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Verfahren zur Herstellung von Fenster-bzw. Türblendrahmen und Fenster-
bzw.
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Türflügelrahmen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fenster-
bzw. Türblendrahmen und Fenster- bzw. Gürflügelrahmen mit aus Vierkant-Hölzern bestehenden
Rahmenteilen.
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Blendrahmen und Flügelrahmen für Holzfenster und mit Fensterscheiben
versehene Türen, wie z.B. Balkontüren werden bisher getrennt hergestellt. Es werden
für sich jeweils die vier Rahmenteile des Flügelrahmens bearbeitet und dann miteinander
verleimt. Auf ähnliche Weise erfolgt die Herstellung des Blendrahmens. Bei der Herstellung
eines Rahmens, gleichgültig ob es sich um einen Blendrahmen oder einen Flügelrahmen
handelt, müssen zunächst die aus Vierkant-Hölzern bestehenden Rahmenteile an ihren
Enden mit Schlitzen und Zapfen versehen werden.
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Diesen Vorgang nennt man Schlitzen. Nach dem Schlitzen werden die
Rahmenteile an den später der Fensterscheibe zugekehrten Innenfläche mittels Fräsern
profiliert. In neuerer Zeit werden auch beide Vorgänge gegeneinander vertauscht,
d.h. es folgt zuerst die Profilierung und dann das Schlitzen. Nach Beendigung dieser
beiden Arbeitsgänge werden die Zapfen der Rahmenteile mit Beim bestrichen und zusammengefügt.
In einer Rahmenpresse werden die zusammengefügten Rahmen zusammengepreßt. Anschließend
werden die Flügelrahmen an ihren vier Aussenflächen profiliert, so daß
hier
ein Gegenprofil zu dem Profil des Blendrahmens gebildet wird. Hierbeiawerden au=h
die für Beschläge erforderlichen Nuten eingefräst.
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Da die Herstellung von Blendrahmen und Flügelrahmen bisher völlig
getrennt erfolgten, ergab sich ein verhältnismäßig großer Arbeitsaufwand. Es mußten
jeweils die Maschinen zur Bearbeitung der Blendrahmenteile und der Flügelrahmenteile
getrennt voneinander eingestellt werden. Ebenso erfolgte das Verleimen und das Pressen
getrennt, was nicht nur einen doppelten Arbeitsaufwand bedeutete, sondern auch die
Rahmenpresse die doppelte Zeit belegte. Trotz sorgfältiger Einstellung der zum Schlitzen
und Profilieren dienenden Maschinen, konnten sich immer Längendifferenzen zwischen
den Blendrahmenteilen und den Flügelrahmenteilen ergeben, so daß beide nicht genau
zusalmenpaßten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung von Fenster- bzw. Türblendrahmen und Fenster- bzw. Türflügelrahmen
zu schaffen, welches einen geringeren Arbeitsaufwand erfordert und die Herstellung
von Fenster- bzw. Türblendrahmen sowie Fenster- und ürfliigelrahmen mit größerer
Genauigkeit ermöglicht.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß jeweils die beiden
beim fertigen Fenster bzw. Tür einander zugeordneten Rahmenteile des Fenster- bzw.
Türblendrahmens einerseits und des Fenster- bzw. Türflügelrahmens andererseits bei
Beginn der Fertigung mit ihren in der Rahmenebene liegenden Flächen aufeinanderliegend
lösbar verbunden werden, dann dieser nus je einem Blendrahmenteil und einem Flügelrahmenteil
bestehende Satz an den Enden der Rahmenteile durch Schlitzen mit Zapfen versehen
wird und anschließend durch Fräsen profiliert wird oder umgekehrt. Allein schon
durch diese Maßnahmen wird der für die Herstellung erforderliche Arbeitsaufwand
wesentlich geringer und die Genauigkeit wird erhöht. Durch die zeitlelige Zusammenfügung
von je einem Blendrahmenteil und einem Fliigelrahmenteil
können
beide Teile gemeinsam an ihren Enden mit Zapfen versehen werden. Ebenso können beide
Rahmenteile gleichzeitig profiliert werden, so daß sich die Arbeitszeit praktisch
auf die Hälfte verringert. Durch die gleichzeitige Bearbeitung je eines Blendrahmenteiles
und eines Flügelrahmenteiles wird auch sichergestellt, daß beide Teile zusammenpassende
Längen und zusammenpassende Profile aufweisen, denn zum Schlitzen und zum Profilieren
kann jeweils ein Werkzeug verwendet werden, welches gleichzeitig Fräser für die
Bearbeitung des Blendrahmenteiles und solche für die Bearbeitung des Flügelrahmenteiles
aufweist. Es brauchen lediglich die Fräser auf die notwendigen Durchmesser bearbeitet
zu werden, um die gewünschte Genauigkeit zu erreichen. Ferner entfällt auch die
Zeit für die Umstellung der Maschine zwischen der Herstellung von Blendrahmenteilen
und Flügelrahmenteilen, die sonst bei getrennter Fertigung dieser Teile erforderlich
ist.
