DE2325930C3 - Rundlitzen-Drahtseil - Google Patents

Rundlitzen-Drahtseil

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DE2325930C3
DE2325930C3 DE19732325930 DE2325930A DE2325930C3 DE 2325930 C3 DE2325930 C3 DE 2325930C3 DE 19732325930 DE19732325930 DE 19732325930 DE 2325930 A DE2325930 A DE 2325930A DE 2325930 C3 DE2325930 C3 DE 2325930C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein drehungsarmes bzw. drehungsfreies Rundlitzen-Drahtseil mit 15 bis 18 im Gleichschlag verseilten Außenlitzen, die aus einem Kerndraht und einer Drahtlage bestehen und einen in entgegengesetzter Schlagrichtung verseilten Kern umgeben.
Rundlitzen-Drahtseile der vorstehenden Art haben bisher wenig Eingang in die Praxis gefunden. Ein Grund hierfür besteht dann, daß Rundlitzen-Drahtseile mit im Gleichschlag verseilten äußeren Rundlitzen drallmäßig sowohl bei der Herstellung als auch bei der Anwendung schwerer /u beherrschen sind als Rundlitzen-Drahtseile mit im Kreuzschlag verseilten äußeren Rundlitzen. Die Ursache hierfür erblickt die Fachtechnik darin, daß bei der Gleichschlagmachart sowohl die äußeren Rundlitzen als auch die Drähte in diesen Litzen unter Last in die gleiche Richtung wirkenden Drehmomenten unterwor fen werden. Diese Drehmomente addieren sich und sowohl die Litzen als auch die Drähte tendieren dazu, sich aufzudrehen (vgl. Meebold. Die Drahtseile in der Praxis. Springer-Verlag, 1953. S. 7 und 8). Hinzu kommt, daß man es bisher als optimal erachtet hat, in der kritischen Zone eines Drahtseiles, d, h. in der Zone, in der sich die äußeren Rundlitzen des Seiles und die diesen zugewandten Rundlitzen des in entgegengesetzter Schlagrichtüng verseilten Seilkerns berühren, Rundlit* zen annähernd gleichen Durchmessers und gleichen Litzenaufbaues zu verwenden (vgl. DlN 6890, Ausgabe Juni l%5, Aufbau Λ und B). Ein derartiger Seilaufbau (orden — wie Untersuchungen des Anmelders gezeigt haben — insbesondere dann, wenn das jeweilige Drahtseil auf einem Hebezug installiert ist, das in seiner Tragkraft voll ausgenutzt wird bzw. eine hohe Umschlagleistung zu bewältigen hat, bereits bei vergleichbaren Rundlitzen-Drahtseilen mit im Kreuzschlag verseilten äußeren Rundlitzen die vorzeitige Zerstörung der Außenlage des Seilkerns gegenüber den
ίο äußeren der Sichtkontrolle zugänglichen Runditzen. Es liegt auf der Hand, daß die angedeutete Tendenz der Zerstörung des Seiles von innen heraus bei Rundlitzen-Drahtseilen mit im Gleichschlag verseilten äußeren Rundlitzen noch stärker ist, denn die im Gleichschlag
■5 verseilten äußeren Rundlitzen sind von Haus aus leistungsfähiger als im Kreuzschlag verseilte äußere Rundlitzen. Daß bei Drahtseilen, die von innen heraus zerstört werden, die Ablegereife einzig und allein durch Messen des Durchmesserschwundes des Seiles bestimmt werden kann und ein derartiges Prüfverfahren weniger zuverlässig ist als eine Sichtkontrolle, ist allgemein bekannt.
