DE2202823C3 - Drahtseil mit einer Kunststoff- oder Kautschuklage - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Drahtseil mit einer Kunststoff- oder Kautschuklage, die durch Eingriff
zwischen in einer Litzenlage nebeneinanderliegende Litzen verankert ist, deren Außendrähte denselben
umschreibenden Kreis aufweisen.
Drahtseile mit einer Kunststoff- oder Kautschuklage als Außenlage, d. h. als Ummantelung, sind in vielen
praktischen Ausführungsformen bekannt Drahtseile mit einer Kunststofflage als Zwischenlage, die mindestens eine innere Litzenlage umschließt, auf der dann
aber noch eine äußere Litzenlage sitzt, sind in der
Die genannten Drahtseile sind als »stehendes Gut« und auch als »laufendes Gut« bestimmt Besonders für
die letztere Verwendungsart, bei der das Drahtseil über Rollen läuft und einer dynamischen Beanspruchung
unterworfen ist, verlangt eine gute Haftung der Kunststoff- oder Kautschuklage an dem Stahlkörper
des Drahtseils, da sie sonst Querbrüche erleidet aufreißt und sich im Falle einer Ummantelung abhebt. Man muß
deshalb bestrebt sein, die Kunststoff- oder KautschukJa
ge möglichst tief im Stahlkörper zu verankern, ohne
damit das Drahtseil in anderen Beziehungen zu
verschlechtern.
Ummantelung wird in der Regel im Extrudierverfahrer. unter Vakuum auf das Drahtseil aufgebracht Damit die
Masse tiefer als nur bis zu den Berührungsstellen der Außenlitzen in den Drahtseilkörper eindringen kann,
wird in der DE-AS 12 21 926 eine Drahtseilkonstruktion
mit schmalen Spalten zwischen den Außenlitzen vorgeschlagen, bei der die Masse in die Spalte
eindringen kann und so schwalbenschwanzförmig in die äußere Litzenlage eingreift Auch hiermit wird aber nur
eine eng begrenzte Verankerung geschaffen: Die
Schwalbenschwänze enden an den Litzen der Innenlage,
auf denen die Auß.enlitzen sitzen; sie umgreifen die
letzteren nicht
Aus der GB-PS 10 67 665 und der US-PS 33 18 082 ist dagegen eine vollständige Durchdringung eines Seiles
mit Kunststoffmasse bekannt Um das zu bewerkstelligen, wird in jede Litze ein größerer Außendraht
eingefügt, der über den die anderen Drähte umschreibenden Kreis hinausragt und damit die Litzen im ganzen
auf Abstand voneinander hält Darüber hinaus werden
innerhalb der Litzen die Drähte locker verseilt, damit
der Kunststoff auch zwischen diese eindringt und sie gegeneinander abpolstert
Auf diese Weise geht jedoch zu viel an Strukturfestigkeit und Metallquerschnitt des Seils verloren.
Das gilt ebenso für die in der GB-PS 1145014
vorgeschlagene Abwandlung des vorgenannten Seils, nach der statt der Drähte mit Übergröße Abstandhalter
aus Kunststoff radial überstehen und verhindern sollen, daß die Litzen in Berührung miteinander verlaufen.
Die Erfindung bezweckt eine besonders innige Verbindung der Kunststoff- oder Kautschukmasse mit
dem Stahlkörper des Drahtseils bei Wahrung eines besonders dichtec und festen Seilgefüges. Dabei wird
ein Seilaufbau allgemeinerer Art angestrebt, in dessen
Rahmen Drahtseile verschiedenster Machart und
Eigenschaften verwirklicht werden können.
Erfindungsgemäß ist zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehen, daß bei einem Drahtseil der eingangs
genannten Art mindestens jede zweite der in
Berührung miteinander verlaufenden Litzen der genannten Litzenlage mindestens einen so breiten
Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweist, daß die Kunststoff- oder Kautschukmasse beim
Aufbringen durch die Zwischenräume unter die
genannte Litzenlage gedrungen ist und deren Litzen im
wesentlichen umgreift.
Da die Masse allein auf den spiralförmigen Wegen der Zwischeräume vollständig um die Litzen herumgelangen kann und deshalb die Litzen im Gegensatz zu
dem bekannten Stand der Technik in Berührung miteinander verlaufen können, wird ein dichteres und
festeres SeilgefUge gebildet.
