DE656123C - Sektorfoermige Litze fuer Drahtseile - Google Patents

Description

• Sektorförmige Litze für Drahtseile Drahtseile, deren Litzen eine gleichschenklige Dreieckform haben, bilden naturgemäß in ihrer Querschnittsform ein Sechseck. Die äußeren Einwirkungen auf ein solches Dreikantlitzenseil (Verschleiß und Druck beim Übergang über Scheiben oder Rollen) erfolgen daher an nur wenigen Punkten der Seiloberfläche, wie in der schematischen Darstellung (Fig. i) durch Pfeile angedeutet ist. Noch weniger Einwirkungspunkte haben normale Drahtseile aus Runddrähten, wie in Fig. z gezeigt ist. Je weniger Angriffspunkte für äußere Einwirkungen am Seil gegeben sind, um so größer und zerstörender ist die Wirkung des äußeren Angriffs auf das Seil. Bei Dreikantlitzenseilen müssen denen Litzen einen Kern in Dreikantform bzw. Dreieckform haben, der aus einem dreieckigen Einzeldraht oder aus drei gleichartigen kantigen Drähten, die zusammengestellt eine Dreikantform ergeben, oder aus sechs im Gleichschlag und doppelt vers@eilten Runddrähtenbestelenkann. Da die scharfkantigen Drähte wegen ihrer Form im Seil vorzeitig zu Bruch gehen und außerdem die über den kantigen Dreieckkern verseilten Drähte im Laufe kurzer Betriebszeit zerstören, werden in neuerer Zeit drei oder sechs Runddrähte in Reihen zusammengelegt an Stelle der kantigen Formdrähte verwendet, da drei oder sechs Drähte in unverseiltem Zustande eine gleichschenklige Dreieckform als Litzenkern ergeben. Zur Herstellung von Drahtseilen aus sektorförmigen Litzen ist schon vorgeschlagen, normale Rundlitzen durch Pressungen in Sektorform zu bringen. Ein solches Verfahren ist aber nur dann möglich, wenn die zur Umformung bestimmten Rundlitzen eine Fasereinlage in bestimmter Größe als Litzenkern haben, da sich Litzen ohne Fasereinlage nicht durch Pressung umformen lassen, ohne daß der ursprünglich gute Aufbau der Litze zerstört und ein so hergestelltes Seil minderwertig gemacht ist. . Das Umformen einer Rundlitze durch Pressen zu einer Litze mit sektorförmigem Querschnitt bewirkt eine Verlagerung der Drähte, wodurch das Konstruktionsgefüge des Seiles bzw. der Litzen ungünstig verändert wird. Der nutzbare Querschnitt .des Seiles wird durch Fasereinlagen in den Litzen entsprechend ihrer Größe' vermindert. Es ist auch schon vorgeschlagen, Stromleiterkabel aus drei Adern (Litzen) in sektorförmiger Querschnittsform herzustellen, wobei ein Teil des sektorförmigen Aderkerns aus verseilben Kupferlitzen verschiedener Dicke und einer Anzahl von Kupferdrähten besteht. Die Anordnung von verhältnismäßig dickeren Kupferlitzen oder dergleichen Kupferdrähten mit verhältnismäßig vielfach dünneren Kupferdrähten zu einem sektorförmigen Litzenkern ist wohl bei Stromleiterkabeln anwendbar, jedoch bei Drahtseilen durchaus unzweckmäßig und verkehrt, und auch die Brauchbarkeit des Seiles wäre erheblich herabgesetzt. Die zu großen Unterschiede in den Dicken der zum sektorförmigen Litzenkern zusammengestellten Drähte bewirken viel zu große Lücken im Kernaufbau, wodurch die Drähte durcheinandergeraten müssen, wenn ein so gestaltetes Seil im praktischen Betriebe über Scheiben oder Rollen geführt ist. Ein weiterer Nachteil der Anordnung von verseilten Litzen mit', unverseilten Einzeldrähten zu Litzenkernen ist. die hieraus sich ergebende erhebliche Verschiedenheit der Dehnungsfähigkeiten der verschieden gearteten Elemente eines solchen Litzenkerns, was bei Stromleiterkaheln wohl ohne Bedeutung ist, bei Drahtseilen aber unbedingt ausgeschaltet bleiben müB.
