DE2223989A1 - Disperse (kolloide) gemische - Google Patents

Disperse (kolloide) gemische

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    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/18Oxygen-containing compounds, e.g. metal carbonyls
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Description

FARBENFABRIKEN BAYER AG
L E V E R K. U S E N - Bayerwerk
Zentralbereidi'
Patente, Marken und Lizenzen L/RBg
16. Mai 1972
Disperse (Kolloide) Gemische
Gemische aus Magnesiumoxid und ungesättigten Polyesterharz-Lösungen in anpolymerisierbaren Monomeren sind aus der US-Patentschrift 2 628 209 bekannt. Derartige Gemische, beispielsweise solche aus 1,5 % Magnesiumoxid und einem ungesättigten Polyester (U.P.) mit einer Säurezahl von 20 in styrolischer Lösung, zeigen bei Lagerung eine starke Viskositätserhöhung, die innerhalb von 7 bis 14 Tagen auf etwa 100 Mio. cP ansteigen kann. Hieraus entwickelte sich die technisch sehr bedeutende "Harzmattentechnik" (vgl. dazu DIN 16913). Bei diesem Verfahren werden Glasseidenmatten, Glasseidenrovingsabschnitte oder.auch Glasgewebe mit einer Mischung von ungesättigten Polyesterharzen in styrolischer Lösung, Füllstoffen (z. B. Kaolin, Kreide, Talkum), organischen Peroxiden (z.B. Benzoylperoxid, tert. Butylperbenzoat) und einem anorganischen Verdickungsmittel, insbesondere Magnesiumoxid, imprägniert. Das flächige, noch pastöse Gebilde wird zwischen zwei Polyäthylenfolien aufgewickelt, in Aluminiumfolie gegen Licht geschützt, einige Tage bis einige Monate gelagert. Nachdem die Mischung eine Viskosität (einen "Eindickungsgrad") von etwa 10 Mio. cP erreicht hat, kann nach Entfernung der Schutzfolie die "Harzmatte" in beheizten" Stahlwerkzeugen mit Drucken von z.B. etwa 100 kp/cm und bei Temperaturen von mehr als 1000C zu Formteilen verpreßt werden.
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Als anorganische Eindickungsmittel eignen sich außer Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Calciumoxid, Cylciumhydroxid, Zinkoxid, Aluminate, Titanate, Aluminiumoxide und dessen Mischoxide sowie Mischungen der genannten Produkte, weiterhin Portlandzement. Bevorzugt sind die Oxide und Hydroxide der Elemente der 2. und J. Gruppe des periodischen Systems; insbesondere Magnesiumoxid.
Die Geschwindigkeit und der Grad der Eindickung sind weitgehend abhängig von der Art der Zubereitung der genannten Metalloxide und Hydroxide. Ebenfalls spielt die Art der Vermischung dieser Produkte mit dem U.P.-Harz eine Rolle. Nachteilig ist die Reaktionsmöglichkeit der Oxide, Hydroxide mit der Kohlensäure der Luft bei Lagerung. Um eine optimale Benetzung und Reaktion der Oxide und/oder Hydroxide mit dem U.P.-Harz zu erhalten, hat es sich in vielen Fällen als erforderlich erwiesen, die Gemische gegebenenfalls nach Zusatz von Füllstoffen auf einem Walzstuhl anzureiben.
Um diese Unsicherheitsfaktoren zu vermeiden, die Dosierung zu vereinfachen und das Vermischen zu erleichtern, hat man in der Vergangenheit verschiedentlich versucht, die Eindickungsmittel in Form von Dispersionen oder Pasten anzuwenden. Als Bindemittel für solche kolloiden Gemische wurden übliche Weichmacher, z. Bi Dioctylphthalat, Dirnethylphthaiat, Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Gemische der genannten Produkte und ferner Phosphorsäureester eingesetzt. Solche kolloiden Gemische zeigten jedoch den Nachteil der geringen Stabilität und eines relativ starken Absetzens.
