DE221344C - - Google Patents

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DE221344C
DE221344C DENDAT221344D DE221344DA DE221344C DE 221344 C DE221344 C DE 221344C DE NDAT221344 D DENDAT221344 D DE NDAT221344D DE 221344D A DE221344D A DE 221344DA DE 221344 C DE221344 C DE 221344C
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ultramarine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/28Compounds of silicon
    • C09C1/32Ultramarine

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22/. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1909 ab.
Bekanntlich werden Ultramarinfarben durch Glühen von Gemengen aus Kaolin, Kieselsäure, Soda, Schwefel (bzw. Sulfat + Kohle) und Kolophonium (bzw. Schwarzpech) hergestellt. Auf diese Weise werden technisch nur Natriumaluminatsulfosih'kate (bzw. Natriumaluminatselen [-tellur] silikate) dargestellt, und ihre Farbe wird durch verschieden hohen Gehalt an Kieselsäure, Natrium und Schwefel
ίο variiert. Die Hauptbestandteile: Aluminiumoxyd, Natriumoxyd, Siliciumdioxyd von vornherein in den Mischungen durch analoge Körper zu ersetzen, um so zu anderen Farbkörpern zu gelangen, ist nicht geglückt. Dagegen war es möglich, den Schwefel der Mischung durch Selen oder Tellur zu ersetzen und dadurch anders gefärbte Ultramarine zu erhalten; auch gelang es, in dem fertigen Ultramarin das Natrium durch Behandlung mit Silbersalzlösung gegen eine äquivalente Silbermenge auszuwechseln.. Dieses in ganz reinem Zustand gelbe, im allgemeinen bräunlichgrüne Silberultramarin von H e U m a η η , das technische Bedeutung nie erlangt hat, ließ sich durch Behandlung mit Kalium- oder Lithiumsalzlösungen in Kalium- oder Lithiumultramarin überführen.
Ebenso findet sich in der Literatur (Dr. Reinhold Hoffmann »Ultramarin«, Braunschweig 1902; S. 125, Zeilen 21 bis 24) die beiläufige Angabe, daß das Natrium des gewöhnlichen Ulträmarins durch ein Äquivalent an Calcium, Barium, Magnesium, Kalium, Lithium usw. ersetzt werden könne, und daß diese Ultramarinarten gefärbt seien.
Diese Angabe wurde für blaues, grünes, violettes und rotes Ultramarin, die von der Firma C. A. F. K a h 1 b a u m in Berlin bezogen waren, für Calcium und Magnesium nachgeprüft und bestätigt. Die im Bulletin de la societe chemique de Paris, Bd. 29 (1878,1) S. 105, Abs. 4 und 5 gemachte Angabe, daß der Ersatz des Natriums im Ultramarin zumeist zu farblosen Körpern führt, ist damit widerlegt. .
Ohne weiteres ist daraus auch anzunehmen, daß es möglich sei, Natriumselen (-tellur) ultramarine in Silber-, Kalium-, Lithium-, Barium-, Strontium-, Calciumselen (-tellur) ultramarine überzuführen; daß dies noch nicht geschehen ist, hat seinen Grund darin, daß diese Körper bisher technisch zu schwer zugänglich waren (vgl. R. Hoffmann »Ultramarin«) und ihre Ausgangsmaterialien bis jetzt auch nur in ganz geringen Quantitäten erhalten wurden.
Demgegenüber hat es sich nun gezeigt, daß man derartige Ultramarine bzw. Farbkörper von ultramarinartiger Zusammensetzung leicht erhalten kann, wenn man die den Ultramarinen ähnlich konstituierten Zeolithe bzw. zeolith-
artigen Körper mit den Sulfiden, Polysulfiden, Oxysulfiden, Sulfhydraten der Alkalien, alkalischen Erden, anorganischen und organischen Ammonium-, Phosphonium-, Arsonium-, Stiboniumbasen und organischen Radikale behandelt. Die Erklärung hierfür ergibt sich sogleich aus einer Vergleichung der Zusammensetzung beider Körperklassen; beispielsweise besteht ein Zeolith aus
Al2 O3-Na2O-2 Si O2-2 H2O
und ein Ultramarin aus
3 · (Al2 O3- Na2O -2 Si O2) ■ Na2 S.
Die beschriebene Behandlung hat daher im wesentlichen den Zweck, das Kriställwasser des Zeolithe durch ein Sulfid o. dgl. zu ersetzen.
Da die Zeolithe künstlich leicht darstellbar sind, und zwar in den mannigfachsten Zusam-
ao mensetzungen (Al2 O8 kann ersetzt werden z. B. durch Fe2 O3, "Mn2 O3, Cr2 O3, V2 O3, B2 O3, P2 O3 usw.; das Na2 O kann ersetzt werden durch K2O, (NHJ2O, Li2O, CaO, Sr O, Ba O, Fe O, Mn O, Mg 0, Cu 0, Ag2 0, Zn 0, Ni 0, Co 0 usw.; das Si O2 kann ersetzt werden durch TiO2, SnO2, PbO2 uswj, da ferner ihre Überführung in die ultramarinartigen Körper bereits durch Kochen in wässeriger Lösung bzw. Suspension, Kochen unter Druck, Schmelzen oder Glühen mit den Sulfiden usw. bewirkt wird, so ist mit dem neuen Verfahren ein bequemer und technisch vorteilhafter Weg zur Darstellung von Farbkörpern ultramarinartiger Zusammensetzung gegeben.