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Besondere Vorteile werden dann erzielt, wenn auch die Verleimung der
Rahmenteile für den Blendrahmen und den Flügelrahmen gleichzeitig erfolgt. Dies
erfolgt dadurch, daß jeweils vier Sätze von miteinander verbundenen Rahmenteilen
an den Ecken unter Zugabe von Beim zusammengesteckt, anschließend Blendrahmen und
Flügelrahmen gemeinsam gepreßt, dann voneinander gelöst und schließlich getrennt
in herkömmlicher Weise fertig bearbeitet werden. Der Arbeitsaufwand für das Verleimen
wird damit ebenfalls wesentlich verringert und die Rahmenpresse ist kürzere Zeit
belegt, da gleichzeitig in ihr Blendrahmen und Flügelrahmen gemeinsam gepreßt werden.
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Weitere Vorteile sowie Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind anhand eines in der Zeiclmung dargestellten Beispieles näher erläutert. Hierbei
ist auch ein Werkzeug zur Durchführung des erfindungsgemaßen Verfahrexls erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 Einen Querschnitt durch je ein Blendrahmenteil und
ein Flügelrahmenteil vor Beginn der Bearbeitung, Fig. 2 einen Querschnitt durch
diese Teile nach dem Profilieren, Fig. 3 eine Seitenansicht der Enden beider Rahmenteile
nach dem Schlitzen, Fig. 4 eine Teilansicht eines Werkzeuges zum Schlitzen.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein aus Holz bestehendes Rahmenteil des
Blendrahmens bezeichnet. Das Rahmenteil 2 des Flügelrahmens besteht ebenso wie das
Rahmenteil 1 des Blendrahmens aus einem Vierkant-Holz. Die beiden Vierkant-Hölzer
sind an den in der späteren Rahmenebene liegenden Flächen 1a, ib bzw. 2a, 2b gehobelt
und liegen mit zwei dieser Flächen la, ib aufeinander. Durch eine Metallklammer
3 sind beide Teile während der folgenden Bearbeitung zusammengehalten.
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Gegebenenfalls kann das Rahmenteil 1 des Blendrahmens vor dem Zusammenfügen
an seiner Aussenseite 1c mit einem Schlitz 5 zum Einsetzen eines Fensterbleches,
einer Rolladenführung od. dgl. und mit einem Falz 6 zum Anschluß an den Trockenputz
versehen sein. Mit Aussenseite ist hier diejenige Seite des Blendrahmenteiles bezeichnet,
welche in der Maueröffnung anliegt. Die Innenseite id des Blendrahmenteiles 1 ist
demgegenüber beim fertigen Fenster oder bei der fertigen Tür dem Fenster-oder Türflügel
zugekehrt. Analog ist bei dem Flügelrahmenteil 2 die Aussenseite 2c beim fertigen
Rahmen dem Blendrahmen zugekehrt und die Innenseite 2d der Fensterscheibe. Wie man
aus Fig. 1 erkennen kann, sind die beiden Rahmenteile 1 und 2 jeweils an ihren Aussenseiten
ic und 2c mittels der I-etallklammer 3 zusammengeklammert, da an dieser Stelle diese
etallklammer 3 die weitere Bearbeitung nicht stört und Löcher die durch die etallklammer
3 entstehen entweder später durch das mauerwerk verdeckt sind oder aber bei der
weiteren Bearbeitung des Fensterflügels weggefräst werden.