Es wurde nun gefunden, daß kolloide (disperse) Gemische der genannten Eindickungsmittel, insbesondere von Oxiden und/oder Hydroxiden der Elemente der 2. und 3. Gruppe des periodischen Systems mit Polyesterharzen (ohne anpolymerisierbare Monomere) mit einer Säurezahl von 5 bis 50, vorzugsweise 15 bis 50, und
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einer OH-Zahl von 100 bis 300, vorzugsweise 150 bis 270, die oben beschriebenen Nachteile nicht oder in weit geringerem Maße aufweisen.
Polyesterharze im vorliegenden Sinne sind Kondensationsprodukte aus Dicarbonsäuren und Dialkoholen (Glykolen). Als Dicarbonsäuren kommen in Betracht: gesättigte, aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Dicarbonsäuren (z.B. Bernsteinsäure, Orthophthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Adipinsäure, HET-Säure, Hexahydrophthalsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure) und als ungesättigte Dicarbonsäuren z. B. Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Tetrahydrophthalsäure. Als Di- x alkohole (Glykole) sind geeignet: Äthylenglykol, Propylenglykol, Butandiol-1,3; Butandiol-1,2; Butandiol-2,3 und · Butandiol-1,4 sowie Neopentylglykol, Hexandiole (z.'B. 1,6) und insbesondere Oligomere von Äthylenoxid, Propylenoxid und Butenoxid, insbesondere Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol und Dipropylenglykol, Tripropylenglykol sowie entsprechende Oligomere von den verschiedenen Buten-' oxiden. Die genannten Glykole können ähnlich wie die genannten Dicarbonsäuren einzeln oder im Gemisch miteinander als Kondensationskomponenten zum Einsatz kommen. Außerdem können in beschränktem Maße (maximal bis 10 Gew.-%) Dicarbonsäuren durch Tri- und/oder Tetracarbonsäuren, z.B. Trimellithsäure und Benzoltetracarbonsäure, ersetzt werden. Entsprechendes gilt für den Ersatz von Dialkoholen durch höherwertige Alkohole, z. B. Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Sorbit. Die maximale Menge dieser höherfunktionellen Verbindungen beträgt ebenfalls 10 Gew.-$.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden bei der Herstellung der Polyesterharze Monocarbonsäuren mitverwendet, und zwar im allgemeinen in einer Menge von 0,3 bis 1,8, vorzugsweise 0,8 bis 1,2, Mol auf 1 Mol Dicarbonsäure, wobei
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die Menge an eingesetzten Glykolen sich auf 1,0 bis 1,5 Mol auf 1 Mol Carbonsäuren belaufen kann. Als gesättigte Monocarbonsäuren kommen sowohl aliphatische, cycloaliphatische, aromatische und alkylaromatische Carbonsäuren in Betracht, z. B. Or-Äthylhexansäure, Stearinsäure, Kokosvorlauf fett säure, Benzoesäure, Hexahydrobenzoesäure, p-tert.-Butylbenzoesaure. Vorteile in Kombination mit ausschließlich gesättigten Dicarbonsäuren bietet die Verwendung von ot,ß-äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren, z.B. Acrylsäure und Methacrylsäure. Derartige ungesättigte Carbonsäuren, insbesondere Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, einkondensiert enthaltende Polyester verursachen als Zusätze in polymerisierbaren Systemen keine Weichmacherwirkung, da sie bei deren Härtung mit einpolymerisiert werden können. Weitere Beispiele an ungesättigten Monocarbonsäuren sind Crotonsäure, Sorbinsäure, Ölsäure, Sojaölfettsäuren und Rizinensäure. Von Interesse sind ferner substituierte Monocarbonsäuren, z.B. Rizinolsäure und hydrierte Rizinolsäure.
Die kolloiden Gemische enthalten im allgemeinen etwa 10 bis 80, vorzugsweise 30 bis 60, Gew.-% an Eindickungsmitteln der genannten Art und etwa 90 bis 20, vorzugsweise 70 bis 40, Gew.-^ an den genannten speziellen Polyestern.
Als besonders wertvoll haben sich kolloide Gemische aus 30 bis 60 Gew.-% Oxiden und/oder Hydroxiden der 2. und 3. Gruppe des periodischen Systems, vornehmlich Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid, und 70 bis 40 Gew.-% eines Oligo- und/oder Polyesters aus Maleinsäure und/oder Fumarsäure, Dipropylenglykol und Äthylhexansäure mit einer Säurezahl zwischen 5 und 50, vorzugsweise 15 bis 30, und einer Hydroxylzahl zwischen 100 bis 300, vorzugsweise I50 bis 270, erwiesen.
