DE3203504A1

DE3203504A1 - Drahtseil

Info

Publication number: DE3203504A1
Application number: DE19823203504
Authority: DE
Inventors: Gerhard 8632 Neustadt Dietz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-03-24
Filing date: 1982-01-29
Publication date: 1982-11-04

Description

"Drahtseil"
Die Erfindung betrifft ein Drahtseil mit mindestens einer Litzenlage aus einer geraden Anzahl von Litzen, die aus mindestens einem Herzdraht und einer Drahtlage bestehen, deren Drähte auf einer in eine Richtung gekrümmten Hüllkurve liegende Scheitelpunkte aufweisen, und das beim bzw. nach dem Verseilen durch Walzen, Hämmern und/oder Ziehen verdichtet, d.h. im Durchmesser reduziert ist.
Die beim Verdichten derartiger Seile auftretenden Kräfte erreichen nicht unerhebliche Werte, da die Fließgrenze des zu verdichtenden Drahtmaterials überschritten werden muß. Wie anhand von zerlegten Seilen und Schliffbildern erkennbar ist, kann es bei der Herstellung von Drahtseilen der in Betracht gezogenen Art im Bereich der Drähte sich seitlich berührender Litzen zu unerwünschten Einkerbungen kommen, die ihre Ursache darin haben, daß sich Drähte kreuzen und die an den Kreuzungsstellen auftretenden Flächenpressungen besonders groß sind. Als Folge derartiger Einkerbungen muß mit vorzeitigen Drahtbrüchen und einer daraus resultierenden unerwünscht schnellen Zerstörung des Drahtseiles gerechnet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, der Bildung gefährlicher Einkerbungen an den Berührungsstellen benachbarter Litzen durch eine Verbesserung der Berührungsverhältnisse zwischen den I)rrihtell dieser Litzen entgegenzuwirken.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Drahtseil mindestens eine Litzenlage aufweist, die aus abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzerl und Kreuzschlaglitzen besteht, und daß die Außendrähte der benachbarten Litzen dieser Litzenlage sich im wesentlicheui iibers:hneidungsfIei berühren.
Beim erfindungsgemässen Drahtseil sind die Anlageflächen zwischen den Drähten sich seitlich berührender Litzen vergleichsweise groß. Dies bedeutet, daß hier auch bei hohen Verformungskräften die Flächenpressungen in Grenzen bleiben und die Gefahr von Drahtbrijchen reduziert ist.
Die überschneidungsfreiheit wird dabei durch die Aufeinanderfolge von Gleichschlag- und Kreuzschlaglitzen und eine den jeweiligen Gegebenheiten el) t;sprechende Abstimmung der Ganghöhen der Drähte in den Litzen erreicht.
Die Erfindung wird irn folgenden anhand der beigefUgten Zeichnung näher erläuter. Es zeigen: Fig. 1 die Draufsicht auf ein Stück eines Drahtseiles; Fig. 2 ein Drahtseil mit sechs Außenlitzen aus jeweils einem Herzdraht und einer Drahtlage und einer Herzlitze im unverdichteten Zustand; Fig. 3 das Drahtseil gemäß Fig. 2 nach dem Verdichten; Fig. 4 ein Drahtseil mit sechs Außenlitzen und einer bei ihrer Herstellung verdichtetcri Herzlitze; Fig. 5 ein Drahtseil mit sechs Außenlitzen in Parallelschlagmachart und einer Herzlitze; Fig. 6 das Drahtseil gemäß Fig. 5 nach dem Verdichten; Fig. 7 ein zweilagiges Litzenspinilsei in Parallelschlagmachart; Fig. 8 das Drahtseil gemäß Fig. 'I ach delil Verdichten; Fig. 9 ein weiteres zweilagiges Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart und Fig. 10 das Drahtseil gemäß Fig. 9 nach dem Verdichten.
Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf ein Drahtseil, dessen äußere Litzenlage aus abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen 1 und Kreuzschlaglitzen 2 besteht. Die Ganghöhen der Außendrähte 3 und 4 der Litzen sind unter Berucksichtigung der beim Verseilen auftretenden Verformungen so aufeinander abgestimmt, daß Uberkreuzungen der Außendrähte 3 bzw. 4 der jeweils benachbarten Litzen 1 und 2 vermieden werden. Die Außendrähte 3 und 4 verlaufen im seitlichen Anlagebereich mit anderen Worten gleichgerichtet, so daß störende Einkerbungen vermieden werden.
Beaufschlagt man ein Drahtseil mit einem Querschnitt gemäß Fig. 2, wie dies durch Pfeilgruppen 5 angedeutet ist, mit Druck, indem man es durch Walzen, Härnmern oder Ziehen verdichtet, so nimmt der Querschnitt die in Fig. 3 angedeutete Form an und man erhäl-t zwischen den einander zugewandten Drähten 3,4 benachbarter Litzen 1 und 2 Berührungszonen 6, deren Breite b vergleichsweise groß ist, unå in denen folg-1 ich vertretbare Flächenpressungen auftreten.
Fig. 4 zeigt den (luerschnitt eines Seiles mit einer äußeren Litzenlage aus abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen 1 und Kreuzschlaglitzen 2, die um eine Herzlitze 7 geschlagen sind, welche als Parallelschlaglitze in Warrington-Seale-Machart ausgebildet ist und vor dem Verseilen mit den Außenlitzen verdichtet wurde.
In Fig. 5 ist der Querschnitt eines unverdichteten Drahtseiles dargestellt, dessen Außenlitzen von abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen 8 und Kreuzschlaglitzen 9 in Parallelschlagmachart gebildet werden. Auch in diesem Fall berühren sich die Außendrähte 10 und 11 der Litzen 8 und 9 überschneidungsfrei, d.h. ohne sich zu kreuzen.
fJeim Verdichten des Drahtseiles werden die einander zugewandten Flaschenabschnitte der Außendrähte 10,11 daher auch hier in einer Kerben verhindernden Weise deformiert. Infolge der Parallelschlagmachart der Litzen 8 und 9 erhält man selbstverständlich auch iiberschiieidungsfreie Anlageverhältnisse zwischen den Drähte 12,13 der an die äußere Litzenlage angrenzenden Litzenlage und den Drähten 14 der innersten Litzenlage.
Fig. 7 zeigt ein Litzenspiralseil in Parallelschalgmachart vor dem Verdichten. Dieses Seil besitzt acht Außenlitzen 15, 16, von denen die Litzen 15 Gleichschlaglitzen und die Litzen 16 Kreuzschlaglitzen sind. Auch die innere Litzenlage besteht aus abwechselnd aufeinander folgenden Gleichschlaglitzen 17 und Kreuzschlaglltzen 18, die um eine Herzlitze 19 geschlagen sind. In Fig. 8 ist der Querschnitt des Seiles nach dem Verdichten dargestellt.
Das Drahtseil gemäß ig. 9 })es,itzt eine Außenlage aus Gleichschlaglitzen 20 und Kreuzschlaglitzen 21 sowie eine Innenlage aus Gleichschlaglitzen 22 und Kreuzschlaglitzen 23, die un eine Herzlitze 24 geschlagen sind. Nach dem Verdichten hat der Querschnitt des in Fig. 9 dargestellten Seiles eine Form, die im wesentlichen den in Fig. 10 dargestellten Verhältnissen entspricht.

