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Emaillierverfahren Die Erfindung betrifft ein Emaillierverfahren,
das sich durch geringe Kosten, auszeichnet. Bei der Herstellung von emaillierten
Waren, beispielsweise Badewannen und anderen Gebrauchsgegenständen, erzielt man
die, weiße Farbe und Undurchsichtigkeit des Emails dadurch, daß man dem Email auf
der Mühle Zinnoxyd (SnO2) in fein verteiltem Zustande zusetzt. Man, ist schon längere
Zeit darauf aus, einen weniger kostspieligen Ersatzstoff für Zinnoxyd zu finden,
und zwar ist der Vorschlag gemacht, Titandioxyd (Ti 02) als Trübungsmittel zu verwenden,
das in genügender Reinheit reichlich zur Verfügung steht und wesentlich billiger
als Zinnoxyd ist. Wenn jedoch Titandioxyd als Trübungsmittel dem zur Zeit üblichen
Email zugesetzt wird, so erhält man ein Email, das weniger undurchsichtig ist, als
ein solches, das unter Verwendung von Zinnoxyd in der gleichen Schmelze hergestellt
ist.
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Es hat sieh herausgestellt, daß dieser Unterschied auf die Anwesenheit
von Fluor im Glase zurückzuführen ist. Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei
dem dieser, nachteilige Einfluß des Fluors auf die trübende Wirkung des Titandioxyds
vermieden *ird.
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Das kann in der Weise geschehen, daß man eine.Schmelze verwendet,
in der Fluor überhaupt. nicht vorhanden ist. In diesem Falle ist das auf der Mühle
zugesetzte Titandioxyd als Trübungsmittel ebenso geeignet wie Zinnoxyd. Fluor findet
sich in den üblichen Schmelzen hnfolge der bei der Herstellung verwendeten fluorlialtigen
Rohstoffe, wie Kryolith, Flußspat und Natrium-Siliciumfluorid. Wenn bei der Herstellung
der Schmelze diese fluorhaltigen Rohstoffe vermieden und diese Bestandteile, beispielsweise
durch Calciumcarbonat, ersetzt werden, so ist Titandioxvd sehr geeignet, um ein
undurchsichtiges Email zu erzielen.
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Ferner hat sich gezeigt, daß in fluorhaltigen Emails der nachteilige
Einfluß des Fluors auf die Trübwirkung des Titandioxyds durch geeignete Zusätze
aufgehoben werden kann. Derartige Zusätze sind Verbindungen der Erdalkalien, wie
Calciumcarbonat oder andere Calcium-, Barium-, Magnesium- oder Strontiumsalze. Werden
diese Salze dem fluorhaltigen Email in geeigneter Menge zugesetzt; so, kann Titandioxyd
als Trübungsmittel benutzt werden, und zwar ist die trübende Wirkung derjenigen
des Zinnoxyds mindestens gleich.
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Die gleiche Wirkung läßt sich dadurch erzielen, daß dem Email vor
dem Schmelzen, demnach dem Rohgemisch, aus denn das Glas
selbst
hergestellt wird, Titandioxyd in einer Menge von 2 bis 4'/o zugesetzt wird. Nach
dem Schmelzen werden dein Email auf der Mühle noch 4 bis 15 % Titandioxyd zugesetzt.
Das in dieser Weise mit Titandioxyd versetzte gepulverte Glas kann nun in der üblichen
Weise bei der Herstellung von Emailüberzügen Verwendung finden. Das Email. besitzt
eine undurchsichtige weiße Farbe.
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Man kann in dieser Weise das mittels Titandioxyd getrübte Email bereits
als Grundemail auftragen, ohne die übliche kobalt- oder nickelhaltige Grundschicht
anwenden zu müssen. Hierbei bilden sich'nicht, wie bei Verwendung von . Zinnoxyd
als Triibungsmittel, Bläschen. Man hat bereits Titandioxyd als Trübungsmittel im
Grundemail verwendet. Indessen ist in diesem Vorschlag nicht gleichzeitig vorgeschrieben,
das Email aus einer fluorfreien Schipelze herzustellen oder den Einfluß des Fluors
aufzuheben.
