DE2854044C2 - Verfahren zur Herstellung einer Formlitze - Google Patents

Description

a) zunächst unter Beibehaltung ihres runden Querschnitts solange plastisch getaucht wird, bis jeder runde Draht der Außenlage ein keilförmiges Profil aufweist und die die weiche Umhüllung berührenden Drähte teilweise in diese eingedrückt werden, woL/ei eine runde Litze mii glatter Oberfläche erhalten wird, wonach

b) dieser Litze durch teilweises weiteres Eindrükken in die weiche Umhüllung der Litzenseele ein nichtrundes Formprofil gegeben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe b) die Verformung der Litze soweit erfolgt, daß ein Teil der in die weiche Umhüllung eingedrückten Drähte die Litzenseele berührt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung einer Litze aus mehreren Lagen jede Lage vor dem Aufbringen einer neuen Lage plastisch gestaucht wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung des nichtrunden Formprofils in Stufe b) direkt bei der Verseilung zu einem Formlitzenseil oder durch Verformung eines aus plastisch gestauchten runden Litzen aufgebauten Formlitzenseiis erfolgt.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formlitzen aus Metalldrähten, insbesondere Dreikantlitzen, wobei die aus erfindungsgemäßen Formlitzen hergestellten Formlitzenseile in verschiedenen Industriezweigen verwendet werden können.

Gegenwärtig ist eine große Anzahl von konstruktiven Varianten von Formlitzen bekannt, unter denen zwei Gruppen hervorzuheben sind: zur ersten Gruppe gehören Formlitzen, die auf einen Kern gewundene Drähte runden Profils enthalten (s. z. B. DE-PS 5 67 004, DE-PS 8 30 015. US-PS 34 57 718, Urheberschein der UdSSR 5 00 305 u. a.), zur zweiten Gruppe gehören Formlitzen, die auf einen Kern gewundene Drähte unrunden Profils (Formprofil) enthalten (s. z. B. DE-PS 6 56 123, US-PS 21 22 911 u. a.). Jedoch weisen die Formlitzen der ersten Gruppe Nachteile auf. die vorwiegend durch das runde Profil der Drähte bedingt sind, dazu gehören vor allem der geringe Füllungsgrad eines Seilquerschnitts mit Material, die rippige Außenfläche der Litzen, niedrige Verschleißfestigkeit und ungenügende strukturelle Litzendicht c.

Die bekannten Herstellungsverfahren beruhen auf der Verseilung runder Drähte zu litzen, wobei die Dräh-Ic praktisch ohne Änderung ihres Profils einlagig um eine Litzen.seele mit einer weichen Umhüllung geschlagen werden, der anschließenden Formung eines Formprol'ils aus den Litzen, woran sich das Zusammendrehen der Litzen zu einem Seil anschließt.

Die Formlitzen der zweiten Gruppe besitzen gegenüber den Litzen der ersten Gruppe eine glattere Außenfläche und eine höhere strukturelle Dichte. )edoch weisen aus derartigen Formiitzen aufgebaute Formliizenseile Nachteile auf, die durch die Struktur der Formliizen selbt bedingt sind, da diese zu ihrer Bildung Drähte komplizierten AusgangsprofUs mit relativ hoher Biegesteifigkeit erfordern. Das komplizierte, wechselseitig bedingte Ausgangsprfofil der Drähte stellt erhöhte Anforderungen an die Herstellung, Komplettierung und Orientierung der Drähte relativ zueinander, wenn aus derartigen Drähten Formlitzen aufgebaut werden, wodurch der gesamte Herstellungsprozeß entsprechender Formlitzenseile sehr kompliziert wird.

Aus der DD-PS 3 041 ist ferner eine Litze bekannt, die durch Stauchen eines Vorproduktes erhalten wird, das nur aus runden Drähten aufgebaut ist und keine Litzenseele mit weicher Umhüllung aufweist. Die Stauchung dient dabei zur direkten Herstellung einer Fornilitze mit unrundem Profil, wobei die Verformung der Einzeldrähte gleichzeitig mit der Formung der Litze erfolgt.

