DE580295C - Phosphatglaeser - Google Patents
PhosphatglaeserInfo
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- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
8. JULI 1933
8. JULI 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32 b GRUPPE
32 b 138.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Phosphatgläser
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. September 1930 ab
Es wurde gefunden, daß man Gläser mit wertvollen technischen Eigenschaften, z. B.
sehr großer Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht, erhält, wenn man in Silicatglasansätzen
beliebiger Zusammensetzung die Kieselsäure ganz oder teilweise durch Aluminiumorthophosphat
in der Weise ersetzt, daß auf je 2 Siliciumatome je 1 Aluminium- und
ι Phosphoratom kommen.
Die Herstellung der Gläser erfolgt ganz analog der der gewöhnlichen Gläser; im Glassatz
wird lediglich die erforderliche Menge SiO2 ganz oder zum Teil durch die halbmolekulare Menge Al P O4 ersetzt, indem man
z. B. das Aluminiumphosphat direkt mit den anderen Gemengebestandteilen mischt. Vorteilhaft
kann man statt dessen auch Aluminiumoxyd und die anderen festen Gemengebestandteile
in eine Phosphorsäurelösung bekannter Konzentration eintragen, das Gemisch entwässern und dann in das Schmelzgefäß
einführen.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens
besteht darin, daß man anstatt Aluminiumoxyd und Phosphorsäure solche Verbindungen des Aluminiums und Phosphors
in den Satz einführt, die beim Erhitzen Aluminiuniorthophosphat und außer diesem
keine unerwünschten Reaktionsprodukte bil-
LJm eine gute Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht zu erzielen, ist es naturgemäß
notwendig, solche Ausgangsstoffe zu verwenden', die frei von Ultraviolett absorbierenden
Stoffen, wie Fe2 O3 oder Ti O2, sind.
Es sind bereits Gläser bekannt, in denen Kieselsäure durch Aluminiumphosphat ersetzt
ist. Während aber bei diesen Gläsern der P2O5-Gehalt stets so groß gewählt ist,
daß er mindestens zur Bildung von Aluminiumpyrophosphat, meistens sogar von Metaphosphat
ausreicht, handelt es sich bei dem vorliegenden Erfindungsgegenstand um Gläser,
bei denen die Kieselsäure ganz oder teilweise speziell durch Aluminiumorthophosphat im
Verhältnis von 2 Mol Si O2 : 1 Mol Al P O4 ersetzt
ist. Die beanspruchten Gläser besitzen gegenüber den bekannten Phosphatgläsern den
Vorzug, daß sie vollkommen klar sind und dabei eine ausgezeichnete Wasserbeständigkeit
besitzen. Ihre Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht ist bei Abwesenheit von Ultraviolett
absorbierenden Stoffen, wie Fe2O3, TiO2,
PbO, CeO2, sehr groß und übertrifft bei weitem diejenige aller bisher bekannten SiIicatgläser.
Diese Eigenschaft wird auch durch Bestrahlung der Gläser nicht verändert.
Eine Mischung aus 21,4 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat, 7,8 Gewichtsteilen Kalium-
*) Von dem Patentsweher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Hans Georg Grimm in Heidelberg und Dr. Paul Huppert in Mannheim.
nitrat, 19,5 Gewichtsteilen Calciumcarbonat
und 29,6 Gevvichtsteilen Aluminiumoxyd wird in eine wäßrige Phosphorsäurelösung eingetragen,
die 57,0 Gewichtsteile Orthophosphorsäure gelöst enthält; das Gemisch wird entwässert
und dann in ein Schmelzgefäß eingetragen. Durch Schmelzen bei 1500 bis
15500 erhält man ein gut läuterndes, farbloses
Glas von dar molaren Zusammensetzung ι K2O · ι CaO · 3 AlPO4, das im Sinne des
Erfindungsgedankens einem Kieselsäureglas von der molaren Zusammensetzung ι Κ20· ι CaO · 6 SiO2 entspricht. Als besondere
wertvolle Eigenschaft besitzt das neue Glas ausgezeichnete Durchlässigkeit im Ultravioletten, während seine Wasserangreifbarkeit
von derselben Größenordnung ist wie bei normalem Fensterglas, im Gegensatz zu den bisher bekannten Phosphatgläsern.
Zur Erzielung besonders guter Durchlässigkeit im Ultravioletten empfiehlt es sich, möglichst eisenfreie Schmelzgefäße zu
verwenden.
2, B e i s ρ i e 1 2
Ein Satz aus 40,0 Gewiehtsteilen Kaliumcarbonat, 14,6 Gewiehtsteilen Kaliumnitrat,
27,6 Gewiehtsteilen Aluminiumoxyd und 53,0 Gewiehtsteilen Orthophosphorsäure wird
in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise vorbehandelt und bei 1450 bis 15000 geschmolzen.