• Nach vorliegender Erfindung ist die sektorförmige Litze aus Lagen von einem, zwei, drei, vier usw. Runddrähten zusammengesetzt in der Weise, daß die Drähte benachbarter Drahtlagen sich in die Lücken benachbarterDrähte legen und die oberen Drähte des sektorförmigen Aufbaues untereinander verschiedene Durchmesser haben, um sich dem Kreisbogen des Sektors anzupassen. Zum Herstellen einer lückenlosen Unterlage für die runden oder umrunden Umspinndrähte `sind die Lücken zwischen den Drähten des Litzeukernes an dessen nach der Seiloberfläche liegenden Seite mit Form- oder Runddrähten ausgefüllt. Es zeigen: Fig. i den halben Seilquerschnitt eines Dreikantlitzenseiles in Umrissen gezeichnet, Fig.2 denselben Querschnitt eines Seiles in normaler Ausführung aus Runddrähten (die Pfeile deuten die gegebenen Angriffspunkte mechanischer Einwirkungen an), Fig.3 eine Litze mit sektorförmigem Querschnitt aus Runddrähten, Fig. q. einen halben Querschnitt aus sektorförmigen Vollitzen in Umrissen. . gezeichnet (die Pfeile deuten die Angriffspunkte der mechanischen Einwiikungen an), Fig. 5 .eine Litze mit sektorförmigem . Querschnitt aus Rund- ;und: doppelseitig abgeflachten Runddrähten, Fig.6 eine solche Litze aus Drähten rechteckähnlichen -Querschnitts.
• Der Aufbau der Litze beginnt mit einem und zwei Runddrähten mit untereinander gleichem Durchmesser, darüber einetwas dickerer Draht 2 und daneben je ein Runddraht 3 mit etwas kleinerem Durchmesser. Darüber sind in der Mitte zwei untereinander gleiche Runddrähte q. mit größerem Durchmesser angeordnet, denen j e an einer Seite ein Runddraht 5 mit kleinerem Durchmesser beigegeben ist. Die Drähte i bis* 5 (Fig. 3) haben untereinander nur geringe Verschiedenheiten in ihren Durchmessern. Durch diese zweckentsprechende Anordnung der Runddrähte i bis 5 mit verschiedenen Durchmessern ist die gewollte Sektörform des Litzenkerns und damit auch der Litze gegeben. Dieser so aufgebaute Litzenkern, bei dem sich keine Drähte überschneiden, und der in der Litze unverseilt bleibt, der auch keine Fasereinlage hat, erhält zur Herstellung einer lückenlosen Unterlage i. die runden oder umrunden Umspinn-6 an seiner der Seiloberfläche zu :Ziegnden Seite runde oder umrunde Formz#dzähte A, wodurch Überbrückungen größerer Lücken zwischen benachbarten Drähten durch die Umspinndrähte vermieden werden. Bei dem; Umspinnen des Litzenkerns erhält die Litze gleichzeitig die an sich bekannte Twistung auf Seilschlaglänge. Die Lücken zwischen benachbarten Litzenkerndrähten an der Oberfläche des Litzenkerns sind nicht größer als bei Rundlitzenkernen beliebiger Konstruktionen. Der Angriff des natürlichen mechanischen Verschleißes durch Arbeitsleistung ist infolge größtmöglichster Verteilung der Angriffspunkte auf die ganze Außenkante der Sektorlitzen des Seiles um ein Vielfaches vermindert, wie ein Vergleich der Zeichnungen (Fig. i bis q.) augenscheinlich macht, während der Angriff des mechanischen Verschleißes durch Druck und Reibung bei normalen Rundseilen und Dreikantlitzenseilen sich bei jeder Litze auf einen bzw. zwei Punkte der Außenkante konzentriert. Der beispielsweise durch sechs verseilte Sektorlitzen eingeschlossene Hohlraum in der Seilmitte kann durch- eine Drahtlitze oder -durch eine Fasereinlage ausgefüllt werden.
• Fig.5 zeigt den Querschnitt einer sektorförmigen Drahtlitze, dessen Kern beispielsweise aus Rund- und doppelseitig abgeflachten Runddrähten besteht. Der Aufbau dieses Litzenkerns ist zum Teil der gleiche wie bei der Litze nach Fig. 3. Auch hier ist über i + ä gleichartigen Runddrähten 7 ein, dickerer Mitteldraht 8 angeordnet, an dessen Seiten je ein dünnerer Runddraht 9 liegt, und darüber lagern. beispielsweise drei doppelseitig abgeflachte Runddrähte io in Abmessungsverhältnissen von etwa 2 :3. Dieser sektorförmige Litzenkern wird von doppelseitig abgeflachten Runddrähten i i ' oder mit Drähten anderer Querschnittsform umsponnen. Twistung und Seilschlagen erfolgt in bekannter Weise.
