DE2164542B2 - Selbsttätige Nachstellvorrichtung zum Ausgleich des Abriebs der Reibscheibe einer elektromagnetisch lüftbaren Federdruckbremse bzw. -Kupplung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Nachstellvorrichtung zum Ausgleich des Abriebs der Reibscheibe einer elektromagnetisch lüftbaren Federdruckbremse bzw. -Kupplung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine solche selbsttätige Nachstellvorrichtung ist bereits durch die DE-OS 19 20 128 bekannt geworden. Diese Offenlegungsschrift zeigt eine Vorrichtung zum selbsttätigen Nachstellen für das Lüftspiel in elektromagnetischen Federdruckbremsen mit zwei mechanischen Gesperren. Die zwei Gesperre sind notwendig, da neben dem beim Abrieb der Bremsbeläge nachzuführenden Magnetkörper ebenfalls der Anker axial nachgestellt werden muß, um bei Abnutzung an den Bremsbelägen immer dieselben Schaltverhältnisse sicherzustellen. Darüberhinaus hat sich in der Praxis der Nachteil gezeigt, daß das mechanische Gesperre etwa nach der in der vorliegenden Offenlegungsschrift vorgeschlagenen Bauart aufgrund der Tatsache, daß sich die gesamte Federkraft der Kupplung oder Bremse über sie abstützen muß, nur so lange einwandfrei arbeitet, solange sich der mechanische Verschleiß, insbesondere auf den Bolzen, in Grenzen hält

Eine selbsttätige Nachstellvorrichtung, insbesondere für Trommelbremsen, ist auch durch die US-PS 24 74 749 bekanntgemacht worden. Diese Nachstellvorrichtung braucht jedoch, um funktionsfähig zu sein, einen ständigen Anschluß an ein Reservoir bzw. an einen Hydraulikkreislauf, wobei ein Druckraum im entlasteten Zustand über ein geöffnetes Ventil mit einem Reservoir verbunden ist

Dies hat aber den gravierenden Nachteil zur Folge, daß insbesondere bei pneumatisch bzw. elektromagnetisch betätigten Bremsen, die im Trockenlauf betrieben werden sollen, ständig die Gefahr der Verölung der Bremsscheibe besteht

In dem DE-Patent 21 64 134 ist eine elektromagnetisch lüftbare Federdruckbremse bzw. -Kupplung mit selbsttätiger Nachstellvorrichtung vorgeschlagon worden, die eine mechanische Koppelung zwischen Magnetkörper und Ankerscheibe mittels Bundbolzen vorsieht Ober die Art der Nachstellvorrichtung ist in diesem älteren Patent jedoch nichts ausgesagt

Aufgabe der Erfindung ist es, eine selbstständige Nachstellvorrichtung der eingangsgenannten Art zu schaffen, bei der nur ein einziges verschleißunabhängiges Gesperre vorgesehen ist, das zu dem nicht ständig durch die Bremsfedern beaufschlagt wird.

Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Besonders vorteilhaft ist an dem erfindungsgemäßen Vorschlag, daß eine störungsfrei arbeitende Nachstellvorrichtung gefunden ist, bei der auch keine Gefahr einer ölverschmutzung der Bremsbeläge besteht. Darüberhinaus muß während der gesamten Betriebsdauer der Druckraum der Nachstellvorrichtung nur einmal mit Druckmedium befüllt werden.

Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung für ein Ausführungsbeispiel erläutert:

Die Figur zeigt im Schnitt eine elektromagnetisch betätigte Federdruckbremse mit den Teilen Ankerscheibe 1, Magnetkörper 2, Druckfeder 3 und der neuen Nachstellvorrichtung im Gehäuse 4. Mehrere Druckfedern 3 und Nachstellvorrichtungen sind über den Kreisumfang verteilt an der Federdruckbremse angeordnet. Dabei ist der Magnetkörper 2 in einer mit der Ankerscheibe 1 verbundenen Führungshülse 5 axial zu verschieben und durch Bundbolzen 7 gegen Verdrehen gesichert. Die Druckfedern 3 drücken die ebenfalls verdrehgesicherte Ankerscheibe 1 gegen die Bremsscheibe 8, die sich am Gehäuse 4 abstützt.

