AT401275B

AT401275B - Litzenspiralseil in parallelschlagmachart

Info

Publication number: AT401275B
Application number: AT0207286A
Authority: AT
Original assignee: Dietz Gerhard
Priority date: 1986-07-31
Filing date: 1986-07-31
Publication date: 1996-07-25
Also published as: ATA207286A; DE3723720A1

Description

AT 401 275 B

Die Erfindung betrifft ein Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart mit mindestens einer Innenlitzenlage, bei dem die Litzen der Außenlitzen läge in Seale-Machart aufgebaut sind, wobei das fertig geschlagene Litzenspiralseil einem Verdichtungsprozeß durch Walzen, Hämmern und/oder Ziehen unterzogen wurde.

Derartige Litzenspiralseile zeigen die DE-OS 32 03 504 und die US-PS 44 87 010. Bei diesen bekannten Drahtseilen wollte man der Bildung gefährlicher Einkerbungen an den Berührungsstellen durch eine Verbesserung der Berührungsverhältnisse zwischen den Drähten der Litzen entgegenwirken. Man hat deshalb abwechselnd nebeneinander Gleichschlagiitzen und Kreuzschlaglitzen vorgesehen, wobei sich durch Wahl bestimmter Ganghöhen für die Drähte in den verschiedenen Litzen weitgehende Überschneidungsfreiheit an den entsprechenden gegenseitigen Berührungsstellen und somit Reduzierung der spezifischen Materialdrücke bei der Seilverdichtung und auch später bei der Seilarbeit ergibt.

Die DE-OS 32 36 348 zeigt ebenfalls Litzenspiralseile in Parallelschlagmachart, die nach der Verseilung verdichtet wurden. Dabei wird eine Materialschonung bei der Verdichtung durch eine bestimmte Gestaltung der Spalte zwischen den Außenlitzen erreicht. Die Spalte sind dabei in einem speziellen Verhältnis zur Größe der Verdichtung bemessen. Beim Verdichtungsprozeß können daher die Litzengefüge zunächst mehr oder weniger ungehindert seitlich fließen, was eine entschiedene Materialschonung und weitgehende Vermeidung von Einkerbungen bedeutet,

Die Verwendung weicher Seilkerne ist z.B. durch die US-PS 34 57 718 und 38 22 542 bekannt geworden. Hier handelt es sich aber um Spezialseilkonstruktionen bzw. um einen vergleichsweise aufwendigen Seilaufbau.

Es hat sich nun gezeigt, daß diese besonderen Maßnahmen für Schonung des Materials bei der Verdichtung von Litzenspiralseilen in Parallelschlagmachart nicht ausreichen, wenn die Außenlitzen in Seale-Machart aufgebaut sind und aus zwei Drahtlagen von je 8 - 10 Drähten und einem dicken Herzdraht bestanden. Dies hat seine Ursache darin, daß solche grobdrähtigen Parallelschlaglitzen mit einem dicken Herzdraht sich nicht ohne weiteres in ihrem Gefüge verschieben und daß deswegen eine materialschonende Verdichtung nicht möglich ist. Durch den dicken Herzdraht wird das Litzengefüge in zu hohem Maße stabilisiert, so daß beim Verdichtungsprozeß erhöhte und unerwünschte Materialbeanspruchungen entstehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß ein verdichtetes Drahtseil mit optimalen Eigenschaften hinsichtlich Materialschonung bei seiner Herstellung, Lebensdauer und Flexibilität entsteht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Herzdrähte der Außenlitzen und der Innenlitzen aus einem Material bestehen, das weicher ist als das der übrigen Drähte im Seil, und daß der Durchmesser des Herzdrahtes der Innenlitzen mindestens 50 % des Durchmessers des Herzdrahtes der Außenlitzen beträgt. Vorzugsweise besteht das weiche Material der Herzdrähte der Innenlitzen und der Außenlitzen aus einem Perlondraht. Nach einem anderen Merkmal der Erfindung stellen die Herzdrähte der Innenlitzen und der Außenlitzen weich geglühte Eisendrähte dar.