Die erfindungsgemäßen kolloiden Gemische können außer Oxiden und/oder Hydroxiden der 2. und 3. Gruppe des periodischen Systems und den genannten speziellen Polyestern weitere Zusatzstoffe, z. B. solche, die die Sedimentation und die Le A 14 365 - k -
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Thixotropie beeinflussen, ferner Farbstoffe und/oder Farbpigmente enthalten. Die Thixotropie und Sedimentation beeinflussen vor allem hochdisperse Kieselsäuren, Produkte mit asbestähnlicher Silicatstruktur, z. B. A 28 von der Firma DEGUSSA, hydriertes Rizinusöl,,hydrierte Rizinusölfettsäuren, Bentone, sowie Handelsprodukte, die derartige Chemikalien in reiner oder gemischter Form enthalten.
Weiterhin können derartige kolloide Gemische organische und/ oder anorganische Füllstoffe in fasriger und/oder pulvriger Form enthalten, z.B. Kaolin-Typen, Magnesium und Calciumcarbonat-Typen, Quarzmehl, Asbestmehl, Thermoplastenpulver, z.B. Polyäthylenpulver, und Pulver von anderen makromolekularen vernetzten und nicht vernetzen Produkten, die entweder völlig unlöslich oder mehr oder weniger, stark anquellbar sind. Als vernetzte makromolekulare Substanzen kommen z. B. in Betracht: gemahlene duromere Kunststoffe, z. B« gehärtetes ungesättigtes Polyesterharz, gehärtetes Melamin- und Harnstoff-Formaldehyd-Harz. Fasrige Füllstoffe sind z. B. Glasfaserabschnitte, Asbestfasern, "organische Chemiefasern" und'Naturfasern.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen kolloiden Gemische ist die Verwendung zur Eindickung von ungesättigten Polyesterharz-Lösungen in anpolymerisierbaren Monomeren, ζ. Β. in Styrol und/oder Acrylaten und/oder Methacrylaten und/oder Styrolderivaten und/oder Allyl-Verbindungen zur Herstellung von Harzmatten und Preßmassen. Da derartige Ansätze Peroxide, bevorzugt organische Peroxide, enthalten müssen, um diese zu Formteilen verarbeiten zu können, kann es zweckmäßig sein, die organischen Peroxide bereits in die erfindungsgemäßen kolloiden Gemische mit einzuarbeiten. Als Peroxide für Harzmatten und Preßmassen kommen beispielsweise in Betracht: Benzoylperoxid, tert.-Butylperbenzoat, Perketale usw. Besonders vorteilhaft sind die Perketale. Sie zeigen die größte Lagerstabilität in Gegenwart basischer Produkte.■
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Die erfindungsgemäßen Kolloiden-Gemische werden den ungesättigten Polyesterharzen in solchen Mengen zugesetzt, daß die Gemische aus ungesättigtem Polyester, anpolymerisierbaren Monomeren und "Eindickungsmittel" etwa 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 Gew.-%, an anorganischem "Eindickungsmittel", wie Magnesiumoxid, enthalten..· Die ungesättigten Polyester, zu deren"Eindickung" die erfindungsgemäßen kolloiden Gemische benutzt werden, haben eine Säurezahl von etwa 10 bis 100, vorzugsweise etwa 10 bis 40; sie werden in an sich bekannter Weise durch Kondensation von etwa äquimolaren Mengen α,β-äthylenisch ungesättigter Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure und Glykolen, wie Äthylenglykol, Propylenglykol, Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, Dibutylenglykol und höheren Oligomeren dieser Glykole, Neopentylglykol, erhalten, wobei ein Teil der α,ß-äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren durch gesättigte und/oder ungesättigte aliphatische oder cycloaliphatische Carbonsäuren bzw. aromatische Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure,-ersetzt werden kann. Es ist auch möglich, die Polyester durch Einkondensation von einwertigen Alkoholen oder einbasischen Säuren zu modifizieren. Weiterhin können die Polyester in geringen Mengen 3-wertige oder höher-wertige Alkohole einkondensiert enthalten.
