DE2249127A1 - Seilzuggeraet - Google Patents

Description

PATENTANWÄLTE

DlPL-ING. BUSCHHOFF

DlPL-ING. HENNICKE

DlPL-ING. VOLLBACH

5 KÖLN/RH.
KAISER-WILHELM-RING 24

Aktenz.:

Reg.-Nr.

lie

bitte angeben

KÖLN, den5.10.72

Ιΐβ/kX

Patentanmeldung

der Firma

Greifzug Gesellschaft für Hebezeugbau mbH., 507 Bergisch Gladbach, Scheidtbachstraße 19-21

Seilzuggerät

Die Erfindung betrifft ein Seilzuggerät zum Ziehen und Nachlassen eines Drahtseiles von unbegrenzter Länge mit zwei gegeneinander bewegbaren Klemmbackenpaaren, von denen abwechselnd das eine an dem zu ziehenden oder nachzulassenden Seil festgeklemmt wird, während das andere Klemmbackenpaar auf dem Seil lose verschoben wird·

Bei den bekannten Seilzuggeräten dieser Art wurden bisher Drahtseile verschiedener Konstruktionen verwendet, welche darin übereinstimmten, daß sie, entsprechend der Mehrzahl der für sonstige Zwecke bekannten Drahtseile, aus sechs

409815/0 2 08

um eine Stahl- oder Faserstoffseele gewundenen Litzen bestanden-v Diese Seile hatten den Nachteil starken Dralles mit der Wirkung unerwünschten Pendeins schwebender Lasten. Ferner wurden Seile mit Faserstoffseele durch den Klemmbackendruck des Zuggeräts stark deformiert. Die mit Stahlseele versehenen Seile zeigten zwar geringere Deformierung durch den Klemmbackendruck, jedoch führte die eintretende Entdrallung zu Korbbildungen (Aufstauchung der Litzen) und vorzeitigem Bruch der Stahlseele. Deformierungen wie Korbbildungen hatten notwendig Funktionsstörungen des Zuggeräts zur Folge, mit entsprechender Erhöhung der im Hebezeugbetrieb stets gegebenen Unfallgefahr.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und das Seilzuggerät der eingangs näher erläuterten Art mit einem Seil auszustatten, das ein günstiges Drehverhalten und eine hohe Formstabilität hat und über lange Zeit hinweg einen konstanten Durchmesser behält.

Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch die Verwendung eines vierlitzigen Kreuzschlagseiles gelöst.

Das vierlitzige Kreuzschlagseil verdreht sich unter der Last kaum. Soweit geringe Verdrehungen auftreten, sind sie nicht schädlich, da die in einer einzigen Litzenlage liegenden vier Litzen sich nicht aufdolden können. Das Seil kann sich nicht entformen und blockiert deshalb auch

409815/0208

nicht den Durchlauf durch das Seilzuggerät zwischen dessen beiden Klemmbackenpaaren. Sofern überhaupt eine geringfügige Aufdrehung des vierlitzigen Seiles auftritt, nimmt das Seil nach seiner Entlastung wieder seine ursprüngliche Lage ein, da diese die stabilste Gleichgewichtslage für das Seil ist.

Die nach der Erfindung verwendeten vierlitzigen Seile haben den gleichen metallischen Querschnitt wie die bisher verwendeten sechslitzigen Seile gleichen Durchmessers. Die Litzen des vierlitzigen Seiles sind deshalb dicker als die Litzen eines entsprechenden Seiles mit größerer Litzenzahl. Sie haben deshalb auch eine größere Formstabilität, d.h., sie sind widerstandsfähiger gegen Korbbildung.

Nach der Erfindung sind die vier Litzen des Seiles zweckmäßig um einen massiven Seilkern mit annähernd quadratischem Querschnitt geschlagen. Ein solcher massiver Seilkern ist bei einem vierlitzigen Seil sehr klein und praktisch inkompressibel, da er von den vier Litzen des Seiles allseits umschlossen wird' und praktisch nachkeiner Seite hin ausweichen kann. Hierdurch kann der Seildurchmesser nicht nur bei der Fertigung mit großer Genauigkeit eingehalten werden, sondern er bleibt auch während des Gebrauches unter der Einwirkung des von den Klemmbackenpaaren auf das Seil ausgeübten Querdruckes über sehr lange Zeit hinweg konstant.