Die angedeuteten Zusammenhänge haben dazu geführt, daß drehungsarme bzw. drehungsfreie Rundlit· zen-Drahtseile heute regelmäßig in Kreuzschlagmachart angeboten werden. Dies hat u. a. seinen Niederschlag dann gefunden, daß sie im DIN-Blatt 6895 auch lediglich in Kreuzichlagmachart genormt sind.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, den angedeuteten Nachteilen von drehungsarmen bzw. drehungsfreien Drahtseilen durch besondere Maßnahmen entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen, die beispielsweise in der Entwicklung komplizierter viellagiger Seile mit Flachdrahtdruckschutzlagen bestehen, sind jedoch mit erhöhten Kosten verbunden und vermögen schon aus diesem Grunde nicht voll zu befriedigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drahtseil der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das sich trotz Verwendung von Gleichschlagaußenlilzen einerseits durch hohe Drehunp'.armut bzw. durch Drehungsfreiheit auszeichnet und bei dem andererseits die Scilzerstomng von außen nach innen und nicht umgekehrt fortschreitet. Außerdem soll das neue Seil eine sehr hohe Lebensdauer haben. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kern sechs den Gleichschlagaußenlitzen zugewandte Parallel schlaglitzen aufweist, wobei der Durchmesser einer Parallelschlaglitze mindestens 40% größer als der Durchmesser einer Gleichschlagaußenhtze ist
ϊο Das erfindungsgemäße Seil besitzt überraschend gute Gebrauchseigenschaften bei einfachem Aufbau. Da sich bei ihm in der weiter oben beschriebenen kritischen Zone dünnere, nur eine Drahtlage aufweisende Außen litzen mit weit dickeren, vom Litzenaufbau her
Ί5 entschieden leistungsfähigeren und widerstandsfähigeren Litzen berühren, ist das Standvermögen der Kernlitzen gegenüber den Außenlitzen spürbar erhöht Der vorgeschlagene Aufbau des Seilkerns schafft die Voraussetzungen dafür, daß die gegenüber äußeren Rundlitzen in Kreuzschlagmachart höhere Lebensdauer der äußeren Rundlitzen in Gleichschlagmachart voll genutzt werden kann, ohne daß man befürchten muß, daß der relativ zur Außenlitzenlage höher beanspruchte Kern vorzeitig zu Bruch geht. Eine Seilüberwachung durch Sichtkontrolle ist mithin möglich. Das geschildert te Verschleißverhallen des Seiles wird aber nicht hur durch die Relation zwischen den Abmessungen der äußeren Rundlitzen des Seils und der diesen zugewand-
ten Rundliuen des Kerns gefördert, sondern vielmehr auch dadurch, daß die äußeren Rundlitzen des Kerns, nicht aber die äußeren Rundlitzen des Seiles in Parallelschlagmachart gefertigt sind. Würde man nämlich auch die äußeren Rundlitzen des Seiles in Parallelschlagmachart ausführen, so ließe sich hierdurch zwar u. U. die Lebensdauer des Seiles erhöhen, die Gewähr für das angestrebte Verschleißverhalten wäre aber nicht mehr mit Sicherheit gegeben. Durch die Wahl eines Kernes n.it nur sechs den Gleichschlagaußenlitzen zugewandten Litzen erhält man eine große Organität des Seilkerns. Die geringe Anzahl der Kernlitzen und ihre Dicke erleichtert Ausgleichsbewegungen zwischen dem Kern und den Außenlitzen. Eine Überdehnung von zwischen jeweils zwei Auflagepunkten gelegenen Seilanteilen wird dadurch verhindert. Auch dies fördert die Schonung des Seilkernes im Bereich seiner Peripherie. Die geringe Zahl der den Kern bildenden Rundluzen bietet außerdem die Gewähr für einen weit höheren Widerstand gegen ein Zudrehen des Seiles als dies von Seilen bekannt ist, deren Kern aus entschieden mehr Litzen besteht. Trotz der Verwendung von Gleichschlagaußenlitzen erhält man ful{;'ich einen überraschend hohen Grad von Drehungsfreiheit, denn der kompakte, praktisch nicht zudrehbare Kern bildet ein festes Widerlager, das die Wirkung der Aufdrehmomente der Litzen und Drähte der äußeren Seillage kompensiert. Die nachteiligen Folgen eines gleichzeitigen Zudrehens des Kernes und eines Aufdrehens der Außenlitzenlage, die man in der Seiltechnik als Seilgelügelockerung bezeichnet, treten beim erfindungsgemäßen Seil mit Rücksicht auf den gewählten Seilaufbau praktisch nicht auf.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn der Kern eine Herzlitze besitzt. Ein derartiger Kern ist 3ί besonders widerstandsfähig. Er beeinträchtigt ungeachtet seiner vergleichsweise dicken Ausbildung im Verhältnis zu den Gleichschlagaußenlitzen nicht die Homogenität des Drahtseiles in seiner Gesamtheit, dieses ist vielmehr außerordentlich geschmeidig und widerstand, fähig, auch gegen Wechsellastbeanspruchung. Bei Kombination eines Kernes mit sechs den Gleichschlagaußenlitzen zugewandten Kernlitzen mit 15 Gleichschlagaußenlitzen ist der Durchmesser der sechs Kernlitzen — wie sich rechnerisch leicht +5 nachweisen läßt — ca. 44% größer als der Durchmesser der 15 Außenlitzen. Dies bedeutet, daß der metallische Querschnitt einer Kernlitze ca. 110% größer ist als der Querschnitt einer Gleichschlagaußenlitze des Sei'es. D.e genannten Zahlen spiegeln deutlich die Verstärkung des Kernes gegenüber der Außenlitzenlage wider.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch den Querschnitt eines Seiles mit einer Herzlitze, sechs Kernlitzen und 16 GleichschlagauQenlitzenund
Fig.2 schematisch den Querschnitt eines Seiles mit einer Herzlitze, sechs Kernlitzen und 18 Gleichschlagaußenlitzen.