Claims

Ansprüche: 1. Drahtseil mit mindestens einer Litzenlage aus einer geraden Anzahl von Litzen, die aus mindestens einem Herzdraht und einer Drahtlage bestehen, deren Drähte auf einer in eine Richtung gekrümmts Hüllkurve liegende Scheitelpunkte aufweisen, und das beim bzw. nach dem Verseilen durch Walzen, Hämmern und/oder Ziehen verdichtet, d.h. im Durchmesser reduziert ist, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß es mindestens eine verdichtete Litzenlage aufweist, die aus abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen (1,8,15,17,20,22) und Kreuzschlaglitzen (2,9,16,18,21,23) besteht und daß die Außendrähte der benachbarten Litzen dieser Litzenlage sich im wesentlichen überschneidungsfrei berühren.
2. Drahtseil nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß die äußere Litzenlage verdichtet ist.
3. Drahtseil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge k e n n -z e i c h n e t , daß die aus abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen (1,8,15,17,20,22) und Kreuzschlaglitzen (2,9,16,18,21,23) bestehende Litzenlage mindestens sechs Litzen aufweist.
4. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen (15,17,20,22) und Kreuzschlaglitzen (16,18,21,23) in Parallelschlagmachart ausgebildet sind.
5. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß es mehrere in Parallelschlagmachart angeordnete Litzenlagen aus abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen (15,17,20,22) und Kreuzschlaglitzen (16,18,21,23) aufweist, deren Außendrähte sich seitlich im wesentlichen überschneidungsfrei berühren.
6. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die aus abwechselnd nebeneinander angeordneten Gleichschlaglitzen (1) und Kreuzschlaglitzen (2) bestehende Litzenlage einen im wesentlichen zylindrischen Seilkern umschliel3-t, clcr von einer durch Walzen, Hämmern und/oder Ziehen verdichte-terl Herzlitze (7) gebildet wird.
7. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß es unter Verwendung vorverdichteter Litzen hergestellt ist.