Beispiele.
Der weiße Natriumaluminiumzeolith
Al2 O3 ■ Na2 0-2SiO2-ZH2O
liefert beim Kochen mit Natriummonosulfid einen blaugrünen Körper von der Farbe des jetzigen Ultramaringrüns; durch Schmelzen mit Natriummonosulfid entsteht ein ähnlicher Körper, der jedoch eine mehr grüne Farbe zeigt. Durch Behandlung des obigen Zeoliths mit Natriumpolysulfid entsteht ein leuchtend hellgrünblaues Ultramarin. Der weiße Zeolith
Al2 O3-Na2O-2 Si O2-6 H2O
ebenso behandelt gibt fast dieselben Färbungen. Der hellbraune Manganoxydulzeolith
Al2 O3 · Mn 0-2SiO2-AH2O
gibt mit Na2 S behandelt ein sehr intensiv dunkelblauviolett gefärbtes Rohultramarin, mit Na2 S6 ein hellblaugrünes Ultramarin. Der braunrote Eisenoxydzeolith
Fe2 Os · Na2 0-2SiO2- 4H2O
gibt, mit Na2 S bzw. Na2 S6 behandelt, ein tiefdunkel violettes Rohultramarin. Der schwarzbraune Manganoxydzeolith
Mn2 O3-Na2O-2 Si O2-AH2O
Δ Ο Δ Δ ι Δ
gibt, mit Na2 S bzw. Na2 S5 behandelt, ein hellschokoladenbraunes Produkt. Der zarthellgrüne Aluminiumchromzeolith
(Al2 O3 · CV2 OJ -Na2O-2 Si O24 H2 O
gibt, mit Natriummonosulfid gekocht, ein Rohultramarin von ähnlicher Farbe wie das jetzige Ultramaringrün, nur mit einem Stich ins Dunkellaubgrüne ; bei Behandlung mit Na2 S5 erhält man ein etwas heller und lebhafter gefärbtes Rohultramarin. Der weiße Aluminiumzeolith mit sehr geringem Kieselsäuregehalt
Al2 O3 · Na2 O -SiO2- 2H2O
gibt, mit Na2 S bzw. Na2 S6 behandelt, hellgrauviolette Färbungen. Der zarthellgelbliche Körper
Al2 0„ -Na2O- Si O2 · Ti O2 ■ 4 H2 O
(ein den Zeolithen analog zusammengesetzter Körper, in welchem die Hälfte der SiO2 durch Ti O2 ersetzt wurde) gibt bei Behandlung mit Na2 S ein sehr intensiv schön tiefdunkelblaugrün gefärbtes Rohultramarin, bei Behandlung mit (N HJ2 S einen etwas heller und grüner gefärbten Körper, beim Kochen mit Na2 S6 e'in dunkelblattgrün gefärbtes Produkt, das nur einen leisen Stich ins Blaue zeigt. Die hellgelbe Substanz
Al2 O3 · Na2 0-2TiO2-AH2O
(ein den Zeolithen analog zusammengesetzter Körper, in welchem die Kieselsäure vollkommen durch Titandioxyd ersetzt wurde) gibt bei Behandlung mit Na2 S. ein Ultramaringrün, das etwas heller und matter gefärbt ist wie das gewöhnliche; bei Behandlung mit Na2 S6 erhält man eine hellgelbgrüne Masse. Der hellblaue Kupferoxydzeolith
Al2 O3-CuO -2SiO2- AH2O
gibt bei Behandlung mit Na2 S eine dunkelviolette Färbung, beim Kochen mit Na% S5 ein durikelblaugrünes Rohultramarin. Der hellgraue (lichtempfindliche) Silberoxydzeolith
Al2 O3-Ag2O-Z Si O2 -aH20
gibt, mit Na2 S bzw. Na2 S5 behandelt, gleiche bräunlichgrüne Rohsilberultramarine. Der zarthellgrünliche Nickelzeolith
Al2 O3 ■ NiO-2 Si O2-AH2O "5
gibt, mit Na2 S bzw. Na2 S6 behandelt, dunkelschokoladenbraune Rohnickelultramarine. Der weiße Halbzeolith
Al2 O3 · Na2 O · Si O2 ■ SnO2- 4H2O iao
(ein den Zeolithen analog zusammengesetzter Körper, in dem die Kieselsäure zur Hälfte durch Zinndioxyd ersetzt wurde) gibt, mit Na2 S bzw. Na2 S5-Lösung gekocht, schmutzig grauviolette Produkte, mit Na2 S5 geschmolzen und geglüht ein lebhaft hellgrünes Rohultramarin.
Die so erhaltenen Rohultramarine zeigen dieselben Reaktionen und Eigenschaften wie die gewöhnlichen jetzt dargestellten Ultramarine.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:·
    Verfahren zur Herstellung von Ultramarinfarben und von Ultramarinen analog zusammengesetzten Farbkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß man Zeolithe bzw. zeolithartige Körper mit den Sulfiden, Polysulfiden, Oxysulfiden, Sulfhydraten der Alkalien, alkalischen Erden, anorganischen und organischen Radikale behandelt.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1995019398A1 (en) * 1994-01-13 1995-07-20 Crosfield Limited Synthetic zeolite pigments
WO1995019396A1 (en) * 1994-01-13 1995-07-20 Crosfield Limited Synthetic zeolite pigments
WO1995019397A1 (en) * 1994-01-13 1995-07-20 Crosfield Limited Synthetic zeolite pigments

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WO1995019398A1 (en) * 1994-01-13 1995-07-20 Crosfield Limited Synthetic zeolite pigments
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