Bildet man ferner noch die gegebenenfalls unter der
genannten Litzenlage befindliche Litzenlage oder befindlichen Litzenlagen in der angegebenen Weise aus,
so kann die Masse das gesamte Seilinnere bis zum Herz durchsetzen.
In Berührung miteinander verlaufende Litzen, die Zwischenräume zwischen ihren Außendrähten aufweise,
sind aus der DE-AS 10 70 965 an einem als Bewehrung in einer anderen Masse, insbesondere in
Autoreifen, voi gesehenen Cordseil bekannt Die Litzen bestehen aus sechs gleichen Drähten, von denen in
Abständen immer ein anderer als Kerndraht in die Mitte wechselt Hierdurch haben alle Drähte einschließlich
Kerndraht die gleiche Länge, so daß sich keine größeren Belastungsunterschiede für die Drähte bei Biegung
ergeben; zugleich wird durch die nicht geschlossene Drahtlage die Einbettung in die Masse erleichtert Die
Durchdringung mit der Masse erfolgt hier jedoch anders als nach der vorliegenden Erfindung. Während
erfindungsgemäß die Masse in dem kompakten Seil nur auf definierten, spiralförmigen Kanälen um die Litzen
herum und unter die Litzen gelangen kann, isi das Cordseil mit seinen Strukturunregelmäßigkeiten infolge
der ständig wechselnden Kerndrähte und mit Schlaglängen vom 15-fachen und mehr so locker, daß die Masse
ohne weiteres quer hineintritt Auch sonst sind die Seile ihrem Aufbau, ihrer Größe — sie verhalten sich im
Durchmesser beispielsweise wie 1 :20 —, ihrer Anwendung und ihren auf diese ausgerichteten Eigenschaften
nach mit dem erfindungsgemäßen Seil nicht vergleichbar.
Durch die Erfindung kann die Lebensdauer der Kunststoff- oder Kautschuklage und damit des gesamten
Drahtseils erheblich verlängert werden. Je vollständiger der Rest an nichtmetallischem Seilquerschnitt
innerhalb der Lage mit dem Material ausgefüllt ist, um so widerstandsfähiger wird außerdem das Drahtseil
gegenüber den beim Laufen über Seilrollen unvermeidlichen Querpressungen; die Querpressungen werden
dann weitgehend von der Füllmasse aufgenommen. Hiervon abgesehen kann man auch bei dem erfindungsgemäßen
Drahtseil noch durch die an sich bekannte Maßnahme einer solchen Wahl der Ganghöhe und der
Schlagrichtung innerhalb der Litzen der AuOenlage und
derjenigen der Innenlage, daß keine oder nur geringe Überschneidungen der Einzeldrähte vorkommen, den
unerwünschten Auswirkungen von Querpressungen entgegenwirken.
Die mindestens einen Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweisenden Litzen sind vorzugsweise
Parallelschlaglitzen. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen sie mindestens zwei
Drahtlagen und zwischen allen Drähten ihrer Außenlage einen Zwischenraum auf. Nach einer anderen
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen die betreffenden Litzen aus einem Kerndraht und nur einer,
nicht geschlossenen Drahtlage; in diesem Falle können sich zum Beispiel in sehr einfacher und zweckmäßiger
Weise Litzen in der in Rede stehenden Litzenlage abwechseln, die auf einem Kerndraht eine Lage von 6
bzw. 5 Drähten desselben Durchmessers aufweisen.
Besteht die sogenannte Litzenlage aus größeren und kleineren Litzen, so sind vorzugsweise die größeren
Litzen solche, die mindestens einen Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweisen. Man kann
aber auch, und zwar sowohl bei Litzenlagen mit unterschiedlichen als auch bei Litzenlagen aus gleichen
Litzen, sämtliche Litzen der Lage entsprechend der Erfindung gestalten.
Alles dies gilt ebenso für eine Ummantelung wie für eine Zwischenlage, wobei allerdings Zwischenlagen in
aller Regel aus einem Kunststoff, wie Polyäthylen, Porpylen, Polyamiden o. dgl. bestehen werden.
Die Zeichnungen geben in Fig. I —6 Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit Kunststoffummantelung und in Fig.7—11 Ausführungsbeispiele der Erfindung mit
Kunststoff-Zwischenlage wieder.