In Fig. 1 ist 11 eine Herzlitze, die von sechs Kemützen 12 in Parallelschlagmachart umgeben wird, welche sechzehn Gleichschlagaußenlitzen 13 zugewandt sind. Die Gleichschlagaußenlitzen 13 bestehen, wie dies von üblichen drehungsarmen bzw. drehungsfreien Rundlitzen-Drahtseilen her bekannt ist, aus jeweils einem Kerndraht 14 und einer diesen umgebenden Lage von Außendrähten 15. Si-? sind im Verhältnis zu den Parailelschlaglitzen 12 vergleichsweise dünn. Die dickeren Parailelschlaglitzen 12 sind als Fülldrahtlitzen ausgebildet. Sie bestehen aus einem '<ern 16, einer Lage von Drähten 17 und einer Lage von Außendrähten 18. Zwischen den aus den von den Drähten 17 und den Drähten 18 gebildeten Drahtlagen sind die Fülldrähte 19 angeordnet.
Der Aufbau des Seiles gemäß Fig. 2 ähnelt dem Aufbau des Seiles gemäß Fig. 1. Es finden wiederum sechs Parailelschlaglitzen 12 in Fülldrahtmachart Verwendung, diese werden jedoch nicht von sechzehn, sondern von achtzehn Gleichschlagaußenlitzen 13 umgeben. Die Herzlitze 20 ist als Parallelschlaglitze in Fülldrahtlitzenmachart ausgebildet. Sie besteht aus einem Kerndraht 21. einer Lage von Drähten 22 und einer Lage von Drähten 23 sowie Fülldrähten 24. Stützelemente 23 halten die sechs Parailelschlaglitzen 12 im Abstand voneinander. Die Zwischenräume zwischen den Parailelschlaglitzen 12 sind durch die Parallelschlaglitzen 12 schwalbenschwanzförmig hintergreifende, vorzugsweise aus einem Polyamid bestehende Kunststoffelemente 26 ausgefüllt, die entweder bis zum Umfang eines durch die äußersten Punkte der P-rallelschlaglitzen 12 verlaufenden Kreise reichen oder aber etwas über diesen Kreis vorstehen, wie es beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall ist. Die Kunststoffelemente bilden zusammen mit den zwischen ihnen angeordneten ParallelschlagschHzen 12 -inen geschlossenen Druckring, auf dem sich die Gleichschlagaußenlitzen 13 abstützen können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Drehungsarmes bzw. drehungsfreies Rundlitzen-Drahtseil mit 15 bis 18 im Gleichschlag verseilten Außenlitzen, die aus einem Kerndraht und einer Drahtlage bestehen und einen in entgegengesetzter Schlagrichtung verseilten Kern umgeben, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern sechs den GleichschlagauQenlitzen (13) zugewandte Parallelschlaglitzen (12) aufweist, wobei der Durchmesser einer Parallelschlaglitze (12) mindestens 40% größer als der Durchmesser einer Gleichschlagaußenlitze (13) ist.
2. Drahtseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern eine Herzlitze (11,20) besitzt
3. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Herzlitze (20) als Parallelschlaglitze ausgebildet ist.
4. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 —3. dadurch gekennzeichnet, daß auch die Parallelschlaglitito (12) des Seilkerns im Gleichschlag verseilt sind.
5. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 —4. dadurch gekennzeichnet, daß es mit Kunststoffelementen (26) versehen ist, die zwischen den Parallelschlaglitzen (12) des Kerns angeordnet sind und diese schwalbenschwanzförmig hintergreifen.
6. Drahtseil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelschlaglitzen (12) des Kerns durch Stützelemente (25) im Abstand voneinander gehalten werden.
7. Draht eil nach einem der Ansprüche 5 oder 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffelemente (26) und die zwischen ihnen angeordneten Parallelschlaglitzen (12) einen geschlossenen Druckring bilden.
DE19732325930 1972-05-15 1973-05-15 Rundlitzen-Drahtseil Expired DE2325930C3 (de)

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DE2325930A1 DE2325930A1 (de) 1973-12-06
DE2325930B2 DE2325930B2 (de) 1981-06-19
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