DE3934270A1 - Verfahren zur herstellung eines zweilagigen litzenspiralseils - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines zweilagigen Litzenspiralseils in Parallelschlagmachart mit einer Kunststoff-Einlagerung.

Bei der Herstellung von Litzenspiralseilen in Parallelschlagmachart mit einer Kunststoff-Einlagerung ergeben sich Schwierigkeiten, weil eine Durch­ dringung mit Kunststoff nicht ohne weiteres möglich ist. Um diese Schwierig­ keiten zu beseitigen, wurde schon vorgeschlagen, die Litzen der inneren Litzenlage vor ihrem Verseilen mit einer thermoplastischen Kunststoff-Um­ mantelung zu versehen und diese parallel mit den Außenlitzen zu verseilen, wobei das Ummantelungsmaterial bis zum Erweichen erhitzt wird. Das Erhitzen kann dabei in der Verseilform erfolgen oder es können auch die Innenlitzen und/oder die Außenlitzen erhitzt werden (DE-PS 23 26 742). Wenn auch dieses bekannte Verfahren zu einem befriedigenden Produkt führt, das sich durch hohe Unempfindlichkeit gegen Querpressung, gute Elastizitäts- und Dehnungs­ eigenschaften und einen hohen Füllfaktor auszeichnet, müssen diese Vorzüge doch mit einem relativ hohen Aufwand erkauft werden, der zu einer Ver­ teuerung des Drahtseils führt. Das Ummanteln der Innenlitzen einzeln für sich ist kostspielig, desgleichen die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und die relativ geringe Geschwindigkeit bei der Endverseilung.

Die DE-OS 33 44 985.6 betrifft ebenfalls ein Drahtseil in Parallelschlag­ machart mit Kunststoff-Einlagerung. Dabei ist in den Litzen der Innenlitzen­ lage entweder eine Lücke durch Weglassen von mindestens einem Draht vorge­ sehen, oder es wird mindestens ein Draht kleineren Durchmessers verseilt, wobei seitliche Spalte zwischen den Außenlitzen gegeben sind. Das bedingt aber naturgemäß einen verringerten Füllfaktor und eine umständlichere Herstellung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Litzenspiralseil in Parallel­ schlagmachart mit einer Kunststoff-Einlagerung der eingangs geschilderten Art dahingehend zu verbessern, daß seine Herstellung wesentlich kosten­ günstiger erfolgen kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptan­ spruchs vorgeschlagen. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige weitere Ausbildungen.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich in überraschender Weise, daß der Kunststoff bei Beschichtung der Herzlitze nach ihrer Herstellung mit dem Thermoplast bei Erwärmung desselben und Hineindrücken der darüber­ liegenden Litzenlage weit in Richtung zur Seilperipherie fließen kann. Das führt zu einer idealen Optimierung des Seilinneren und verursacht relativ geringe Kosten, schon deshalb, weil durch die Beschichtung der Herzlitze nur die einfache Seillänge zu beschichten ist im Gegensatz zur Beschichtung einzelner, zu verseilender Litzen. Die optimale innere Gefügestabilität eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Drahtseils, ver­ bunden mit einem hohen Füllfaktor gewährleistet eine außergewöhnliche Einsatzbreite. Die Gefügestabilität ergibt sich dadurch, daß der Kunststoff­ anteil sozusagen das Verseilelement in seiner durch die Verseilung gegebenen Form festhält und nur seine gewünschte und notwendige Verschiebung im Rahmen der Seilarbeit zuläßt.

Es sei noch erwähnt, daß sich ein solches Drahtseil bei einer vorzugsweisen Verwendung von verdichteten Litzen durch besondere Effektivität auszeichnet, dies insbesondere auch deshalb, weil die verdichteten, zylindrischen Litzen keine Buchten aufweisen wie Runddrahtlitzen, in die wesentlich größere Kunststoffmengen einfließen können und die radial mehr Widerstand bieten. Auf diese Weise erreicht man mit vergleichsweise wenig Kunststoff optimale Verhältnisse.