Man erhält ein farbloses, klares Glas von der molaren Zusammensetzung 2K2O-3 AlPO4, dias im Sinne des Erfindungsgedankens
einem Wasserglas von der Zusammensetzung 1K2O-3 SiO2 entspricht.
Im Gegensatz zu den Kieselsäurewassergläsern wird das neue Glas von Wasser niehl
mehr angegriffen als normales, Fensterglas; ferner ist es ebenso wie das in Beispiel 1 beschriebene
Glas durch vorzügliche Durchlässigkeit für das ultraviolette Licht ausgezeichnet.
Eine Mischung aus 40,44 Gewiehtsteilen Kaliumnitrat, 40,04 Gewiehtsteilen Calciumcarbonat,
60,98 Gewiehtsteilen Aluminiumoxyd und 117,67 Gewiehtsteilen Phosphorsäure
(H3PO4) wird bei 1500 bis 15500 in
einem möglichst eisenfreien Tiegel geschmolzen. Man erhält ein farbloses Glas von ausgezeichneter
Ultraviolettdurchlässigkeit und folgender Zusammensetzung in glasbildenden Oxyden:
Molekülprozent Gewichtsprozent
Das Glas entspricht einem Kieselsäureglas von folgender molarer Zusammensetzung:
K2O ... | 11,1 | 10,0 |
CaO .... | -2.2,2. | 12,0 |
Al2O3 ... | 33.3 | 32,5 |
PoO, .... | 33.3 | 45.5 |
K,0 | Molekülprozent 6,7 13.3 80,0. |
CaO | i el 4 |
Si O2 | |
B e i sp |
64,7 Gewichtsteile Kaliumnitrat, 8,02 Gewichtsteile Calciumcarbonat und 60,98 Gewichtsteile
Aluminiumoxyd werden mit einer wäßrigen Phosphorsäurelösung, die 117,67 Gewichtsteile
Phosphorsäure (H3PO4) enthält,
vermischt, worauf das Ganze entwässert und bei etwa 15500 geschmolzen wird. Das entstehende
farblose Glas hat folgende Zusammensetzung in glasbildenden Oxyden:
Molekülprozent Gewichtsprozent 20,0 16,7
5.O 2,5
37.5 33.6
37.5 47.2. .
Das Glas ist für das ultraviolette Gebiet weitgehend durchlässig, wenn Verunreinigungen
durch Fe2O8 und (oder) TiO2 vermieden
werden.
Das Glas entspricht einem Kieselsäureglas go
von der Zusammensetzung:
K2O
CaO
Al2O3
P2O5
CaO
Al2O3
P2O5
K2O .... | Molekülprozent .... 11,4 |
CaO | .... 2,9 |
SiO., .... | 85,7. |
68,04 Gewichtsteile Monokaliumphosphat und 38,20 Gewichtsteile Aluminiumoxyd werden
in eine wäßrige Lösung von 24,52 Gewiehtsteilen Phosphorsäure eingetragen, worauf
das Gemisch nach dem Entwässern bei etwa 1450 bis 1480° geschmolzen wird. Man
erhält ein farbloses Glas, das eine gute Widerstandsfähigkeit gegen hydrolytische Einflüsse
besitzt. Seine Zusammensetzung in glasbildenden Oxyden ist folgende:
Molekülprozent Gewichtsprozent
K2O 25,0 2O,S
Al2O3 ... 37,5 33,i
P2O5 ..;. 37,5 46,4.
Das Glas entspricht einem Kaliwasserglas von folgender Zusammensetzung;
Molekülprozent
K2O 14,3
SiO3 85j7.
Beispiel 6 .
Ein Gemisch aus 80,88 Gewiehtsteilen Kaliumnitrat, 78,96 Gewiehtsteilen Barium-
5S02Ö5
carbonat und 6i,i6 Gewichtsteilen Aluminiumoxyd
wird in eine wäßrige Lösung von 117,67 Gewichtsteilen Phosphorsäure eingetragen,
das Ganze entwässert und bei 1500 bis 15 50 ° geschmolzen. Der erkaltete Schmelzfluß
ergibt ein Glas von folgender Zusammensetzung in glasbildenden Oxyden:
K2O
BaO
Al2O3
P2O5
BaO
Al2O3
P2O5
Moleltülprozent
20,0
; 20,0
30,0
30,0
30,0
30,0
Gewichtsprozent
15.4 25,0 24,9
34.7·
Das Glas entspricht einem Kalibarytsilicatglas von folgender Zusammensetzung:
Molektilprozent
K2O 12,5
BaO 12,5
SiO2 75.0.
Ein bleihaltiges Aluminiumphosphatglas erhält man durch Schmelzen folgenden Satzes
bei etwa 1400 ° : 44,20 Gewichtsteile Kaliumcarbonat, 16,18 Gewichtsteile Kaliumnitrat,
91,50 Gewichtsteile Mennige, 61,16 Gewichtsteile Aluminiumoxyd und 117,67 Gewichtsteile Phosphorsäure. Das Glas hat die Zusammensetzung
in glasbildenden Oxyden:
K. O
PbO
Al2O3
P, O5
PbO
Al2O3
P, O5
Molekülprozent
20,0
20,0
3O,o
3°.°
20,0
20,0
3O,o
3°.°
Gewichtsprozent
13.7 32,7
22,4
Das entsprechende Silicatglas hat folgende Zusammensetzung:
Molekülprozent
K2O 12,5
PbO 12,5
SiO2 75,0.
