DE2202355C3 - Karussell mit mehreren Auslegern und von diesen getragenen, drehbaren Sitzkorbträgern - Google Patents
Karussell mit mehreren Auslegern und von diesen getragenen, drehbaren SitzkorbträgernInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Karussell mit einem um eine lenkrechte Achse drehbaren Mittelteil, an dem mehrere
Ausleger um horizontale, tangential zum Mittelteil verlaufende Achsen schwenkbar sowie durch kraftbetriebene
Betätigungseinrichtungen anhebbar gelagert lind und an ihren freien Enden mit Sitzkörben
versehene Sitzkorbträger tragen, welche bei angehobenem Ausleger eine Schräglage einnehmen und um ihre
Mittelachse dreh- und antreibbar sind.
Bei diesem aus der US-PS 31 12'927 bekannten
Karussell bestehen die Sitzkorbträger aus Drehkreuzen, tn deren Armen die Sitzkörbe um senkrechte Achsen
drehbar, im übrigen aber starr befestigt sind. Im Betrieb dieses Karussells wirken auf jeden Sitzkorb zwei sich
«inander überlagernde Fliehkraftfelder ein, nämlich das durch die Drehung des Mittelteils und das von diesem
mitgenommenen Ausleger erzeugte Fliehkraftfeld sowie das durch die Drehung des Sitzkorbträgers erzeugte M
Fliehkraftfeld. Die vom letzteren bei gleichbleibender Drehung des Sitzkorbträgers auf den einzelnen Sitzkorb
ausgeübten Kräfte bleiben gleich, jedoch ändern sich bei dieser Drehung die auf den einzelnen Sitzkorb vom
Fliehkraftfeld der Mittelteil-Rotation ausgeübten Kräfte, weil dabei die Sitzkörbe jedes Sitzkorbträgers
Ständig auf andere radiale Abstände von der Achse des Mittelteils gelangen. Der entsprechend der Radiusänderung
ständig auf- und abschwellenden Fhehkraftwirkung der Mittelteil-Rotation auf den einzelnen Sit/korb b0
überlagert sich die Tatsache, daß sich die Fliehkräfte der
SilzkorbträgepRotation (bzw. deren zur Achse des
Mittelteils radiale Komponenten) und der Mittelteil-Rotation addieren, wenn sich der Sitzkorb außerhalb der
Von der Sitzkorbträgerachse beschriebenen Kreisbahn '1^
befindet, aber substrahieren, Wenn sich der Sitzkorb
innerhalb jener Kreisbahn befindet.
Beim Hochschwenken der Ausleger gelängen die
Sitzkorbträger in eine Schräglage, wobei sich der Einfluß der Erdanziehung auf die einzelnen Sitzkörbe
am Sitzkorbträger unterschiedlich ändert Zusätzlich zu den beiden oben beschriebenen Fliehkraftfeldern wirkt
dann auf jeden innerhalb der Kreisbahn der Sitzkorbträgerachse befindlichen Sitzkorb eine radial auswärts
gerichtete Beschleunigungskomponente, während auf außerhalb jener Kreisbahn befindliche Sitzkörbe eine
radial auswärts gerichtete Beschleunigungskomponente wirkt. Dadurch ergibt sich ein weiterer auf- und
abschwellender Beschleunigungseffekt, der den Reiz der Karussellfahrt erhöht
Bei dem eingangs bekannten Karussell und auch anderen, insoweit vergleichbaren Karussells erfolgt das
Hochschwenken der Sitzkorbträger in ihre Schräglage um einen langen, nahe der Mittelteilachse angelenkten
Hebelarm. Die für den vorstehend beschriebenen Einfluß der Gravitation maßgebliche Verschwenkung
der Sitzkorbträgerachse ist daher nur gering und erfolgt auch verhältnismäßig langsam, so daß die davon
ausgehende Erhöhung des Reizes entsprechend gering bleibt Hinzu kommt, daß von den ständig Richtung
sowie Intensität ändernden Beschleunigungsfeldern die mitfahrenden Personen in den insoweit starr befestigten
Sitzkörben hin- und hergeschleudert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einerseits die Stärke der
Beschleunigungsänderungen noch zu vergrößern, andererseits aber die in den Sitzkörben mitfahrenden
Personen in den Genuß einer sich mit gleitenden Obergängen vollziehenden Bewegung kommen zu
lassen, die aufgrund der sich rasch ändernden Kräfte den Eindruck eines zwar rasanten, aber eleganten Fluges
vermittelt.
