten zu können, kann es zweckmäßig sein, die
organischen Peroxide bereits in die erfindungsgemäßen kolloiden Gemische mit einzuarbeiten. Als Peroxide
für Harzmatten und Preßmassen kommen beispielsweise in Betracht: Benzoylperoxid, tert.-Butylperbenzoat,
Perketale usw. Besonders vorteilhaft sind die Perketale. Sie zeigen die größte Lagerstabilität in
Gegenwart basischer Produkte.
s Die erfindungsgemäßen kolloiden Qemische werden den ungesättigten Polyesterharzen in solchen Mengen zugesetzt, daß die Gemische aus ungesättigtem Polyester, anpolymerisierbaren Monomeren und Eindickungsmittel etwa 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 Gew.-%, an anorganischem Eindikkungsmittel, wie Magnesiumoxid, enthalten. Die ungesättigten Polyester, zu deren Eindickung die erfindungsgemäßen kolloiden Gemische benutzt werden, haben eine Säurezahl von etwa 10 bis 100, vör-
s Die erfindungsgemäßen kolloiden Qemische werden den ungesättigten Polyesterharzen in solchen Mengen zugesetzt, daß die Gemische aus ungesättigtem Polyester, anpolymerisierbaren Monomeren und Eindickungsmittel etwa 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 Gew.-%, an anorganischem Eindikkungsmittel, wie Magnesiumoxid, enthalten. Die ungesättigten Polyester, zu deren Eindickung die erfindungsgemäßen kolloiden Gemische benutzt werden, haben eine Säurezahl von etwa 10 bis 100, vör-
ls zugsweise etwa 10 bis 40; sie werden in an sich bekannter
Weise durch Kondensation von etwa äquimolaren Mengen α,/3-äthylenisch ungesättigter
Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure und Glykolen, wie Äthylenglykol,
Propylenglykol, Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, Dibutylenglykol und höheren Oligomeren
dieser Glykole, Neopentylglykol, erhalten, wobei ein Teil der α,/3-äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren
durch gesättigte und/oder ungesättigte aliphatische oder cycloaliphatische Carbonsäuren bzw. aromatische
Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, ersetzt werden kann. Es ist auch
möglich, die Polyester durch Einkondensation von einwertigen Alkoholen oder einbasischen Säuren zu
.in modifizieren. Weiterhin können die Polyester in geringen
Mengen 3wertige oder höherwertige Alkohole einkondensiert enthalten.
In den nachfolgenden Beispielen sind die angeführten Teile Gewichtsteile.
Vergleichsversuch I
Ein ungesättigter handelsüblicher Polyester, hergestellt durch Veresterung von 1620 Teilen Äthylenglykol,
2181 Teilen 1,3-Butylenglykol, 4570 Teilen
Phthalsäureanhydrid und 1629 Teilen Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis von 0,55:0,51:0,65:0,35)
bis zu einer Säurezahl von 38 und einer Hydroxylzahl von 70 ist in seiner Konsistenz so hochviskos, daß er
nicht in Abmischung mit Magnesiumoxid zu einer brauchbaren Paste verarbeitet werden kann. Löst man
65 Teile dieses Harzes unter Zusatz veri 0,01 Teilen Hydrochinon in 35 Teilen Styrol, so erhält man eine
Lösung mit einer Viskosität von 750 mPas bei 20° C nach DIN 53015.
so Mischt man zu 98,5 Teilen dieser ungesättigten Polyesterharz-Lösung 1,5 Teile Magnesiumoxid
(Qualität Marmag, Firma MERCK, San Francisco), so dickt diese Mischung innerhalb einer Woche ein.
Die Viskosität steigt auf etwa 500 Pas. Für die Harzmatten-Herstellung
ist dies nicht ausreichend. Spezielle U. P.-Harz-Lösungen für dieses Anwendungsgebiet
zeigen eine Eindickung von mehr als 10000 Pas nach der gleichen Zeit.
Obwohl man das obige U. P.-Harz in Anbetracht
AO der Eindickung zur Herstellung von Magnesiumoxidpasten
geeignet halten müßte, ist dies ebenfalls nicht der Fall. Mit 30 bis 60 Gew.-% Magnesiumoxid erhält
man eine für die Harzmatten-Herstellung nicht brauchbare zähe Masse.
