DE1221926B - Kunststoffummanteltes Drahtseil - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

D 07b

Deutsche Kl.: 73-5/02

Nummer: 1221926

Aktenzeichen: D 31993 VII a/73

Anmeldetag: 28. November 1959

Auslegetag: 28. Juli 1966

Drahtseile werden zuweilen mit Kunststoff, z. B. Polyamid; ummantelt, um sie gegen Korrosion, chemische Einflüsse od. dgl. zu schützen. Umgibt ein derartiger Mantel das eigentliche Seil schlauchartig, so erweist sich diese Maßnahme bei Beanspruchung des Seils durch ruhende Lasten zwar vorteilhaft, sie versagt jedoch vollständig, wenn das Seil bewegliche Arbeit leisten soll," also z. B. über Rollen läuft. Die Erfahrung zeigt nämlich,' daß der Kunststoffmantel in kürzester Zeit eine Vielzahl von Querbrüchen erleidet, unregelmäßig aufreißt und sich vom Seil abhebt. Diese Erscheinungen lassen sich auch dann nicht vermeiden, wenn der Kunststoff keilförmig zwischen die V-förmigen Fugen der nebeneinanderliegenden und sich berührenden Litzen der äußersten Lage des ummantelten Seiles ragt. Auch hier erzielt man keine hinreichend gute Haftung zwischen Kunststoffmantel und Seil.

Bei einer weiteren bekannten Seilart befinden sich zwischen den Drähten oder Litzen der äußeren Seillage schmale Spalte, in die der Kunststoffmantel bis zum Kern schwalbenschwanzförmig eingreift. Auch diese Seile, bei denen der Kunststoff während des Verseilvorganges zwischen die Drähte oder Litzen gepreßt wird, vermögen indessen nicht zu befriedigen, da bei ihnen der Seilkern zumindest teilweise aus dem gleichen Kunststoffmaterial besteht wie der Mantel. Da letzterer naturgemäß nicht zu steif sein darf, kann auch das Seilinnere nur begrenzt formfest sein, und bei entsprechender Belastung muß mit unerwünscht hohen Deformationen im Seilgefüge gerechnet werden. Weiterhin ist unter Last infolge der auftretenden Deformation zu befürchten, daß die Drähte oder Litzen des Seiles sich bis zum Erreichen metallischen Kontaktes nähern und daß hierbei der Kunststoff in den Spalten abgequetscht wird. Schließlich macht sich bei den bekannten Seilen der letztgenannten Art noch der Umstand störend bemerkbar, daß im Hinblick auf die Tatsache, daß der Kunststoff von außen bis in die Seilmitte reicht, vergleichsweise viel Füllstoff benötigt wird, was bei Verwendung eines teuren Kunststoffes zwangläufig zu einer Verteuerung des Seiles führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drahtseil des zuletzt beschriebenen Typs, d.h. ein kunststoffummanteltes Drahtseil mit einer Außenlage von Drähten oder Litzen, zwischen denen sich Spalte befinden, in die der Kunststoffmantel schwalbenschwanzförmig eingreift, derart weiter zu entwickeln, daß es die oben geschilderten Nachteile nicht aufweist und daß es insbesondere die Gewähr dafür bietet, daß der Abstand zwischen den Außenelementen des Seiles, zwischen die der Kunststoffmantel greift, Kunststoffummanteltes Drahtseil

Anmelder:

Alfred Dietz,

Neustadt bei Coburg, Damaschkestr. 30

Als Erfinder benannt:

Alfred Dietz, Neustadt bei Coburg

genau definiert ist und auch bei starker Belastung des Seiles beibehalten bleibt. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Drähte oder Litzen der Außenlage mit der an sie grenzenden Seillage eines sie tragenden Seilinnern im Parallelschlag verseilt sind.