Die bekannten Herstellungsverfahren führen nicht zu Forrnlitzen, die die erforderliche Kombination einer glatten Außenfläche der Litzen mit einem hohen Füllungsgrad des Litzenquerschnitts mit Material aufweisen und aus ihnen erzeugten Seilen die erforderliche Vers:hleißbeständigkeit, Festigkeit. Biegsamkeit und hohe strukturelle Dichte verleihen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Verfahren zur Herstellung von Formlitzen zu schaffen, bei dem unter Verwendung runder Drähte als Ausgangsmaterial zur Litzenbildung die Gefügedichte. Biegsamkeit, Festigkeit und Verschleißbeständigkcii der Formlitzen bzw. der aus ihnen aufgebauten Seile erhöht werden können.

Die gestellte Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die folgenden Schritte des Kennzeichens gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unieransprüchen wiedergegeben.

Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte plastische Stauchen der Litze vor der Erzeugung eines unrunden Formprofils schafft günstigere Vorbedingungen für die Zusammenwirkung der Drähte nicht nur miteinander, sondern auch mit der Litzenseele. Außerdem verbessert die dabei erzeugte glatte Außenfläche der Litze die Verhältnisse für die Ausbildung ihres Formprofils. Das aus diesen Formlitzen aufgebaute Seil erweist sich als sehr vorteilhaft.

Wenn ein Teil der in die weiche Umhüllung der Utzenseele eingedrückten Drähte die Litzenseele berührt, wird der Zusammenhalt der Drähte mit der Litzenseele verstärkt, der Widerstand gegen Querbelastungen eihöht und zugleich dank der weichen Umhüllung zwischen den Abschnitten der Berührung der Drahte mit der Litzenseele die Dämpfungsfähigkeit des Seils (bei ruckartigem Betrieb) erhöht.

Bei der Bildung einer Formlitzc aus mehreren Lagen

bo runder Drähte wird vorzugsweise jede Lage nacheinander dem plasiischen Stauchen unterzogen.

Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es l'ormlitzen aus Drahten herzustellen, die mindestens einlagig um eine Litzenseele mit einer weichen Umhüllung ge-

b5 schlagen sind, wobei die Drähte einer jeden Litze ein keilförmiges Profil besitzen, das mit dem verjüngten Teil zur Litzenseele zeigt, in deren Umhüllung die diese berührende Drähte teilweise eindringen. Die Drähte

weisen im Querschnitt geradlinige Abschnitte auf, berühren sich innerhalb der Litze entlang von Schraubenflächen und bilden in ihrer Gesamtheit eine im wesentlichen glatte Außenfläche der Litze.

Vorzugsweise sind unter den Litzendrähten, die in die weiche Umhüllung der Litzenseele eindringen, Drähte, die unmittelbar die Litzenseele berühren.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Formlitzenseils ist in technologischer Hinsicht s?hr einfach, da ei keine komplizierte Sonderausrüstung und keine Drähte mit kompliziertem Profil erfordert. Ein Formlitzenseil. das aus nach diesem Verfahren hergestellten Formlitzen aufgebaut ist, vereinigt in sich erhöhte Festigkeit. Verschleißbeständigkeit und Biegsamkeit, was einen Einsatz in verschiedensten Industriezweigen ermöglicht.

Nachstehend wird das Verfahren zur Herstellung von Formlitzen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. t eine schematische Darstellung einer aus runden Drähten gebildeten Litze vor ihrem plastischen Stauchen.

F i g. 2 eine schematische Darstellung der Litze nach ihrem plastischen Stauchen,

F i g. 3 eine schematische Darstellung der Litze nach der Erzeugung eines unrunden Formprofils,

F i g. 4 eine schematische Darstellung eines Formlit-/enseils aus Litzen mit einer Lage von Drähten,

F i g. 5 eine schematische Darstellung eines Formlit-/enseils aus Litzen mit zwei Lagen von Drähten,

F i g. b eine schematische Darstellung eines Formlit-/enseils. dessen Litzen zwei Lagen von Drähten aufweisen, von denen jede der Reihe nach plastisch gestaucht worden ist.

F i g. 7 die Herstellung eines Formlitzenseils aus Litzen gemäß F i g. 2 vor der Erzeugung des Formprofils der Litzen.

Bei dem Verfahren zur Herstellung von Formlitzen aus Metalldrähten geht man aus von einer Litzenseele 1 (Fig. 1). die beispielsweise aus sieben Metalldrähten 2 aufgebaut ist. und die eine weiche Umhüllung 3. beispielsweise aus Kunststoff, Aluminium oder Zink aufweist, wodurch auf der Litzenseele 1 eine nachgiebige Grundlage vorhanden ist. Danach werden um diese Lit-/enseele 1 mindestens einlagig runde Drähte 4 geschlagen, wodurch eine runde Litze 5 erzeugt wird.