F i g. 1 zeigt ein sechslitziges Drahtseil in Normal-Machart
mit unabhängiger Stahlseileinlage, bei dem sämtliche Außenlitzen spiralförmige, d. h. mit regelmäßigen
Zwischenräumen in der Außenlage ausgebildete Parallelschlaglitzen aus Drähten gleichen Durchmessers
sind. Der Seilkern besteht aus Litzen mit geschlossener Oberfläche. Die Kunststoffmasse der Ummantelung
konnte so bis zum Seilkern dringen. Statt aller Außenlitzen könnte auch nur jede zweite Außenlitze
spiralförmig sein, wofür allerdings die Zahl der Außenlitzen eine gerade sein muß.
Fig.2 7.eigt ein achtlitziges Drahtseil in Norrnal-Machart
mit unabhängiger Stahl? >';einlage, bei dem
nicht nur die Litzen der Außenlagc dcr Seils, sondern
auch die Außenlitzen des unabhängigen Seilkerns spiralförmig sind, so daß der Kunststoff bis zur Herzlitze
durchdringen konnte. Auch hier wäre es bei gerader Litzentahl möglich, und zwar in den beiden genannten
Litzenlagen, nur jede zweite Litze spiralförmig auszubilden.
Fig.3 zeigt ein zehnlitziges parallel verseiltes Drahtseil, bei dem in der abwechselnd mit dickeren und
jo dünneren Litzen besetzten Außenlage die dickeren Litzen spiralförmig sind. Die dünneren Litzen und die
Litzen der Innenlage sind geschlossen. Die Kunststoffmasse konnte bis zu den Litzen der Innenlage
vordringen. Auch die kleineren Litzen der Außenlage könnten spiralförmig sein. Eine Konstruktion mit den
kleineren Litzen in Spiralform und den größeren Litzen mit geschlossener Oberfläche würde hier jedoch dem
Sinn der Erfindung insofern zuwiderlaufen, als c-ann die
Zwischenräume zwischen den großen Außenlitzen und den sie tragenden Innenlitzen nicht ausgefüllt werden
kennten. Anders wäre es in dem gleichfalls möglichen Falle, daß auch die Innenlitzen spiralförmig sind und
somit einen Durchlaß zu den erwähnten Hohlräumen freigeben.
F i g. 4 zeigt ein zweilagiges Drahtseil in Parallelverseilung, bei dem nicht nur die Außenlitzen, sondern auch
die Litzen der inneren Lage spiralförmig ausgebildet sind, so daß die Füllmasse bis zur Herzlitze durchdringen
konnte. Hier wäre es auch möglich, die spiralförmigen Außenlitzen durch geschlossene Litzen zu ersetzen,
da dann die spiralförmigen Zwischenräume der Innenlitzen trotzdem überall hin Zugang für die
Kunststoffmasse schaffen.
F i g. 5 zeigt ein zweilagiges drehungsarmes Drahtseil, bei dem alle Litzen der Außenlage und der Innenlage
spiralförmig ausgebildet sind und somit die Kunststoffmasse bis zur Herzlitze durchdringen lassen.
F i g. 6 zeigt ein drei- oder mehrlagiges drehungsa: mes
Spezialseil, oei dem ebenfalls alle Litzen außer der
M) Herzlitze spiralförmig ausgebildet sind und es somit
ermöglichen, daß die Kunststoffmasse bir an die Herzlitze herangeführt wird.
F i g. 7 zeigt ein achtlitziges Drahtseil mit einer Kunststoff-Zwischenlage, die auf einen sechslitzigen
> Kern aufgebracht ist. Die Litzen der Außenlage und die der Innenlage sind entweder beide rechtsgängig oder
beide linksgängig. Das Fehlen eines Drahtes in der äußeren Drahtlage jeder zweiten Innenlitze hat genügt,
um den Kunststoff bis zur Herzlitze vordringen zu lassen. Im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 1—6 hat der ummantelte Teil des Seiles einen gegenüber dem Normalaufbau fast unverminderten
Stahlquerschnitt, da insgesamt nur drei Drähte fehlen.