409815/0208

_₄_ ■ 2243127

Der Seilkern besteht zweckmäßig aus Polypropylen. Dieser Kunststoff hat ein dichtes Gefüge und ist hoch verschleißfest, hierbei Jedoch soweit verformbar, daß sich die vier Litzen des Seiles in die Seitenflächen des Seilkernes eindrücken und dessen Kanten zwischen die Zwickel der Litzen drücken können. Hierdurch füllt der Seilkern den gesamten Hohlraum zwischen den vier Litzen des Seiles satt bus.

Die vier Litzen des Seiles können als Rundlitzen oder als Ovallitzen ausgebildet sein.

Die Erfindung wird durch die Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Seilzugvorrichtung mit Klemmbacken in einer seitlichen Ansicht in schematischer Darstellung und

Fig. 2 ein nach der Erfindung verwendetes vierlitziges Drahtseil im Querschnitt.

In den Zeichnungen ist mit 10 ein Seilzuggerät bezeichnet, an dessen Gehäuse 11 an einer Seite ein Stifthaken 12 befestigt ist. Durch eine Seileinführungshülse 16 am Ende 15 des Gehäuses läuft ein Drahtseil 14 in das Gerät ein, welches am gegenüberliegenden Ende durch eine Hülse 13, welche neben dem Stifthaken 12 angeordnet ist, wieder heraustritt.

A 0 9 8 1 5 / 0 2 0 8

Am Ende 17 des Drahtseiles ist ein Lasthaken 18 befestigt, an dem die Last angehängt wird.

Im Innern des Gehäuses 11 befinden sich zwei auf dem Drahtseil 14 laufende Klemmbackenpaare 20 und 21, welche durch einen nicht näher dargestellten Kurbelachsantrieb über Gestänge wechselweise derart gegeneinander bewegt werden, daß jeweils ein Klemmbackenpaar das Zugseil erfaßt, während das andere darüber hinweggleitet. Mit jeder Hin- und Herbewegung des Kurbelachsantriebs wechselt der Zugriff der Klemmbackenpaare, mit der Folge einer fortgesetzten Bewegung des Drahtseiles 14 in Richtung auf den Stifthaken 12. Ein derartiges Seilzuggerät ist bekannt und beispielsweise in der deutschen Patentschrift 840 586 beschrieben·

Das nach der Erfindung bei dem Seilzuggerät 10 verwendete Drahtseil 14 ist in Fig. 2 dargestellt« Es besteht aus vier Litzen 26, die im Kreuzschlag um einen Seilkern 27 geschlagen sind_e Der Seilkern 27 besteht aus Polypropylen und hat einen ursprünglich quadratischen Querschnitt. Bei der Verseilung pressen sich die Litzen 26 in die Seitenflächen des quadratischen Seilkernes 27 ein, so daß sie an diesem dicht anliegen und dessen Kanten 28 in die Zwikkel 29 zwischen den Litzen 26 pressen.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel haben die Litzen 26 runden Querschnitt, Sie können jedoch auch als ovale T.itzen ausgebildet sein.

4 0 9 8 15/0208

Claims (5)

Patentansprüche

1. /Seilzuggerät zum Ziehen und Nachlassen eines Drahtseiles

vj/ ■ ■ ■ ■■·■

von unbegrenzter Länge mit mindestens zwei gegeneinanderbewegbaren Klemmbackenpaaren, von denen abwechselnd das eine an dem zu ziehenden oder nachzulassenden Seil festgeklemmt wird, während das andere Klemmbackenpaar auf dem Seil lose verschoben wird, gekennzeichnet durch die Verwendung eines vierlitzigen Kreuzschlagseiles (14).

2. Seilzuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Litzen (26) des Seiles (14) um einen massiven Seilkern (27) mit annähernd quadratischem Querschnitt geschlagen sind.

3. Seilzuggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilkern (27) aus Polypropylen besteht·

4. Seilzuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Litzen (26) des Seiles (14) als Rundlitzen ausgebildet sind.

5. Seilzuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Seillitzen (26) als Ovallitzen ausgebildet sind.

4 0 9 8 15/0208