Ein farbloses Glas wird durch Schmelzen folgenden Satzes bei etwa 14000 in einem
möglichst eisenfreien weißen Schmelztiegel erhalten: 68,01 Gewichtsteile Natriumnitrat,
28,83 Gewichtsteile Kieselsäure, 18,33 Gewichtsteile
Aluminiumoxyd und 35,35 Gewichtsteile Phosphorsäure. Das erhaltene Glas hat folgende Zusammensetzung in glasbildenden
Oxvden:
Na2O
SiO2
AIoO3
P9O,
SiO2
AIoO3
P9O,
Malekülprozent
32,25
32,25
3&>75
14,50
14,50
14,50
14,50
Gewichtsprozent
25.-4 29,6 l8,8 26,2.
Das Glas ist aus einem Natronwasserglas der molaren Zusammensetzung 1 Na2O-J" 3 SiO2
durch halbmolaren Ersatz von· 60 Molekülprozent der Kieselsäure durch Aluminiumorthophosphat
entstanden.
Ein aus 68,01 Gewichtsteilen Natriumnitrat, 14,41 Gewichtsteilen Kieselsäure,
24,41 Gewichtsteilen Aluminiumoxyd und 47,21 Gewichtsteilen Phosphorsäure bestehender
Satz wird bei 1300 bis 13500 geschmolzen;
es wird ein farbloses Glas von folgender Zusammensetzung in glasbildenden Oxyden
erhalten:
Molekillprozent | Gewichtsprozent | |
Na2O . | 35.71 | 25,4 |
SiO2 '. . | 21,43 | 14,7 |
AUO3 . | 21,43 | 25,0 |
P2O5 . . | 21,43 | 34,9· |
K2O ...
SiO2 ...
Al2O3 .
P2O5 ..,
SiO2 ...
Al2O3 .
P2O5 ..,
Molekülprozent
14,3
57,1
14.3
14,3
57,1
14.3
14,3
Gewichtsprozent
16,3
41,6
17,6
24,5·
16,3
41,6
17,6
24,5·
Dieses Glas ist aus dem in Beispiel 8 erwähnten Natronwasserglas durch halbmolaren
Ersatz von 80 Molektilprozent der Kieselsäure durch Aluminiumorthophosphat entstanden.
Ersetzt man bei dem obenerwähnten Glassatz 68,01 Gewichtsteile Natriumnitrat durch
8o,88 Gewichtsteile Kaliumnitrat, so erhält man ein Glas von analoger molarer Zusammensetzung;
in Gewichtsprozent ist die Zusammensetzung folgende:
Molekülprozent
K2O 34,0
SiO2 13,0
Al2O3 22,1
P2O5 30.9·
Ein thermisch sehr widerstandsfähiges Glas mit einem hohen Erweichungspunkt und
geringem, thermischem Ausdehnungskoeffizienten erhält man durch Schmelzen folgen- 10S
den Satzes bei etwa 15500 : 109,0 Gewichtsteile Monokaliumphosphat, 96,10 Gewichtsteile Kieselsäure und 40,78 Gewichtsteile
Aluminiumoxyd. Man erhält ein farbloses Glas von folgender Zusammensetzung in glasbildenden
Oxyden:
Das Glas ist enstanden durch halbmolaren Ersatz der Hälfte der in einem Kali-
wasserglas der molaren Zusammensetzung ι K2O -f- 8 SiO2 enthaltenen Kieselsäure.
Ein alkalifreies Glas erhält man durch Schmelzen folgenden Satzes bei 13000 :
198,73 .Gewichtsteile Bleinitrat, 10,19 Gewichtsteile
Aluminiumoxyd, 19,61 Gewichtsteile Phosphorsäure. Man erhält ein klares
gelbes Glas von folgender Zusammensetzung in glasbildenden Oxyden:
Molekülprozent | Gewichtsprozent | |
PbO | 75.O | 84,6 |
Al2O3 | 12,5 | 6,4 |
P2O5 | 12,5 | 9,o. |
' Das' Glas entspricht einem Bleisilicatglas
folgender Zusammensetzung:
PbO
SiO2
SiO2
Molekülprozent 60,0 40,0.
Claims (1)
- Patentanspruch:Phosphatgläser, dadurch gekennzeichnet, daß in beliebigen Silicatglasansätzen die Kieselsäure ganz oder teilweise durch Aluminiutnorthophosphat oder dessen Komponenten im Verhältnis von 2 SiO2 zu ι Al P O4 ersetzt ist.
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