DE377109C - Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Wasserglasfarben oder -emaillen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Wasserglasfarben oder -emaillen

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DE377109C
DE377109C DEH73022D DEH0073022D DE377109C DE 377109 C DE377109 C DE 377109C DE H73022 D DEH73022 D DE H73022D DE H0073022 D DEH0073022 D DE H0073022D DE 377109 C DE377109 C DE 377109C
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GERTRUD PLAUSON GEB HILDENBRAN
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GERTRUD PLAUSON GEB HILDENBRAN
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/24Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing alkyl, ammonium or metal silicates; containing silica sols
    • C04B28/26Silicates of the alkali metals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2111/00Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
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    • C04B2111/00482Coating or impregnation materials

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Wasserglasfarben oder -emaillen. Es ist bekannt, daß gewöhnliches Wasserglas an sich oder mit einigen anorganischen oder organischen Farbstoffen einen Anstrich liefert, der wohl emailleartig aussieht, aber eist nach drei- bis vierwöchif_,em Austrocknen einigermaßen wasser- und wetterfest wird. Obwohl solche durchsichtigen oder gefärbten Emaillen als geeignete Farb- und Deckmittel zu betrachten sind, konnten sie bis heutzutage nicht in großem :Vlaßstabe angewendet werden, da man im Laufe der Zeit die üble Erfahrung gemacht hat, daß sie nicht nur lagerungsunfähig waren, vom Wasser angegriffen wurden, sondern auch sonst schnell verwitterten, ausblühten und von der Deckfläche sich ablösten. Diese Nachteile waren ein Hauptgrund, daß Wasserglasfarben und Emaillen, die sonst so große Vorteile bieten, gegenüber anderen Farbstoffanstrichen in den Hintergrund gedrängt sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß, wenn man zuerst durch Behandlung mit Kalk (um eine Ausscheidung der Alkalisulfate zu erzielen) und dann durch Neutralisieren mit Chlor oder Schwefelwasserstoff des sich im Rohwasserglas befindlichen überschüssigen Alkalis das Wasserglas neue Eigenschaften erhält. Es wird sehr schnell wasser- und wetterfest, und wenn man vor solcher Neutralisation dem «'asserglas alkalische Stärke-, Dextrin-, Kasein-, Hefe-u. dgl. Lösungen zufügt, werden auch andere Fehler, wie Abblättern, Ausblühen usw., beseitigt und können verschiedene organische Farben, welche durch Chlor und Schwefelwasserstoff nicht zersetzt werden, hinzugefügt werden, ohne daß Kieselsäure und M'asserglas ausscheiden. Dadurch ist aber nicht nur eine wetterfeste, sondern auch eine farbige, an der Deckfläche gut haftende und nicht abblätternde Wasserglasemaille geschaffen.
  • In Krätzer, »DasWasserglas undInfusorienerde«, 2. Aufl, zgo7, Seite g wird wohl gelöschter Kalk und Wasserglas zusammengerieben, aber das Endresultat ist die Herstellung von kieselsaurem Kalk und dessen Verwendungszweck.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren erfolgt der Kalkzusatz, um die freien Alkalisulfate, -phosphate, -karbonate auszuscheiden, die die Ursache des Ausblühens und der Abblätterung sind. In demselben Buch a. a. 0. S. 13 Zeile 7 ist auch die Anwendung von Chlor auf Wasserglas bekanntgegeben. Es ist aber an derselben Stelle sofort weiter ausgeführt, daß Chlor die Eigenschaft besitzt, Kieselsäure auszuscheiden und daß der Zusatz von Chlor nur zum Zwecke der Ausscheidung der Kieselsäure erfolgt. Diese Ausscheidung erfolgt nicht, wenn Alkalien zugegen sind. Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Anstrichmassen trocknen schnell und liefern einen wasserfesten Anstrich. Eine Neutralisation von in Wasserglas befindlichem Alkali durch Kohlensäure ist in dem Buch »Dr. Lange, Chemisch-technische Vorschriften« angegeben. Versuche haben aber ergeben, daß die Wasserglasanstriche, in denen Alkali durch Kohlensäure oder Kohlensäure abgebende Salze neutralisiert wird, 3 bis Wochen brauchen, um wetterfest zu werden, während die mit Chlor oder Schwefelwasserstoff erhaltenen W asserglasanstriche schon in einigen Stunden diese Eigenschaften aufweisen, die deshalb mit Vorteil für Außenanstriche zu verwenden sind. Beispiel i: Durch ioo Teile 40prozentiges `,\'asserglas wird so lange Schwefelwasserstoffgas durchgeleitet, bis das freie Alkali gebunden ist und alle im Wasserglas befindlichen Schwermetalle ausgefällt sind. Die Wasserglaslösung wird dabei erst gelb, dann grünlich und zuletzt dunkelgrün. Nun läßt man die Mischung io bis 4.8 Stunden stehen. Mährend dieser Zeit setzt sich ein dunkler Niederschlag ab, der hauptsächlich aus durch Schwefelwasserstoffgas ausgefällten Schwermetallverbindungen besteht. Hierauf