DE881763C

DE881763C - Aus einer Anzahl von Einzeldraehten zusammengedrehte Litze oder aus mehreren solchen Litzen gebildetes Drahtseil fuer Trag- und Zugzwecke und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE881763C
Application number: DEH3621D
Authority: DE
Inventors: Franz Schellenberg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-03-09
Filing date: 1940-03-09
Publication date: 1953-07-02

Description

Aus einer Anzahl von Einzeldrähten zusammengedrehte Litze oder aus mehreren solchen Litzen gebildetes Drahtseil für Trag-und Zugzwecke und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft eine aus einer Anzahl von Einzeldrähten zusamme.ngedrehteLitze oder ein aus mehreren solchen Litzen gebildetes Drahtseil für Trag- und Zugzwecke, bei denen die Einzeldrähte bzw. die Litzen in eine Gummischicht eingelegt sind.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Hohlräume zwischen den aus unverzinkten, blanken Drähten bestehenden Einzeldrähten der Litze und der aus solchen Litzen gegebenenfalls hergestellten Drahtseile mit einer dicht eingepreßten, die Einzeldrähte innig miteinander bindenden und das Ganze auch einhüllenden Masse aus Gummi oder thermoplastischem Kunststoff ausgefüllt sind. Dies wird gemäß dem Verfahren nach der Erfindung dadurch erreicht, daß während des Verseilvorganges dickflüssiger Rohgummi oder thermoplastischer Kunststoff unter entsprechender Erwärmung unter hohem Druck in die Hohlräume der Litzen bzw. des Drahtseiles unter gleichzeitiger Vulkanisierung und gegebenenfalls auch die Umfläche der Litze oder des Drahtseiles damit umgeben wird.
Durch die erfindungsgemäße dichte Einbettung der Litzendrähte sowie der Litzen des Drahtseiles in Gummi oder thermoplastischem Kunststoff wird insbesondere der Vorteil geboten, daß die innere Reibung der Einzeldrähte aneinander und andererseits der Litzen aneinander in hohem Maße verringert wird, daß weiter die durch innere Spannung in den Litzen beim Versellen auftretende Drallwirkung verringert und die Gefahr von Verletzungen durch Herausspringen der Einzeldrähte vermieden wird. Wenn auch die Umfläche der Litze bzw. des Drahtseiles mit Gummi oder thermoplastischem Kunststoff umgeben ist, ergibt sich ferner eine schonende Einwirkung auf die mit der Litze bzw. dem Drahtseil zusammenwirkenden mechanischen Teile, z. B. Rollen, Trommeln, Laufräder usw., wie auch ein An- oder Aufschlagen an/auf irgendwelche Gegenstände od. dgl. sich weniger oder gar nicht schädlich auswirken kann.
In der Leitungskabelindustrie ist es bekannt, Einzeldrähteoder auchLitzen eines Mehrleiterstromkabels vollkommen und dicht mit einer geschlossenen Weichgummihülle zu umgeben. Abgesehen davon, daß bei diesen Kabeln ein Versellen von Drähten im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht in Erscheinung tritt, wird dort mit der vollständigen Gummiumhüllung der Drähte ein ganz anderer Zweck (Isolation) verfolgt.
Auch sind Seile für die Herstellung von Schleppnetzen für Fischereizwecke bekannt, bei denen ein Kern aus vulkanisiertem Gummi vorhanden ist, der mit einer Lage ans unvulkanlsiertemGummi bedeckt ist, auf welche die Einzeldrähte bzw. Litzen aufgelegt und in diese eingequetscht sind. Diese Auflage der Einzeldrähte oder Litzen gibt aber keine Gewähr für ein vollständig dichtes Ausfüllen der Zwischenräume zwischen den Einzeldrähten einer Litze oder der Zwischenräume zwischen den Litzen eines Seiles mit Gummi, da die unvulkanisierte Gummiauflage nur unvollkommen in die Zwischenräume eingequetscht wird.
Auch sind Seilausbildungen bekannt, bei denen die Drahtseillitzen in eine unvulkanisierte Gummieinlage eingelegt sind. Hierbei sind ebenfalls nur die Zwischenräume zwischen den bekannten Litzen mit Gummi ausgefüllt, nicht aber die Zwischenräume zwischen den Einzeldrähten in der Litze. Für Trag- und Zugzwecke sind diese bekannten Seile nicht geeignet.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsbeispielen im Querschnitt dargestellt, wobei die Seilquerschnitte nach den Abb. i bis 9 nur eine Auswahl verschiedener, an sich bekannter, aus einer Anzahl von Einzeldrähten (Abb. 8) zusammengedrehten Litzen oder aus mehreren Litzen (Abb. i bis 7 und 9) gebildeten Drahtseile darstellen. Es ist also für die Erfindung gleichgültig, in welcher Zusammenstellung die Litze bzw. das Drahtseil gebildet ist, außerdem ist es gleichgültig, ob das Seil aus Eisendrähten, Stahldrähten oder sonstigen Metalldrähten hergestellt ist oder ob solche Drähte gemischt vorgesehen sind.