Diese Aufgabe wird bei einem Karussell der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß jeder Ausleger einen
sich schräg nach oben auswärts erstreckenden, am Mittelteil starr befestigten Abschnitt und einen «ich an
dessen freiem Ende angelenkten Schwenkabschnitt aufweist, dessen den Sitzkorbträgei ^ragendes Ende sich
im Ruhezustand schräg nach unten auswärts erstreckt, wobei die kraftbetriebene Betätigungseinrichtung zwischen
den beiden Auslegerabschnitten angeordnet ist, und daß die aus Gondeln bestehenden Sitzkörbe am
Sitzkorbträger an tangential zur Sitzkorbträger-Mittelachse angeordneten Achsen frei pendelnd aufgehängt
sind.
Auf diese Weise können die Sitzkorbträger um einen relativ geringen Radius unabhängig voneinander derart
verschwenkt werden, daß sich die Neigung der Sitzkorbträger-Mittelachse /ur Drehachse des Mittelteils
rasch ändert, wodurch entsprechend starke Änderungen in der Wirkung der überlagerten Fliehkraftfelder
und der Erdanziehung auf die einzelnen Sitzkörbe eintreten. Infolge ihrer frei pendelnden
Aufhängung stellen sich dabei die Sitzkorbgondeln stets
automatisch in eine der Resultierenden aller Kräfte entsprechende dynamische .Schräglage relativ zum
Sitzkorbträger ein und bieten infolge dessen den
Fahrgästen Unterstützung gegen radiale Schleuderbewegungen, so daß die Fahrgäste ohne Gefahr den mit
der erfindungsgemäßen Anordnung erzeugbaren höheren Fliehkräften ausgesetzt werden können. Die
darüber hinaus mit der freien Pendelbewegung verbundene Überhöhung der Pendelvorgänge erhöht den Reiz
der Karussellfahrt weiter.
Es ist zwar bekannt, an Karussells geteilte Ausleger des erfindungsgenläßen Aufbaus vorzusehen (US-PS
23 12 533), und es ist ferner bekannt, die Sitzkörbc an
Sitzkorbträgern, welche am freien Ende eines um einen Mittelteil drehbaren Auslegers drehbar angeordnet
sind, als frei pendelnde Gondeln auszubilden (US-PSen 22 94 166 und 22 80 643), jedoch sind dort die jeweils
weiteren Merkmale des erfindungsgemäßen Karussells nicht verwirklicht, so daß die angestrebte Wirkung der
Karussellfahrt dort auch nicht eintreten kann.
Vorzugsweise sind die Ausleger so ausgebildet, daß die Sitzkorbtreger-Mittelachse mit der Längsachse des
Schwenkabschnitts einen stumpfen Winkel einschließt Auf diese Weise kann eine besonders starke Verschwenkung
der Sitzkorbträger-Mittelachse und eine entsprechend starke Schrägstellung der Sitzkorbträger
erzielt werden. Bei einem Karussell mit einem einzigen diametral durchgehenden Ausleger, der um eine ortsfest
schräggestellte Mittelachse drehbar ist, ist die Abkröpfung der Sitzkorbträger-Mittelachse an sich bekannt
(US-PS 22 80 643), jedoch ist auch insoweit die dort erzielte Wirkung eine andere als sie mit dem
erfindungsgemäßen Karussell erreicht wird.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Karussells mit drei Auslegern und Sitzkorbträgern, von
denen der eine abgesenkt, der zweite angehoben und der dritte weggelassen ist, und
Fig.2 eine teilweise weggebrochene Draufsicht auf
das in F i g. 1 dargestellte Karussell.