Durch die aus einem weichen Material bestehenden Herzdrähte wird eine außerordentlich schonende Verschiebung der Litzengefüge auch bei grobdrähtigen Seale-Außenlitzen erreicht. Dabei sind nur geringe Verdichtungskräfte erforderlich. Durch die besondere Ausgestaltung der Innenlitzen, deren Herzdraht ebenfalls aus einem weichen Material besteht, wobei der Durchmesser des Herzdrahtes der Innenlitzen mindestens 50 % des Durchmessers des Herzdrahtes der Außenlitzen aufweist - bei unterschiedlichen Durchmessern der Litzen der Seilaußenlitzenlage wird auf den Herzdraht der dicken Außenlitze Bezug genommen - wird erreicht, daß die Innenlitzenlage des erfindungsgemäßen Litzenspiralseiles in Parallelschlagmachart die gewünschte Verdichtung bei größtmöglichster Schonung und Erhaltung der Organität des Gesamtseilgefüges aufweist. Auf diese Weise ergibt sich, daß bei den gut verformbaren Seale-Außenlitzen mit ihrem weichen Kern unter den relativ geringen, noch an den Innenlitzen ankommenden Radialkräften beim Verdichtungsprozeß eine wünschenswerte Verformung der Innenlitzenlage mit ihren Einlagen aus weichem Material zustande kommt.

Das erfindungsgemäße Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart weist eine weitgehend zylindrische Oberfläche auf, wodurch sich bekanntlich eine gute Seilauflage auf Rollen oder Trommeln bei hohem äußeren Abriebwiderstand ergibt. Durch die Verwendung von zweilagigen Seale-Außenlitzen, insbesondere mit 8 - 10 Drähten in der Außendrahtlage, wird eine zusätzliche Erhöhung des Abriebwiderstandes in Folge der relativ dicken Außenlitzendrähte erreicht. Dabei wird gleichzeitig das Gesamtseilgefüge des verdichteten Litzenspiralseiles in Parallelschlagmachart in seiner Biegeleistung verbessert, weil die Einlagen aus weichem Material sich nicht wie dicke Stahlherzdrähte verhalten, welche die Biegeleistung herabsetzen. Auch die Biegeleistung der Litzen der Innenlitzenlage wird durch den Herzdraht aus weichem Material erhöht.

In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Litzenspiralseiles dargestellt. Es zeigen 2