Die Litze bzw. das Drahtseil nach der Erfindung ist mit einer aus vulkanisiertem Gummi bestehenden Seele bzw. Einlage versehen, die von innen heraus die Drähte bzw. Litzen erfaßt, so daß diese Drähte b.zw. Litzen auf einen sehr geschmeidigen Kern gebettet sind. Dieser aus vulkanisiertem Gummi bestehenden Seele bzw. Einlage kann man auch eine beliebige Anzahl vonHanf- oder sonstigen Textilfäden zusetzen. Ist das Drahtseil aus einer Anzahl von Litzen gebildet, wie dies beispielsweise aus den Abb. 5, 6; 7, 9 hervorgeht, so wird auch jede dieser Litzen mit einer aus vulkanisiertem Gummi bestehenden Seele bzw. Einlage mit oder ohne Textilfädenzusatz versehen. Die Erfindung ist nun nicht so zu verstehen, daß man an Stelle der bisherigen Hanfseelen nun einfach eine vulkanisierte Gummischnur nach Art einer Gummikordel in die Litze bzw. das Drahtseil beine Schlagen des Seiles hineinlaufen läßt, um somit den Hohlraum im Seil auszufüllen, vielmehr werden die Litzen oder Seile mit den Seelen bzw. Einlagen im Vulkanisierungsverfahren behandelt, und zwar wirrt während des Verseilvorganges dickflüssiger Gummi oder dickflüssiger thermoplastischer Kunststoff unter entsprechender Erwärmung unter hohem Druck in die Hohlräume der Litzen bzw. des Draht-Seiles unter gleichzeitiger Vulkanisierung hineingepreßt. Es werden somit alle Hohlräume, aus gefüllt, jeder Einzeldraht wird fest erfaßt und eine innige Bindung der Einzeldrähte miteinander erreicht. Diese Bindung wird am vorteilhaftesten bei Verwendung unverzinkter, blanker Einzeldrähte erreicht, keinesfalls dürfen die Einzeldrähte fett- oder ölhaltig sein.
Die Einbettung des Drahtseiles in vulkanisierten Gummi erfolgt also derart, daß alle Hohlräume zwischen den aus Einzeldrähten bestehenden Litzen oder des aus solchen Litzen gebildeten Drahtseiles ausgefüllt sind; sie kann auch bis an die Außen-Fläche der Litze bzw. des Drahtseiles vorgesehen werden, so daß alle Drähte/Litzen eingeschlossen sind und dem Seil ein vollkommen runder, dem Seildurchmesser entsprechender Querschnitt verliehen ist, wie dies beispielsweise aus den Abb. i, 3 und 5 hervorgeht. Auf diese Weise erreicht man einen vollkommenen und festen Verschluß sämtlicher, allen Drahtseilen (außer den vollverschlossenen Drahtseilen) anhaftenden Unebenheiten, und ein solches Drahtseil erweckt den Eindruck einer runden Gummistange. Schließlich kann die alle Drähte/Litzen einschließende Einbettung so vorgesehen sein, da,ß durch sie noch ein besonderer Schutzmantel für die Drähte/Litzen gebildet ist, wie dies aus en Abb. 2, q., 6, 7, 8 und 9 hervorgeht.
Ob man die Litze bzw. das Drahtseil nur bis zu denn Seildurchmesser in Gummi einbettet oder noch einen besonderen Schutzmantel vorsieht; richtet sich ganz nach der Verwendungsart der Litze bzw. des Drahtseiles und nach dem Durchmesser. Während i z. B. dünne Litzen/Drahtseile mit einem Schutzmantel von nur geringer Dicke versehen werden, können Litzen/Drahtseile mit stärkerem Durchmesser einen entsprechend stärkeren Schutzmantel erhalten, doch dürfte es sich empfehlen, den Schutz- i mantel nicht stärker als q. mm zu wählen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: T. Aus einer Anzahl- von Einzeldrähten zusammengedrehte Litze oder aus mehreren solchen Litzen gebildetes Drahtseil für Trag-und Zugzwecke, bei denen die Einzeldrähte bzw. die Litzen in eine Gummischicht eingelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume zwischen den aus unverzinkten blanken Drähten bestehenden Einzeldrähten der Litze und der aus solchen Litzen gegebenenfalls hergestellten Drahtseile mit einer dicht eingepreßten, die Einzeldrähte innig miteinander bindenden und das Ganze auch umhüllenden Masse aus Gummi oder thermoplastischem Kunststoff ausgefüllt sind.
2. Verfahren zum Herstellen von Litzen oder Drahtseilen nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß während des Verseilvorganges dickflüssiger Rohgummi oder thermoplastischer Kunststoff unter entsprechender Erwärmung unter hohem Druck in die Hohlräume der Litzen bzw. des Drahtseiles unter gleichzeitiger Vulkanisierung hineingepreßt und gegebenenfalls auch die Umfläche der Litze oder des Drahtseiles damit umgeben wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 476 581; britische Patentschriften Nr. 296 833, 4.08 291 ; USA.-Patentschrift Nr. 2 136 865.