wird die Mischung durch Filterpressen o. dgl. filtriert. Man erhält eine gelbe bis ins Grünliche durchsichtige homogene, dicke sirupöse Lösung, die ausgezeichnet streichfähig ist. Sie trocknet in einigen Minuten und gibt schon nach 3 bis 4. Stunden eine glänzende emailleartige, nicht mehr im Wasser lösliche, nicht mehr auswitternde und sehr gut haftende Schicht. Durch Zufügen von Wasserglas nicht koagulierenden und durch Schwefelwasserstoff nicht veränderlichen anorganischen Farbstoffen erhält man gute, lagerfähige Wasserglasfarben. Statt durch direktes Zufügen von reinen anorganischen oder organischen Farbstoffen zu Wasserglas können diese nach bekanntem Verfahren auf Kieselsäure niedergeschlagen werden (aus Wasserglas mit Kieselsäure ausscheidenden Mitteln). Infolgedessen können auch solche Farbstoffe zur Herstellung von Wasserglasfarben angewendet werden, die sonst Kieselsäure aus Wasserglas ausscheiden. Die besten Emaillefarben erhält man jedoch, wenn man statt der anorganischen Farbstoffe mit Silikat verbundene anorganische oder organische Farben, insbesondere billige alkaliechte Farben oder auch sogenannte Schwefelfarbstoffe Merkaptanfarben u. dgl. anwendet; auch einige wasserlösliche Schwefelteerfarben sind anwendbar. Man erhält so glänzende, lichtechte Wasserglasfarben, die sich in geschlossenen Gefäßen unbegrenzt halten, streichfertig sind und nach dem Austrocknen Wasser- und wetterfeste Anstriche geben. An Stelle der Kieselsäure als Farbträger kann man auch solche alkalifesten oder schwefelalkalifesten Farbstoffe auf faserlose molekulare Zellulose nach bekannten Methoden niederschlagen. Beispiel 2: Man nimmt i bis io Teile gewöhnliche oder wasserlösliche Stärke (aus Kartoffeln, Reis, Weizen, Kassawa usw.) und fügt so viel Wasser hinzu, bis ein dicker, fester Brei erhalten wird. Zu dem Brei läßt man in möglichst dünnem Strahl so viel 35- bis :Iogradige Kalilauge hinzufließen, bis die ganze Stärke durchsichtig und homogen geworden ist und einen ziehenden Faden bildet. Hierzu sind zirka i bis 4 Teile der 35 bis 4ogradigen Alkalilauge erforderlich, j e nach der Art und der Menge der angewendeten Stärke. Zu dieser Alkalistärkelösung fügt man cfo bis 99 Teile Kaliwasserglas (oder Schwefelkaliwasserglas) hinzu und mischt schnell und gut durch. Weiter wird das überschüssige freie Alkali durch Einleiten von Schwefelwasserstoff zu Sulfhydratkali (wie in Beispiel i) übergeführt und die gewünschten Farben hinzugemischt. Auf solche Weise erhält man nicht nur gut streichfähige, schnelltrocknend-festhaftende, sondern auch sehr wetterfeste und nicht ausblühende Farben. Die Stärkemengen können nach obenhin vergrößert werden.
  • An Stelle der Stärke können mit gleich gutem Erfolge Dextrin, Kasein und Hefearten angewendet werden. Für gewisse Zwecke können auch Leim und Leimarten benutzt werden. Beispiel 3: ioo Teile Kaliwasserglas werden mit 3 bis io Teilen Bariumhydrat (Ba0 H.; kristallisiert) auf der Reibmaschine innigst verrieben oder statt dessen im Schlagkessel, am besten untergelindem Erwärmen, mit Dampf geschlagen. Nach dem Schlagen läßt man die Wasserglaslösung ruhen, bis sich der Niederschlag ausscheidet, oder man filtriert sie in der Filterpresse unter Druck. Durch die so erhaltene Wasrerglaslösung wird völlig salzsäurefreies Chlor durchgeleitet, bis das überschüssige freie Alkali fast völlig gebunden ist. In dieser Form kann die Wasserglaslösung als durchsichtiger Lack verwendet werden oder sie kann mit alkalichloratfesten Farben versetzt werden, allein oder unter Zusatz von Klebestoffen und nach nochmaligem Neutralisieren mit Schwefelwasserstoff. Statt Schwefelwasserstoffgas kann man auch mit Schwefelwasserstoffgas gesättigtes Wasser verwenden; letzteres kann auch durch Lösungen von Sulfhydraten, wie KHS, N a HS, (N H_,) HS ersetzt werden. Gleichfalls können wässerige Chlorlösungen angewendet we: den.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Wasserglasfarberi oder -emaillen aus Lösungen von Wasserglas, Stärke, Dextrin, Kasein o._dgl. und Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Lösung von Wasserglas und Stärke o. dgl. neutraler Schwefelwasserstoff oder Chlor eingeleitet und darauf wasserlösliche, alkali- und schwefelalkalifeste Kieselsäure aus Wasserglas nicht ausscheidende, anorganische und,foder organische Farbstoffe zugesetzt werden.
DEH73022D 1917-10-26 1917-10-26 Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Wasserglasfarben oder -emaillen Expired DE377109C (de)

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DE (1) DE377109C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2424054A (en) * 1943-10-18 1947-07-15 John U Birnie Method of coating metal with inorganic insulating composition

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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