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In den nachfolgenden Beispielen sind die angeführten Teile Gewichtsteile.
Beispiel 1 (Vergleichsversuch)
Ein ungesättigter handelsüblicher Polyester, hergestellt durch Veresterung von 1620 Teilen Äthylenglykol, 2181 Teilen 1,3-Butylenglykol, 4570 Teilen Phthalsäureanhydrid und 1629 Teilen Maleinsäureanhydrid (Molverhältnis von 0,55 s Q»51 J 0,65 : 0,35) bis zu einer Säurezahl von 38 und einer Hydroxylzahl von 70 ist in seiner Konsistenz so hochviskos,: daß er nicht in Abmischung mit Magnesiumoxid zu einer brauchbaren Paste verarbeitet werden kann. Löst man 65 Teile dieses Harzes unter Zusatz von 0,01 Teilen Hydrochinon in 35 Teilen Styrol, so erhält man eine Lösung mit einer Viskosität von 750 cP bei 200C nach DIN 53015.
Mischt man zu 98,5 Teilen dieser ungesättigten Polyesterharz-Lösung 1,5 Teile Magnesiumoxid (Qualität Marmag, Firma MERCK, San Francisco), so "dickt" diese Mischung innerhalb einer * Woche ein. Die Viskosität steigt auf etwa 500 000 cP. Für die Harzmatten-Herstellung ist dies nicht ausreichend. Spezielle Ü.P.-Harz-Lösungen für dieses Anwendungsgebiet zeigen eine Eindickung von mehr als 10 Mio. cP nach der gleichen Zeit.
Obwohl man das obige U.P.-Harz in Anbetracht der Eindickung zur Herstellung von Magnesiumoxidpasten geeignet halten müßte, ist dies ebenfalls nicht der Fall. Mit 30 bis 60 Gew.-% Magnesiumoxid erhält man eine für die Harzmatten-Herstellung nicht brauchbare zähe Masse.
Durch den Zusatz von 70 Teilen Styrol zu 100 Teilen der obigen U.P.-Harzlösung zeigt sich keine wesentliche Änderung..Ein Zusatz von Methyl- und/oder Äthylalkohol in der Größenordnung von 10 bis 15 Gew.-j6 ergibt zwar leichte Verbesserungen, Jedoch keine brauchbare Paste. Erhöht man den Gehalt an Alkohol
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auf etwa 25 %, erhält man eine kolloide Mischung, die in der Konsistenz akzeptabel, jedoch nicht haltbar ist und sehr stark absetzt, also für den Praxiseinsatz unbrauchbar ist.
Beispiel 2 (Vergleichsversuch)
100 Teile der ungesättigten Polyesterharzlösung gemäß Beispiel 1 werden mit 100 Teilen Dioctylphthalat, 20 Teilen Methanol und 220 Teilen Magnesiumoxid (obiger Qualität) gemischt. Diese Mischung zeigt zwar hinsichtlich der Viskosität eine brauchbare Konsistenz] das Gemisch hat dilatante Eigenschaften. Der große Nachteil ist, daß das Magnesiumoxid absetzt trotz des Viskositätsanstieges bei der Lagerung.
Beispiel 3 (Vergleichsversuch)
Dibutylphthalat handelsüblicher Qualität mit einer Säurezahl und einer Hydroxylzahl von weniger als 2 und einer Viskosität von etwa 20 cP bei 200C wird mit Magnesiumoxid im Verhältnis 7 : 3 gemischt. Außer dem Nachteil, daß eine derartige Mischung unnötige Mengen Weichmacher, die bei der Härtung von Harzmatten nicht mit eingebaut werden können, einschleppt, zeigt sie den Nachteil der geringeren Lagerstabilität, d.h. Absetzen des Magnesiumoxides.
Ein wesentlicher Nachteil bei den genannten Bindemitteln ist die Tatsache, daß für eine optimale Benetzung das Magnesiumoxid nicht nur eingerührt werden kann, sondern zusätzlich über einen Walzenstuhl angerieben werden muß. Diese Nachteile zeigen die erfindungsgemäßen Gemische nicht. Das Magnesiumoxid kann mit handelsüblichen Rührgeräten eingerührt werden, und es entsteht so auf einfache Weise eine stabile kolloide Mischung.