Claims

ΑΤ 401 275 Β Fig. 1 den Querschnitt eines Litzenspiralseiles in Parallelschlagmachart mit drei Innenlitzen und 3 + 3 Außenlitzen; Fig. 2 den Querschnitt eines Litzenspiralseiles in Parallelschlagmachart mit vier Innenlitzen und 4 + 4 Außenlitzen; Fig. 3 ein fertig verdichtetes Litzenspiralseil. Fig. 1 zeigt den Querschnitt eines Litzenspiralseiles in Parallelschlagmachart mit einer Innenlitzenlage aus drei Litzen 1, deren Drahtlagen um einen Herzdraht 4 aus weichem Material geschlagen sind. Dieses weiche Material kann aus einem Perlondraht bestehen. Unter dem Begriff Herzdraht kann ein monofiles Gebilde oder auch eine irgendwie gestaltete zentrale Einlage verstanden werden. Es sind auch Fälle denkbar, in denen eine Herzlitze vorhanden ist. Um die Innenlitzenlage ist eine Außenlitzenlage verseilt, deren Litzen in Seale-Machart aufgebaut sind, wobei jede Außenlitze 2,2’ einen weichen Herzdraht 3 aufweist. Auch hier kann das weiche Material aus einem Perlondraht bestehen. Für das Zustandekommen der ausgezeichneten Eigenschaften des erfindungsgemäßen Litzenspiralseiles in Parallelschlagmachart ist es wesentlich, daß die Herzdrähte 4 der Innenlitzen 1 in ihrem Durchmesser mindestens 50 % des Durchmessers des Herzdrahtes 3 der Außenlitzen 2 aufweisen. Die Außenlitzenlage besteht aus drei dicken Litzen 2, zwischen denen jeweils eine dünne Litze 2' angeordnet ist, so daß sich ein Aufbau von 3 + 3 für die Außenlitzenlage ergibt. Zweckmäßig werden für die Außenlitzen zwei Drahtlagen mit 8 - 10 Außendrähten verwendet. Fig. 2 zeigt den Querschnitt eines Litzenspiralseiles in Parallelschlagmachart mit einer Innenlitzenlage aus vier Litzen 1, deren Drahtlagen um einen Herzdraht 4 aus weichem Material geschlagen sind. Das weiche Material kann aus einem Perlondraht bestehen. Auch hier wäre eine zentrale Herzlitze denkbar, die dann ebenfalls aus weichem Material bestehen würde. Um die Innenlitzenlage ist eine Außenlitzenlage verseilt, deren Litzen in Seale-Machart aufgebaut sind, wobei jede Außenlitze 2,2' einen weichen Herzdraht 3 aufweist. Das weiche Material kann aus einem Perlondraht bestehen. Die Herzdrähte 4 der Innenlitzen 1 weisen einen Durchmesser auf, der mindestens 50 % des Durchmessers des Herzdrahtes 3 der Außenlitzen 2 beträgt. Die Außenlitzenlage besteht aus vier dicken Litzen 2, zwischen denen jeweils eine dünne Litze 2' angeordnet ist, so daß sich ein Aufbau 4 + 4 für die Außenlitzenlage ergibt. Fig. 3 zeigt das fertige Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart, dargestellt am Beispiel eines Drahtseiles aus Fig. 1. Man erkennt deutlich die weitgehend zylindrische Oberfläche des Seiles. Der Verdichtungsgrad beträgt vorzugsweise 5 -10 %. Es versteht sich, daß die erläuterten Ausführungsbeispiele im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens abgewandelt werden können. So kann beispielsweise der Herzdraht, wie schon erwähnt, als Litze ausgebildet sein, oder in anderer Form aus mehreren Einzeldrähten aufgebaut sein. Patentansprüche 1. Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart mit mindestens einer Innenlitzenlage, bei dem die Litzen der Außenlitzenlage in Seale-Machart aufgebaut sind, wobei das fertig geschlagene Litzenspiralseil einem Verdichtungsprozeß durch Walzen, Hämmern und/oder Ziehen unterworfen wurde, dadurch gekennzeichnet, daß die Herzdrähte (3, 4) der Außenlitzen (2, 2') und der Innenlitzen (1) aus einem Material bestehen, das weicher ist als das der übrigen Drähte im Seil, und daß der Durchmesser des Herzdrahtes (4) der Innenlitzen (1) mindestens 50 % des Durchmessers des Herzdrahtes (3) der Außenlitzen (2) beträgt.
2. Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weiche Material der Herzdrähte (3, 4) der Innenlitzen (1) und der Außenlitzen (2, 2') aus einem Perlondraht besteht.
3. Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Herzdrähte (3, 4) der Innenlitzen (1) und der Außenlitzen (2, 2') weich geglühte Eisendrähte darstellen.
4. Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Litzen (2, 2’) der Außenlitzenlage unterschiedlich dick und in Umfangsrichtung abwechselnd angeordnet sind (Fig. 1). 3 AT 401 275 B
5. Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart nach einem der Ansprüche 1 - 4, gekennzeichnet durch die Verwendung von drei Innenlitzen (1), drei dicken Außenlitzen (2) und drei dünnen Außenlitzen (2'), (Fig. 1). Hiezu 3 Blatt Zeichnungen 4