DE2252904A1 - Verfahren zum vermindern der loeslichkeit von blei in bleihaltigen glasuren und fritten - Google Patents
Verfahren zum vermindern der loeslichkeit von blei in bleihaltigen glasuren und frittenInfo
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Description
CHAMPION SPAHK PLUG- COMPMY, 900 Upton Avenue,
Toledo, OMo (USA)
Verfahren zum Vermindern der Löslichkeit von Blei in
bleihaltigen Glasuren und Fritten
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren"zum Vermindern
der Löslichkeit von Blei in einer bleihaltigen Glasur oder Fritte.
Blei ist ein wertvoller Bestandteil keramischer Glasuren, Es dient als Flußmittel für verhältnismässig niedrige
Temperaturen, und es verleiht-der Glasur Glanz»
Wie die meisten Schwermetalle sind Blei und seine Verbindungen giftig. Obwohl Blei in geringen Dosierungen,
offenbar nicht schädlich ist9 erhöht sich die Gefahr
O _
einer Bleivergiftung jedoch dadurch, daß Blei danu neigt,
sich ils Körper im zentralen Nervensystem anzusammeln, worauf;
ein plötzlicher Krankheitsausbruch und Besehverdon .resultieren.
Während Verbindungen wie Weißblei, Rotblei bzw. Rotspat, Bleikarbonat und (gelbes) Bleioxid sämtlich !löslich
sind in den Magensäften iles Körpers, wird die Löslichkeit
stark vermindert, wenn Blei in einem Verhältnis entsprechend
den Moiekularentoileii von Bleibif.iili.kat, PbC.23i0o vorliegt.
Zusätze kleiner Mengen von .AIpO7. und TiOp können die Löslichkeit von Bleibiüilikat weiter vermindern. Wegen der Löslichkeit
von Blei verbindungen in den Magensäxten dos Körpers
haben verschiedene Länder Grenzen für die Bleilöslichkeit
von bleihaltigen, rohen (ungebrannten) Glasuren und Fritten
festgelegt, beispielsweise in einer O,25$igen Salzsäure-lösung.
In England können bleihaltige Glasuren oder -Fritten
nur angewendet werden, wenn die Löslichkeit der ungebrannten Glasur oder Fritte 5 /& nicht übersteigt. In Holland
und Deutschland beträgt die maximale Löslichkeit 2,5 i>
bzv/. 1 fo. .Diese Bestrebungen» die Gefahr von Bleivergiftungen bei
der Herstellung'und Verwendung von bleihaltigen Glasuren und'
Fritten verbundenen Problemen zu lösen, waren ziemlich erfolgreich
bei der Verminderung von Fällen von Bleivergiftung.
Wegen verstärkter Bedenken und wegen vertiefter Erkenntnis.·:;ο
im Hinblick auf sichere und gesunde Umweltbedirjgungeri ist es
jedoch wünschenswert, daß die Löslichkeit von bleihaltigen.
Glasuren und Fritten noch weiter vermindert wird als bisher unter Zuhilfenahme von Bleibisilikat erreicht werden konnte.
Die vorliegende Erfindung gründet sich auf der Auffindung
eines Verfahrens zum Vermindern der Löslichkeit von Blei in bleihaltigen Glasuren oder Fritten. Ein geschliffenes
Glas, dae a/us bis zu 70 fo Bleioxid und mindestens '50 fO
— '*> —
3 0 9 fJ i R / (J 8 B ß
Silika bzw. Siliziuindioxiä besteht» wird mit dünner wässeriger
Säure behandelt. Die dünne wässrige Säure verringert den Bleigehalt an der Oberfläche der Glaspartikel. Die ausgelaugten
Glaspartikel werden dann in einer Flüssigkeit wie Wasser .fein verteilt,, um einen Schlamm zu bilden. Das Entfernen yq-& Glaspartikeln,
die kleiner als 5 Mikron sind, vor oder nach dem Auslaugen der Glaspartikel führt zu einer weiteren Verminderung
der Bleilöslichkeit.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren vorzusehen, nach dein die Löslichkeit von bleihaltigen
Glasuren und !'ritten erheblich vermindert wird.