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Die.folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die speziellen lösungsmittelfreien Oligo- und/oder Polyester werden in für Veresterungsreaktionen geeigneten bekannten Apparaturen hergestellt, die mit Rührwerk, Heizung und Kühlung, Temperaturkontrolle, Vorrichtung zum Durchleiten eines inerten Gases und Destillatabgang ausgerüstet sind.
Die Reaktionen werden durch Mischen der Partner und Aufheizen auf nachfolgende angegebene Reaktionstemperaturen unter Durchleiten eines inerten Gases (z.B. Stickstoff) durchgeführt, bis die gewünschten Werte für Säurezahl, Hydroxylzahl und Viskosität der Produkte erreicht sind. Die Viskosität wird nach DIN 5j5Oi6 bei 20°C in cP bestimmt. Es können geeignete übliche Veresterungskatalysatoren, die zum Teil in der Literatur beschrieben sind, zugefügt werden.
Beispiel 4
Ein Gemisch aus 4j597 Teilen Rizinolsäure, 224 Teilen 1,2-Propylenglykol, 3755 Teilen Diäthylenglykol und 1β26 Teilen Fumarsäure entsprechend einem Molverhältnis von 1,0 : 0,2 : 2,4 : 0,95 werden bei 18O°C verestert bis zu einer Säurezahl von 19, einer OH-Zahl von 270 und einer Viskosität von 850 cP.
60 Teile dieses speziellen Polyesters werden mit 40 Teilen Magnesiumoxid (obige Qualität der Firma MERCK, San Francisco) gemischt. Es entsteht eine disperse Mischung die am ersten Tag eine Viskosität von 896Ο cP zeigt. Nach zehn Tagen wird eine Viskosität von 96ΟΟ cP, nach achtzehn Tagen von 9200 cP und nach vierundzwanzig Tagen von 99ΟΟ cP gemessen. Das kolloide Gemisch zeigt eine bemerkenswerte Viskositätskonstanz und praktisch kein Absetzen.
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Beispiel 5
Ein Gemisch aus 2474 Teilen Benzoesäure, 5682 Teilen Dipropylenglykol und 1844 Teilen Bernsteinsäureanhydrid entsprechend einem Molverhältnis von 1,1 : 2,3 : 1*0 werden bei 2000C verestert bis zu einer Säurezahl von 28. Die Viskosität beträgt dann 1840 cP und die Hydroxylzahl 155· Das kolloide Gemisch aus 40' Teilen Magnesiumoxid (obiger Qualität) und 60 Teilen dieses Bindemittels ergibt eine lagerstabile Mischung.
Beispiel 6
Ein Gemisch aus 2442 Teilen einer natürlichen Kokosvorlauffettsäure mit einer Säurezahl von 3^0, 5593 Teilen Dipropylenglykol, 1193 Teilen Maleinsäureanhydrid und 772 Teilen Phthalsäureanhydrid entsprechend einem Molverhältnis von 0,9 ϊ 2,4 ι 0,7 ϊ 0,3 werden bei 1900C verestert bis zu einer Säurezahl von 23,.wobei eine Viskosität von 720 cP und eine Hydroxylzahl von 175 erreicht werden. Eine Kombination von 40 Teilen Magnesiumoxid und 60 Teilen dieses Bindemittels ergibt eine lagerstabile Suspension, die kein Absetzen zeigt.
Beispiel 7
Ein Reaktionsgemisch aus 2536 Teilen cx-Äthylhexansäure, 5706 Teilen Dipropylenglykol und I738 Teilen Maleinsäureanhydrid entsprechend einer molaren Zusammensetzung von 1,0 : 2,4 : 1,0 Mol werden in 8 Stunden auf 2000C aufgeheizt-unter Durchleiten eines inerten Gases und bei dieser Temperatur verestert bis zu einer Säurezahl von 22 und einer Viskosität von 380 cP. Das Produkt hat eine Hydroxylzahl von 200.