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Nachdem die beiden Rahmenteile 1 und 2 zusammengefügt und durch die
Klammer 3 zusammengehalten sind, werden sie gemeinsaum an den Enden geschlitzt.
Die geschlitzten Enden sind in Fig. 3 dargestellt. Durch das Schlitzen werden an
den Enden der Rahmenteile 1 und 2 Zapfen 7, 8 sowie Schlitze 9, 10 gebildet. Derartige
Zapfen und Schlitze werden auch an dem anderen Ende der Rahmenteile vorgesehen.
Die beim späteren Zusammenfügen rechtwinklig hierzu verlaufenden Rahmenteile sind
mit entsprechenden Zapfen und Schlitzen versehen und greifen nach dem Zusammenfügen
in bekannter Weise ineinander.
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Zum Schlitzen dient ein Werkzeug, welches in Fig. 4 dargestellt ist.
Dieses Werkzeug 11 weist auf einer gemeinsamen Welle 12 sowohl Fräser 13 für das
Schlitzen des Flügelrahmenteiles 2, als auch Fräser 14 für das Schlitzen des Blendrahmenteiles
1 auf. Mittels dieses neuartigen Werkzeuges 11 kann sowohl das Blendrahmenteil 1
als auch das mit ihm verbundene Flügelrahmenteil 2 in einem gemeinsamen Arbeitsgang
gleichzeitig geschlitzt werden.
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Nach dem Schlitzen bleiben beide Rahmenteile 1 und 2 weiterhin verbunden
und werden geminsam profiliert. Dieses Profilieren erfolgt ebenfalls durch Fräser,
wobei wieder mehrere Fräser auf einer gemeinsamen Welle angeordent sind, und zwar
Fräser zum Profilieren des Blendrahmenteiles auf der gleichen Welle wie die Fräser
zum Profilieren des Flügelrahmenteiles. Da sich das Werkzeug zum Profilieren nur
in der Abstufung der einzelnen Fräser von dem Werkzeug zum Schlitzen unterscheidet,
ist das Profilierwerkzeug nicht nochmals dargestellt. In Fig. 2 sind die bereits
profilierten Blendrahmen- und Flügelrahmenteile 1 bzw. 2 dargestellt, wobei gleichzeitig
beim Profilieren in bekannter Weise auch die Glashalteleisten 15 erzeugt werden.
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Das Schlitzen und das Profilieren kann gegebenenfalls auch in umgekehrter
Reihenfolge erfolgen, so daß zunächst die miteinander verbundenen beiden Rahmenteile
1,2 gemäß Fig. 2 profiliert
und dann gemäß Fig. 3 geschlitzt werden.
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Nach dem Schlitzen und Profilieren bleiben zweckmäßigerweise beide
Rahmenteile 1, 2 miteinander verbunden. Die beiden Rahmenteile 1, 2 bilden hierbei
einen Satz. Vier dieser Sätze werden an den Enden mit Leim bestrichen und dann ihre
Zapfen in die Schlitze eingefügt, so daß gleichzeitig der Flügelrahmen und der Blendrahmen
zusammengesetzt werden. Diese beiden aufeinanderliegenden Rahmen werden dann in
der Rahmenpresse zusammengepreßt. Danach werden die Klammern entfernt und damit
der Blendrahmen von dem Flügelrahmen getrennt. Da die aufeinanderliegenden Flächen
la und 2a bereits vorher gehobelt waren, ist eine Nachbearbeitung dieser Flächen
nicht erforderlich. Dies hat gleichzeitig auch den Vorteil, daß die durch die Fräser
bestimmte Profilierung genau den vorgegebenen Maßen entspricht. Nachdem beide Rahmenteile
voneinander getrennt sind, wird der Flügelrahmen in bekannter Weise an seinen Aussenflächen
2c ebenfalls profiliert, so daß er ein Gegenprofil zu dem an dem Blendrahmen bereits
vorher gebildeten Profil 16 erhält. DiesesGegenprofil ist in Fig. 2 strichpunktiert
dargestellt. Wie man hieraus erkennen kann, werden bei der Erzeugung des Gegenprofils
17 die durch die Klammern 3 verursachten Löcher weggefräst.