Die neue Nachstellvorrichtung hat einen mit einem hydraulischen Druckmittel gefüllten Druckraum 20 und einen Druckkolben 21 mit einer Öffnung 22, in der ein Ventilkegel 23 mit einer Ventilstange 24 sitzt. Auf den Druckkolben 21 ist eine Hülse 25 fest aufgesetzt, die innen eine Feder 26 hat, die den Ventilkegel 23, gegen die Öffnung 22 drückt. Die Öffnung 22, der Ventilkegel 23, die Ventilstange 24, die Feder 26 und die Hülse 25 bilden ein Ventil im Druckkolben 21. Die Ankerscheibe 1 ist mit dem Druckkolben 21 über den Bund 9 der Führungshülse 5, der lose auf der Hülse 25 aufliegt, verbunden. Die Ventilstange 24 ragt durch die Hülse 25 und durch den Bund 9 der Führungshülse 5. Mehrere Bundbolzen 7 sind in die Führungshülse 5 eingeschraubt. Sie stellen eine verschiebbare Verbindung mit Endanschlag zwischen Magnetkörper 2 und Ankerscheibe 1 her und begrenzen damit das maximale Maß für den Lüftspalt 10 und den Hub des Ventils im Druckkolben 21.

Die neue Nachstellvorrichtung arbeitet wie folgt:

Beim Einschalten des Spulenstromes bewegt sich der Magnetkörper 2 gegen die Ankerscheibe 1, bis er sich mit dem Bund 6 auf der Ventilstange 24 abstützt Danach bewegt sich die Ankerscheibe 1 gegen den Magnetkörper 2, bis sie auf diesem aufliegt. Die Bremse wird dabei gelüftet Das Lüftspiel 11 dar Ankerscheibe stellt sich auch zwischen der Hülse 25 und dem Bund 9 der Führungshülse 5 ein.

Bei einer Abnutzung der Bremsscheibe 8 bewirkt die neue Nachstellvorrichtung, daß das Lüftspiel U der Ankerscheibe 1 konstant bleibt

Beim Ausschalten des Spulenstromes wird die Ankerscheibe 1 von den Federn 3 über das Zwischenstück 5 gegen die Bremsscheibe 8 gedrückt Bei auftretender Abnutzung der Bremsscheibe 8 drückt

gleichzeitig der Bund 9 der Führuiigshülse 5 über die Hülse 25 den Druckkolben 21 gegen das hydraulische Druckmittel im Druckraum 20. Aus dem Druckraum 20 wird durch die öffnung 22 gegen den Ventilkegel 23 so viel Flüssigkeit herausgedrückt, daß die Ankerscheibe 1 wieder satt auf der Bremsscheibe 8 aufliegt Der Magnetkörper 2 wird dabei über die Bundbolzen 7 der Ankerscheibe 1 nachgeführt

Als hydraulische Druckmittel eignet sich in besonderer Weise ein zähflüssiges Material.

Die neue Nachstellvorrichtung ist am Beispiel einer Federdruckbremse beschrieben. Sie kann in gleicher Weise an einer Federdruckkupplung eingebaut sein. Ebenso können hydraulische Bremsen oder Kupplungen mit der neuen Nachstellvorrichtung ausgerüstet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung zum Ausgleich des Abriebs der Reibscheibe einer elektromagnetisch lüftbaren Federdruckbremse bzw. -Kupplung mit einem Gehäuse, einer relativ zu diesem drehfest aber axial verschiebbar geführten, druckfederbeaufschlagten Ankerscheibe, auf der Bundbolzen fest angeordnet sind, die mit Spiel einen Magnetkörper durchgreifen und mit ihren auf der jenseitigen Seite des Magnetkörpers angeordneten Bunden den maximal möglichen Abstand zwischen Magnetkörper und Ankerscheibe bestimmen, wobei das eigentliche Nachstellgesperre zwischen Gehäuse und Magnetkörper geschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachstellgesperre einen mit einem Druckmittel gefüllten, von einem Teil des Gehäuses (4) gebildeten Druckraum (20) aufweist, welcher von einem mit einem Bund (9) der Ankerscheibe (1) über eine Abstandshülse (25) lose verbundenen Druckkolben (21) dicht verschlossen ist, in dem eine durch ein federbelastetes Ventil (23) verschließbare Öffnung (22) angebracht ist, daß das Ventil (23) eine die Abstandshülse (25) und den Bund (9) der Ankerscheibe (1) durchdringende Ventilstange trägt, die der Abstützung des Magnetkörpers (2) dient und daß beim Ausschalten des Spuienstromes und bei aufgetretenem Verschleiß die Ankerscheibe (1) über den Bund (9) die Abstandshülse (25) und den Druckkolben (21) derart gegen den Druckraum (20) drückt, daß aus letzterem so lange Druckmittel durch die Öffnung (22) gegen das geöffnete Ventil (23) herausgedrückt wird, bis die Ankerscheibe (1) wieder auf der Reibscheibe (8) aufliegt.

2. Selbsttätige Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmittel zähflüssig ist.

3. Selbsttätige Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Druckraum (20) herausgedrückte Druckmittel in einen abgeschlossenen, durch die Abstandshülse (25) begrenzten Raum fließt.