In einem 2 Liter-Polyäthylenbecher werden 9OO g dieses Lindemittels vorgelegt und ö00 g Magnesiumoxid unter Ι-..ir.reri bei halber Tourenzahl mit einem vierflügeligei: Rührer (Durchmesser 90 mm) eingestreut.
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Nach Einarbeiten des gesamten Magnesiumoxids wird mit voller Drehzahl (etwa 1400 U/min) 10 Minuten dispergiert. Die Mischung hat am ersten Tag eine Viskosität von 8320 cP. Nach neun Tagen ist die Viskosität auf 9920 cP gestiegen. Nach drei Wochen zeigt die Mischung, abgefüllt in 100 ml-Meßzylindern, keinerlei Absetzen des Magnesiumoxids.·
Beispiel 8
100 Teile eines handelsüblichen U.P.-Harzes für Harzmätten /Lösung aus 35 Teilen Styrol und 6 5 Teilen eines Kondensat ionsprodukt es aus 2 Mol Phthalsäureanhydrid, 8 Mol Maleinsäureanhydrid, 5 Mol Äthylenglykol, 5 Mol 1,3-Butylenglykol (Säurezazl 15 bis 20, OH-Zahl 20 bis 4o}7 werden'mit 1,5 Gew.-^ Magnesiumoxid (MARMAG) über einen Walzenstuhl angerieben. Diese Mischung zeigt nach zwei Tagen eine Viskosität von 52 800 cP, nach drei Tagen 400 000 cP und nach sieben Tagen 15,7 Mio. cP bei 20°C. Im Vergleich dazu werden 100 Teile des U.P.-Harzes mit 3,75 Teilen der genannten Magnesiumoxid-Paste entsprechend einem MgO-Gehalt von 1,5 Teilen unter Rühren gemischt und die Eindickung an der Viskositätserhöhung gemessen: nach zwei Tagen 76 800, nach drei Tagen 496 000 und nach sieben Tagen 18,2 Mio. cP. Damit zeigt sich, daß die erfindungsgemäßen Pasten dem konventionellen Einarbeiten von Magnesiumoxid mittels Walzenstuhl hinsichtlich der Einfachheit, Wirtschaftlichkeit und der Geschwindigkeit der Eindickung überlegen sind.
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Claims (6)

Patentansprüche
1. Kolloide Gemische aus
a) etwa 10 bis 80 Gew.-% an anorganischen Eindickungsmitteln für ungesättigte Polyesterharze und
b) etwa 90 bis 20 Gew.-% eines Polyesters, aus Dicarbonsäuren und Glykolen, der Monocarbonsäuren einkondensiert enthält und eine Säurezahl von etwa 5 bis 50 sowie eine OH-Zahl von 100 bis 300 besitzt.
2. Kolloide Gemische aus
a) etwa JO bis 60 Gew.-% an Oxiden und/oder Hydroxiden der Elemente der 2. und 3· Gruppe des periodischen.Systems, insbesondere des Magnesiums, und
b) etwa 70 bis 40 Gew.-% eines Polyesters, aus Dicarbonsäuren und Glykolen, der Monocarbonsäuren einkondensiert enthält und eine Säurezahl von etwa 15 bis 30 sowie eine OH-Zahl von etwa 150 bis 270 aufweist.
3· · Kolloide Gemische nach Anspruch 1 und 2, in denen als Polyester ein Kondensat ions produkt einer ot,ß-äthylenisch ungesättigten Diearbonsäure, einer Monocarbonsäure und einem di- oder höher-oligomeren Glykol enthalten sind.
4·. Kolloide Gemische nach Anspruch 1 bis 3, in denen zusätzlich Peroxide, Füllstoffe in faseriger und/oder pulvriger Form, Farbstoffe, Pigmente und/oder Mittel zur Beeinflussung der Thix-otropie oder Sedimentation enthalten sind
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5· Verwendung der kolloiden Gemische gemäß Anspruch 1 bis 4 zur Eindickung von Lösungen von ungesättigten Polyesterharzen in anpolymerisierbaren Monomeren.
6. Polyester aus Dicarbonsäuren; Monocarbonsäuren und Glykolen mit einer Säurezahl von etwa 5 bis 50 und einer OH-Zahl von etwa 100 bis 300 :
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