DE2742003C2 - Drahtseil - Google Patents

Description

Die Erfinoung betrifft ein Drahtseil mit einer Herzlitze und einer Mvhrzahi /on Litzenlagen, in dem die Litzen verschieden« Lüzenlagen parallel zueinander verlaufen, insbesondere ein I rahiseil mit Litzen, in denen im Falle einer Mehrzahl von Drahtlagen auch die Drähte verschiedener Drahtlagen parallel zueinander verlaufen.

Im allgemeinen nennt man die genannten mehrlagigen Seile Drahtseile in Parallel-Machart und die genannten mehrlagigen Litzen Parallelschlaglitzen.

Parallelschlaglitzen sind infolge der Linienberührung, die ihre Drähte miteinander haben, in mehreren Beziehungen den Normallitzen überlegen, in denen sich die Drähte verschiedener Lagen unter Punktberührung kreuzen. Vor allem zeichnen sich die Parallelschlaglitzen durch einen höheren Füllfaktor, größere Widerstandsfähigkeit gegen Querpressungen, längere Lebensdauer und größere Flexibilität aus. Im Prinzip verleiht die Parallel-Machart diese Vorteilskombination auch dem Seil, obgleich in beschränkterem Umfang: Den hohen Füllfaktor weist das Seil gleichermaßen auf, die Widerstandsfähigkeit gegen Querpressungen, die Lebensdauer und die Flexibilität jedoch vergleichsweise nur vermindert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einem Seil der eingangs bezeichneten Gattung, wie es z. B. aus der GB-PS 9 17 460 bekannt ist, eine größere Flexibilität zu geben.

Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck dadurch erfüllt, daß in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Litzenlagen die Litzen solche mit glatter Oberfläche sind.

Damit erhalten diese Litzen auch im Seil untereinander die Linienberührung, die in Parallelschlaglitzen die Drähte miteinander haben. Sonst kommt immer nur Punktberührung zwischen den Litzen zusiande, auch wenn sie parallel verlaufen. Gerade in diesem Falle entsteht eine Vielzahl gegenseitiger Eingriffe von Drähten in Rillen, die die Längsverschiebung der Litzen gegeneinander behindern und damit das Seil versteifen. Die Verhakungswirkung dieser Eingriffe und damit die Versteifung ist besonders ausgeprägt, wenn über die Parallelverseilung hinaus die Schlagrichtungen und -längen, was man an sich bevorzugt, so gewählt sind, daß die Drähte verschiedener Litzen sich nicht überschneiden.

Die nach der Erfindung vorgesehene Linienberührung schließt nicht nur Verhakungen aus, sondern vermindert auch entscheidend die Auflagedrücke der Litzen aneinander, die die Widerstandsfähigkeit und die Lebensdauer des Seiles mitbestimmen. Darüber hinaus wird es möglich, die Schlaglängen der Drähte in den Litzen ohne Rücksicht auf Vermeidung von Drahtüberschneidungen ausschließlich im Hinblick auf die Dehnungseigenschaften der Litzen zu wählen, was das Seil noch einmal erheblich verbessert.

Litzen mit glatter Oberfläche sind seit den dreißiger Jahren bekannt. Die GB-PS 7 94 412 brachte dann den Vorschlag, solche Litzen durch Ziehen in einem Ziehstein zu erzeugen. Sie schlägt dazu auch vor. Seile aus solchen Litzen herzustellen, die Linienberührung zwischen der Herzlitze und der auf dieser verseilten, einzigen. Litzenlage haben. Die Linienberührung an dieser Stelle t?Jlt aber gegenüber dem mit der vorliegenden Erfindung erzielten Vorschlag praktisch nicht ins Gewicht: Die Zahl der Berührungspunkte normaler Litzen ist in einem Seil von Parallel-Machart zwischen den Litzenlagen mehr als fünfmal größer, und jede dieser Berührungen wirkt sich bei den mit Biegungen des Seils verbundenen Längsverschiebungen der Litzen gegeneinander auf die ihrerseits erst, unmittelbar bzw. mittelbar, auf der Kernlitze abgestützten Litzenlagen weit schädlicher aus als auf die Kernlitze selbst.

Ferner sei zum Stand der Technik die GB-PS 10 84 423 erwähnt. Nach dieser vsrden die Drähte einer Litze weiter aufgespalten in sogenannte Unterlitzen, um die Biegespannung in dem bisherigen Drahtquerschnitt zu verringern und daraus Vorteile in bezug auf Flexibilität, Biegewechselbeständigkeit und Lebensdauer zu ziehen. Das Seil als solches soll dabei jedoch unverändert bleiben, und deshalb sollen die Unterlitzen durch Verdichtung auf den vollen und runden Querschnitt der Drähte gebracht werden.

Nach der vorliegenden Erfindung werden dagegen unverändert solche Drähte verwendet wie bisher, und die Litzen sollen glatt sein, die nach der GB-PS 10 84 423 in ihrem Aufbau unverändert bleiben.

Die genannten Litzen mit glatter Oberfläche sind vorzugsweise gezogene und/oder gewalzte Litzen, wie sie durch Ziehen durch einen Ziehstein oder zwischen Walzen hindurch oder mittels angetriebener Walzen hergestellt werden können.