Dazu kommt noch eine gegenüber dem eingangs geschilderten Verfahren wesent­ lich erhöhte Geschwindigkeit bei der Endverseilung; denn bei den dort vorgesehenen Erwärmungsarten läßt sich nur eine geringe Endverseilgeschwin­ digkeit anwenden.

Versuche auf der Biegemaschine haben außerdem ergeben, daß die Biegeleistung hervorragend ist und mehr als das Doppelte der Bruchspiele eines vergleich­ baren Drahtseils mit klassischer Stahlseele erbringt.

In den Zeichnungen sind Querschnitte von nach dem erfindungsgemäßen Ver­ fahren hergestellten Drahtseilen dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 den Aufbau des Litzenspiralseils mit Kunststoff-Einlagerung;

Fig. 2-4 Drahtseile anderer Konstruktion, wobei die Kunststoffmenge variiert wurde.

Fig. 1 zeigt ein Litzenspiralseil 1 in Filler-Machart, das im Parallelschlag verseilt wurde und aus einer Kernlitze 4, Innenlitzen 2, Außenlitzen 5 und Fillern besteht. Die Kunststoff-Einlagerung ist mit 3 bezeichnet.

Fig. 2 zeigt ein Drahtseil 1 anderer Konstruktion, das aus einem Kern-Draht­ seil 4, Innenlitzen 3, Außenlitzen 5 und einer Kunststoff-Einlagerung 3 besteht. Der Querschnitt ist durch eine Linie 0-0 geteilt. Wie aus der rechten Hälfte zu ersehen ist, reicht der Kunststoff 3 nach dem Verseilen des Drahtseils 1 nicht über den Bereich der inneren Litzenlage 2 hinaus. Bei der Darstellung, linke Hälfte, ist die Menge des Kunststoffs 3 so bemessen, daß der Kunststoff 3 die innere Litzenlage 2 umschließt.

Fig. 3 zeigt ein Drahtseil 1 wie in Fig. 2, wobei der Kunststoff 3 die Unterseite der äußeren Litzenlage 5 erreicht.

Fig. 4 zeigt ein Drahtseil 1 wie in Fig. 2, wobei der Kunststoff 3 die Unterseite der äußeren Litzenlage 5 noch umschließt.

Die in den Fig. 2-4 dargestellten Zustände können in einfacher Weise durch entsprechende Dosierung der Kunststoffmenge erreicht werden. Der Seil­ fachmann wird die Auswahl entsprechend dem jeweiligen Einsatzfall treffen.

Die mit Kunststoff 3 beschichtete Herzlitze 4 kann auch ein Drahtseil sein.

Vorzugsweise können die Litzen der äußeren Litzenlage 5 bei ihrer Her­ stellung in bekannter Weise verdichtet sein. Ein solches Verdichten kann auch für alle Litzenlagen 2, 5 vorgesehen werden.

Claims (8)

1. Verfahren zur Herstellung eines zweilagigen Litzenspiralseils in Parallel­ schlagmachart mit einer Kunststoff-Einlagerung, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Litzenlage (2) des Drahtseils (1) in weichen, erwärmten Kunststoff (3) eingedrückt wird, der auf einer Herzlitze (4) aufgebracht ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Kunststoffs (3) so bemessen wird, daß der Kunststoff (3) nach dem Ver­ seilen des Drahtseils (1) nicht über den Bereich der inneren Litzenlage (2) hinausreicht.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Kunststoffs (3) so bemessen wird, daß der Kunststoff (3) die innere Litzenlage (2) umschließt.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff (3) die Unterseite der äußeren Litzenlage (5) erreicht.

5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff (3) die Unterseite der äußeren Litzenlage (5) noch umschließt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die kunststoffbeschichtete Herzlitze (4) ein Drahtseil ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Litzen der äußeren Litzenlage (5) bei ihrer Herstellung verdichtet wurden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß alle Litzen der Litzenlagen (2, 5) bei ihrer Herstellung verdichtet wurden.