Auf einem Fundament 1 ist zentrisch ein Mittelteil 2 um die vertikale Hauptachse 3 drehbar gelagert. Das
Mittelteil 2 trägt im Beispiel drei, gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete Ausleger 4, deren jeder
aus einem sich schräg nach oben auswärts erstreckenden und am Mittelteil 2 starr befestigten Abschnitt 5 und
einen an dessen freiem Ende angelenkten, um die Achse 6 schwenkbaren Schwenkabschnitt 7 besteht. Zwischen
den Abschnitten 5 und 7 ist eine pneumatisch oder hydraulisch zu betreibende Betätigungseinrichtung 8 in
Form einer Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet
Am freien Ende des Schwenkabschnittes 7 jedes Auslegers 4 ist ein Sitzkorbträger 9 derart befestigt, daß
er um seine Mittelachse 10 dreh- und antreibbar ist. Im
ίο Beispiel schließt die Achse 10 mit der Längsrichtung des
Schwenkabsehnittes 7 einen stumpfen Winkel ein.
Im Ruhezustand nehmen die Ausleger 4 die in F i g. 1 links gezeigte Stellung ein, in der sich die Sitzkorbträger
im wesentlichen horizontal dicht oberhalb des Fundamems 1 befinden. Im Betrieb hingegen werden die
Sitzkorbträger 9 von der Betätigungseinrichtung 8 in die in F i g. 1 rechts dargestellte Schräglage angehoben.
Selbstverständlich ist es möglich, auch während des Betriebs die Sitzkorbträger 9 zwischen den beiden
genannten und gezeigten Stellunger :u bewegen, so daß sich den oben erörterten Kräften weitere Bewegungskräfte überlagern. Die Schwenkbewegung der Sitzkorbträger
9 kann beispielsweise abwechselnd dadurch erfolgen, daß die Betätigungseinrichtungen ß nach
einem bestimmten zyklischen Schema abwechselnd mit Druckmedium versorgt und entlastet werden.
An den Sitzkorbträgern 9 sind Sitzkörbe in Form von Gondeln 11 um tangentiale Achsen 12 frei pendelnd
aufgehängt. Es ist darauf hinzuweisen, daß die in Fi g. 1 rechts gezeigte Stellung der Gondeln 11 nicht ihrer
tatsächlichen im Fahrbetrieb entspricht; aus Gründen der vereinfachten Darstellung sind die Gondeln 11 in
ihrer Ruhelage relativ zum Sitzkorbträger 9 gezeichnet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Karussell mit einem um eine senkrechte Achse drehbaren Mittelteil, an dem mehrere Ausleger um
horizontale, tangential zum Mittelteil verlaufende Achsen schwenkbar sowie durch kraftbetriebene
Betätigungseinrichtungen anhebbar gelagert sind und an ihren freien Enden mit Sitzkörben versehene
Sitzkorbträger tragen, welche bei angehobenem Ausleger eine Schräglage einnehmen und um ihre
Mittelachse dreh- und antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ausleger (4) einen
sich schräg nach oben auswärts erstreckenden, am Mittelteil (2) starr befestigten Abschnitt (5) und
einen sich an dessen freiem Ende angelenkten is Schwenkabschnitt (7) aufweist, dessen den Sitzkorbträger
(9) tragendes Ende sich im Ruhestand schräg nach unten auswärts erstreckt, wobei die kraftbetriebene
Betätigungseinrichtung (8) zwischen den beiden Ausiegerabschnitten (5,7) angeordnet ist, und
daß die aus Gondeln (U) bestehenden Sitzkörbe am Sitzkorbträger (9) an tangential zur Sitzkorbträger-Mittelachse
(10) angeordneten Achsen (12) frei pendelnd aufgehängt sind.
2. Karussell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzkorbträger-Mittelachse (10) mit
der Längsachse des Schwenkabschnittes (7) einen stumpfen Winkel einschließt.
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