DE4316035A1

DE4316035A1 - Verfahren zur Herstellung eines Drahtseils

Info

Publication number: DE4316035A1
Application number: DE4316035A
Authority: DE
Inventors: Paul-Gerd Voigt
Original assignee: VER DRAHTSEILWERKE GmbH
Current assignee: VER DRAHTSEILWERKE GmbH
Priority date: 1993-05-13
Filing date: 1993-05-13
Publication date: 1994-11-17

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aus einem Kernseil und einer darauf verseilten äußeren Litzenlage bestehenden Drahtseils.

Es sind Verfahren der vorgenannten Art bekannt, bei denen zur Verbesserung des Füllgrades des Kernseils eine Verdichtung der einzelnen Litzen des Kernseils oder des gesamten Kernseils durch Ziehen, Hämmern, Walzen, Rol lieren oder dgl. durchgeführt wird. Hierbei kann es jedoch zu einer Beschädigung einzelner Drähte kommen, wodurch die Lebensdauer des Drahtseils erheblich ver kürzt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem ein hoher Füllgrad des Kernseils erreicht wird, ohne daß eine Beschädigung der Drähte des Drahtseils auf treten kann.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß in der Außenlage des Kernseils teil weise Litzen mit einer verformbaren Einlage verseilt werden, deren Durchmesser so gewählt ist, daß diese Litzen über die Peripherie des das Kernseil um schließenden Kreises hinausragen, und deren Querschnitt so gewählt ist, daß er etwa dem Querschnitt eines Zwischenraums zwischen den beiden angrenzenden, normalen Litzen - gemessen bis zur Peripherie des das Kernseil umschließenden Kreises - entspricht, daß die Litzen mit verformbarer Einlage einer derartigen Druckbehandlung ausgesetzt werden, daß sie in die Zwischenräume zwischen den angrenzenden, normalen Litzen gedrückt werden und diese fast vollständig ausfüllen, und daß dann über das Kernseil die äußere Litzenlage verseilt wird. Als verformbare Einlage sind multifile und monofile Natur- und Kunststoffe, Profile aus Aluminium o. dgl. geeignet.

Bei einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge stellten Drahtseil weist das Kernseil eine fast glatte Oberfläche auf, so daß die sonst große Druck beanspruchung, hervorgerufen durch die Brückenbildung der Litzen (Punktberührung) und die damit verbundenen großen sekundären Biegespannungen erheblich reduziert werden oder die sich überkreuzenden Litzenlagen eine geringere Druckbeanspruchung durch die Trägerfunktion (Brückenbildung) haben.

Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Drahtseil weist eine hohe Bruchkraft auf und Drahtbrüche werden weitgehend vermieden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf bestimmte Drahtseilarten beschränkt. Es eignet sich aber besonders für die Herstellung von drehungsarmen oder drehungs freien Drahtseilen, da hierbei auch das Drehverhalten wesentlich verbessert wird.

In Ausgestaltung der Erfindung wird bei der Verseilung der Außenlage des Kernseils jeweils neben jeder normalen Litze eine Litze mit verformbarer Einlage verseilt, so daß jeweils jede zweite Litze eine Litze mit verform barer Einlage ist. Hierdurch ergibt sich ein besonders hoher Füllgrad.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden die Litzen mit verformbarer Einlage als zusätzliche Litzen in die Zwickel der Außenlage des Kernseils eingefügt, wobei die Zwickel die Zwischenräume zwischen den angrenzenden, normalen Litzen bilden. Durch diese Maß nahme erhält das Kernseil einen höheren Metallanteil, wodurch seine Bruchkraft noch weiter erhöht wird.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Litzen mit verformbarer Einlage anstelle normaler Litzen verseilt, wobei jedoch die Litzen mit verformbarer Einlage vor der Druckbehandlung einen größeren Durchmesser aufweisen als die betreffenden normalen Litzen. Hierbei wird die Standardausführung des Drahtseils nur wenig verändert und der Metallanteil im Kernseil dennoch erhöht.