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Der Zusatz von Titandioxyd zum Emailsatz vor dem Schmelzen, also zu
den Stoffen, aus denen das Glas selbst hergestellt wird, empfiehlt sich auch dann,
wenn eine fluorfreie Schmelze Verwendung findet oder der nachteilige Einfluß des
Fluors durch Calciumcarbonat o. dgl. aufgehoben wird. Man erhält auch dann mit dem
auf der Mühle zugesetzten Titandioxyd ein Email erhöhter Undurchsichtigkeit. Es
wird bemerkt, daß man bereits bei dem Trüben mit Zinndioxyd das Trübungsmittel sowohl
zur Schmelze als auch zum Email zugesetzt hat. Beispiel i Ein fluorfreies Glas,
in dein die sonst üblichen Bestandteile, Flußspat und Kryolith, durch Calciumcarbonat
ersetzt sind, hat die folgende Zusammensetzung: Borax . . . . . . . . . . . . .
. 3I1/2 0/0, , Feldspat . . . . . . . . . . . . . . 39s/ lo o , o, Kieselsäure
... ....... 3 4 ho 0 /o, Sodaasche . . . . . . . . . . . . , '00/1o 0/0, Natriumnitrat
........
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3 /o, Calciumcarbonat ....... 4 o%, Zinkoxyd . . . . . . .
. . . . 4 '[0, Antimonoxyd . . . . . . . . . 3 0/0. Dieses Glas wird auf der Mühle
gemahlen, und es wird einem Titandioxyd als Trübungsmittel zugesetzt, und zwar kommen
auf ioo kg gemahlenes Glas 6 kg Ton und 6 kg Titandioxyd. Die Masse wird auf das
Eisen gespritzt und bei 8r5° C gebrannt. Beispiele Eine fluorhaltige Schmelze erhält
einen Zusatz eines Erdalkalis, beispielsweise Calciumca;rbonat. Die Schmelze hat
die folgende Zusammensetzung: Borax . . . . . . . . . . . . . . . . 3'1/2 0/0, Feldspat
. . . . . . . . . . . . . . 32 0/0, Kieselsäure . . . . . . . . . . . ' 81/2 0%,
Sodaasche ..., ... ... 0 N atriumnitrat ... . ..... 3 0/0, Fluß"spat
. . . . . . . . . . . . . . 3 0/0, Kryolith . . . : . . . . . . . . . (0(0, Zinkoxyd
. . . . . . . . . . . "[' 1/o, Antimonoxyd . . . . . . . . . 3 0/ o, C alciumcarbonat
....... 61/20/0.
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Zu beachten ist, daß der Prozentsatz an Calciumcarbonat mit Rücksicht
auf die Anwesenheit des Fluors gegenüber dem ersten Beispiel erhöht ist. Das Glas
wird in der gleichen Weise weiterbehandelt wie das Glas nach Beispiel i, es wird
also auf denselben Feinheitsgrad gemahlen, erhält die gleiche Menge Ton und Titandioxyd,
und wird bei der gleichen Temperatur gebrannt. Beispiel 3 An Stelle des Erdalkalis
enthält die fluorhaltige Schmelze 3 0/0 Titandioxyd. Die Zusammensetzung der Schmelze
ist wie folgt: Borax ... . . . . . . . . . . . . . 3i1/ °/o, Feldspat . . . . .
. . . . . . . . . 32 0(0, Kieselsäure . . . . . . . . . . . 81/20/(), Soloasche
. . . . . . . . . . . . 7 0/0, N atriumnitrat . . . . . . . . . 3 %, Flußspat .
. . . . . . . . . . . . 3 0/0, Kryolith . . . . . . . . . . . . . 6 °/o, Zinkoxyd
. . . . . . . . . . . 4%, Antimonoxyd . . . . . . . . . 3 0/0, Titanoxyd . . . .
. . . . . . . : 3 0/0.
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Die weitere Behandlung, also das Mahlen auf der Mühle, der Zusatz
von Titandioxyd und das Brennen, erfolgt in der gleichen Weise wie in Beispiel i
und 2.