Das erfindungsgemäße Drahtseil bietet den Vor-

ao teil, daß es auch bei beweglicher Arbeit eine hohe Lebensdauer hat und sowohl das Ablösen des Mantels vom Seil als auch das Auftreten von Mantelrissen oder -brächen mit Sicherheit verhütet wird. Weiterhin erreicht man durch die Anwendung der Parallelschlagverseilung, daß die Elemente der Außenlage des Seiles nicht nur während der Belastung des Seiles, sondern auch bereits beim Umspritzen des Seiles mit dem den Mantel bildenden Kunststoff eine einwandfreie Lagejustierung erfahren. Schließlich bietet ein Seil, welches wie das erfindungsgemäße aus einem auf klassische Weise hergestellten eigentlichen Drahtseil besteht, das in einer weiteren Verfahrensstufe mit dem Kunststoffmantel umhüllt wird, gegenüber einem Seil, bei dem der Kunststoff während des Verseilvorganges zwischen die einzelnen Seilelemente und um diese herumgepreßt wird, nicljt nur funktionsmäßige, sondern auch fertigungstechnische Vorteile.
Es versteht sich, daß die zu verwendenden Kunststoffe hinsichtlich ihrer Härte, Zugfestigkeit, Biegefestigkeit u. dgl. sachgemäß ausgewählt und dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt werden müssen.
Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgedanken beispielhaft an drei zum Vergleich gestellten Seilquerschnitten.

In F i g. 1 ist ein bekanntes Drahtseil dargestellt, um dessen Außenlitzen 5 ein glatter Kunststoffschlauch gelegt ist. Ein derartiges Seil hat die Betriebseigenschaften entsprechend aufgebauter mantelloser Konstruktionen und ist darüber hinaus gegen äußere korrosive Einflüsse geschützt, solange der Kunststoff-

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mantel hält. Dieser Zeitraum ist jedoch, wie die Erfahrung gezeigt hat, bei nicht ruhender Belastung des Seiles gering, und das Seil ist somit für bewegliches Arbeiten nicht geeignet.

Für das in Fig. 2 dargestellte Seil gilt das gleiche. Der Kunststoffmantel 7 ragt hier zwar mit Keilen 8 etwa bis zu den Berührungsstellen 9 jeweils zweier benachbarter Litzen 10 vor, auch auf diese Weise wird jedoch keine ausreichende Verankerung zwischen dem Kunststoffmantel und dem eigentlichen Drahtseil erzielt. Das Seil ist also ebenfalls für einen Betrieb über Rollen nicht brauchbar, wiewohl die Basisseilkonstruktion eine derartige Belastung an sich zulassen würde. Bei beiden vorerwähnten Konstruktionen erfüllt der eigentliche Seilaufbau also die an ein Seil zu stellenden Anforderungen, in Verbindung mit der Ummantelung wird der Anwendungsbereich aber stark beschränkt.

Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Seil. Hier sind die Außenlitzen 11 der Basisseilkonstruktion in seitlichem Abstand voneinander angeordnet. Der Kunststoff des Mantels 12 kann also bis zum die Außenlitzen 11 tragenden, aus einer Kernlitze 13 und mit den Außenlitzen 11 im Parallelschlag verseilten Innenlitzen 14 gebildeten Seilinnern vordringen, so daß schwalbenschwanzartige Ansätze 15 gebildet werden, die den Mantel verankern und hierdurch einen organischen Zusammenhalt zwischen Seilgefüge und Ummantelung gewährleisten. Das erfindungsgemäße Drahtseil stellt somit, wie die vorstehenden Darlegungen erkennen lassen, eine besonders vorteilhafte Kombination eines Drahtseils klassischer Bauart mit einer KunststofEummantelung dar, die es gestattet, das Seil auch für bewegliche Arbeiten einzusetzen, ohne

ίο daß der eine Korrosion hemmende Kunststoffmantel frühzeitig zu Bruch geht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kunststoffummanteltes Drahtseil mit einer.

   Außenlage von Drähten oder Litzen, zwischen denen sich schmale Spalte befinden, in die der Kunststoffmantel schwalbenschwanzförmig eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte oder Litzen (11) der Außenlage mit der an sie grenzenden Seiüage eines sie tragenden Seilinneren im Parallelschlag verseilt sind;

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr, 881 763;
   französische Patentschrift Nr. 768 725.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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