Die erzeugte Litze 5 wird plastisch gestaucht, wobei die Stauchkraft am Litzenumfang zur unmittelbaren F.inwirkung auf die runden Drähte 4 gleichmäßig verteilt ist (die Stauchkraft ist in Fig. 1 durch Pfeile A .ingedeutet). Unter der Wirkung dieser Kraft ändern die runden Drähte 4 ihre Form und dringen allmählich in die Umhüllung 3 (F i g. 2) der Litzenseele 1 ein. Das plastische Stauchen der Litze erfolgt, bis jedem runden Draht 4 ein keilförmiges Profil B, wie es in F i g. 2 dargestellt ist. verliehen wurde, und bis zum teilweisen Eindrücken der Drahte 4 in die Umhüllung, wobei, wenn die Litze 5 aus mehreren Lagen von Drähten besteht, ip die Umhüllung 3 nur die diese berührende Drahtlage eingedrückt wird. Unter Einwirkung des plastischen Stauchens erhält die Litze 5 eine im wesentlichen glatte Außenfläche 6. Infolge des Stauchens und des erzeugten keilförmigen Profils S berühren sich alle Drähte 4 gegenseitig sowie die Umhüllung 3 entlang Schraubenflächen. Danach w ird der Litze 5. die im wesentlichen eine glatte Außenfläche 6 hat, ein Formprofil verliehen. Hierbei wirkt die \ erformende Kraft aus den durch Pfeile Cangedeuteten Richtlinien auf bestimmte Stellen des Litzenumfangs ein. Je nach der Zahl der Punkte, auf die die Kräfte konzentriert sind, erhält die Litze 5 ein entsprechendes Formprofil. In Fig.2 ist dargestellt, daß die Verformungskraft an drei Stellen am Umfang der Litze 5 angreift, wodurch die Litze ein Dreikantprofil D bekommt, wie es in F i g. 3 dargestellt ist.

Die Ausbildung des unrunden Formprofils der Litze dauert solange, bis ein Teil der in die Umhüllung 3 eingedrückten Drähte 4 die Litzenseele 1 (ihre Drähte 2) berührt (an der Litzenseele anliegt), was die strukturelle Dichte jeder Litze und die Festigkeit eines Formlitzenseils erhöht, das aus solchen Litzen besteht.

Danach werden die erzeugten Litzen mit dem Formprofil D nach einem beliebigen bekannten Verfahren auf den bekannten Verseilmaschinen zu einem Formlitzenseil (F i g. 4—6) verseilt, wobei die Zahl der Litzen im Seil verschieden sein kann, beispielsweise kann es drei, vier, fünf, sechs usw. Litzen aufweisen, was vor allem durch den konkreten Einsatzzweck des Seils bedingt ist.

Der Einfachheit halber ist in F i g. 4—& die Struktur nur einer Litze dargestellt, während die übrigen Litzen durch geschlossene Kontur angedeutet sind.

Im Zentrum des Seils befindet sich eine Seele 7 (F i g. 7), die aus einem beliebigen Material, beispielsweise aus Metalldrähten, einem organischen oder synthetischen Stoff, besteht. Diese Seele ist andeutungsweise in F i g. 7 dargestellt, in Fig.4—6 aber weggelassen, da sie die eigentliche Erfindung nicht beeinflußt.

Die Erzeugung des nichtrunden Formprofils D (F i g. 3) kann vor der Verseilung der Litzen zum Seil, direkt bei der Verseilung (in Fig. nicht abgebildet) oder aber nach der Verseilung (Fig. 7) erfolgen. Im letzten Fall wird das Formlitzenseil aus Litzen 5 zusammengedreht, die eine runde Form, nur eine Lage von Drähten 4 und eine glatte Außenfläche 6 besitzen. Danach läßt man auf das in dieser Weise hergestellte Seil eine Kraft wirken, die in der durch Pfeile £ angedeuteten Richtung an jeder Litze 5 angreift. Unter der Wirkung dieser Kräfte sowie der Reaktionskräfte der Nachbarlitzen bekommt jede Litze ein Formprofil D, wie es beispielsweise in F i g. 4 dargestellt ist.