Fig.8 zeigt ein dreizehnlitziges Drahtseil mit einem
Kern wie in dem Beispiel gemäß F i g. 7. Die Litzen der Innenlage sind rechtsgängig und die der Außenlage
linksgängig verseilt oder umgekehrt; das Seil ist drehungsarm oder drehungsfrei.
Fig.9 zeigt ein achtlitziges Drahtseil mit einem
kunststoffummantelten Kern, der aus einer gleichfalls achtlitzigen Lage auf einem dreilitzigen Herz besteht.
Jede zweite Litze der Innenlage weist auf einem Kerndraht eine Lage von sechs Drähten des gleichen
Durchmessers und jede andere zweite Litze eine Lage von fünf Drähten des gleichen Durchmessers auf. Die
Kunststoffmasse ist durch die spiralförmigen Gänge der vier unvollständigen Litzen bis ins Seilherz vorgedrungen.
Diese Seilkonstruktion hat besonders günstige Dehnungseigenschaften.
Fig. 10 zeigt ein Normalseil mit achtlitzigem Außenaufbau, das im kunststoffummantelten Kern eine
Mehrzahl von Litzenlagen, nämlich zwei, aufweist. In beiden bestehen die Litzen aus einem Kerndraht und
einer Lage von Drähten des gleichen Durchmessers, die bei jeder zweiten Litze sechs und bei den anderen
Litzen fünf Drähte zählt. Die innere der beiden Litzenlagen weist sechs und die äußere zwölf Litzen auf,
die Litzenzahl muß in beiden Lagen eine gerade Zahl sein. Die Kunststoffmasse füllt den gesamten freien
ίο Querschnitt zwischen den Litzen des Seilkerns aus.
Fig. 11 zeigt ein drehungsfreies Spezialseil mit
fünfzehnlitzigem Außenaufbau. Im Seilkern sind auf einem dreilitzigen Herzen zwei parallel verseilte Lagen
von je zehn Litzen, die sich im Durchmesser
i> entsprechend unterscheiden, angeordnet. Die beiden
Litzenlagen sind jeweils im Prinzip ebenso wie bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 7—10 ausgebildet.
Zum Zwecke der Drehungsfreiheit sind die Litzen des Seiikenis leuiiiSgäi'igig ufid die Aiißefilii£€n dcS Stils
linksgängig verseilt oder umgekehrt. Die Kunststoffmasse durchsetzt den gesamten freien Querschnitt des
Se'lkerns.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Drahtseil mit einer Kunststoff- oder Kautschuklage, die durch Eingriff zwischen in einer Litzenlage
nebeneinanderliegende Litzen verankert ist, deren Außendrähte denselben umschreibenden Kreis aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens jede zweite der in Berührung miteinander verlaufenden Litzen der genannten Litzenlage
mindestens einen so breiten Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweist, daß die
Kunststoff- oder Kautschukmasse beim Aufbringen durch die Zwischenräume unter die genannte
Litzenlage gedrungen ist und deren Litzen im wesentlichen umgreift
2. Drahtseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens einen Zwischenraum
zwischen ihren Außendrähten aufweisenden Litzen Parallelschlaglitzen sind.
3. Drahtseil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens einen Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweisenden
Litzen mindestens zwei Drahtlagen haben und zwischen allen Drähten ihrer Außenlage einen
Zwischenraum aufweisen.
4. Drahtseil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens einen Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweisenden
Litzen aus einem Kerndraht und nur einer, nicht geschlossenen, Drahtlage bestehen.
5. Drahtseil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Litzen aer genannten Litzenlage
zur einen Hälfte aus einem Kerndraht und einer Lage von sechs Drähten dwelben Durchmessers
und zur anderen Hälfte aus einem Kerndraht und einer Lage von fünf Drähten desselben Durchmessers bestehen.
6. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß alle Litzen der
genannten Litzenlage mindestens einen Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweisen.
7. Drahtseil nach einem der Ansprüche II—5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Falle größerer und kleinerer Litzen in der genannten Litzenlage die
größeren Litzen mindestens einen Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweisen.
8. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1—7, dadurch gekennzeichnet, daß in der oder den
gegebenenfalls unter der genannten Litzenlage befindlichen Litzenlage bzw. Litzenlagen gleichfalls
mindestens jede zweite Litze mindestens einen Zwischenraum zwischen ihren Außendrähten aufweist
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