Durch den Zusatz von 70 Teilen Styrol zu 100 Teilen der obigen U. P.-Harzlösung zeigt sich keine wesentliche
Änderung. Ein Zusatz von Methyl- und/oder Äihyläiköhu! in der Größenordnung von 10 bis
15 Gew.-% ergibt zwar leichte Verbesserungen, jedoch
keine brauchbare Paste. Erhöht man den Gehalt an Alkohol auf etwa 25%, erhält man eine kolloide
Mischung, die in der Konsistenz aJizeptabel, jedoch nicht haltbar ist und sehr stark absetzt, also für den
Praxiseinsatz unbrauchbar ist.
Vergleichsversuch IJ
100 Teile der ungesättigten Polyesterharzlösung gemäß Versuch I werden mit 100 Teilen Dioctylphthalat,
20 Teilen Methanol und 220 Teilen Magnesiumoxid (obiger Qualität) gemischt. Diese Mischung
zeigt zwar hinsichtlich der Viskosität eine brauchbare Konsistenz; das Gemisch hat dilatante Eigenschaften.
Der große Nachteil ist, daß das Magnesiumoxid absetzt trotz des Viskositätsanstiegs bei der Lagerung.
Vergleichsversuch III
Dibutylphthalat handelsüblicher Qualität mit einer Säurezahl und einer Hydroxylzahi von weniger als 2
und einer Viskosität von etwa 20 mPas bei 20 ° C wird mit Magnesiumoxid im Verhältnis 7:3 gemischt.
Außerdem Nachteil, daß eine derartige Mischung unnötige Mengen Weichmacher, die bei der Härtung von
Harzmatten nicht mit eingebaut werden können, einschleppt, zeigt sie den Nachteil der geringeren Lagerstabilität,
d. h. Absetzen des Magnesiumoxides.
Ein wesentlicher Nachteil bei den genannten Bindemitteln ist die Tatsache, daß für eine optimale Benetzung
das Magnesiumoxid nicht nur eingerührt werden kann, sondern zusätzlich über einen Walzenstuhl
angerieben werden muß. Diese Nachteile zeigen die erfindungsgemäßen Gemische nicht. Das Magnesiumoxid
kann mit handelsüblichen Rührgeräten eingerührt werden, und es entsteht so auf einfache Weise
eine stabile kolloide Mischung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die speziellen lösungsmittelfreien Oligo- und/oder Polyester werden in für Veresterungsreaktionen geeigneten
bekannten Apparaturen hergestellt, die mit Rührwerk, Heizung und Kühlung, Temperaturkontrolle,
Vorrichtung zum Durchleiten eines inerten Gases und Destillatabgabe ausgerüstet sind.
Die Reaktionen werden durch Mischen der Partner und Aufheizen auf nachfolgende angegebene Reaktionstemperaturen
unter Durchleiten eines inerten Gases (z. B. Stickstoff) durchgeführt, bis die gewünschten
Werte für Säurezahl, Hydroxylzahl und Viskosität der Produkte erreicht sind. Die Viskosität wird nach
DIN 53016 bei 20° C in mPas bestimmt. Es können geeignete übliche Veresterungskatalysatoren, die zum
Teil in der Literatur beschrieben sind, zugefügt werden.
Ein Gemisch aus 4397 Teilen Ricinolsäure, 224 Teilen 1,2-Propylenglykol, 3753 Teilen Diäthylenglykol
und 1626 Teilen Fumarsäure entsprechend einem Molverhältnis von 1,0:0,2:2,4:0,95 werden
bei 180° C verestert bis zu einer Säurezahl von 19, einer OH-Zahl von 270 und einer Viskosität von
850 mPas.
60 Teile dieses speziellen Polyesters werden mit 40 Teilen Magnesiumoxid (obige Qualität der Firma
MERCK, San Francisco) gemischt. Es entsteht eine disperse Mischung, die am ersten Tag eine Viskosität
von 8960 mPas zeigt. Nach zehn Tagen wird eine Viskosität von 9600 mPas, nach achtzehn Tagen von
9200 mPas und nach vierundzwanzig Tagen von 9900 mPas gemessen. Das kolloide Gemisch zeigt
eine bemerkenswerte Viskositätskonstanz und praks tisch kein Absetzen.
Ein Gemisch aus 2474 Teilen Benzoesäure, 5682 Teilen Dipropylenglykol und 1844 Teilen Bernstein-Ki
säureanhydrid entsprechend einem Molverhältnis von 1,1:2,3:1,0 werden bei 200° C verestert bis zu einer
Säurezahl von 28. Die Viskosität beträgt dann 1840 mPas und die Hydroxylzahl 155. Das kolloide
Gemisch aus 40 Teilen Magnesiumoxid (obiger Quais lität) und 60 Teilen dieses Bindemittels ergibt eine lagerstabile
Mischung.