In Fig. 5 ist ein Formlitzenseil (Dreikantlitzenseil) dargestellt, dessen Litzen 8 aus jeweils zwei Lagen von Drähten 9 gebildet sind. Hierbei sind alle Drähte 9 in den einzelnen Litzenlagen von keilförmigem Querschnitt, der in der Zeichnungsebene geradlinige Abschnitte 10 aufweist, über die diese Drähte 9 sich längs Schraubenflächen nicht nur in der jeweiligen Lage, sondern auch zwischen den Lagen berühren. Die Drähte 9 einer Lage, die die Umhüllung 3 der Litzenseele 1 berührt, dringen teilweise in die Umhüllung ein und berühren die Litzenseele 1 beispielsweise an drei Punkten. Hierbei haben die Drähte der Seele 1 trapezförmige Gestalt, während der zentrale Draht als Sechskani ausgebildet ist. Bei der herstellung der Litzen 8 eines solchen Seils wurde jede Litze 8 einem einmaligen plastischen Stauchen unterzogen, in dessen Verlauf die runden Drähte 9 der beiden Lagen ein keilförmigen Profil erhielten, das mit seinem verjüngten Teil zur Litzensee-Ie 1 zeigt. Hierbei bilden die Drähte 9 die die Außenlage der Litze 8 bilden, unter der Einwirkung des plastischen Stauchens eine relativ glatte Außenfläche 11 der Litze 8. während die Drähte der zweiten, die Umhüllung 3 berührenden Lage, auf der zur Außenlage gewandten Seite eine Form erhielten, wie sie aus F i g. 5 zu ersehen ist. was zur vollständigen Ausfüllung des Querschnitts der Litze mit Metall führt.

In Fig. 6 ist ein Formlitzenseil (Dreikanilitzenseil)

dargestellt, bei dem jede Litze 12 zwei Lagen von Drähten 13 aufweist. Hierbei haben die Drähte 13 einer Litze ein keilförmiges Profil, das mit seinem verjüngten Teil zur Litzenseele 1 zeigt. Die Lage der Drähte 13, die die Umhüllung 3 der Litzenseele 1 berührt, dringt in diese ein und berührt teilweise, zum Beispiel an drei Punkten, die Drähte der Litzenseele 1. Die Lage der Drähte 13, die die Außenlage ist, bildet eine glatte Außenfläche 14 der Litze 12.

Die Drähte 13 weisen geradlinige Abschnitte 15 auf, über die sich die Drähte in jeder Lage und zwischen den Lagen längs Schraubenflächen berühren.

Während der Herstellung der Litzen 12 dieses Seils wurde eine jede Litze 12 zweimal vor der Formung ihres Formprofiis plastisch gestaucht. Hierbei wurde das erste Mal das plastische Stauchen ausgeführt, nachdem um die Litzenseele 1 mit der weichen Umhüllung 3 die erste Lage der Drähte 13 geschlagen worden war. Durch das Stauchen erhielt diese Lage eine glatte Außenflache. Dabei erfolgt das plastische Stauchen solange, bis jeder runde Draht ein keilförmiges Profil erhalten hatte und diese Drähte teilweise in die Umhüllung 3 der Litzensecle 1 eingedrückt worden waren, bis die Drähte der ersten Lage die Litzenseele 1 berührten, beispielsweise an drei Punkten. Danach hatte die Litze die in F i g. 2 dargestellte Form, worauf um dieselbe eine zweite Lage runder Drähte geschlagen wurde, wonach ein neuerliches plastisches Stauchen einsetzte, wodurch die Drähte 13 dieser Lage ein keilförmiges Profil bekamen und in ihrer Gesamtheit eine verhältnismäßig glat- jo te Außenfläche 14 der Litze 7Ί2 bildeten.

In ähnlicher Weise läßt sich die jeweils erforderliche Zahl der Litzeniagen bilden.

Danach wird das unrunde Formprofil der Litze erzeugt, was vor der Verseilung der Litzen zum Seil, unmittelbar während der Verseilung oder aber nach der Verseilung geschehen kann.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

40

45

60

Claims (1)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung einer Formlitze, bei dem zuerst runde Drähte dadurch zu einer Litze verarbeitet werden, daß sie in mindestens einer Lage um eine Litzenseele mit weicher Umhüllung geschlagen werden, wonach die erhaltene Litze unter Bildung eines Formprofils verformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Litze