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Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen von Farbpasten bei Rotationssiebdruckmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen von Farbpasten,
Druckpasten, Farbflüssigkeiten oder dergleichen bei Rotationssiebdruckmaschinen
zum Bedrucken oder Färben von Textilien, insbesondere von schweren Waren wie Plüsch,
Samt, Florgeweben, Teppichen oder dergleichen.
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Um einen möglichst gleichmäßigen Druck oder einegleichmäßige Färbung
insbesondere bei den heute geforderten großen Warenbreiten bis über 5 m zu erhalten,
ist es erforderlich, die Farbpaste möglichst gleichmäßig über die Breite der Schablone
zu verteilen und auch das Farbpastenniveau über die Breite ib möglichst gleichmäßiger
Höhe zu halten.
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Ungleichmäßige Farbpastenhöhe ergibt nämlich eine unegale Brheittelbeaufschlagung
und somit unegalen Druck sowie unterschiedliche Farbtöne.
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Auch ist es erforderlich, den mechanisches Druck auf di. Textilbahnoberfläche
insbesondere bei hochflorigea Textilbahnen so gering wie möglich zu halten, um ein
Zerdrücken der Oberfläche zu vermeiden und ein möglichst gleichmäßiges Eindringender
Farbpaste in die Textilbahn zu ermöglichen.
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Hierzu sind bei RotationssiebdruckaschiDen schon die verschiedensten
Auftragvorrichtungen bekannt geworden. Bei den meisten bekannten Vorrichtungen wird
die Druckpaste oder Farbflüssigkeit ebenfalls über ein im Innern des rotierenden
Siebdruckzylinders angeordnetes Verteilerrohr zugeführt und dann mit einer Rakel
durch die Druckschablone auf die Textilbahn gedrückt. Hierzu werden meistens feststehende
Streichrakel oder auch drehbare Rollrakel verwendet. Der Anpreßdruck für die Rakel
an die Schablone bzw. den Siebdruckzylinder wird entweder mechanisch oder auch magnetisch
erzeugt, und auch die Siebdruckschablone bzw. der Siebdruckzylinder liegt ehr oder
weniger fest auf der Textilbahn auf. Bei den heute geforderten großen Warenbahnbreiten
von über 5 Metern Breite besitzen die bekanntes Vorrichtungen Jedoch den schwerwiegeaden
Nachteil, daß die Farbpaste oder Farbflüssigkeit infloge der großen Verteilerrohrlänge
nicht mehr gleichmäßig über die ganze Warenbahnbreite verteilt wird. Außerdem neigen
die l*kel, ebenfalls durch ihre erforderliche große Länge bedingt, zum Durchbiegen,
80 daß auch hierdurch der Anpreßdruck über die Breite gesehen ungleichmäßig ist
und sich somit ein ungleichmäßiger Rakelanpreßdruck einstellt. Durch die ungleichmäßige
Verteilung derFarbpaste oder der ?arhflu.ssigkeit in Verbindung mit dem über die
Breite der Warenbahn nicht gleichmäßigen Rakelanpreßdruck ergibt sich eine teilweise
sehr ungleichmäßige Farbstoffvorteilung auf der Textilbahn. Hierdurch werden stark
unegale Färbungen und Drucke hervorgerufen. Außerdem ist ein Repredusierbarkeit
der Färbungen unmöglich. Ein weiterer Nachteil ist noch, daß insbesondere bei hochflorigen
und dicken Textilbahnen der Flor durch den Siebdruckzylinder zusammengedrückt wird
und die Farbpaste oder Farbflüssigkeit nur schlecht in die Textilbahn eindringen
kann. Auch verschl@@ßen die Rakel durch den erforderlichen relativ hohen Anpreßdruck
schnell.
Sie können sogar die Siebdruckschablonen bzw. -zylinder zerstören.
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Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum gleichmäßigen Auftragen von Farbpasten, Druckpasten oder Farbflüssigkeiten bei
Siebdruckmaschinen zu schaffen, die die oben angeführten Nachteile der bekannten
Vorrichtungen nicht mehr besitzt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das innerhalb
des iebdruckzylinders angeordnete, an seinen Enden verschlossene Farbpastsnverteilerrohr
mittels einer flexiblen, elastischen Membran längsgeteilt und der zwischen den Austrittsöffnungen
für die Farbpasteoder Farbflüssigkeit und dem Siebdruckzylinder befindliche, an
seinen Enden ebenfalls verschlossene Raum durch Dichtleisten gegenüber dem übrigen
Innenraum des Siebdruckzylinders abgedichtet ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der dem Innenraum des
Siebdruckzylinders zugewandte Raum des Farbpastenverteilerrohres mit einem Druckmittel
beaufschlagbar. Ebenso ist die Farbpaste oder Farbflüssigkeit dem dem Siebdruckzylinder
zugewandten Raum des Verteilerrohres unter einem Uberdruck zuführbar. Auch der zwischen
den Austrittsöffnungen für die Farbpaste oder Farbflüssigkeit, dem Siebdruckzylinder
und den Dichtleisten befindliche Raum kann mit einem Druckmittel beaufschlagt werden.