Ein Gemisch aus 2442 Teilen einer natürlichen 2n Kokosvorlauffettsäure mit einer Säurezahl von 360,
5593 Teilen Dipropylenglykol, 1193 Teilen Maleinsäureanhydrid und 772 Teilen Phthalsäureanhydrid
entsprechend einem Molverhältnis von 0,9:2,4:0,7:0,3 werden bei 190° C verestert bis zu
einer Säurezahl von 23, wobei eine Viskosität von 720 mPas und eine Hydroxylzahl von 175 erreicht
werden. Eine Kombination von 40 Teilen Magnesiumoxid und 60 Teilen dieses Bindemittels ergibt eine
lagerstabile Suspension, die kein Absetzen zeigt.
Ein Reaktionsgemisch aus 2536 Teilen «-Äthylhexansäure, 5706 Teilen Dipropylenglykol und
1738 Teilen Maleinsäureanhydrid entsprechend einer moiaren Zusammensetzung von 1,0:2,4:1,0 Mol
werden in 8 Stunden auf 200° C aufgeheizt unter Durchleiten eines inerten Gases und bei dieser Temperatur
verestert bis zu einer Säurezahl von 22 und einer Viskosität von 380 mPas. Das Produkt hat eine
Hydroxylzahl von 200.
In einem 2-Liter-Polyäthylenbecher werden 900 g
dieses Bindemittels vorgelegt und 600 g Magnesiumoxid unter Rühren bei halber Tourenzahl mit einem
vierflügeligen Rührer (Durchmesser 90 mm) eingestreut.
Nach Einarbeiten des gesamten Magnesiumoxids wird mit voller Drehzahl (etwa 1400 U/min) 10 Minuten
dispergiert. Die Mischung hat am ersten Tag eine Viskosität von 8320 mPas. Nach neun Tagen ist
so die Viskosität auf 9920 mPas gestiegen. Nach drei Wochen zeigt die Mischung, abgefüllt in 100-ml-Meßzylindern,
keinerlei Absetzen des Magnesiumoxids.
(Anwendungs-)Beispiel 5
100 Teile eines handelsüblichen U. P.-Harzes für Harzmatten [Lösung as 35 Teilen Styrol und 65 Teilen
eines Kondensationsproduktes aus 2 Mol Ph thaisäureanhydrid, 8 Mol Maleinsäureanhydrid, 5 Mol
Äthylenglykol, 5 Mol 1,3-Butylenglykoi (Säurezahl
15 bis 20, OH-Zahl 20 bis 40)] werden mit 1,5 Gew.-% Magnesiumoxid (MARMAG) über einen Walzenstuhl
angerieben. Diese Mischung zeigt nach zwei Tagen eine Viskosität von 52,8 Pas, nach drei Tagen
400 Pas und nach sieben Tagen 15 700 Pas bei 20° C. Im Vergleich dazu werden 100 Teile des U. P.-Harzes
mit 3,75 Teilen der Magnesiumoxid-Paste des Bei-
7 8
spiels 4 entsprechend einem MgO-Gehalt von fiiidungsgemäßen Pasten dem konventionellen Ein-
1.5 Teilen unter Rühren gemischt und die Eindik- arbeiten von Magnesiumoxid mittels Walzenstuhl
kung an der Viskositätserhöhung gemessen: nach hinsichtlich der Einfachheit, Wirtschaftlichkeit
zwei Tagen 76,S. nach drei Tagen 496 und nach sie- und der Geschwindigkeit der Eindickung überlegen
ben Tagen 18 200 Pas. Damit zeigt sich, daß die er- 5 sind.
Claims (2)
1. Kolloide Gemische als Stammpaste zum Eindicken ungesättigter Polyesterharzmassen aus
a) 10 bis 80 Gew.-% an anorganischen Eindikkungsmitteln für ungesättigte Polyesterharze
und
b) 90 bis 20 Gew.-% eines Polyesters aus Dicarbonsäuren und Glykolen, der Monocarbonsäuren einkondensiert enthält und eine
Säurezahl von 5 bis 50 sowie eine OH-Zahl von 100 bis 300 besitzt, sowie ggf.
c) einem organischen Peroxid u. ggf.
d) weiteren üblichen Zusatzstoffen.
2. Verwendung der kolloiden Gemische gemäß Anspruch 1 zum Eindicken von Lösungen von ungesättigten Polyestern in anpolymerisierbaren
Monomeren.
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