DE22222C

DE22222C - Neuerungen an Reaktionspropellern. - ch

Info

Publication number: DE22222C
Application number: DENDAT22222D
Authority: DE
Original assignee: BROWN in Winterthur
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES SP

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PATENTAMT.

Diese Neuerungen lassen sich auf Schiffe jeder Art anwenden, insbesondere aber sind sie für die Flufs- und Kanalschiffe geeignet.

Der ■ hydraulische Treibapparat ist so angeordnet, dafs er das Treibwasscr aufser dem Bereich des wirbelnden Kielwassers ausfliefsen läfst. Der gleiche Apparat und das gleiche Wasser, wodurch die Fortbewegung des Schiffes herbeigeführt wird, dient auch zur Steuerung desselben. Der Angriffspunkt der Kraft der Reaction kann aus der Längsachse des Fahrzeuges verschoben werden, um der Einwirkung von Seitenwinden zu begegnen. Derselbe Apparat, welcher 'das Schiff vorwärts treibt, dient auch zur Rückwärtsbewegung desselben.

Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht:

Fig. ι den verticalen Längenschnitt durch den Hintertheil eines Schiffes mit einem hydraulischen Bewegungsapparat;

Fig. 2 den zugehörigen Grundrifs;

Fig. 3 den Längenschnitt von Schiff und hydraulischem Bewegungsapparat mit der Einrichtung zur Verlegung des Angriffspunktes der Kraft und zum Rückwärtsfahren;

Fig. 4 den zugehörigen Grundrifs;

Fig. 5 ist eine Skizze, um die Wirkung der Verschiebung der Kraft bei Seitenwind zu illustriren.

In Fig. ι und 2 ist A ein Behälter, der das treibende Wasser durch das Rohr B von der Pumpe oder einer anderen Maschine empfängt. Dieser Behälter hat oben und unten eine· Stopfbüchse, durch welche das gebogene Propeller: rohr CC¹ gedichtet wird. Letzteres ist drehbar und derjenige Theil desselben, welcher sich im Behälter A befindet, ist offen für den Durchgang des Wassers. Am Ende des Rohres C¹ befindet sich die Düse D, aus welcher das treibende Wasser austritt. Dieselbe liegt weit nach hinten, so dafs das Treibwasser in ruhiges Wasser ausströmt und nicht in das wirbelnde Kielwasser. Die Steuerung des Schiffes wird dadurch bewerkstelligt, dafs man das Propellerrohr durch den Steuerhebel E dreht, wie durch die Positionen 2 und 3 in Fig. 2 angedeutet. Es wirkt dann das Rohr infolge des aus ihm ausgestofsenen Wassers als Steuerapparat, und seine Wirkung wird noch erhöht durch das kleine mit ihm verbundene Steuerruder C, Beim ■ Passiren von Schleusen wird dem Steuerapparat die Lage 4, Fig. 2, gegeben.

Aufser der Drehbewegung für das Steuern ist das Rohr C C¹ auch eine.r verticalen Verstellung fähig, um die Tiefe der Eintauchurig der Düsenmündung in richtiges Verhältnifs zum Tiefgang des Schiffes zu bringen. Die hierzu benutzte Vorrichtung ergiebt sich aus Fig. 1 und besteht aus einer am Rohrtheil C befestigten Schraube F, welche mittelst eines mit Muttergewinde versehenen Handrades F¹ gehoben und gesenkt werden kann. ■

Die Verlegung des Angriffspunktes der Kraft des Reactionsstofses ist, Fig. 3 und 4, dadurch bewerkstelligt, dafs das drehbare und vertical verstellbare Propellerrohr CC' mit einem Supplementrohr .GG'. combinirt ist. Letzteres läfst

sich mit Hülfe des Hebels α um eine verticale Achse drehen und in irgend einer Position durch den Zahnkranz a² fixiren. Das Steuern des Schiffes geschieht dann wieder durch Drehen des Propellerrohres CC¹, und zwar wird dieses Drehen vermittelt durch Drehen der verticalen Welle H, durch die Kettenräder J und K und dje Kette L, während das Heben und Senken des Rohres CC¹ durch Bewegen des Hebels M mit Hülfe der Drehung der die Welle H umgebenden hohlen Schraube N erfolgt. Für die Durchfahrt der Schleusen gilt wieder die Position 4, Fig. 4, und die Rückwärtsbewegung erfordert die Position S, Fig. 3.

Wenn der Wind von Steuerbord kommt, mufs der Angriffspunkt der Kraft nach Backbord verlegt werden, um den Bug des Schiffes vom Ufer abzuleiten, und umgekehrt, wie durch Fig. S veranschaulicht.

Claims

Patent-Anspruch: EinReactionspropeller, welcher gekennzeichnet ist durch die Verlegung der Ausströmungsöffnung für das Treibwasser in ruhiges Wasser aufserhalb des Bereiches des wirbelnden Kielwassers, so zwar, dafs:

1. im Falle der Mitbenutzung der Reactionskraft zum Steuern des Schiffes' das Ausflufsmundstück um seine in öder nahe der · Schiffswand liegende senkrechte Achse drehbar eingerichtet ist, Fig. 1 und 2, während

2. im Falle der Mitbenutzung der Reactions-'■ kraft sowohl zum Steuern als auch zum Rückwärtsfahren des Fahrzeuges die senkrechte Drehachse des AusflufsmundstUckes C¹ in der Verlängerung fles Schiffskörpers gelagert ist und hierbei gegebenenfalls (bei Seitenwind) noch aufserhalb der Schiffslängenachse eingestellt werden kann, Fig. 3, 4 und 5.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.