Dabei, soll das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere die
Löslichkeit von Bleibisilikat-Glasuren und -Fritten reduzieren können. * "
Die Löslichkeit von Blei in bleihaltigen Glasuren, die hier
genannt sind, wurde bestimmt, indem man eine 0}5 g Probe einer
dritte einer Menge von 500 ml einer o,25 $igen (0,0685 N)
Salzsäure bei 20 $ während einer Zeitdauer von 2 Stunden aussetzte und den von dort ausgelaugten Bleiprosentsatz bestimmte,
berechnet als Bleioxid.
Eine im Handel erhältliche BIeibisilikat-JFritte mit der
nachfolgend genannten Zusammensetzung ) wurde, wie nachstehend dargelegt, behandelt und auf Bleilöslichkeit unter
sucht:
_ 4 —
309818/0888
Gew. 1o
SiO2 34
PbO 65
Al2O3 1
*) Im Handel erhältlich unter der Warenbezeichnung "Oeraflux11 von der Firma "Hammond Lead Products, Inc.";
die obige Zusammensetzung entspricht den Herstellerangaben.
Eine Probe A wurde auf Bleilöslichkeit untex'ßucht, wie
oben beschrieben. Eine Probe B wurde Auf Bleilöslichkeit
nach einer Säurebehandlung untersucht, die darjn bestand,
daß man einen 165 g-Anteil einer Pritte eine Menge von
1000 ml von 0.1N Salpetersäure bei 200P während einer Zeitdauer
von einer Stunde aussetzte. Eine Probe C wurde zunächst abgeschlämmt, um im wesentlichen alle Partikel mit
einer geringeren Teilchengröße als 5 Mikron su entfernen,
und die zurückbleibenden Glaspartikel mit einer Teilchengröße von mehr als 5 Mikron wurden einer Säurebehandlung
mit 0,1N Essigsäure bzw. Azetylsäure bei 200C während einer
Zeitdauer von einer Stunde ausgesetzt. Die Säurebehandlung
der Proben B und C erzeugte ein lösliches Bleisalz. Das Bleisala wurde durch intensives Waschen der behandelten
Pritte entfernt. Die behandelte Fritte wurde dann, wie angegeben auf Bleilöslichkeit untersucht. Die Probe D wurde
zuerst abgeschlämmt, um in wesentlichen alle Partikel mit
09818/0886 .
2252304
einer Teilchengröße von weniger als 5 Mikron zu entfernen, und die zurückbleibenden gröberen Partikel \mrden auf Bleilöslichkeit
untersucht« Tabelle I gibt das lösliche Blei an, das bei jeder Probe gefunden wurde; der PbO-Prοζ entsatz bezieht
sich auf das Gesamtgewicht der trockenen Probe der dritte bzw. Glasur.
Probe Behandlung Lösliches Blei als
PbO Prozente
A nicht behandelt · 2S8
B ' 20° Säurevorbehandlung, 0,4
0,1W Salpetersäure
C 20° Säurevorbehandlung 0,3
und Abschlämmung-, 0,1N Essigsäure
/Azetylsäure
D Abschlämmung . 1,1
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Glas zunächst geschliffen bis zum Erreichen des Peinheitsgrades5
der in dem Schlamm vor dem Auslaugen des Glases in dünner Säure gewünscht wird. Da ein weiteres Schleifen neue Oberflächen an dem Glas freilegen würde, wird vorgezogen, daß
das Schleifen nach der Säurebehandlung vermieden oder zumindest auf einem Minimumwert gehalten wird»
Ein zweites Bleibisilikat mit einer Zusammensetzung*), wie
sie im Beispiel I beschrieben ist, aber mit einer wesentlich
3098 197 0886 " "β "
höheren unbehandelten Löslichkeit wurde in der Weise behandelt
, wie eo im Beispiel I beschrieben ist, mit der Ausnahme, daß 0,05N Salpetersäure für die Säurebehandlung verwendet
wurde:
Tabelle_II . '
Probe Behandlung Lösliches Blei.
als PbO-'Pro'zeute
A unbehandelt 6fO
B 20° Säurevorbehandlung, 0,8
. 0,1 N Salpeter·säure
C 20 Säurevorbehandlung 0,4
und Abselilümmimgf 0,05IT
Salpetersäure
D Abschlämmung 3,5
*) Im Handel erhältlich unter der Warenbezeichnung
"Evans No. 300" von der Firma "Evans Division, IT L
Industries"; die Zusammensetzung entopricht den Hersteilerangaben.