Daher sind diese drei Räume jeweils mit einem oder mehreren Anschlußstutzen für
die Druckmittel oder die Farbpaste oder Farbflüssigkeit versehen. Die Drücke in
diesen Räumen sind jeder für sich mittels bekannter Vorrichtungen wie Hähnen, Ventilen
o. ä. unterschiedlich oder auch gleich einstellbar bzw. verstellbar. Die Membran
ist zwischen Flanschen eingespannt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Querschnitt dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Das an seinen Enden verschlossene Farbpastenverteilerrohr 11, welches
innerhalb des rotierenden Siebdruckzylinders 12 angeordnet ist, ist in
der
Zeichnung beispielsweise in der Mitte längsgeteilt und mit Flanschen 13 versehen.
Zwischen diesen Flanschen ist eine flexible, elastische Membran 14 eingespannt,
die das Verteilerrohr 11 in zwei Räume 16 und 17 aufteilt. Der dem Siebdruckzylinder
12 zugewandte Raum 17 ist mit feinen Austrittsöffnungen 18 für die Farbpaste 19
(schraffiert gezeichnet) versehen. Die Farbpaste 19 wird über einen oder mehrere
Anschlußstutzen 20, welche mit einem Hahn 21 drossel- bzw. abschließbar sind, zugeführt.
Der Raum 22 zwischen den Austrittsöffnungen 18 und dem Siebdruckzylinder 12 ist
mittels Dichtleisten 23 und 29 a, die beispielsweise an den Flanschen 13 befestigt
sind, gegen den übrigen Innenraum 24 des Siebdruckzylinders 12 abgedichtet. Dieser
Raum 22 ist an seinen Enden ebenfalls verschlossen und gegen den Siebdruckzylinder
12 abgedichtet. Er ist ebenso wie der Raum 16 mit einem oder mehreren Anschlußstutzen
25 und 26 versehen, über welche ein Druckmittel wie beispielsweise Druckluft den
Räumen 16 und 22 zugeführt werden kann. Die Druckeinstellung kam beispielsweise
über die zugehörigen Hähne oder Ventile 27 und 28 erfolgen. Die Dichtleiste 23a
kann aber auch bei der in der Zeichnung durch einen Pfeil angegebenen Drehrichtung
des Sbdruckzylinders 12 als einfache zusätzliche Streichrakel ausgebildet sein.
Das Verteilerrohr 11 wird bevorzugt mit einem geringen Abstand vom Siebdruckzylinder
12 angeordnet, damit keine Berührung oder eine zusätzliche Reibung erfolgt. Auch
die mit gleicher Geschwindigkeit wie der Siebdruckzylinder 12 bewegte hochflorige
Textilbahn 15 kann in bevorzugter Weise sogar mit einem geringen Abstand von dem
Siebdruckzylinderegeführt werden, so daß kein Zerdrücken des Flors mehr erfolgt.
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Die Farbpaste oder Farbflüssigkeit 19 wird dem Raum 17 über Rohrleitungen
unter einem Uberdruck von beispielsweise o,8 atü zugeführt.
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Sie tritt durch die Austrittsöffnungen 18 aus in den Raum 22, welcher
beispielsweise mit Druckluft beaufschlagt wird und beispielsweise unter Druck von
0,2 atü gehalten wird. Die felxible, elastische Membran 14 biegt sich durch den
ueberdruck von 0,8 atü in dem Raum 17 nach oben hin in den Raum 16 hinein durch.
Die Durchbiegung stellt sich automatisch über die ganze Länge des Verteilerohres
11 derart ein, daß sich
der strömungsmäßig günstigste Querschnitt
einstellt und der Druck in dem Raum 17 über die ganze Länge des Verteilerrohres
11 konstant ist, so daß die Farbpaste oder Farbflüssigkeit 19 völlig gleichmäßig
über die Länge des Verteilerrohres 11 austritt. Durch den ueberdruck von 0,2 atü
im Raum 22 wird die Farbpaste oder Farbflüssigkeit 19 durch das Siebgewebe des Siebdruckzylinders
12 hindurch auf die Textilbahn 15 gedrückt. Um ein zu starkes Durchbiegen der Membran
14 zu verhindern, kann der Raum 16 ebenfalls mit einem Druckmittel, beispielsweise
Druckluft mit einem Druck von beispielsweise 0,4 atü, be)ufsehlagt werden.
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Es können durch entsprechende Regler, Ventile, Hähne usw die unter
schiedlichsten Druckverhältnisse eingestellt werden. Hierdurch kann die aufzutragende
Farbpastenmenge reproduzierbar verändert werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch zum gleichmäßigen Auftragen
von Leim, Klebern oder Beschichtungsmassen beispielsweise bei der Beschichtung von
Teppichrücken verwendet werden. Dabei kann dann gegebenenfalls der drehbare Siebdruckzylinder
durch ein stehendes Sieb ersetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt also den großen Vorteil,
daß kein Zerdrücken des Flors mehr erfolgt und dadurch ein gutes, gleichmäßiges
Eindringen der Farbpaste oder der Farbflüssigkeit in die Warenbahn erfolgt. Durch
die Vorrichtung wird weiterhin eine völlig gleichmäßige Verteilung der Farbpaste
oder der Farbflüssigkeit über die Warenbahnbreite gewährleistet und durch die reproduzierbare
Einstellung der Druckverhältnisse sind reproduzierbare, gleichmäßige Färbungen,
Drucke oder auch andere BeschichtungennDglich.