Auch Litzen mit einer äußeren Lage aus Profildrähten sind möglich, zum Beispiel in der bekannten Art der geschlossenen Litzen aus Z-Drähten.

Litzen mit einer äußeren Lage aus Flachdrähten haben, wenngleich weniger vollkommen, ebenfalls eine im Vergleich zu normalen Litzen glatte Oberfläche und kommen daher nach der Erfindung in Betracht.

Schließlich kann man Litzen mit Kunststoff ummanteln, um ihnen eine glatte Oberfläche zu geben. Vor allem in Betracht kommen hier Thermoplaste wie Polyolefine oder Polyamide oder vernetzte Kunststoffe.

Mit den gezogenen und/oder gewalzten und den kunststoffummantelten Litzen bringt die Erfindung noch den weiteren beachtlichen Vorteil, daß sich tatsächlich eine genaue allseitige Anlage der Litzen aneinander erzielen läßt, weil sie jeweils auf den dafür notwendigen, berechenbaren Durchmesser gebracht werden können, während sonst aus wirtschaftlichen Oründen immer nur angenäherte Größen zur Verfugung stehen.

Obgleich bei dem Seil nach Parallel-Maehart die konsequente Durchführung der Erfindung die ausschließliche Verwendung von Litzen mit glatter Oberfläche von der Herzlitze bis zu den Außenlitzen bedeutet, ist es bereits von Vorteil, wenn nur zwei aufeinanderfolgende Lagen nach der Erfindung gestaltet sind. z. B. zwei innere Litzenlagen, und eine äußere, parallel darauf verseilte Lage aus üblichen Litzen besteht. An einem solchen Seil könnte man die Ablegeresie besser erkennen.

Da bei dem erfindungsgemäßen Drahtseil die Litzen, wenn sie mehrlagig sind, Parallelschlaglitzen sein sollen, ist die bei der Erfindung angestrebte Linienberührung der Elemente zwischen den Drähten der Litze ebenso vorhanden wie zwischen den Litzen des Seiles.

Die Zeichnungen geben zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung wieder.

F i g. 1 zeigt ein Drahtseil in Parallel-Maehart aus gezogenen Parallelschlaglitzen.

Fig.2 zeigt ein Drahtseil in Parallel-Maehart aus kunststoffummantelten Parallelschlaglitzen.

Beide Seile bestehen aus einer Herzlitze 11 (fig-1) bzw. 21 (Fig.2), einer inneren Litzenlage von fünf größeren Litzen 12 bzw. 22 und fünf kleineren Litzen 13 bzw. 23 und einer parallel mit der inneren Litzenlage verseilten äußeren Litzenlage von zehn gleichen Litzen 14 bzw. 24.

Die Herzlitzen 11 und 21 sind einlagige Litzen 1+6. Die Litzen 12 sind zweilagige Litzen 1+6 + 12. Die Litzen 22 sind zweilagige Warringtonlitzen 1 +6+6 + 6. Die Litzen 13 und 23 sind einlagige Litzen 1+6. Die Litzen 14 und 24 sind zweilagige Fillerlitzen 1+6+6+12.

Die Litzen 11-14 sind durch einen Ziehstein von rundem Durchgangsquerschnitt gezogen oder rund gewalzt. Ihre einzelnen Drähte sind dadurch einander angepaßt und schließen im Inneren der Litze im wesentlichen lückenlos aneinander. Am Umfang finden sich nur noch kleine Rillen 15 zwischen den einzelnen Drähten; im ganzen aber ist der Umfang der Litzen zylindrisch glatt

Die Verdichtung der Litzen erhöht außerdem den Metallquercchnitt des Seiles.

Die Litzen 21 —24 sind mit einer K.i:,<3tstoffummantelung 25 versehen. Diese füllt die Rillen zwischen den Außenlitzen auf und überdeckt auch die in der Litze äußersten Umfangsabschnitte der Außendrähte mit einer dünnen Schicht Die Litzen haben damit eine völlig geschlos* 2ne, zylindrisch glatte Oberfläche.

Es können auch verschiedenartige Litzen miteinander kombiniert werden, z. B. gezogene Litzen mit Profildrahtlitzen usw.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Drahtseil mit einer Herzlitze und einer Mehrzahl von Litzenlagen, in dem die Litzen verschiedener Litzenlagen parallel zueinander verlaufen, insbesondere Drahtseil mit Litzen, in denen im Falle einer Mehrzahl von Drahtlagen auch die Drähte verschiedener Drahtlagen parallel zueinander verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Litzenlagen die Litzen solche mit glatter Oberfläche sind.

2. Drahtseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Herzlitze eine solche mit glatter Oberfläche ist

3. Drahtseil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch gezogene und/oder gewalzte Litzen (11-14).

4. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekeniwichnet durch Litzen mit einer äußeren Lage an; Profildrähten, insbesondere Z-Drähten.

5. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch Litzen mit einer äußeren Lage aus Flachdrähten.

6. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch Litzen (21 - 24) mit kunststoffummantelter (25) Oberfläche.