• In Fig.6 ist eine sektorförmige Drahtlitze beispielsweise aus Ovaldrähten und Drähten mit rechteckähnlichem Querschnitt dargestellt. Der Aufbau dieser Drahtlitze besteht aus einem dünneren und einem dickeren Ovaldraht 12 und 13 und darüber drei Lagen mit rechteckähnlichem Querschnitt in zweck- -entsprechenden Abmessungen i q. bis 16, -die in ihrer Zusammenstellung einen sektorförmigen Querschnitt ergeben. Auch dieser sektorförmige Litzenkern kann mit rechteckähnlichen Flächendrähten 17 oder mit Drähten anderer Querschnittsform, wie z. B. vierseitig abgeflachten Runddrähten,- umsponnen werden. An Stelle der Ovaldrähte 12 und 13 kann eine andere Querschnittsform angeordnet sein. Die Twistung und Verseilung einer Anzahl solcher Litzen zu einem Seil erfolgt in bekannter Weise.
• Der Aufbau des Kerns einer sektorförmigen Litze nach der Erfindung hat folgende wesentliche Vorteile gegenüber den bisher bekannten Drahtseilkonstruktionen: Anpassung aller Innen- und Außendrähte eines Seiles aneinander und an den das Seil umschreibenden Kreis, Ausschaltung schädigender und die Seilsicherheit gefährdender Druckstellen im Seilgefüge, Flächenberührung der im Seil benachbarten Drähte und benachbarter Litzen bei Verwendung doppelseitig abgeflachter Runddrähte oder Flächendrähte, an jeder Stelle der Seiloberfläche größeren, Widerstand gegen äußeren Angriff durch mechanischen Verschleiß und Druck beim überlaufen von Seilscheiben und Seilrollen.
• Der Aufbau der sektorförmigen Vollitzen aus runden oder unrunden Drähten ist nicht an eine bestimmte Anzahl von Drähten gebunden, sondern die Drähtezahl kann je nach Bedarf kleiner oder größer sein, als in den vorliegend beschriebenen Neuerungen beispielsweise gezeigt ist. Alle Drähte der sektorförmigen Litzenkerne liegen,ohne überschneidungen vollkommen gut aneinander und haben keine Möglichkeit, bei Arbeitsleistung des Seiles durcheinanderzugeraten, wie dies beispielsweise bei Anordnung von verseiften dickeren Litzen und unverseilten dünneren Einzeldrähten und damit bedingten größeren Lücken im Litzenkernaufbauvorkommen kann. Die Drähte der verseiften Litze müssen sich mit den einzelnen unverseilten Drähten im Litzenkern überschneiden, so daß die Vorteile des Litzenkernaufbaues nach vorliegenden Drahtseilneuerungen aufgehoben wären.

Claims (3)

1. PATEXTANSPRÜCHI?: i. Sektorförmige Litze für Drahtseile, dadurch gekennzeichnet, daß der sektorförmige Litzenkern aus unverseiften. Runddrähten in Lagen voneinem, zwei, drei, vier usw. Drähten so gebildet ist, daß die Drähte der benachbarten Lagen sich genau in die Lücken benachbarter Drähte der sich berührenden Drahtlagen legen und die Drahtdurchmesser der oberen Lagen unter sich so verschieden sind, daß diej,oherste Drahtlage sich dem Kreisbogen des Sektors anpaßt und daß zur Herstellung einer lückenlosen Unterlage für die runden oder unrunden Umspinndrähte die Lücken zwischen den Drähten des Litzenkernes an dessen nach der Seiloberfläche zu liegenden Seite mit Form- oder Runddrähten ausgefüllt sind.
2. 2. Sektorförmige Litze nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Litze aus doppelseitig abgeflachten Runddrähten aufgebaut und mit runden oder unrunden Drähten umsponnen ist.
3. 3. Sektorförmige Litze nach Anspruch. i, dadurch gekennzeichnet, daß die Litze aus Flächendrähten mit rechteckähnlichem Querschnitt mit abgerundeten Ecken oder vierseitig abgeflachten Runddrähten aufgebaut und mit runden oder unrunden Drähten umsponnen ist.