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Im Kreuzschlag verseiltes Drahtseil Drehungsfreie Drahtseile dienen zum Heben ungeführter Lasten an einem einzigen Seilstrang. Da die Kontrolle der einem solchen Drahtseil innewohnenden Drehungskräfte nicht mit Sicherheit möglich ist, stösst dieHerstellung drehungsfreier Drahtseile, die zum Heben ungeführter Lasten dienen und hiebei eine Gefügeveränderung nicht erleiden sollen, auf erhebliche Schwierigkeiten.
Um diesen Erfordernissen nach Möglichkeit zu entsprechen, sind zwar bereits die verschiedensten Seilmacharten entwickelt worden, beispielsweise Drahtseile in Kreuzschlagverseilung, Litzenspiralseile mit verschiedenem Drehsinn der übereinander angeordneten Litzenlagen, Drahtseile aus ovalen Litzen oder auch sechslitzige Drahtseile mit einem aus einer Dreikantlitze bestehenden Kern.
Mit allen diesen bisher bekannt gewordenen Seilmacharten konnte jedoch das Problem nicht ein- wandfrei gelöst werden. Soweit diese Seilmacharten zwar zu hinreichend flexiblen Seilen führten, weisen solche Seile aber infolge ihres komplizierten Aufbaues eine ausserordentliche Empfindlichkeit auf gegenüber ruckweisen Belastungen und nicht genau passenden Rillenprofilen. Die andere Gruppe der bekanntenSeilmacharten ermöglicht wohl die Herstellung von drehungsfreien und wenig gegen äussere Beanspruchung empfindlichen Seilen, denen aber die notwendige Flexibilität fehlt. Für ihre seiltechnisch einwandfreie Anwendung werden im übrigen Rollen und Trommeln benötigt, deren Durchmesser das normale Mass bei weitem überschreitet.
Die Erfindung schlägt für ein drehungsfreies, in Kreuzschlag verseiltes Drahtseil aus drei Litzen oder Einzelseilen vor, dass bei Verwendung von Litzen, welche sowohl in Normal- als auch in Parallelschlagart hergestellt sein können, der Flechtwinkel der äusseren Drähte gleich dem 2-fachen, hingegen bei Verwendung von Drahtseilen der Flechtwinkel der Aussenlitzen derselben etwa dem 2, 4-fachen des Flechtwinkels der Litzen bzw. Einzelseile im fertigen Seil entspricht.
BeieinemSeilaufbaugemäss der Erfindung entstehen zwischen den drei Litzen bzw. den drei Drahtseilen verhälmismässig grosse Zwischenräume, in die an sich bekannten Füllitzen eingelegt werden können. Um Überschneidungen zwischen den Drähten benachbarter Litzen zu vermeiden bzw. um schädliche unter einem grossen Winkel verlaufende Berührungsstrecken auszuschalten, werden diese Füllitzen vorzugsweise und zweckmässig in Längsschlag und in an sich bekannter Weise mit einer diesem Zweck entsprechenden Schlaglänge verseilt. Es ist jedoch auch eine Kreuzschlagverseilung dieser Litzen möglich. Die Füllitzen können in Normal- oder Parallelschlagmachart hergestellt werden.
Um Seile gemäss der Erfindung gegen Korrosion und Abrieb zu schützen, können die im Seil vor- handenen Hohlräume mit Kunstharz od. ähnl. Stoffen, vorzugsweise Superpolyamid, ausgefüllt und auch die Oberfläche des Seiles kann mit Kunstharzstoffen überzogen werden. Man erreicht dadurch zusätzlich eine homogene Belastbarkeit aller Seilelemente.
Die Kunststoffummantelung ist für die praktische Anwendung erfindungsgemässer Seile deshalb von Bedeutung, weildie Seillitzengegenüberden Füllitzen einen andern Mittenkreis aufweisen. Dadurch ergibt sich, dass die Füllitzen im Seil selbst länger sind als die Rundlitzen oder Einzelseile. Bei Schlaffseilbildungen, die bei abgesetzter Last zu einer Korkenzieherbildung (Kinkenbildung) fuhren können. besteht
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dann die Gefahr, dass die Füllitzen infolge ihrer Überlänge aus dem Seilverband heraustreten und so das Seilgefüge zerstören. Dem an sich bekannten Kunststoffmantel fälltsomit die Aufgabe zu, die Füllitzen im Seilverband an ihrem Platz festzuhalten und dadurch die Zerstörung des Gesamtgefüges zu verhindern.
Das erfindungsgemässe Drahtseil wird also weitaus wertvoller, wenn der Kunststoffmantel vorhanden ist.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, wobei sich die Fig. 1-5 auf aus Litzen und die Fig. 6-10 auf aus Seilen aufgebaute, erfindungsgemässe Drahtseile beziehen.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht und Fig. 2 einen Querschnitt eines in Kreuzschlag aus den drei Litzen a, b, c ohne Kern verseilten Drahtseiles. Der Flechtwinkel dieser Litzen zum Seil beträgt 130, während der Flechtwinkel der Drähte der äusseren Drahtlage in jeder der drei Hauptlitzen mit 260 gewählt ist. Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht und Fig. 4 einen Querschnitt eines gleichen Seiles, zwischen dessen Litzen a, b, c die Füllitzen d. e. f angeordnet sind. In Fig. 5 ist ein Seilquerschnitt nach Fig. 4 mit der Kunststoff-Füllung l zwischen den Litzen dargestellt, die sich im Kunststoffüberzug 2 des Seiles fortsetzt, der etwa durch den Hüllkreis des Seilquerschnittes begrenzt ist.
Die Fig. 6-10 zeigen in gleicher zeichnerischer Darstellung ein aus den drei mehrlitzigen Drahtseilen (Schenkeln) g, h, i bestehendes Seil. Bei einem Flechtwinkel der Drahtseile g, h, i zum Seil in der Grössenordnung von 120 ist ein Flechtwinkel der Aussenlitzen dieser Drahtseile von 290 gewählt (Fig. 6). Die Füllitzen sind wieder mit d, e, f (Fig. 8-10), die Kunststoff-Füllung in den Hohlräumen des Seiles mit 1 und der Kunststoffüberzug des Seiles mit 2 bezeichnet (Fig. 10).
PATENTANSPRÜCHE :
1. Im Kreuzschlag verseiltes Drahtseil aus drei Litzen oder Einzelseilen, d a d u r c h g e k e n n zeichnet, dass bei Verwendung von Litzen (a, b, c), welche sowohl in Normal- als auch in Parallelschlagart hergestellt sein können, der Flechtwinkel der äusseren Drähte gleich dem 2-fachen, hingegen beiVerwendungvonDrahtseilen (g, h, i) der Flechtwinkel der Aussenlitzen derselben etwa dem 2, 4-fachen des Flechtwinkels der Litzen bzw. Einzelseile im fertigen Seil entspricht.
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