Zweckmäßigerweise werden bei einem Kernseil, bei dem die normalen Litzen der Außenlage in der Standardausführung unterschiedliche Durchmesser aufweisen, also beispiels weise bei einem Kernseil in Warrington-Ausführung, die Litzen mit verformbarer Einlage anstelle der normalen Litzen mit kleinerem Durchmesser verseilt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Aus führungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung sind Querschnitte der Kernseile bzw. der Drahtseile dargestellt, wobei die Schraffuren der Einfachheit halber weggelassen worden sind. Es zeigen:

Fig. 1 ein Kernseil, wobei die linke Hälfte das Kern seil vor der Druckbehandlung der Litzen mit verformbarer Einlage und die rechte Hälfte des Kernseil nach der Druckbehandlung zeigt;

Fig. 2 ein fertiges Drahtseil mit dem in Fig. 1 darge stellten Kernseil;

Fig. 3 ein fertiges Drahtseil mit einem anderen Kern seil, wobei die linke Hälfte das Drahtseil mit ausschließlich normalen Litzen in der Außenlage zeigt, während die rechte Hälfte des Drahtseils ein Kernseil aufweist, in dessen Außenlage jeweils jede zweite Litze eine Litze mit ver formbarer Einlage ist.

Das in Fig. 1 dargestellte Kernseil 1 besteht aus vier normalen Litzen 2 und vier Litzen 3 mit verformbarer Einlage 4. Der Durchmesser D der Litzen 3 ist so gewählt, daß die Litzen 3 über die Peripherie des das fertige Kernseil 1 umschließenden Kreises 5 hinausragen (vgl. linke Hälfte der Fig. 1). Nach einer Druck behandlung der Litzen 3 füllen diese den Zwischenraum zwischen den normalen Litzen 2 fast vollständig aus (vgl. rechte Hälfte der Fig. 1). In dem von den normalen Litzen 2 umschlossenen Innenraum 6 kann eine Einlage, eine Kernlitze o. dgl. angeordnet sein.

In Fig. 2 ist das fertige, aus dem in Fig. 1 dargestell ten Kernseil 1 und einer äußeren Litzenlage 7 gebildete Drahtseil dargestellt.

Bei dem in der rechten Hälfte der Fig. 3 dargestellten Drahtseil sind von den normalen Litzen 10 und 12 der Außenlage des Kernseils 11 in der Standardausführung (vgl. linke Hälfte der Fig. 3) diejenigen mit dem klei neren Durchmesser, also die Litzen 10, durch Litzen 13 mit verformbarer Einlage 14 ersetzt, wobei allerdings der Durchmesser der Litzen 13 vor der Druckbehandlung größer war, als der Durchmesser der Litzen 10.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines aus einem Kernseil (1) und einer darauf verseilten äußeren Litzenlage (7) bestehenden Drahtseils, dadurch gekennzeichnet,

1.1 daß in der Außenlage des Kernseils (1) teilweise Litzen (3) mit einer verformbaren Einlage (4) verseilt werden, deren Durchmesser (D) so gewählt ist, daß diese Litzen (3) über die Peripherie des das Kernseil (1) umschließenden Kreises (5) hinausragen, und deren Querschnitt so gewählt ist, daß er etwa dem Querschnitt eines Zwischenraums zwischen den beiden angren zenden, normalen Litzen (2) - gemessen bis zur Peripherie des das Kernseil (1) umschließenden Kreises (5) - entspricht,
1.2 daß die Litzen (3) mit verformbarer Einlage (4) beim Verseilen oder nach dem Verseilen einer derartigen Druckbehandlung ausgesetzt werden, daß sie in die Zwischenräume zwischen den an grenzenden, normalen Litzen (2) gedrückt werden und diese fast vollständig ausfüllen,
1.3 und daß dann über das Kernseil (1) die äußere Litzenlage (7) verseilt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verseilung der Außenlage des Kernseils (1) jeweils neben jeder normalen Litze (2) eine Litze (3) mit verformbarer Einlage (4) verseilt wird, so daß jeweils jede zweite Litze eine Litze (3) mit verformbarer Einlage (4) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Litzen (3) mit verformbarer Ein lage (4) als zusätzliche Litzen in die Zwickel der Außenlage des Kernseils (1) eingefügt werden, wobei die Zwickel die Zwischenräume zwischen den angren zenden, normalen Litzen (2) bilden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Litzen (13) mit verformbarer Einlage (14) anstelle normaler Litzen (10) verseilt werden, wobei jedoch die Litzen (13) mit verform barer Einlage (14) vor der Druckbehandlung einen größeren Durchmesser aufweisen als die betreffenden normalen Litzen (10).

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Kernseil, bei dem die normalen Litzen (10, 12) der Außenlage in der Standardausführung unterschiedliche Durchmesser aufweisen, die Litzen (13) mit verformbarer Einlage (14) anstelle der normalen Litzen (10) mit kleinerem Durchmesser ver seilt werden.