Eine andere im Handel erhältliche Bleibisilikai' l*'rit!: ν αϊ!;
der nachfolgend angegebenen Zusamraensettnm^;*) vnirde öcrc
gleichen Säurebehandlung, vrie aie im Beispiel I beochr.'.eben
iat, ausgesetzt, mit der Ausnahme, daß 0,11 Salpetersäure
.bei 24°C während einer Zeitdauer von eine/ Stunde engcv/endet
■ 7 -
3 O 9 B 1 8 / O ö ti S
wurde. Die Löslichkeitsabnahme Ist In der Tabelle III gezeigt;
--"-·.-■ ■ ■ · ■ : -■-·.·-._,."
Gew.
SiO2 · . 36
PbO · 61
O5 3
*) Im Handel erhältlich unter der Warenbezeichnung "Pb~545"
von der Eirma "PEMCO Division, Ölidden Cp.";.'die Zusammensetzung
entspricht den Herstellerangaben.
Tabellg__III
Probe
Probe
als PbO-Prosente
A unbehandelt 1,9
4° Säur evorb ehandl
,1N Salpetersäure
,1N Salpetersäure
B 24° Säurevorbehandlung, 0,4
Borax V'ird gevföhnlich als Flußmittel für keramische Glasuren
verwendet. In G-ggenwart von Blei bildet Borax Bleiborsilikat,
das in Gegenwart von -Wasser oder dünner Säure äußerst löslich ist. Die Wirkung von Alkalien beim Senken der Säurebeständigkeit
ist auch ausgeprägt, obwohl sie offenbar.nicht größer "ist als diejenige von Bortrioxid. Wegen dieser unerwünschten
Löslichkeit verwendet" man gewöhnlich eine Doppelfritte.
Die Bleifritte, gewöhnlich ein Bleibisilikät, wie es
3 0 9 8 18/0888 "8 "
oben beschrieben ist, hat einen, maximalen ßäurewiderstand,
der von clou Glasurbosta.ndteilen erreichbar ist. Das Bortrioxid
ULd Alkalien werden darm in eine zweite (bleifrcio)
Fritte eingeführt. Tn der Praxis werden Blei und iJil.i zxv.ndioxid
zusammengemischt, oft mit geringen Zusätzen, wie bekannt ist, und geschmolzen, urn eine Bleibisilikatfritte
zu bilden. Ej nc; löslichere Fritte wird au η Bor und "Matrium,
anderen Alkalimetclloxiden, Erζalkalioxiden und ßj lis.iuiudioxid
gebildet. Die relativ lösliche Tritte kann d;.':an gemischt
werden mit der relativ urloslicbeu Bleib:!.:·::! likütfritte,
um eine Glasur zu erzeugen mit geringer B] eilönj ;i chke.it,
denn die löalichen Oxide der ersten !'ritte Lh.·einfluss.en
die; Bleilööliciikeit des BleibisiJ.äk'f.t;·? nicht» J);-. jedoch
Bleibiro likat, v/enn cc mit Λ1ο0ν pemiüclit v/i3x1, toil -
iye löslich ist, ist es wünschenswert, die Bleilöolic)in"ei1.
diener Tritte mittels des hier beschriebenen erfinrlunfDßemäßen
Verfahrens weiter zu senken.
Be i^fci ρ j el TV
Die Maßnahme oder der Versuch mit einer Doppelfritte zur;
Verringern der Bleilöolichkeit einer bleihaltigen Fritte
wurde dazu benutzt, um die Wirksamkeit der Anwendung dec;
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Reduzierung der Löslichkeit
von Blei einer gemischten Pritte zu bestimmen.
Eine verhältnisraässig unlösliche Bleibisilikat-Fritte mit
einer Zusammensetzung, v/ie sie in Beispiel III beschrieben ist, wurde mit einer relativ löslichen, aber blei .froien
Borsilikat-l'rltte gemischt. Eine zweite Goppeliritto wurde
•zubereitet, mit der Ausnahme, daß die BleibisiliJ:<vl™]rri LU
309818/088C - 9 ~
BAD ORIGINAL
zunächst mit 0,1 IT Salpetersäure während einer Zeitdauer von
einer Stunde bei 24°C vor dem Mischen mit der Borsilikat-
!•'ritte behandelt wurde. Jede Doppol-Fritte wurde darm au:C
Bleilösliohkeit untersucht, wie zuvor beschrieben ist:
Tabelle LV ■ Prqbe__ Behändlmi£ Lösliohefi Blei
JJoppel-Pritte unbehatvlnlt . .1,0
Doppe]-Fritte Säurevorbehandlimg \ 0y3
Die experimentellen Ergebnisse," die oben in der Tabelle" IV
gezeigt sind, lassen erkennen, daß bei Anwendung des eriindungrifeiuäßen
Verfahrens mit der Maßnahme" der Herstellung
einer Doppelfritte ei.ne weitere Verminderung der Bloilb'·'.:-
lichkeit von übor 50 c/o errGichbar i&t*. Von den im Beispiel
II ^e2oi/'tf:n experimentellen Ergebnissen ist ersichtlich, £aß
eine weihore Verminderung der Bleilöslichkeit erreichbar i-st,
v/enn dan Bleibisilikat auch ausgeschlämmt ist, um G-iaspartikel
DiLt einer Teilchengröße von weniger als. 5 Mikron zu
Je nach der gewünschten EndzusaniniensotKung dor Pritte können
auch andere Bestandteile als Bleioxid, Silisiumdioxid ui>d
Bortrio'id in der Doppel-Pritte vorhanden sein. Höher lösliche
Bleifritten körnen zubereitetet werden, wenn die Bestandteile, die dazu neigen, die Bleiloslichlcoit «u vergrößern,
in die getrennte, bleifrein !''ritte eingeführt \/orden. !.ei'-·
spielsv.reiso v/erderi solche. Bestandteile wie HgO, CaO, ]:;r;?0,
KpO und ZnO vorzugsweise der bleifreien Eritto zugegeben.
ΒΔηΛΒ1· 3 0 9 8 18/0886
BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
Bestandteile, die; die Bleilöelichkeit nicht erhöhen, wie
Al2O., und TiOp, können der Bleisilikat-Pritte bzw. Bleisilisiumdj
orid-Pritte zi\tj.eiictzt worden. In einigen 1'1ILIlon
int es bei der Bleieilikat-i'ritte möglich, die in der e:oi-
ß\xlti['.(-;'u Glasur ^ev/iiuüchtc ZiiDarnitJenGct^ung zii liaben, ;;be:tv;o
erhebliciio Mengen an bleilößenden Stoffen erwünscht ifrts
wird die Technik der Doppol.fritte bevorzugt.
- 11 -
■; ■■ ' ·' : !; -^' BAD OBiGiNAL
309818/0886
Claims (5)
- Patent ä η s ρ r ü ehe1, Verfahren zum Vermindern der löslichkeit von Blei in bleihaltigen Glasuren und Fritten bei der Herstellung von bleihaltigem Glasur-, Emailleschlainm oder dergleichen,.g e k en η ζ ei c h η e t durch die folgenden Verfahrensschritte: Schleifen eines Glases, das im weεentliehen aus nicht mehr als 70""$ Bleioxid, berechnet als PbO, und mindestens 30 i> Siliziumdioxid besteht, bis zum Erreichen eines für den Schlamm gewünschten Reinheitsgrades, Auslaugen des geschliffenen Glases in einer dünnen wässrigen Säure zum Zwecke einer erheblichen Verminderung des Bleigehalts an den Oberflächen der Glaspartikel und Bilden eines Schlamms durch Peinverteilen der ausgelaugten Glaspartikel in einer
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß das Bleisilikat 0,5 bis 5 ί> Aluminium zusätzlich, zu Blei und Siliziumdioxid enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e η η -ζ ei c h η e t , daß das Glas etwa 65 i° Bleioxid und. ungefähr 35 Io Siliciumdioxid enthält. '
- 4. Verfahren na.cn Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine im wesentlichen bleifreie Fritte, die zunächst auf den in dem Schlamm gewünschten Reinheitsgrad geschliffen worden ist, mit den ausgelaugten Glas·- partikeln gemischt wird und daß der Schlamm durch Peinverse ilen der sich ergebenden Mischung gebildet wird.- 12 ~ 309818/0 8 86
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Glaspartikel mit einer Teilchengröße von weniger als etwa 5 Mikron von dem geschliffenen Glas vor der Bildung des Schlamms entfernt v/erden und daS der Schlamm aus den verbleibenden gröberen Partikeln gebildet wird.3098 18/0885
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